Kolben

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kutt
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Re: Kolben

#31 Beitrag von kutt » 12. Jan 2012, 09:33

plessloui hat geschrieben:Ne ich meine Almot Kolben. Almet sagt mir garnichts. Die Märchen mit ständigen Vollgas früher auf der AB, auch mit Solo Maschinen, kann man einfach nicht glauben. Schon alleine nicht wegen den Beschaffenheiten der AB. Aber solche Märchen hab ich auch schon mehrfach von älteren Leuten gehört...
Mein Papa war früher (~1965) in Stralsund im Außendienst - insgesamt 4 Jahre und hatte eine ES250/0 (deshalb habe ich auch eine - konnte mir das nicht mehr anhören :P )
Er ist alle 2 Wochen bei Wind und Wetter mit dem Ding nach Hause gefahren (also bis Freiberg). Ich habe ihn mal gefragt, wie er die Langstecken immer so gefahren ist - Antwort "eigentlich immer Vollgas". Auf den ersten Fahrten hätte er irgendwann nicht mehr gewusst, wie er sitzen soll. Nach ein paar Monaten hat er sich auf den Bock gesetzt und ist genau so bis zum Tankstopp sitzen geblieben - vollmachen und weiter ...
Auf der BAB wären die Trabants kein Problem gewesen. Wartburg und Co waren schon würdigere Gegner :P Einen leeren Wartburg hätte man am Berg nicht geschafft - das wäre nur gegangen, wenn mehr als 3 Leute drinn gesessen haben.

Wegen der Fahrbahnbeschaffenheit, da darfst du nicht von der BK ausgehen. Wenn man das Fahrwerk einer frühen ES dagegen sieht, da liegen Welten dazwischen. z.B. War ich ja letztes Jahr mit meiner hellen ES zum BK Treffen (hatte die BK kurz vorher in Schweden gekillt) da sind wir mal 25km eine - ich würde sagen "welligere" Straße gefahren. Auf der ES hat man davon nix gemerkt...

In den 4 Jahren hat er eine Kurbelwelle gekillt - ist aber eine Krankheit bei der /0 - die Lager sind einfach zu dünne. Das und die Schmierung wurde schon bei der /1 wehsentlich verbessert. Man muß halt etwas auspassen und den Moment nicht verpassen, wenn sich das Limaseitige Kurbelwellenlager verabschiedet.

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bujatronic
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Re: Kolben

#32 Beitrag von bujatronic » 12. Jan 2012, 10:26

Mit meiner ersten MZ, einer ETS150 (erste Serie, noch mit Zierlinien an Tank und Seitendeckeln, altes MZ-Logo (Schwinge) und ohne „Trophy Sport") bin ich mehrmals von Saalfeld an die Ostsee gefahren mit kompletter Campingausrüstung. Das ging nur mit Vollgas, zumindest auf der Autobahn (die damals nicht mehr RAB, aber noch nicht BAB hieß) bis zum Berliner Ring, ca. 200km. Auf der F96 konnte man auch weite Strecken ordentlich Gas geben, damals waren ja noch 90 km/h erlaubt. Immer ohne das geringste Problem.
Als ich 1972 zur Armee kam, habe ich sie mit knapp 20tkm verkauft. Ich habe mich später immer geärgert, daß ich diese "herrliche Maschine" weggebene hatte.
Nach der Wende habe ich dann durch Zufall in einem neu eröffneten Motorrad-Haus in der Ecke eine andere ETS150 aus der zweiten Serie gefunden und habe sie (mit Sturzschaden, vergammelt und ohne Papiere, aber ansonsten fast komplett) für die sagenhafte Summe von 50,- DM erworben.
Zu DDR-Zeiten wurde diese Maschine nach 20.798 km (irgendwann Ende der 70er, DDR-Kennzeichen mit blauer Prägemarke!) vermutlich nach schwerem Sturz abgestellt und in einem Schuppen o.ä. vergessen. Die Arbeiten beschränkten sich auf die Beseitigung der Sturzschäden (geringfügige Lackreparaturen, Richten und Verchromen von Telegabel und Lenker), gründliche Reinigung, neue Aufkleber (auf dem Foto fehlen die „Trophy Sport" noch) und etwas Wartung. Das ist quasi unrestaurierter Originalzustand! Den Motor habe ich nicht aufgemacht! Dann: Öl gewechselt, neue Batterie, Benzin eingefüllt, und mit dem dritten Kick lief der Motor! Bis heute (40 Jahre und 32.235km) ohne Probleme, auch nicht beim TÜV. Typisch MZ!
Ich bin mit ihr mehrmals noch zu "The Race" nach Berlin gefahren, naja. Das Fahrverhalten finde ich jetzt nicht mehr so berauschend, denn die Telegabel ist gegenüber der ETZ (von denen ich inzwischen vier hatte bzw. habe) viel zu hart. Der starr eingebaute Einzylinder-Motor führt zu unangenehmen Schwingungen an Lenker und Fußrasten, und die Sitzbank kann man auch nicht mit der ETZ vergleichen. Man ist eben nicht mehr 16! Und inzwischen leicht verwöhnt...
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