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Reparatur, Restauration, Adressen

Moderator: Ulrich

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Gast

Zündeinstellung

#1 Beitrag von Gast » 27. Jan 2003, 21:59

Hallo BK-Gemeinde,
irgendwie kann ich mich nicht damit abfinden, zur Ermittlung des OT jedes Mal einen Zylinderkopf abnehmen zu müssen. :evil: Hat jemand Erfahrungen mit sog. "Gradscheiben"? Mann müßte eigentlich nur einmal penibel genau den OT ermitteln und dann... :?:
Das ist nur so ein Gedanke, der mir in den vergangenen Tagen kam. Aber warum soll ich u.U. "das Fahrrad neu erfinden", wenn es vielleicht schon Erfahrungen gibt.
Bin gespannt auf eure Meinungen/Beiträge.
Gruß
Ingolf

Gast

#2 Beitrag von Gast » 28. Jan 2003, 02:33

Hi,
das mit den Gradscheiben ist mir bekannt, aber ich finde das nicht so gut.
Man muss ja normalerweise nach dem Einstellen die Gradscheibe wieder abbauen, da kann sich die Stellung des Nockens etwas verändern.

Was haltet Ihr denn von folgender Idee?

Einen Zylinderkopf nochmal abbauen, in dem anderen Zylinderkopf eine "Lehr-Zündkerze" anpassen. Also eine alte Zündkerze nehmen, ohne Dichtring, bis zu Anschlag einschrauben. In die Zündkerze wird ein Bolzen eingeschweisst, und solange abgeschliffen, bis der Kolben im Zündzeitpunkt anstösst, also arretiert wird.
In dieser Kurbelwellenstellung oder minimal vorher muss der Unterbrecher öffnen.

Das kann man dann bei späteren Einstellarbeiten immer wieder verwenden.

Ich persönlich würde aber die Einstellung bei laufendem Motor mit einem Stroboskop bevorzugen. Auch bei nur geringem Kurbelwellenspiel gibt es da grosse Unterschiede zwischen dem statischen und dynamischen Einstellen.
Man müsste sich da nur Markierungen machen,
ev. am Fliehkraftregler und am Motorengehäuse, die man anblitzen kann und gut sieht. Und natürlich den Fliehkraftregler mit seiner Verstellung und Drehzahl beachten.

Grüsse, Steffen!

Gast

#3 Beitrag von Gast » 28. Jan 2003, 10:47

darf ich kurz mal ehrlich sein? ich habe meine BK das letzte mal 2001 auf der augustusburg früh vorm losfahren eingestellt: angemacht und bei laufenden motor den unterbrecher so verschoben, wie mir der motor gut klang/er gut gas annahm und mit der einstellung fährt sie immer noch bzw fuhr sie ohne probleme bis der mist mit der lima passierte.

noch kurz was anderes: zu meinen schwarzfahrerzeiten vor 10 jahren hatte ich mal einen star, der alle 500m - 1km ausging und ein bisschen komisch klang. wir haben dann mal den motordeckel abgeschraubt im wald und gesehen, das sich die grundplatte samt zündung um +/- 1cm bewegt bei laufendem motor---und das ding ging trotzdem...

will sagen: mensch leute, das sind ddr motoren--kommen also kurz nach russischen in der robustheit(oder sogar noch davor?). übertreibt es doch nicht immer so aufs müh...


mfg

Gast

yupp

#4 Beitrag von Gast » 28. Jan 2003, 11:16

habe zwar auch vor, das irgendwann mal ganz genau zu machen... glaube aber, dass das erst mit elektronischer Zündung Zweck hat.
Der Zündzeitpunkt liegt bei der originalen Anlage 'eh immer woanders.

Ansonsten schließe ich mich Taloon an ...
Habe meine BK vor der Romfahrt das letzte Mal (zugeben bei abgenommenem Zylinderdeckel und Messuhr) eingestellt. Das ist so 8500 km her? Sie läuft gut damit, also schraub' ich da nicht dran.

ciao

Sebastian
Zuletzt geändert von Gast am 28. Jan 2003, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

#5 Beitrag von Gast » 28. Jan 2003, 11:25

jup, die elektronische die jetzt in den motor kommt bei meiner stell ich auch das 1. mal richtig ein.
bei der originalen ist es meiner meinung nach nicht nötig...

abgesehen davon: bei den 25000km hab ich vielleicht 3 mal an der zündung gespielt--bei einigen hier oder im mzweb.de forum klingt es so, als ob alle 1000km die zündung eingestellt werden muß. sollte dies so sein, müßte man auch mal den schmierfilz ölen.... ;-)

Gast

Zünd-Funken

#6 Beitrag von Gast » 28. Jan 2003, 13:13

Ich möchte den "DDR-Motoren" nicht die Robustheit abreden, aber ich meine, dass man es sehr wohl merkt, wenn der Zündzeitpunkt nicht optimal eingestellt ist! :shock: Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, dass die BK sehr sensibel auf falsch eingestellte Zündung reagiert! :evil:

Ich stelle auch mit abgenommenen Zylinderkopf ein, drücke aber den Zylinder mit zwei diagonal auf die Stehbolzen gesteckten 10mm Rohren, worauf wieder die M8er Muttern geschraubt werden, auf die Fussdichtung. Kolben auf 3,5 mm vor OT, Kontaktabstand 0,45- 0,5 mm, also etwas grösser als in der Beschreibung, und natürlich die Fliehgewichte voll geöffnet. Zum Ermitteln des Funkens klemme ich eine Prüflampe zwischen die Unterbrecherkontakte. Dasselbe nach einem kurzen Probelauf (mit einem Zylinder :wink: ) kontrolliert oder optimiert. Das ist dann wirklich DIE Einstellung! Alles Andere ist Mist! Dann läuft meine Lady wieder viele tausend Kilometer ohne die geringsten Probleme.
Neu eingestellt werden muss eigentlich nur nach irgendwelchen Wartungs- und Pflegearbeiten an betroffenen Teilen :!:

Das gehört hier nicht her, mich hat das aber abgeschreckt: weil beim 2 CV die Zündung auch ein grösseres Problem sein kann, hatte ich das Auto vor 11 Jahren einmal (und das Letzte Mal!) in der (Fach :evil: )Werkstatt. Beim Abholen sagte der Chef "Alles okay, das Auto fährt 110km/h" :twisted: .Das war die Aussage eines "Fachmanns"! Am nächsten Tag ging wieder nichts! Seitdem mache ich da alles selbst und mit Erfolg.

Viele Grüsse von Uli :D

Jungs von der Müritz

Re: Zünd-Funken

#7 Beitrag von Jungs von der Müritz » 28. Jan 2003, 14:25

Ein Tip von der Müritz !

Den Kopf an der zugänglichsten Seite (Gespann) abschrauben und erst einmal die Ölkohle beseitigen. Wenn der Kopf schon einmal runter ist, kann auch gleich der Zustand der KW und des Zylinders überprüft werden.
Ist das Erscheinungsbild der eben beschriebenen Teile in einem guten Zustand, kann wie folgt mit der Einstellung begonnen werden:
Ein zuvor erstelltes 5 mm Blech mit 2x 8,5mm Bohrungen an den Enden und 1x Kerzengewindebohrung in der Mitte, wird diagonal an den Stehbolzen befestigt. Enweder über untergelegte Hülsen, oder über je 2 gegeneinander verschraubte 8er Muttern.
Dann kann die vielerorts verbreitete Zündeinstelluhr eingedreht werden und mit Hilfe einer Kontrolllampe der genaue Zündzeitpunkt eingestellt werden. Diese Form ist für die original Zündanlage schon fast zu genau, denn die oft hoffnunglos ausgeschlagenen Zündversteller haben in sich reichlich Abweichung. (Wir haben die Zündversteller rausgeworfen und jetz sind Einstellungen auch genauer)
Die Frühzündung würden wir nicht über 3,0 mm vor OT nehmen, denn die heutigen Kraftstoffe besitzen wesentlich höhere Oktanzahlen als zur Produktionszeit der BK( der Motor wird es Euch danken- geringere Klingelneigung)
Unsere besten Werte ehielten wir bei 2,8 mm vor OT.
Bis dann..

Gast

2,8 ?

#8 Beitrag von Gast » 29. Jan 2003, 10:51

Hallo "Jungs von der Müritz",

das zeigt doch wiedermal, dass jede BK ein Unikat ist! Ich habe auch so manche Zündzeitpunkt-Einstellung ausprobiert (ich messe über ein auf den Stehbolzen aufgelegtes Blech mit dem Tiefenmass einer Schieblehre, das vergass ich zu schreiben), aber je später ich von 3,5mm vor OT einstellte, die Leistung wurde spürbar weniger!
Wie ist es eigentlich mit dem Antreten der BK ohne Fliehkraftversteller :?: Gibts da keine blauen Waden :?:

Viele Grüsse von Uli :D

Gast

Re: 2,8 ?

#9 Beitrag von Gast » 5. Feb 2003, 16:35

Und hier noch ein (sinnloser) Beitrag:

Also ich hab eine Elektronische Zündung, also bisher nur einmal eingestellt.
Es gibt von MZ eine Einstellehre für die ES250/2 bzw. ETS250, die für schräge Zündkerzenbohrungen ausgelegt ist. Sie zeigt die Kolbenposition von 5mm Vor bis nach OT an.

Zu den "ZylinderkopfabschraubenundmitM8irgentwasmachern": ich habe bei meinen anderen MZ immer die Zündung/Kolbenposition mit einem Schraubendreher in der Zündkerzenbohrung ausgelotet. Die laufen auch so IMMER TOP!!

Außerdem muss man bei demontierten zylinderkopf nicht den Zylinder wieder auf die Fußdichtung drücken. es reicht, wenn er sich nicht bewegt. theoretisch muss nicht mal der Zylinder/Kolben anwesend sein bei der Zündeinstellung.

Manchmal Frage ich mich, was für leute BK fahren! Am besten ihr bringt die in die Werkstatt!

Gruß Micha

Jungs von der Müritz

"sinnlose Beiträge"

#10 Beitrag von Jungs von der Müritz » 5. Feb 2003, 17:28

Hallo Micha
- wenn Du so geschickt mit dem Schraubenzieher bist, ist das doch sehr gut für Dich. Nur solltest Du die Form des "Auslotens" auch mal genauer beschreiben. Denn hier wurde die Frage nach den Möglichkeiten der richtigen Zündeinstellung aufgeworfen. Deshalb haben wir versucht eine Variante zur Lösung des Problems zu geben.
Die Zünduhr die Du beschrieben hast (ETS-ES 250-175/2) hat einen anderen Einschraubwinkel und ist daher nicht ganz so geeignet.
Also dann lass mal hören..!

Gast

#11 Beitrag von Gast » 5. Feb 2003, 17:45

bekommt euch doch jetzt nicht in die haare. das wichtigste ist doch, das der bock/die böcke gut laufen---oder? der eine stellt ihn so ein, der andere so---und jeder (inklusive mir :wink: ) schwört auf seine methode.

mfg

Gast

Re: "sinnlose Beiträge"

#12 Beitrag von Gast » 5. Feb 2003, 18:03

Schraubendreher:
OK, ich muss eingestehen, das der Schraubendreher nicht auf den µ genau ist, aber die Nachkontrolle mit einer Uhr hat doch gute genauigkeit erwiesen (Soweit man kein Grobmotoriker ist). Diese Methode ist allerdings wohl für euch zu simpel. wieso soll man sich es auch einfach machen?

Einstellehre
Mir ist bewusst das ein anderer Zündkerzenwinkel die werte verfälscht. Ich selber habe nicht die Zündkerzenwinkel zur hand, und schätzungen kann/will ich jetzt auch nicht machen. siehe "µ". Ich will aber behaupten, das es die einfachste und genaueste Methode ist. Ich selber habe es noch nicht angewendet, da ich die uhr erst bekam, als ich die E-Zündung schon eingestellt hatte.

Gruß Micha

Gast

gut nun

#13 Beitrag von Gast » 5. Feb 2003, 22:20

Hallo Leute,

soll ich mal zusammenfassen?

Jeder bevorzugt seine eigene Methode, die von der Genauigkeit her sehr unterschiedlich ist. Da aber unser Motörchen kein hochsensibles Rennaggregat ist, kann man mit der Gefühlmethode noch relativ weit kommen.

Dass es nur wenig wirklich genaue Einstellmöglichkeiten gibt ist klar - und meistens nimmt man dazu nun mal den Kopf ab.
Natürlich ist das nicht alle zwei Runden ums Revier nötig.
Leider ist unserer Lady mit der Originalausrüstung nicht das Werkzeug mitgegeben, um eine eventuell sehr genaue Einstellung auch im laufenden Betrieb beizubehalten.
Ein wirklich konstanter Zündzeitpunkt im Betrieb wird also nur durch Umrüstung/Nachrüstung erreicht (elektronisch oder ohne Fliehkraftversteller).
Natürlich die berechtigte Frage, ob sowas sein muß... und das kann dann jeder selber entscheiden. "Meiner einer" wird auch irgendwann auf 12V-elektronisch umrüsten und fertig.

Zum Schluß noch 'ne Bemerkung
Micha hat's sicher nicht so gemeint, vielleicht fehlte da auch nur ein smilie der Art :wink: oder :shock:
Meine Bitte: vielleicht wäre es besser, erstmal andere Meinungen zu akzeptieren - ohne durchsetzen zu wollen, dass es nur die eine, eigene Lösung gibt. Dazu gehört auch, sich provozierende Fragen möglichst zu verkneifen. Dumm ist eben, dass man hier im Forum dem Gegenüber nicht ansieht ob er/sie :wink: es noch spaßig oder schon ironisch meint.

Naja, genug nun. Hat ja eigentlich auch immer geklappt ...

Da ich glaube, dass alles technisch relevante vorgebracht ist und wir uns über den Rest im Grunde einig sind, würde ich mich freuen, wenn das hier der letzte Beitrag zum Thema "Zündeinstellung" wäre.

ciao

Sebastian

PS: wenn man eingeloggt ist, kann man eine überdachte Formulierung auch nochmal mit "edit" (rechts oben) ändern.

Gast

#14 Beitrag von Gast » 5. Feb 2003, 23:15

Hallo Sebastian,
top Beitrag/Äußerung! Ich wollte vorhin schon einen "Satz" loslassen, hatte mir dann aber Zeit bis morgen "verordnet"...
Ich "laß mal die Hosen runter" (auch Outing genannt):
ich habe einen Motor aus kaum verwertbaren Resten neu aufgebaut. Entsprechend habe ich keine "praxiserfahrenen" Vergaser und keine "praxiserfahrene" Zündeinstellung mehr vorgefunden! Normalerweise hat man zumindest eines von beiden, und kann dann mit Feingefühl die andere Einheit einstellen/erfahren...
Ich habe wegen einer total zerstörten LiMa/Zündungseinheit (verbogener KuWe-Zappfen...!!!!!) auf Elektronik umgerüstet/müssen. Wegen völlig ausgeschlagener Flachschiebervergaser habe ich auf Rundschieber umgerüstet. Tja, und das war´s dann....! Die beiden sensiblen Einheiten "wollen nicht so richtig" mit den offiziellen Standardeinstellungen!
Momentan neige ich dazu, den Zündzeitpunkt etwas in Richtung spätere Zündung zu verschieben (andere Spritqualität!). Heute habe ich neue "Eingeweide" für die Rundschiebervergaser bekommen.. Ich gehe davon aus, daß mich eine Kombination von beidem dem normalen Startverhalten der BK näher bringt.
"Nebenbei" bin ich dabei, einen zweiten Motor fertig zu machen, der dann die originale LiMa und Zündanlage wieder erhalten soll. Die Einstellung der Zündung dürfte dann (optisch) wieder einfacher sein. Allerdings ist das Problem der "unbedarften" Rundschiebervergaser immer noch gegeben. Wir alle wissen: Einstellungen lt. Handbuch sind das Eine. Die Praxis das Andere....!
Aus den genannten Gründen habe ich die Anfrage in´s Forum gestellt.
Vielleicht sollte sich der eine oder andere mal erinnern, wie auch er sich an gewisse Dinge "herangetastet" hat, ohne auf eine funktionierende "Basis" zurückgreifen zu können!
Und so gehe ich davon aus, daß das Forum auch weiterhin eine Plattform für "uninteressante" Fragen bleiben sollte.
Gruß
Ingolf

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