Ölabweiser

Reparatur, Restauration, Adressen

Moderator: Ulrich

Antworten
Nachricht
Autor
Ecke
Beiträge: 165
Registriert: 9. Nov 2020, 23:15
Wohnort: 02763

Ölabweiser

#1 Beitrag von Ecke » 23. Aug 2022, 22:47

Hallo und guten Abend zusammen.
Frage: wie kriege ich den Ölabweiser ( heißt das Teil so, das um den Hinterradmitnehmer drumrum ist) ab? Ist der einfach gebörtelt? Ich muss den mitnehmer tauschen. Die Haifischzähne sind zu heftig!

Gruß aus der Oberlausitz vom Ecke
ES 250/0 Bj59 mit EL-ES Bj62
Berliner Roller Bj59
Bk350 Bj55 mit Stoye TS Bj59
Wartburg 311 Bj59
Herkules Fahrrad Bj 89
Bk350 mit LSW UW aus 7 Kisten im Aufbau
Jawa 350 , Typ 360 „Panelka“ Bj 67

Gebremster Seitenwagen ist Hexenwerk

Pom-Jensen
Beiträge: 197
Registriert: 17. Sep 2012, 10:47
Wohnort: Nähe von Görlitz

Re: Ölabweiser

#2 Beitrag von Pom-Jensen » 24. Aug 2022, 23:17

Hallo Ecke,
Den Ring wirst du so einfach nicht abbekommen. Die Nabe hat an der Stelle eine Nut. In dieser ist der Ring eingebörtelt. Da wird dir nichts anderes übrig bleiben, den Ring aufzuschneiden. Dann die Nabe dort abdrehen und einen neuen Ring anfertigen (eventuell drehen ). Dann den Ring aufschrumpfen oder kleben.
War wohl nicht vorgesehen, diesen zu tauschen. Ich habe das Teil zumindest noch nie als Ersatzteil gesehen.

Gruß Jens

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2418
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Ölabweiser

#3 Beitrag von bujatronic » 3. Sep 2022, 08:33

Ein geschickter Dreher könnte evtl. den Überstand vor der Nut abdrehen, so daß der Ring unzerstört runtergeht. Da er ja sowieso dann geklebt werden muß...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Sport-Lu
Beiträge: 1478
Registriert: 25. Aug 2005, 21:00
Wohnort: Urnshausen/Rhön (Thüringen)

Re: Ölabweiser

#4 Beitrag von Sport-Lu » 12. Nov 2025, 19:42

Pom-Jensen hat geschrieben:
24. Aug 2022, 23:17
Hallo Ecke,
Den Ring wirst du so einfach nicht abbekommen. Die Nabe hat an der Stelle eine Nut. In dieser ist der Ring eingebörtelt. Da wird dir nichts anderes übrig bleiben, den Ring aufzuschneiden. Dann die Nabe dort abdrehen und einen neuen Ring anfertigen (eventuell drehen ). Dann den Ring aufschrumpfen oder kleben.
War wohl nicht vorgesehen, diesen zu tauschen. Ich habe das Teil zumindest noch nie als Ersatzteil gesehen.

Gruß Jens
Hallo zusammen,

gibt es diesen Spritzring mittlerweile als Nachfertigung irgendwo zu kaufen?
Gruss Jörn! :mrgreen:
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2418
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Ölabweiser

#5 Beitrag von bujatronic » 15. Nov 2025, 18:51

Also ich habe hin und her überlegt, aber es ist einfach ein zu kompliziertes Teil. Man müßte zwei Formen machen und ein Werkzeug zum Einbördeln, und wer will das schon bezahlen?
Versuch es doch mal bei den 3D-Druckern.
Oder schau Dir mal das an. Der Mitnehmer ist eindeutig mal gewechselt oder hinzugefügt worden, also muß es irgendwie gehen.
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 2-306-4002
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Sport-Lu
Beiträge: 1478
Registriert: 25. Aug 2005, 21:00
Wohnort: Urnshausen/Rhön (Thüringen)

Re: Ölabweiser

#6 Beitrag von Sport-Lu » 16. Nov 2025, 18:46

Ja,3d wäre eine Überlegung wert.Keine Ahnung was da so möglich ist.
Bei mir ist es so,daß der Mitnehmer etwas Luft an den Nietköpfen hat.Erst hab ich das alle 2Jahre mal verstemmt.Dann hab ich da ein drei Schweisspunkte draufgegeben.
Die sind jetzt alle aufgerissen.Ich habe zwar noch eine neue Nabe da,will aber sehen das ich das so nochmal festbekomme....
Gruss Jörn :mrgreen:
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2418
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Ölabweiser

#7 Beitrag von bujatronic » 17. Nov 2025, 10:43

Schweißpunkte sind nur bei niedrig legierten Stählen sinnvoll. Um sicher zu sein, muß bei unbekanntem Material vorher eine Analyse gemacht werden, um das Kohlenstoff-Äquivalent zu bestimmen.
Ich habe da auch Lehrgeld bezahlt, weil ich an meinem Opel an der Steckachse einen Schrumpfring so sichern wollte. Ein paar 100 km später brach die Welle dort...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Benutzeravatar
Elektroschrauber
Beiträge: 530
Registriert: 14. Okt 2008, 20:59
Wohnort: Erfurt

Re: Ölabweiser

#8 Beitrag von Elektroschrauber » 18. Nov 2025, 22:50

Hallo Gemeinde,
ich habe bei beiden Maschinen die Schleuderringe demontieren müssen (die Vernietung war lose). Es ist nur eben ewig her. Ich habe mir ein etwa 10mm x 2 mm breites Flachmaterial abgewinkelt und vorn der Außenrundung des Schleuderringes angepasst. Dann bin ich von innen mit leichten Schlägen vorsichtig ringsrum gegangen und habe den Ring aufgeweitet. Er schnippte dann irgedwann einfach ab. Befestigt habe ich ihn dann wieder mit einer Dichtmasse auf Silikonbasis. Das funktionierte so gut und unaffällig so das ich es schon fast vergessen hatte.
Viel Erfolg
PS: Im übrigen habe ich den Mitnehmerring verschraubt! Das ist mit heimischen Mittel beherrschbar muss aber auch ersteinmal gemacht sein.
Ich habe mir M8er Senkinnensechskantschrauben Härte 10er (haben die wohl dann immer) bestellt, den Konus der Senkung des Mitnehmers mit Schleifmittel Korund angepasst.
Die Muttern sind Langmuttern aus dem Klempnerbedarf (um u.a. Gewindstangen zu verlängern). Diese wurden am unteren Ende so geändert (abgedreht... angespitz) das diese sich ohne haken in die Nabe schrauben ließen. Gesichert wurde mit Gewindekleber. Die Haltbarkeit bis jetzt, mehrere 10 T km im Gespann bzw Solo. Die Lösung kann ich sehr empfehlen!
Grüße Jens

Sport-Lu
Beiträge: 1478
Registriert: 25. Aug 2005, 21:00
Wohnort: Urnshausen/Rhön (Thüringen)

Re: Ölabweiser

#9 Beitrag von Sport-Lu » 20. Nov 2025, 21:32

Das Aufbördeln ist echt eine gute Idee,Jens!!! Bei meiner Nabe sind die Nieten halt noch fest.Ich hab es nochmal angeschweisst.Mal sehen wie lange es hält...
Gruss Jörn! :mrgreen:
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

MrSchaf
Beiträge: 56
Registriert: 19. Nov 2023, 12:02
Wohnort: 08396 Waldenburg

Re: Ölabweiser

#10 Beitrag von MrSchaf » 23. Nov 2025, 03:47

Moin,

Braucht es den Ölabweiser bei einer Solo Maschine garantiert?
Bzw wo kommt mögliches Öl her?

Es ist mir erst später aufgefallen, dass er bei meinem Aufbau fehlt.

Mfg Steven

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2418
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Ölabweiser

#11 Beitrag von bujatronic » 23. Nov 2025, 10:08

Ich vermute, daß der (innere) Abdichtring an der Mitnehmerbüchse (Tafel 11, Pos. 5) der Hauptverdächtige ist. Dem Simmerring 42x56x7 (Pos. 3) traue ich langes Leben und Pflichterfüllung zu, sofern richtig eingesetzt.
Der Abdichtring dichtet den eigentlich nicht ölführenden Raum zwischen Abstandshülse (Pos. 44) und Mitnehmerbüchse (4) ab. Soll er wohl zumindest.
"Eigentlich" deswegen, weil die Abstandshülse an beiden Seiten ohne Dichtung am Kardangehäuse anliegt und somit doch ab und zu ein Tröpfchen seinen Weg dorthin finden kann.
Er hat aber keinerlei Hilfsspannung (Wurmfeder o.ä.) und läuft eigentlich trocken. Daher haben die Konstrukteure ihm (so wie ich) wohl mißtraut und dieses Blechteil vorgesehen. Außerdem evtl., um die Verzahnung etwas zu schmieren. Auf jeden Fall besser als die Bremsbeläge...
Übrigens hatten die frühen Käfer auch so etwas ähnliches in den hinteren Bremstrommeln, und mit einem kleinen Röhrchen, damit das aufgefangene Öl durch Zentrifugalkraft ins Freie gelangen bzw. die Felge innen schön verschmieren konnte...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Ecke
Beiträge: 165
Registriert: 9. Nov 2020, 23:15
Wohnort: 02763

Re: Ölabweiser

#12 Beitrag von Ecke » 23. Nov 2025, 22:42

Hallo zusammen,

Da ich das Thema ja vor geraumer Zeit mal angefangen habe:

Runter gekriegt habe ich den Abweiser mit Hammer, Meißel und Drehmel.
Die Zerstörungen hielten sich in vertretbaren Grenzen.

Montage: Ich hab’s genau so gelöst wie Jens, sowohl den Abweiser als auch den Mitnehmer.
Einziger Unterschied, ich bevorzuge Fastmetall 2K Kleber.

Ob der Ölabweiser überhaupt viel Sinn macht? Keine Ahnung, ich hatte jedenfalls noch keinen, der seinem
Namen nachkommen musste! :D

Zu Buja: dieser Gummi“dicht“Ring am Abstandhalterende ist mir suspekt: ich hatte schon
hübsche Neuteile, die aufgegangen sind wie n Hefeklos und das Hira schwergängig machten.
Ob das mal gedacht war, eine geringe ölmenge zum Mitnehmer durchkriechen zu lassen zwecks Schmierung: keine Ahnung!
Beim letzten gemachten Kardan hab ich außen ein einseitig gekapseltes Lager verbaut,
das sollte jegliches Sabbbern unterbinden. (Kapselung nat.nach außen)

Mein Fazit: der Ölabweiser hat ja nichts zu halten, außer sich selbst. Guter Kleber tuts sicher.

Gruß aus der Oberlausitz vom Ecke
ES 250/0 Bj59 mit EL-ES Bj62
Berliner Roller Bj59
Bk350 Bj55 mit Stoye TS Bj59
Wartburg 311 Bj59
Herkules Fahrrad Bj 89
Bk350 mit LSW UW aus 7 Kisten im Aufbau
Jawa 350 , Typ 360 „Panelka“ Bj 67

Gebremster Seitenwagen ist Hexenwerk

Benutzeravatar
Elektroschrauber
Beiträge: 530
Registriert: 14. Okt 2008, 20:59
Wohnort: Erfurt

Re: Ölabweiser

#13 Beitrag von Elektroschrauber » 3. Dez 2025, 00:39

Anstelle des komischen Gummiringes habe ich einen Simmerring eingebaut. Ich habe jetzt nicht die Maße parat. Ich kann aber mal nachschauen wenn es wirklich interessiert.
Das Außenmaß muss man mit etwas Kunststoffband auf das richtige Maß aufgewickeln. Passend meiner eigentlichen Fachkompetenz habe ich dann zumindest schwarzes ISO Band aufgezogen. Mit zwei max. drei Runden geht der Ring dann schön stramm in den Mitnehmer der Winkelgetriebes.
Beim Innenmaß ist die Abstandshülse wie folgt anzupassen. Die letzten ca 20mm um 0,5mm abgedrehen und polieren, so das dieses Maß dann ein Standartmaß eines Simmerringes entspricht.
Desweiterern habe ich in die große Auflagefläche bzw. Bund der Abstandshülse einen O-Ring eingestochen.
Diese Überarbeitung des Kardans läuft in meinen beiden Maschinen schon seit vielen Jahren mit zufriedenstellenden Ergebnis. Nur einmal war der aufgewickelte Simmerring mit dem Isoband aus dem Mitnehmer geflutscht. Es hatte sich wohl der Kleber des ISO Bandes mit dem Öl in eine Flutschmasse verwandelt und dann war es passiert. Aber erst nach einigen Jahren. Da sollte man ein besseres Band o.ä. verwenden, Teflon o.ä.. Für einen Hinweis würde ich mich auch freuen.

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 33 Gäste