Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Moderator: Ulrich
Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Hallo,
soweit ich gehört habe, gibt es bei der Bearbeitung von Pertinax bedenken, was die "Abgase" angeht. Ausserdem ist dies Material schon ziemlich alt. Gibt es da nicht neuere, eventuell bessere Werkstoffe? Messing schied ja wegen seiner schlechteren Notschmiereigenschaft aus.
So gibt es doch aber mittlerweile Werkstoff die einen Festschmierstoff enthalten. Können diese dann nicht genutzt werden?
Mal sehen zu welchen Erkenntnissen wir kommen.
Gruss
soweit ich gehört habe, gibt es bei der Bearbeitung von Pertinax bedenken, was die "Abgase" angeht. Ausserdem ist dies Material schon ziemlich alt. Gibt es da nicht neuere, eventuell bessere Werkstoffe? Messing schied ja wegen seiner schlechteren Notschmiereigenschaft aus.
So gibt es doch aber mittlerweile Werkstoff die einen Festschmierstoff enthalten. Können diese dann nicht genutzt werden?
Mal sehen zu welchen Erkenntnissen wir kommen.
Gruss
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Hallo,
wir vebauen jetzt zum ersten mal "POM" bei einer Touren Awo Gabel, das ist ein relativ fester Kunststoff. Auf alle Fälle viel besser wie das sch... Pertinax.
wir vebauen jetzt zum ersten mal "POM" bei einer Touren Awo Gabel, das ist ein relativ fester Kunststoff. Auf alle Fälle viel besser wie das sch... Pertinax.
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Hallo,
Pertinax hat die unangenehme Eigenschaft Wasser aufzunehmen und zu quellen. Deshalb wurden die Buchsen früher auch vor dem Einbau in Öl eingelegt und erhitzt.
Heute gibt es eine Vielzahl von Lagerkunststoffen, welche sich besser eignen. Teflon ist einer davon.
Oldie
Pertinax hat die unangenehme Eigenschaft Wasser aufzunehmen und zu quellen. Deshalb wurden die Buchsen früher auch vor dem Einbau in Öl eingelegt und erhitzt.
Heute gibt es eine Vielzahl von Lagerkunststoffen, welche sich besser eignen. Teflon ist einer davon.
Oldie
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Erst mal eine Frage vorab: Die Gleitflächen an den Rohren waren doch nicht Hartverchromt oder?
War gerade dabei mal ein paar Materialwerte zu vergleichen. Nun finde ich zu Pertinax (nur ein paar Werte bei Hesselmann unter Hartpapier HP 2061.x) leider kaum wichtige Werte, wie maximale Flächenpressung etc. Daher habe ich mal die Werte von Messing angenommen.
Hierbei ist zu sehen, dass spezielle Gleitlagerkunststoffe oder moderne Messing Verbundwerkstoffe in Betracht kommen. Moderne deswegen, da es damals ja wohl Probleme beim Trockenlauf gab.
Pertinax ist zwar problematisch was die Wasser/Ölaufnahme angeht aber super was die Härte und ich denke auch Flächenpressung und Verschleiß betrifft. Hier sehe ich gerade bei PTFE so meine bedenken. Es ist zwar super wenn es um die Reibung geht aber doch an sich ein relativ weicher Kunststoff und somit das Lagerspiel erhöhen kann.
Also erstes Ergebnis sehe ich den Werkstoff IGLIDUR W300 als eine Alternative. Reibung kleiner als bei PA/POM und Flächenpressung höher. Verträgt sich mit Öl/Fett. Die Feuchtigkeitsaufnahme liegen bei 1,3% (PA hat hier schon 3%), POM und PTFE liegen hier bei 0%. Und das wichtigste ist, diesen gibt es auch als Halbzeug. Besser wäre hier nur noch Iglidur Z. Hier ist aber das Problem, dass man nur genormte Buchsen bekommt und keine Halbzeuge. Die Buchsen kommen jedoch den Abmassen unseres Falles nichtmal ein wenig nahe. Es wäre hier also notwendig eine Aufnahme für diese Dinger zu drehen. Der Vorteil ist aber, dass man hier Buchsen hat die man bestellen könnte.
Materialdatenblätter bei:
http://www.ensinger-online.com
http://www.igus.de/wpck/default.aspx?pa ... CID=011504
Was denkt ihr, wie sind eure Erfahrungen und hat jemand vielleicht Daten wie zulässige Flächenpressung, Feuchteaufnahme, etc. zur Hand.
Werde in einer zweiten Suche mal die Messing Werkstoffe genauer unter die Lupe nehmen.
War gerade dabei mal ein paar Materialwerte zu vergleichen. Nun finde ich zu Pertinax (nur ein paar Werte bei Hesselmann unter Hartpapier HP 2061.x) leider kaum wichtige Werte, wie maximale Flächenpressung etc. Daher habe ich mal die Werte von Messing angenommen.
Hierbei ist zu sehen, dass spezielle Gleitlagerkunststoffe oder moderne Messing Verbundwerkstoffe in Betracht kommen. Moderne deswegen, da es damals ja wohl Probleme beim Trockenlauf gab.
Pertinax ist zwar problematisch was die Wasser/Ölaufnahme angeht aber super was die Härte und ich denke auch Flächenpressung und Verschleiß betrifft. Hier sehe ich gerade bei PTFE so meine bedenken. Es ist zwar super wenn es um die Reibung geht aber doch an sich ein relativ weicher Kunststoff und somit das Lagerspiel erhöhen kann.
Also erstes Ergebnis sehe ich den Werkstoff IGLIDUR W300 als eine Alternative. Reibung kleiner als bei PA/POM und Flächenpressung höher. Verträgt sich mit Öl/Fett. Die Feuchtigkeitsaufnahme liegen bei 1,3% (PA hat hier schon 3%), POM und PTFE liegen hier bei 0%. Und das wichtigste ist, diesen gibt es auch als Halbzeug. Besser wäre hier nur noch Iglidur Z. Hier ist aber das Problem, dass man nur genormte Buchsen bekommt und keine Halbzeuge. Die Buchsen kommen jedoch den Abmassen unseres Falles nichtmal ein wenig nahe. Es wäre hier also notwendig eine Aufnahme für diese Dinger zu drehen. Der Vorteil ist aber, dass man hier Buchsen hat die man bestellen könnte.
Materialdatenblätter bei:
http://www.ensinger-online.com
http://www.igus.de/wpck/default.aspx?pa ... CID=011504
Was denkt ihr, wie sind eure Erfahrungen und hat jemand vielleicht Daten wie zulässige Flächenpressung, Feuchteaufnahme, etc. zur Hand.
Werde in einer zweiten Suche mal die Messing Werkstoffe genauer unter die Lupe nehmen.
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
ist das POM nicht fast schon etwas zu hart? und wie sieht es denn da mit der reibung aus? ich hatte da auch mal mit gearbeitet und war der meinung, dass es sehr hart sei.
gruß jan
gruß jan
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Zitate aus Decker; Maschinenelemente, Tabellen und Diagramme 15. Auflage 2000
"
PA
besonders stoß- und verschleißfest, gute Dämpfungseigenschaften, hoher Gleitwiderstand im Trockenlauf, hohe Feuchteaufnahme
POM
harter Werkstoff dadurch aber höher druckbelastbar jedoch stoßempfindlicher als PA, weniger Verschleissfest aber kleinere Reibung als PA, nimmt nur sehr wenig Feuchte auf
PET, PBT
Härte ähnlich POM, Verschleiß und Reibwerte sehr niedrig (bis 70°, passt also) und ebenfalls geringe Feuchteaufnahme
PTFE
reines PTFE ist wenig verschleißfest und weich, sehr geringe Reibung bei hoher Belastung und geringer Geschwindigkeit"
"
PA
besonders stoß- und verschleißfest, gute Dämpfungseigenschaften, hoher Gleitwiderstand im Trockenlauf, hohe Feuchteaufnahme
POM
harter Werkstoff dadurch aber höher druckbelastbar jedoch stoßempfindlicher als PA, weniger Verschleissfest aber kleinere Reibung als PA, nimmt nur sehr wenig Feuchte auf
PET, PBT
Härte ähnlich POM, Verschleiß und Reibwerte sehr niedrig (bis 70°, passt also) und ebenfalls geringe Feuchteaufnahme
PTFE
reines PTFE ist wenig verschleißfest und weich, sehr geringe Reibung bei hoher Belastung und geringer Geschwindigkeit"
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Hallo,
interessantes Thema wie ich finde. Habe mich auch mal ein bißchen im Netz informiert und verschiedene Werkstoffe verglichen. Am PTFE reizt mich die geringe Gleitreibung, ich werde nächste Woche nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip mal 4 Buchsen aus PTFE drehen und einbauen. Ich habe zwar auch ein paar Bedenken wegen des Verschleißes, andererseits ist das Zerlegen der Gabel sowie das Austauschen der Buchsen auch keine wirklich knifflige Arbeit.
Da ich in diesem Jahr mit der BK ein paar tausend Kilometer fahren werde, kann man dann sicher brauchbare Ergebnisse erwarten - ob gute oder schlechte muß man sehen. Vielleicht könnte man die Ergebnisse dann mal zusammentragen. Plessloui probiert die POM-Buchsen zwar in der AWO aus, das Ergebnis kann man sicher aber auch auf die BK übertragen.
Grüsse Christian
interessantes Thema wie ich finde. Habe mich auch mal ein bißchen im Netz informiert und verschiedene Werkstoffe verglichen. Am PTFE reizt mich die geringe Gleitreibung, ich werde nächste Woche nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip mal 4 Buchsen aus PTFE drehen und einbauen. Ich habe zwar auch ein paar Bedenken wegen des Verschleißes, andererseits ist das Zerlegen der Gabel sowie das Austauschen der Buchsen auch keine wirklich knifflige Arbeit.
Da ich in diesem Jahr mit der BK ein paar tausend Kilometer fahren werde, kann man dann sicher brauchbare Ergebnisse erwarten - ob gute oder schlechte muß man sehen. Vielleicht könnte man die Ergebnisse dann mal zusammentragen. Plessloui probiert die POM-Buchsen zwar in der AWO aus, das Ergebnis kann man sicher aber auch auf die BK übertragen.
Grüsse Christian
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Teflon bzw. PTFE ist ideal bei extrem glatten Oberflächen. Sobald eine Oberfläche nicht perfekt glatt ist, also poliert, bringt es nichts. Der Verschleiss ist dann sehr hoch, die Reibung steigt und die Buchsen sind in kürzester Zeit runter.
Ich arbeite oft mit Teflon, unter anderem an Schieberanlagen bei Einspritzungen oder Vergasern. Penible Bearbeitung ist ein Muss, um mit Teflon glücklich zu werden. Ausserdem ist flächige Belastung besser als punktuelle, da Teflon sehr weich ist und unter Belastung nachgibt. Ich weiss ja nicht, wie stark die Seitenkräfte in so einer Gabel sind, da die ja nicht senkrecht steht und daher immer ein Druck auf einer bestimmten Seite besteht. *denk*
Ich arbeite oft mit Teflon, unter anderem an Schieberanlagen bei Einspritzungen oder Vergasern. Penible Bearbeitung ist ein Muss, um mit Teflon glücklich zu werden. Ausserdem ist flächige Belastung besser als punktuelle, da Teflon sehr weich ist und unter Belastung nachgibt. Ich weiss ja nicht, wie stark die Seitenkräfte in so einer Gabel sind, da die ja nicht senkrecht steht und daher immer ein Druck auf einer bestimmten Seite besteht. *denk*
Unsinn, die hat vier Takte - auf jeder Seite zwei!
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Hallo!
Mit der Verschleißfreudigkeit von Teflon habe ich auch so meine Probleme.
Deine Überlegung mit der Oberflächenbeschaffenheit ist nicht von der Hand zu weisen.
Das POM ist von der Härte her sicher die bessere Wahl, mir macht aber der Verschleiß der Teleskoprohre Kopfschmerzen (und noch mehr die Kosten für deren Überholung). Ich denke, da kann man es auf einen Versuch ankommen lassen.
Also was tun? Ausprobieren!
Grüsse Christian
Mit der Verschleißfreudigkeit von Teflon habe ich auch so meine Probleme.
Deine Überlegung mit der Oberflächenbeschaffenheit ist nicht von der Hand zu weisen.
Das POM ist von der Härte her sicher die bessere Wahl, mir macht aber der Verschleiß der Teleskoprohre Kopfschmerzen (und noch mehr die Kosten für deren Überholung). Ich denke, da kann man es auf einen Versuch ankommen lassen.
Also was tun? Ausprobieren!

Grüsse Christian
Re: Pertinax Buchsen gibt es da schon modernere Werkstoffe
Hallo,
es gibt doch sicherlich Nachbauten von Telegabelbuchsen für andere Motorradmodelle mit Hinweis auf das verwendete Material. Da sollte im www doch was zu finden sein. Man muß das Rad ja nicht immer wieder neu erfinden.
Gruß
Oldie
es gibt doch sicherlich Nachbauten von Telegabelbuchsen für andere Motorradmodelle mit Hinweis auf das verwendete Material. Da sollte im www doch was zu finden sein. Man muß das Rad ja nicht immer wieder neu erfinden.
Gruß
Oldie
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