Schrauben

was mit einem Zweirad...

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Kasulzke
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Schrauben

#1 Beitrag von Kasulzke » 21. Nov 2010, 19:32

Hallo BK´ler


sagt mal, wenn ihr Altschrauben etc verwendet, wie behandelt ihr die, damit die nicht anfangen zu roten bzw. wie waren die Original..beschichtte, verzinkt oder?...

Lacht bitte nicht, stell vieleicht nur blöd an :oops:
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bujatronic
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Re: Schrauben

#2 Beitrag von bujatronic » 22. Nov 2010, 11:20

interessante Frage, auf dem Bild (Original aus den 50er Jahren von F. Meiche) sehen die Schrauben schwarz aus. Die Überwurfmuttern am Auspuff übrigens auch.
Das Lackieren der Köpfe allein nützt aber nichts, denn schon beim Anziehen wird der Lack beschädigt. Auch will man ja für M8 die SW14 und haben und für M5 die SW9, man ist also auf Reste aus der guten alten Zeit angewiesen. Ich habe sie gesammelt, in eine Galvanik gebracht, die entlacken, entrosten das Zeug und dann blau verzinken. Wo das Aussehen nicht so wichtig ist (als z.B. M6) kaufe ich einfach neue Schrauben (verzinkt), aber nicht im Baumarkt, da ist mir die Festigkeit zu zweifelhaft.
Die verzinkten Köpfe werden kurz gereinigt (da gibt es Zinkreiniger oder man nimmt einen Mix aus Salmiakwasser und Fit = "ammoniakalische Netzmittelwäsche" siehe z.B. hier:
http://www.malertv.de/ammoniakalische-netzmittelwasche/
Dann schwarze Farbe (Sprayflasche). Nach dem Anziehen (eine dünne Folie über den Kopf vermindert Beschädigungen) wird ggf. mit einem feinen Pinsel ausgebessert. Ich habe aber auch in meiner Sammlung M8 SW14, die sind dunkelgelb verzinkt, evtl. sogar noch cadmiert (?).
Es gibt natürlich Stellen, wo man es nicht so sieht (z.B. unten am Ständer), da treibe ich nicht so einen Aufwand, da bleiben sie blank.
mfg, Chr.
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plessloui
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Re: Schrauben

#3 Beitrag von plessloui » 22. Nov 2010, 19:31

Hallo,
Vorsicht am Ständer mit den originalen M8-er Schrauben (SW14), die haben meistens 5D Festigkeit, also weicher wie 8.8
Meine hatten sich durchgebogen. Seitdem verbauen wir an der Stelle nur neue mit Festigkeit 10.9
Da unten kann man auch mal auf 14-er SW verzichten.

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Re: Schrauben

#4 Beitrag von Utomborder » 25. Nov 2010, 10:24

Die schwarzen Schrauben waren meiner Meinung nach brüniert.

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bujatronic
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Re: Schrauben

#5 Beitrag von bujatronic » 25. Nov 2010, 12:01

ja, sicher, aber das war kein wirklicher Rostschutz, wir kennen das ja alle von der Kalaschnikow, wenn die nicht ständig eingölt war, sah sie bald rostbraun aus, und futsch war die Ausgangskarte...
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Re: Schrauben

#6 Beitrag von s-maik » 25. Nov 2010, 12:13

bujatronic hat geschrieben:wir kennen das ja alle von der Kalaschnikow, wenn die nicht ständig eingölt war, sah sie bald rostbraun aus, und futsch war die Ausgangskarte...
ich nicht :-) *schnell duck und wech*
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Re: Schrauben

#7 Beitrag von Christian » 25. Nov 2010, 23:20

Hallo zusammen,

also an meiner Maschine ist der Großteil der Schrauben (die noch original sind) definitiv verzinkt/gelb chromatiert oder vernickelt. Haben einen leicht gelblichen Schimmer. Bei einigen Schrauben sind die Köpfe lackiert (Lampenohren).
Wenn es von Interesse ist, kann ich mal Bilder machen....

Grüsse Christian

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Re: Schrauben

#8 Beitrag von s-maik » 25. Nov 2010, 23:41

Christian hat geschrieben:Hallo zusammen,

also an meiner Maschine ist der Großteil der Schrauben (die noch original sind) definitiv verzinkt/gelb chromatiert oder vernickelt. Haben einen leicht gelblichen Schimmer. Bei einigen Schrauben sind die Köpfe lackiert (Lampenohren).
Wenn es von Interesse ist, kann ich mal Bilder machen....

Grüsse Christian
wäre klasse christian :D
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Re: Schrauben

#9 Beitrag von bujatronic » 1. Dez 2010, 21:48

Früher waren die Schrauben gelb cadmiert (vercadmet). Wie ich weiß, macht das heute kaum noch jemand, wegen der Giftigkeit, aber die Suche im net brachte doch was:
http://www.franzplating.de/Produkte/Cadmieren.html
http://www.alucoat.de/Produkte/Cadmieren.html
Der Vorteil von Cd ist, daß die Schutzschicht bei Belastung kaum beschädigt wird, weil es eine fast unglaubliche Umformbarkeit (Fließfähigkeit, Duktilität) hat. Soweit mir bekannt, wurde das aber aus Umweltgründen in der DDR so etwa ab 1970 verboten (wenn es jemand besser weiß, bin ich für jeden Hinweis dankbar), von da ab wurde 5-8µm verzinkt und gelb chromatiert (v.a. Sechskantschrauben und -muttern), seltener auch blau (v.a. Schlitzschrauben und kleinere Gewinde).
Vernickelt wurde eher weniger, das hängt wohl damit zusammen, daß Ni sehr allergen ist. Aber die Speichen bei MZ waren bis zuletzt vernickelt, die Nippel aus Ms hingegen verchromt.
Ich hab daher die meisten meiner Schrauben gelb verzinken lassen und dem Galvaniker gesagt, er möge die Chromatierung blaß ausführen. Kommt dem Original sehr nahe. Bild folgt.
Bei Chrom verzichte ich übrigens (wenn möglich) auf Cu. Das ist relativ edel, und weil beim Galvanisieren am Minuspol nicht nur die gewünschten Metallionen abgeschieden werden, sondern auch Wasserstoff (H+), entstehen Poren. Wenn dort (unvermeidlich) kleinste Flächen Eisen oder Ni blank liegen, gibt es mit dem Cu sofort das schönste Lokalelement und bald darauf die ersten Pickel. Bei Fe und Ni sind die elektrochemischen Potentiale sehr viel dichter beisammen, so daß die Korrosion deutlich langsamer voranschreitet.
Das Verkupfern wird v.a. gemacht, weil es sich viel leichter polieren läßt als Fe oder Ni und daher der Galvanik die teure und unangenehme Arbeit des Schleifens und Polierens erleichtert wird. Den Mehrpreis zahle ich gern, weil ich weiß, daß der Gevatter Rost so weniger Chancen hat...
Gruß, Chr.
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