wir hatten gestern am Karfreitag einen VKU (Verkehrsunfall) auf der B84, Dönges Richtung Marksuhl ... Plessloui kennt die Stelle: vom Hautsee kommend steigt die Straße an - einen Berg welchen die BK im dritten mit ordentlich Gas schafft. Der lange, gerade Anstieg mündet abrupt auf ein Plateau und biegt dabei in eine relativ leichte Rechtskurve ein. Die Stelle nennt sich "am Kamel", weil dort lange Zeit ein Baum in Kamel-form verwachsen war...
8 min nach Alarmierung der FFW Marksuhl kamen wir am Lerchenberg (3km entfernt) an:
im Kurvenauslauf ein Wohnwagen vor einem Baum im Straßengraben, 20m hinter ihm eine grüne Ninja auf der Straße, am Ende der Öl- und Benzinspur der Ninja eine leblose Gestalt an der Leitplanke.
Nochmal 20m weiter eine zweite Ninja. Der Fahrer ohne Fassung im Straßengraben.
Der Verunfallte erlag noch an der Unfallstelle seinen starken Blutungen. Wie das aussieht, wenn man im Beckenbereich komplett zertrümmert ist könnt Ihr euch vorstellen...
Der Motorradfahrer war seinem Kumpel gefolgt, konnte aber die hinter dem Anstieg auftauchende Rechtskurve nicht so gut meistern, wurde hinausgetragen und stieß auf der Gegenfahrbahn mit einem Wohnmobil aus Mecklenburg zusammen. Dieses schleifte das Motorrad eine Weile mit, bevor es selbst von der Fahrbahn abkam...
Mutter und Freundin trafen an der Unfallstelle zusammen mit dem Leichenwagen ein...
Fazit:
- auch uns kann so etwas passieren: Selbstüberschätzung. Ich kenne das Gefühl, wenn man in einer Rechtskurve rausgetragen wird und merkt: es reicht nicht mehr. Ich hatte damals Glück: da war kein Wohnmobil und auf der anschließenden Brücke auch kein Spaziergänger auf dem Fußweg, den ich gerade noch so erwischte... damals (2001) kam ich gerade von der Alpenquerung anlässlich der Italienfahrt zurück und dachte: "ich bin sicher, keine Kurve kann eng genug sein".
- selbst wenn wir selbst nicht Auslöser sind: eine Kollision mit anderen Verkehrsteilnehmern führt sofort zu schweren Verletzungen (Autos/Motorräder auf unserer Fahrbahnseite)
Aus beidem folgt für mich:
- fahren in der Gruppe ab zwei Personen führt zu Konkurrenz-Denken und unnötigen Gefahren: vorher absprechen: der Langsamste bestimmt das Tempo oder es wird getrennt gefahren!
- extrem vorausschauendes Fahren kann Leben retten
- einen Blick für Fluchtwege entwickeln
d.h. nicht, dass man keinen Spaß beim Fahren hat

beste Grüße an Euch, passt auf Euch und Eure Ladies auf! Wenn etwas passiert ist die Lebenssituation innerhalb von Sekunden ganz anders.
Ein schönes Osterfest wünscht
Sebastian