WICHTIG - undichtes Getriebe

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storchi
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WICHTIG - undichtes Getriebe

#1 Beitrag von storchi » 7. Aug 2005, 15:01

Hallo allerseits,

nachdem meine Lackierteile noch etwas auf sich warten lassen wollte ich mein etwas undichtes Getriebe mal näher unter die lupe nehmen.
Die MAschine hat immer etwas im Stand gesabbert (1 Nacht etwa ein Fleck von 5cm Durchmesser), das war mir zu viel. Nach Untersuchung des ausgelaufenen Öles und Konsultation eine guten BK Freundes handelt es sich um Getriebeöl, welches an der Bohrung unterhalb des Kupplungsgehäuse/ Getriebegehäuses rauskommt. Also die 4 Schrauben gelöst und das Getriebe abgeflanscht. Nach Inaugenscheínnahme ist die Dichtung der Antriebswelle entgegen meinen Befürchtungen dicht. Auch die Welle des Leerlaufschalters und der Tachoantrieb scheinen dicht zu sein. Aber an den Verschlußscheiben der Schaltwellenbohrung und Kicklstarterwellenbohrung (Ersatzteilliste Tafel 7 Nr. 23 und 24) suppt es ganz schön durch.
Wie bekommt man sowas dicht????
Hat jemand ähnliche Probleme gehabt?
mit 2Takt- Grüßen aus Weimar

Storchi

noki
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#2 Beitrag von noki » 12. Aug 2005, 13:23

Hallo Storchi,
eine mögliche Ursache für undichtes Getriebe ist die gern vernachlässigte Belüftungsbohrung! Sie verstopft mit der Zeit, dann baut sich bei warmgefahrenem Getriebe (leichter) Überdruck auf und schiebt das Ö entlang der Wellen nach draußen.
Das 15-PS-Getriebe entlüftet wie folgt:
Kontrolldeckel auf dem Getriebe, einer der Gewindestege hat eine dünne Bohrung von unten nach oben, etwa auf der halben Höhe ist eine Querbohrung, damit kann die "Warmluft" in den Raum vor den Luftfilter (unter die Abdeckkappe) und wird gleich mit abgesaugt. Das 17-PS-Getriebe hat sicher ähnliches Prinzip.
Wenn Du das mit dünnem Draht freigemacht hast, tropft sie dann etwas weniger.
Getriebefett ist keine Lösung, das war schon bei den DKW-Fahrern unbeliebt, weil es noch stärker austritt als Öl.
Gruß, Norbert

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marko
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#3 Beitrag von marko » 13. Aug 2005, 13:49

Hi Storchi,
die Getriebebelüftung sollte natürlich immer frei und sauber sein. Wenn du aber über Nacht, also im kaltem Zustand Ölverlust hast, wird das aber nicht die Ursache sein. Die große Verschlußscheibe liegt über dem Ölstand, da wird im Stand auch nichts tröpfeln. Hinter der kleinen Verschlußscheibe ist die Schaltwalze, die unterhalb des Ölstandes ist. Die Schaltwalze sollte spielfrei eingebaut sein, was aber praktisch durch die Ausdehnung im Betriebszustand nicht möglich ist. Dazu kommt, dass sich eine Verzahnung auf der Welle befindet, die direkt an der Ausgleichscheibe anliegt und tiefe Spuren hinterläßt. So hat die Schaltwalze Luft und kann wie eine hydraulische Presse arbeiten. Der Lagersitz zwischen Verschlußscheibe und Schaltwalze füllt sich mit Öl. Mit jedem Schaltvorgang presst das Öl die Verschlußscheibe aus dem Lagersitz bis sie undicht ist und sich kein Druck mehr aufbauen kann. Die Verschlußscheibe kann noch so fest sitzen, sie wird nachgeben. Setze einfach eine kleine Bohrung vom Lagersitzende also gleich hinter der Verschlußscheibe in Richtung Getriebeinnere (nicht in Richtung Anlaufscheibe) so dass sich kein Druck mehr aufbauen kann und du hast an der Stelle Ruhe. Eine weitere Tropfstelle ist gleich daneben, der Lagersitz der Welle für die Schaltgabeln. Ich habe dort eine Nut gefräst und die Welle mit einem O-Ring abgedichtet. Es war sehr aufwendig, aber es hat sich gelohnt. Vielleicht hat ja jemand da Erfahrungen mit Loctite. Die andere Seite hat bei mir nur leicht geschwitzt, die habe ich mit Buchsenkleber eingesetzt. Die wird sicher auch nie wieder rausgehen. Mal was anderes. Hat denn irgend einer aus der BK-Gemeinde eine BK zur Geländemaschine umgebaut?
Bis dann denn Marko

Gast

#4 Beitrag von Gast » 23. Aug 2005, 19:50

Hallo,

ihr macht mir ja wenig Hoffnung! Markus du machst mir sogar ein wenig angst :oops:
Ich habe jetzt erst mal die beiden Verschlussscheiben von außen mit 2K-Kleber abgedichtet. Dann den Dichtring (wenn man das überhaupt so nenen kann) an der Schaltwelle unterhalb der Mssinglasche für den Leerlaufschalter erneuert und die Mutter ordentlich angezogen.
Hab dann neues Öl reingemacht und über Nachtstehen lassen.
Die 2 Verschlusscheiben scheinen dicht zu sein, aber an der Schaltwelle kamen etwa 2 Tropfen raus. Ist das noch im Rahmen des erträglichen?
Ich hab jetzt nämlich wenig Lust darauf das Getrieb womöglich noch ganz auseinanderzunehmen und/oder irgendwelche Nuten zu fräsen.
Ich werd mir aber mal ein Ersatzgetriebe über den Winter rannehmen und demontieren. Wäre schön wenn man dann zum Thema in Kontakt bleiben kann

Gast

#5 Beitrag von Gast » 23. Aug 2005, 19:56

Hallo nochmal,

jetzt hab ich doch markus mit marko verwechselt aber naja.

Ich hab jetz nochmal eine Frage zu Noki's Ratschlag. Ich habe ein 17 PS Getriebe von den angesprochenen Lüftungsschlitzen/Bohrungen hab ich nichts entdecken können.

Noch mal ne Frage an Marko, die Entlastungsbohrung die du angesprochen hast kann ich also nur im ausgebauten Zustand machen??

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marko
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#6 Beitrag von marko » 23. Aug 2005, 22:36

Hi Storchi,
du brauchst keine Angst zu haben, das Getriebe tut dir sicher nichts :wink: . Zum Bohren nehme mal lieber den Deckel ab, es sollen doch keine Späne ins Getriebe fallen. Mit der dünnen Welle versuch doch erst mal eine Schraubensicherungsmasse. Ich habe es nicht ausprobiert, aber es müsste seinen Zweck erfüllen. Zwei Tröpfchen Öl pro Nacht hört sich zwar nicht viel an, aber wenn du die Kriecheigenschaft mit berücksichtigst, ärgerst du dich bestimmt, wenn du dir schon die Arbeit mit dem Ein- und Ausbauen gemacht hast und es "pisst" immer noch. Wenn du den Deckel vorsichtig abbaust, dann lass den Kickstarter angebaut, da sich die Feder sonst entspannen würde.
Bis dann denn, Marko

Steffen G

#7 Beitrag von Steffen G » 24. Aug 2005, 00:27

Hallo!

Das Problem habe ich auch derzeit.
Die Abdichtung der Schaltwelle war ursprünglich ein 4-kant-Gummiring.
Ich habe dann bei der Getriebereparatur dummerweise den normalen O-Ring aus dem Dichtungssatz eingebaut.
Seit den tropft es auch ganz schön.

Demnächst werden ich mich mal nach einem passendem X-Ring (Normteil) bemühen,
damit wird es dichter, denke ich.

Grüße, Steffen!

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