Professioneller Betrugsversuch bei einem ebay Verkauf

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the crow
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Professioneller Betrugsversuch bei einem ebay Verkauf

#1 Beitrag von the crow » 3. Aug 2011, 13:00

Hallo Leute,

mir ist vorgestern etwas passiert, was nicht wirklich mit der BK zu tun hat, aber ich möchte euch an meinem erlebten teilhaben lassen. Vielleicht geratet ihr einmal in eine ähnliche Situation und könnt von dem, was ich hier wiedergebe profitieren. Auch wenn's sich abenteuerlich anhört, es ist mir wirklich so passiert !

23.07.11:
Ein Wohnmobil bei ebay eingestellt.

25.07.11:
Wohnmobil per Sofortkauf (Käufer hatte vorher nicht besichtigt) verkauft.

31.07.11:
Käufer hat Wohnmobil abgeholt, bar bezahlt, separaten Kaufvertrag gemacht, alles war toll und gut.
Abends nochmal mit dem Käufer telefoniert, er ist gut zu Hause angekommen (ca. 200 km Fahrt)

01.08.11 / 16.24 Uhr:
Ein wutentbrannter Mann ruft mit einer ausländischen Vorwahl an, sagt dass er mit dem Womo an der östereichischen Grenze liegen geblieben ist, 3800 € Schaden hat, der Zyl.Kopf sei gerissen aufgrund defekter Kopfdichtung, er lässt sich von mir nicht verarschen (wörtlich) und erwartet dass ich mich an den Kosten beteilige, ansonsten schickt er das Ding per Schlepper zurück, stellt es mir auf den Hof und dann Kohle zurück. Unterstellt mir dabei Vorsatz, ... ich hätte das vorher gewusst. Das ganze sehr nachdrücklich und wiederholt, mehrfach mit Drohungen usw..
Ich im ersten Moment geschockt, will dem Mann aber helfen, versuche ein vernünftiges Gespräch zwecks Lösungsfindung aufzubauen, frage irgendwann auch warum seine Stimme anders klingt. Er sagt, er ist der Bruder vom Käufer, der Käufer selbst ist völlig fertig und kann selbst nicht mit mir sprechen. Was tun ???Auf mehrfache Nachfrage, was er sich denn als Kostenbeteiligung vorstellt, nennt er 2300 €, will SOFORT eine Antwort und dann soll ich ihm das überweisen. Wenn nicht SOFORT Antwort und Zusage, dann schickt er das Ding zu mir zurück. Er kann nicht mehr länger warten, steht vor der Werkstatt an der östereichischen Grenze und muss JETZT entscheiden.
Habe ihm gesagt so geht das nicht, ich muss mich erstmal rückversichern, wie ich mich hier zu verhalten habe. Cousin angerufen (ist Anwalt), er sagt cool bleiben, nix zahlen, "...verkauft unter Ausschluss jeglicher Sachmängelgewährleistung...". Hab dann die ausländische Nummer zurückgerufen, ihm das so gesagt ... Knall, aufgelegt seinerseits.
Ich hab dann aber trotzdem die Düse bekommen (hat ers nun umgemeldet oder nicht ...??) Ich Trottel habs mit Kennzeichen verkauft. Unsere liebe Dorfpolizei angerufen, die sagen sie geben keine Auskunft über die Ummeldung ohne begründeten Verdacht. Ich könnt doch mal bei der Versicherung nachfragen.
Versicherung angerufen: "...Ja, sag ich Ihnen kann ich aber erst frühestens Mittwoch, dauert 2 bis 3 Tage bis wir die Info haben".

Scheisse was nun. Bin schon halb Amok gelaufen, du kommst von der Arbeit, rechnest mit nix schlimmem und dann sowas. Ich nochmal ran ans Telefon, denke jetzt versuchst du mal den Käufer zu Hause auf Festnetz zu erreichen. Er geht ran, ich sag freundlich "Hallo, darf ich sie mal was fragen. Sind sie oder ihr Bruder mit dem Womo heute nach Österreich gefahren und da mit Motorschaden liegen gebleiben ?" Er ganz freundlich und sinngemäss: "Nö, alles toll, Womo hab ich vorhin umgemeldet, und mal davon abgesehen, ich hab gar keinen Bruder !! Nur ne Schwester!! Sagt mir dann auch noch das neue Kennzeichen durch."

LEUTE, ZIEHT EUCH DAS MAL REIN !!
Da hat echt jemand (anscheinend schon professionell aufgezogen) meine Auktion beobachtet, meine Handynr. rausgeschrieben (stand wegen möglichen Besichtigungstermin vereinbaren drin), gewartet bis ich den Käufer positiv bewertet habe (er sprach davon, muss es also beobachtet haben) --> aha..., also Übergabe muss gut gelaufen sein, jetzt rufst du da mal an, erzählst (recht nachdrücklich) die Geschichte vom Motorschaden und hoffst, dass der Trottel dir was überweist und verdienst dir ne goldene Nase damit. Wär ich drauf eingegangen, hätte er mir vermutlich irgendeine Bankverbindung genannt vielleicht noch mit ner Begründung, warum evtl. der Empfängername ein anderer ist, die Kohle wär weg gewesen, ich hätt mich gefreut "...Gott sei Dank, noch gut rausgekommen aus der Sache" und der Käufer hätt es auch nie mitgekriegt.

Wahnsinn, oder ?? Schon filmreif. Was gibt es nur für Schweine. Und ich wette er hat mit der Nummer bestimmt genug Erfolg, um gut davon zu leben. So ist das also, jeder auf der ganzen Welt kann dank Internet sich wo auch immer auf der Welt alles ansehen, irgendwo anrufen und sowas abziehen !!


Die Polizei sagte mir dann im Nachgang, dass die Nummer, die mich gerufen hatte per Länderkennung eine Tel.Nr. aus dem Libanon ist, und sie aufgrund nicht erfolgten Betrugs (war nur Vorbereitung zum Betrug) in Verbindung mit auländischer Nummer (kein Fall nach deutschem Recht ...) sie erstmal nix machen und auch keine Anzeige gegen unbekannt aufnehmen ... jaja, dein Freund und Helfer. Richtig Interesse gezeigt an der Sache wurde nicht.

Falls jemand unter euch ist, der die technischen Möglichkeiten und Ambitionen dazu hat, die Nummer komplett zu identifizieren, kann er sich gern melden. Würde mich schon interessieren. Ich meine, einer unter uns wäre evtl. dabei.

So, ich hoffe, ihr seid gewarnt bzw. euch passiert sowas erst gar nicht.
Könnt ihr gern weitergeben als Warnung, alles GENAUSO passiert.


Viele Grüße
Christian

Sport-Lu
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Re: Professioneller Betrugsversuch bei einem ebay Verkauf

#2 Beitrag von Sport-Lu » 3. Aug 2011, 20:27

Hallo!

Mensch Christian,eine haarsträubende Geschichte. :evil:
Es ist unglaublich was sich Leute ausdenken,um an dein Geld zu kommen.
So etwas wie Scham-oder Ehrgefühl gibts wohl nicht mehr.
Momentan werden wohl auch viele wertvolle Oldtimer Bandenmässig geklaut.die wissen genau wo etwas steht.

Gruss Jörn!
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Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

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André
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Re: Professioneller Betrugsversuch bei einem ebay Verkauf

#3 Beitrag von André » 4. Aug 2011, 08:23

Sport-Lu hat geschrieben:...So etwas wie Scham-oder Ehrgefühl gibts wohl nicht mehr. ...
:cry:
Hallo Christian,
ist ja ein Ding, schon fast ein guter Abschnitt für ein Drehbuch :wink:
Gut das Du Deinen Cousin um Rat fragen konntest.
Warst Du wirklich kurz vor einer eventuellen Überweisung?

Diese Betrugsmasche kannte ich bisher auch noch nicht, ich habe zwar kein Wohnmobil, lässt sich aber auf andere Dinge auch übertragen.

Also Christian, wenn Du eines Tages Deinen schönen T3 verkaufst, am besten mit dem Käufer eine Parole bzw. Kennwort vereinbaren :roll:

Ein Fahrzeug mit zugelassenen amtl. Kennzeichen an einen "Fremden" zu verkaufen, ist aber wirklich keine gute Idee.


Gruß André
Nach "FEST", kommt "AB" !

Utomborder
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Re: Professioneller Betrugsversuch bei einem ebay Verkauf

#4 Beitrag von Utomborder » 4. Aug 2011, 11:53

Wenn Ihr mal sehen wollt, wie böse die Welt, bzw. das Internet ist:

http://autosec4u.blogspot.com/

Seriöse, interessante Seite, auf der Du Deinen Fall schildern solltest.....

the crow
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Re: Professioneller Betrugsversuch bei einem ebay Verkauf

#5 Beitrag von the crow » 4. Aug 2011, 11:55

Hallo Andre,

da der (wirkliche) Käufer ein sehr seriös wirkender Mensch, der mit 3 Kindern und Frau wirklich sehr nett und wie gesagt seriös bei uns aufgetreten war, wäre ich bei einer annehmbaren Summe evtl. im Affekt darauf eingegangen. Stutzig hat mich dann aber auch die unfreundliche, besser schon beleidigende Art und Weise des "Bruders" und die angeblich damit bereits zurückgelegte Entfernung gemacht.

Sagen wir mal morgens um 8.00 Uhr sofort umgemeldet, und dann 700 km von angenommen morgens um 9.00 Uhr bis sagen wir mal 15.00 Uhr (Abschleppen, Schadensfeststellung incl. Kostenermittlung usw. dauert ja auch einen Moment) mit einem Womo was max. 100 km/h Dauergeschwindigkeit schafft zu fahren -->das ist dann schon eine sportliche Leistung.

Gruß
Christian

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