Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemacht

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kutt
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#16 Beitrag von kutt » 30. Mär 2013, 15:21

Utomborder hat geschrieben:
kutt hat geschrieben:-mal so als Tipp

Oxalsäure wird von Imkern verwendet. (Da gibt es wohl irgendwelche Milben).Über den Weg müsste man auch kleinen Mengen besorgen können

In technischer Reinheit ist das Zeug sehr günstig
Mein Vaddi is Imker. Da kenn ich aber nur Ameisensäure, die nimmt er gegen die Varroamilben. Soll ich ihn ernsthaft mal fragen? Oder verscheißert Ihr mich da? Nich daß ich mich blamier und am Ende noch enterbt werde...... ;-)

Ich habe eben mal in der allwissenden Müllhalde geschaut:
Wikipedia hat geschrieben:Oxalsäure kann zur Entfernung von Rostflecken oder als Bleichmittel verwendet werden.

In der Imkerei wird Oxalsäure als Winterbehandlung zur Bekämpfung der Varroamilbe eingesetzt. Sie wird als 3,5-prozentige wässrige Zuckerlösung auf die Bienen geträufelt oder gesprüht. Für Imker, die Oxalsäure gegen Varroose verwenden, existieren Gefahren beim Kontakt mit Oxalsäure.[11]
evtl geht Ameisensäure da auch? Oder der Eintrag bei Wikipedia ist schlicht weg falsch. Wäre nicht der einzige :)
Ich habe das aber auch in Imkerforen gelesen, als ich auf der Suche nach Oxalsäure war.

Utomborder
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#17 Beitrag von Utomborder » 30. Mär 2013, 17:20

Tach,

Oxalsäure hat mein Vaddi das hier rausgesucht, da ist irgendwo auch das Datenblatt dazu zu finden. Er selbst nimmt das aber nicht, zu gefährlich. Das geht auch so durch die Haut durch...... Handschuhe tragen!

http://www.carlroth.com/website/de-de/c ... _index.jsp

Ansonsten ist das schon richtig, Ameisensäure und Oxalsäure kann man gegen die Varroa nehmen. Zucker machen die rein, damit das in den Bienenstöcken besser klebt und bei der Verarbeitung nicht spritzt oder planscht oder so.....

Oder aus der Apotheke, da ist das aber teurer.

Ob Ameisensäure auch gegen Rost hilft, frag ich ihn nochmal..... Edit: weiß er auch nich...

Zum reinigen der leeren Bienenkisten nimmt er, wenn ich das richtig verstanden habe, 3% tige Natronlauge. Kochend. Da hat er mal eins seiner Messer reingetan, war der Rost auch wech. der Bauer desinfiziert damit auch seine Melkmaschinen.

Wenn man sich Oxalsäure in Pulverform holt muß man auch das Pulver ins Wasser einrühren, nicht andersrum. Da er sich aber auch etwas mit Oldies auskennt (hat einen Youngtimer) rät er auch zu Rostumwandler oder Fertan.

Von der Chemie zum Entrosten in Eigenregie würde er komplett abraten! I

ICH AUCH!!!!!!

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kutt
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#18 Beitrag von kutt » 30. Mär 2013, 18:55

Alles klar, dank dir für die Antwort.

Auf Oxalsäure bin ich gestoßen, da das bei Tankentrostset von Ammon-Technik dabei ist

Natronlauge zum entfetten und Öxalsäure zum Eisenoxyd ätzen.

Richtig Produktiv wird die aber erst, wenn man die Temperatur hochnimmt. 60..70°C sind gut.

Das schärfste, was ich damit mal losgelassen hbae, war die Entrostung meines Kompressors. Der ist Baujahr 73 und war ordentlich angekeimt. Ich wollte aber keine 40kg Oxalsäure anrühren, um 400l Gemisch für den Druckbehälter anzumischen.

Also habe ich nur 100l angerrührt und eingefüllt. Das ganze habe ich mit einem Tauchsieder auf 40°C gebracht und mit einer kleinen Pumpe und einer Düsenkonstruktion im Behälter umhergesprüht. Nach 2 Tagen sag die Sache richtig gut aus. Klar ist - man muß sich bei sowas vorher einzwei Gedanken machen und Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Das gute an Oxalsäure ist, daß sie sich mit der Zeit zerstetzt. Momentan steht die Brühe noch in der Ecke. In ein paar Monaten werde ich mal schauen wie weit die Sache gediehen ist und ich das Zeug entsorgen kann.

Geschichte weiter: Ich habe dann den Behähler nachgemessen (mit Ultraschall) - wie viel von dem Kessel noch übrig ist und habe den Kessel mal durchgerechnet. Bis 23 Bar sollte der noch halten. Zur Sicherheit habe ich das Teil dann noch mal mit Wasser vollgemacht und abgedrückt. Bei 15 Bar kamen die Sicherheitsventile. Bei 18 Bar habe ich dann aufgehört. (wird nur mit 8 Bar betrieben - reicht völlig zum Sandstrahlen)

Dann habe ich das Teil mit Hohlraumwachs versiegelt.

Krasse Aktion, ich weis nicht, ob ich den Aufwand noch mal treiben würde.

Wie gesagt, ich habe auch auf Arbeit mit z.T. giftigen chemn. Stoffen (z.B. Flußsäure) und Isotopen zu tun. Somit war ich mir bei der Sache recht sicher, was ich da mache.

Oxlsäure ist nicht giftig, sondern gesundheitsschädlich. Kommt z.B. in recht hoher Konzentration im Rhabarber vor (~500mg/100g) Deshalb sollte man es damit auch nicht übertreiben ;) Etwa 10..15g sind tödlich. Im Gegensaz zu anderen Giften ist das eine gewaltige Menge.

Naja - und sie ätzt.. aber das ist ja die Eigenschaft jeder Säure ;)

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#19 Beitrag von Utomborder » 30. Mär 2013, 21:40

Die einen sagen so, die anderen so.....

Ich halt mich da raus, der Imker in unserer Familie hat mich gebeten, folgendes nochmal kundzutun (muß was dran sein, der 22 Jahre alte Renault sieht immernoch top aus!):
Hallo,



da hat aber einer irgendwas gründlichst missverstanden, wenn er gelesen hat, Oxalsäure entfernt Rostflecken. Mannomann, damit sind Rostflecken in der Wäsche gemeint. Denn das sind so die gemeinsten Flecken in der Wäsche, und da greift man in seiner Verzeweiflung zu solchen dubiosen Mitelchen. Aber - ob das mit Oxalsäure wirklich funktioniert, kann ich nicht bestätigen, da ichs nie ausprobiert habe. Nur soviel ist klar: Rostflecken in der Unterhose sind was anderes und von ganz anderer Qualität, als Rostflecken am Auspuff, unter dem man hier mal nicht den "Po" oder das "Ar..." verstehen darf.

Hier ist die Lösung: Oxalsäure entfernt Rostflecken aus der Wäsche bzw. Stoff:

http://www.flecken-tipps.de/Rostflecken ... Stoff.html



Also das ganze auf Null und Neustart:

Es gibt da von der Fa. presto einen presto stop Rostumwandler ohne Phosphatsäure.

Beschreibung:

Emulsion zum Entrosten und Grundieren, als zeitsparende Rostbeseitigung. Zweifache Wirkung: Rostumwandlung und Grundierung.

Gebrauchsanweisung:

Schmutz und losen Rost entfernen. Satt auftragen. Überstreichbar nach 6-8 Stunden mit lufttrocknenden Lacksystemen. Umweltfreundlich.

Ich selber habs mit Lack + Epoxyhärter überstrichen. Das hält und hält und hält...



Hier nachlesen:

http://www.motipdupli.de/index.php?id=ipg_1187&L=1

Dort gibts auch das technische Merkblatt und das Sicherheitsdatenblatt.

Und hier die ganze Produktgruppe mit allen Info-Blättern.

http://www.motipdupli.de/index.php?id=65&L=1



Also: Warum mit solchen gefährlichen Chemikalien wie Ameisensäure oder gar (noch gefährlicher) Oxalsäure hantieren, die beide Rostflecken (nur? aber immerhin) aus den Unterhosen entfernen?

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kutt
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#20 Beitrag von kutt » 30. Mär 2013, 22:08

haha!

Ich hab noch einen: Mit Oxalsäure lassen sich auch Rostflecken aus Holz entfernen

Nur weil das Wort "Oxalsäure" das Wort "Säure" enthält, muß man keine Panik bekommen. Das Zeug ist (wie wiele andere Säuren) in disersen kommerziellen Mittelchen drinn. Auf denen sind die Warnzeichen auch schön klein gedruckt, daß es nur nicht zu giftig aussieht. Nutzt man das Zeug pur, dann machen viele nur :shock: :shock: :shock: - wie kannst du nur?

Wenn ich da an diverse Rostumwandler denke... das Zeug soll unkritisch sein. Fummelt man dagegen mit Phosphorsäure herum (was genau das selbe ist), ist es auf einmal gefährlicher. ... und viel giftiger.

Naja - das liegt wahrscheinlich daran, daß man für das Wirkmittel allein nur einen Bruchteil des Geldes ausgibt, als für das Produkt mit dem einschlägigem Namen ;) ;) ;)

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#21 Beitrag von Elektroschrauber » 31. Mär 2013, 17:30

ZweiTaktMike hat geschrieben:Wieso bleiben nach dem (vernünftigen) Strahlvorgang überhaupt noch Rostnester im Blech zurück, bzw. wäre es nicht einfacher gewesen die betreffenden Bereiche noch einmal zu strahlen....um den jetzigen Aufwand zu vermeiden? Gruß Mike
Sicherlich hätte man das können, aber die Teile haben schon ein wenig in der Historie gelitten. Sie waren zur besten Zeiten verchromt (dadurch geschliffen und poliert, dadurch haben die Bleche auch schon Materialstärke verloren) auch ist dabei der Rostschutz völlig auf der Strecke geblieben. Unter dem Kennzeichen auch unter dem Verstärkungsblech waren sehr tiefe Rostkrater (Punktrost typisch für verchromte Teile). Und was die eigentliche Problematik ist die Falze kann man nicht Stahlen :( Und bis jetzt hat das mit dem Phosphatieren im Kleinen immer gut funktioniert. Aber mit einem anderen Produkt, was aber auch nicht danach Lackiert
wurde. Aber zur Entspannung meiner Person habe ich jetzt noch einige Lackierer gesprochen und die meinten: drauf lassen, trocknen lassen, weißliche Schicht abwarten, an- schleifen dann grundieren usw.. (so die Meinung zumindest im wesentlichen)
Gruß
Elektroschrauber
Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihre Meinungen und Hinweise.

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#22 Beitrag von Boger » 1. Apr 2013, 20:23

Hallo Elektroschrauber,

ich schwöre auf Phosphorsäure. Gibt es literweise in der Apotheke zum Apothekerpreis und gegen Personalien :D . Habe in meiner Werkstatt ein Fass mit stark verdünnter Phosphorsäure und da kommen alle Teile vor dem Lack rein. Natürlich werden größere Bleche gestrahlt und dann sofort grundiert, aber das ganze Kleinkram kann man so wunderbar vorbereiten. Das Fässchen habe ich einem Bodybuilder entrissen. Da waren vorher 5 kg Muskelmacher drin und das Material (PE) was das Zeug aushält, ist auch säurebeständig.
Der leichte Rostschleier ist normal für die Phosphatschicht. Nach dem gründlichen Abspülen mit Wasser erwärme ich die Teile leicht und eigentlich habe ich noch nie neue Roststellen gehabt.
Viel Spaß beim Giftmischen und immer schön Schutzkleidung, Brille etc. tragen...
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