Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemacht

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Elektroschrauber
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Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemacht

#1 Beitrag von Elektroschrauber » 27. Mär 2013, 19:23

Im Schnelldurchlauf.
Ich habe meine Bleche Sandstrahlen lassen. Da waren noch verschiedene Rostrester im Blech. Ich bin aber auch auch pingelicher Mensch, manchmal einfach auch der falsche Weg. Die habe ich mit (Rostex) Phosphorhaltiger Umwandler (unter 25%) behandelt . Gut mit Wasser gespült. Ergebnis sehr gut, Rost war weg schwarzgraue Spuren von der Phospahtschicht, sah wirklich gut aus.
Durch die Wasserspülerei und trotz bester sofortiger Trocknung neue leichte Rostspuren.
Daraufhin viel gelesen (nicht in der Zeitung).
Neutralisieren ist das Zauberwort. Nun also nochmal Rostex drauf, nicht zu lange, dann mit viel Wasser gespült. Danach mit stark verdünnter Lauge besprüht. Sofort abgewaschen...beim Abwaschen kam der Rost. Jetzt sehen die Bleche aus als lagen die ne Woche in der Regentonne :shock:.
Ich glaube da habe ich (Chemie war nie meins aber dennoch ne 2 gehabt, glaube ich) auch Kreide geholt.
Zusammengefast sind doch jetzt die Bleche basisch und rosten jetzt noch schneller. Was ist denn jetzt besser, wieder (Rostex) drauf und dann nur Neutralisieren mit viel viel Wasser. Oder....?
Wenn man mit Säure arbeitet und dann irgenwelche Säurereste, auch verdünnt dann trocknen bildet sich Salz. Das Salz zieht dann Wasser. Wasser und Blech ich würde sagen das Blech verliert :(
Gruß und viele Grüße besonders an die Chemiker
Gruß Elektromeister
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kutt
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#2 Beitrag von kutt » 27. Mär 2013, 20:33

nimm Öxalsäure!

danach Trocknen und sofort Grundieren

Normalerweise sollte sich aber mit Phosphorsäure eine Phosphatschicht bilden. (Selber schon gemacht, mit 40%iger Säure)

Kerl
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#3 Beitrag von Kerl » 27. Mär 2013, 21:38

Kannst du leider nicht steuern. Es gibt Bleche, die rosten dir nach einer Behandlung mit Rostentferner und dem Abspülen sofort wieder an. Es gibt Bleche, die nachm Spülen eine ganze Weile rostfrei bleiben.
Das einzige echt gute Mittel um das zu verhindern ist Fertan, das bildet eine dunkle/schwarze Phosphatschicht und bleibt lange Zeit rostfrei. Auch Metal Ready bzw. Prep Ready (glaub ich heisst das, ist das gleiche) bildet eine helle Zink(phosphat?)schicht, braucht aber für gewöhnlich ein Tauchbad, da es ständig nass sein muss.

Angeblich soll es auch helfen, sofort nach dem Spülen mit reinem Alkohol abzureiben oder im Tank etwa umzuschwenken. Letzteres hatte ich mit einem Jawatank gemacht, war aber nicht sonderlich erfolgreich damit.

Gruss
Daniel
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bujatronic
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#4 Beitrag von bujatronic » 27. Mär 2013, 22:24

Bei mir in der Nähe kann ich Blechteile für akzeptables Geld durch eine industrielle Lackvorbehandlung schicken, also Entfetten, Beizen, Zinkphosphatieren und KTL. Auch leicht angerostete Teile. Ich glaube, daß es momentan nichts Besseres gibt. Übrigens wurden auch alle Blechteile bei MZ in den 80ern und 90ern so vorbehandelt (außer KTL, es war eine einfache Tauchgrundierung).
Bei meinem 92er Classic-MINI (und dieser Typ ist ja für seine Rostanfälligkeit berüchtigt) haben derart behandelte Teile jetzt 10 Jahre (davon 8 Winter) dem Gammel einigermaßen widerstanden. Bei meinem Wartburg schon länger, aber bei dem ist die Korrosionsbelastung weit geringer, wird nur bei schönem Wetter aus der Garage geschoben.
Wer davon Gebrauch machen will, ich helfe gern...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#5 Beitrag von Elektroschrauber » 28. Mär 2013, 00:08

Ich bedanke mich für die schnellen Antworten. Inzwischen habe ich auch schon wieder gehandelt und alles nochmals mit Rostex behandelt. Ergebnis, alles ist wieder schön grau :roll: .
Aber was soll ich morgen machen, nur die überschüssige Flüssigkeit abwischen oder doch mit Wasser spülen. Ich glaube das wird Aktion Versuch Irrtum. Wenn ich das zu oft mache dann sind die Bleche durch den Abfluß verschwunden :? .
Im i-net gibt es beide Varianten, nur abwischen und trocknen lassen dadurch Bildung der Sulvatschicht. Die zweite Variante ist gründlich abspülen. Wad nu....
Gruß
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kutt
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#6 Beitrag von kutt » 28. Mär 2013, 09:20

Hmm ... nach einem Blick in das Sicherheitsdatenblatt: Natriummercaptoacetat

Also ist Rotex nix mit Phosphor (d.h. keine Phosphatschicht). Es scheint ein recht starkes Oxidationsmittel zu sein (ein O ist locker gebunden) - daher wahrscheinlich der Rost.

Von daher würde ich sagen mit Wasser spülen und Oxalsäure verwenden. Die hat eine gute Selektivität zu Eisen und kostet nichts. Danach mit Phosphorsäure phosphatieren.

Etwas OT: Mir ist meine BK ja schon ein paar mal festgegangen und mal hört/liest immer andere Meinungen und Vorschläge. Einer davon war, daß durch die Lackierung der Zylinder diese zu heiß werden :shock: Also hab ich den Lack entfernt und die Zylinder phosphatiert. Ich war überrascht, wie gut die Phosphatschicht das Metall schützt. Obwohl diese nicht besonders dicht und dick sein soll. An ein paar Stellen haben die Zylinder zwar leichte Rostansätze bekommen, aber das ist egal. Die Fuhre ist damit auch festgegangen (daran liegt es also auch nicht). Ich muß dazu noch sagen, daß ich die BK bei egal welchem Wetter fahre.

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#7 Beitrag von Elektroschrauber » 28. Mär 2013, 12:33

Genau das ist es, immer wieder andere Meinungen und Vorschläge. Ich bin total verunsichert! Fakt ist eines wasche ist den Kran mit Wasser ab, habe ich sofort wieder Flugrost. Lasse ich den Umwangler drauf klebt es leicht, wird aber weniger und es bilden sich weißliche Flecken. Wasche ich es mit Spiritus ab dann klebt es beim Abwaschen, danach aber deutlich weniger bis gar nicht mehr und es gibt auch keinen Flugrost.
Total frustiert
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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#8 Beitrag von kutt » 28. Mär 2013, 14:31

Warum verunsichert? Waum andere Meinung? Ich hab 2x Oxalsäure geschrieben :) Ich dachte nur zuerst, daß Rostex ein Umwandler ist, der auf Phosphorsäure basiert. Tut er aber anscheinend nicht.

Genau das ist doch der Vorteil eines Forums.

Man fragt was und bekommt verschiedene Meinungen. Bujatronic geht den Profiweg und ich verlasse mich auf meine chemischen Kenntnisse und mache es mit Hausmitteln. Ich muß dazu aber sagen, daß ich auch auf Arbeit hin und wieder damit zu tun habe.

Was du letztendlich machst, ist dir überlassen :)


Eins wundert mich jetzt aber. Beim überfliegen der Datenblätter zu Rostex bin ich mehrmals über den Hinweis gestolpert, daß man das Zeug maximal 5min drauflassen darf?

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#9 Beitrag von Elektroschrauber » 28. Mär 2013, 16:09

Nich doch nich doch, ich bezog das mit den Verschiedenen Meinungen auf die Zylinder.
Das Problem das Zeug Entrosta
http://www.bindulin.de/bindulin_artikel ... mittel.htm
ist jetzt auf dem Blech und wirkt schützt und oder zerstört.
Wenn man in Internet nach Antworten sucht dann ist man verunsichert.
Ich habe noch ein zweites Mittel
http://www.nigrin.de/de/produkte/nach/p ... tumwandler
Da steht ja eindeutig da Restproduckt abwaschen.
Oxalsäure hatte ich ja schonmal versucht zu besorgen. Die Mengen waren das Problem (zu klein). Dann hat man mir halt das empfohlen.
Ich sehe gerade Oxalsäure, das gibt es als Tabletten.
Gruß
Zuletzt geändert von Elektroschrauber am 28. Mär 2013, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#10 Beitrag von kutt » 28. Mär 2013, 18:55

-mal so als Tipp

Oxalsäure wird von Imkern verwendet. (Da gibt es wohl irgendwelche Milben).Über den Weg müsste man auch kleinen Mengen besorgen können

In technischer Reinheit ist das Zeug sehr günstig

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#11 Beitrag von Christian » 28. Mär 2013, 20:19

Hallo,

ich habe Dein Probem hier mitverfolgt und mal gesucht im Netz. Auf der Seite des Herstellers habe ich gefunden, daß weder das Rostex Plus noch das Rostex S2 abgewaschen werden sollen. Liegt da vielleicht das Problem? Soll ja laut Datenblatt problemlos überlackierbar sein.
Allerdings kann ich auch nur das beurteilen, was ich gelesen habe - wie das in der Praxis aussieht, ist sicher noch mal ne andere Sache....

Grüße Christian

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#12 Beitrag von ZweiTaktMike » 29. Mär 2013, 18:28

Wieso bleiben nach dem (vernünftigen) Strahlvorgang überhaupt noch Rostnester im Blech zurück, bzw. wäre es nicht einfacher gewesen die betreffenden Bereiche noch einmal zu strahlen....um den jetzigen Aufwand zu vermeiden? Gruß Mike

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#13 Beitrag von Utomborder » 29. Mär 2013, 19:56

kutt hat geschrieben:-mal so als Tipp

Oxalsäure wird von Imkern verwendet. (Da gibt es wohl irgendwelche Milben).Über den Weg müsste man auch kleinen Mengen besorgen können

In technischer Reinheit ist das Zeug sehr günstig
Mein Vaddi is Imker. Da kenn ich aber nur Ameisensäure, die nimmt er gegen die Varroamilben. Soll ich ihn ernsthaft mal fragen? Oder verscheißert Ihr mich da? Nich daß ich mich blamier und am Ende noch enterbt werde...... ;-)

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#14 Beitrag von ZweiTaktMike » 29. Mär 2013, 20:23

Versch...... ist noch nicht angesagt :wink: .......der 1.April ist erst am Montag :mrgreen:

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Re: Entrostung mit Phosphorsäure, Hilfe ich habe Mist gemach

#15 Beitrag von bujatronic » 29. Mär 2013, 21:06

Noch mal was zum Überhitzen: Die Zylinder werden auf zweierlei Art gekühlt, erstens durch Zwangskonvektion (Wärmeübergang zur Luft) und zweitens durch Strahlung. Letztere wird oft unterschätzt. Die durch schwarze Lackierung erhöhte Abstrahlung kompensiert den verminderten Wärmeübergang zur Luft durch die nur wenige µm dicke Lackschicht bei weitem. Daher sind heute viele Motorradzylinder lackiert, Kühlkörper für elektronische Bauelemente sind durchweg schwarz, jedoch meistens eloxiert.
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