Hinteres Kurbelwellenlager/Wellscheibe

[Utomborder]

Hallo,

nach langer Zeit mal wieder zurück im Forum!
Mit folgendem Problem: Wie kriege ich das hintere KW Lager "fest"? Ich mein den Innenring, der mit der Wellscheibe geklemmt werden soll. Meine alte Wellscheibe ist eingeschliffen. Wie mach ich das, ohne daß sich das wieder lo
öst? Die Kräfte von der Kupplung solls ja auch noch aufnehmen....

Danke!

Henrik

[Boger]

Hallo Henrik,
der Außenring des Rillenkugellagers klemmt zwischen Wellensicherungsring und Deckel - ergibt Festlager. Der Innenring ist dadurch im Rahmen der "Lagerluft" fix. Dann die KW durchstecken, die hoffentlich im Innenring des Rillenkugellagers einen ordentlichen Pressitz hat!!! Wenn nicht, kann man aufchromen. Wellenscheibe aufstecken, Schwungscheibe drauf und mit der Sechskanntschraube festziehen. Dabei Schwungscheibe fixieren - ist alles sehr gut in der alten Montageanleitung für den Motor beschrieben. Du baust dir ein Blech und schraubst es auf die Schwungscheibe, damit diese im Gehäuse festklemmt. Jetzt kannst du die Schwungscheibe richtig schön festziehen. Die Sicherungskappe nicht vergessen! Zum wichtigen Abdichten mit Gummi oder Dichtmittel wurde hier schon viel geschrieben.
Wie sehr ist denn die Wellenscheibe abgeschliffen? Hat sie noch Funktion?
Gruß
Boger

[Oldie]

Hallo Hendrik,
wenn die Wellscheibe schon zu weit abgeschliffen ist, gibt es keinen neuen Ersatz. Man kann sich nur helfen, indem man den Abstand zwischen Schwungscheibe und Lagerinnenring misst und entsprechende Scheiben unterlegt. Dazu hinteres Lager auf ausgebaute Kurbelwelle montieren und dann Schwungscheibe draufsetzen und etwas anzeiehen. Jetzt den Abstand zwischen Lagerinnring und Schwungscheibe mit Spaltlehre ausmessen. Entsprechend diesem Maß Scheiben unterlegen oder passenden Ring drehen. Dieser sollte min. 2-3 Zehntel mm kleiner sein als der gemessene Wert, damit man die Schwungscheibe ordentlich anziehen kann.
Da sich dieses Maß je nach Fertigungstoleranz im Konus etwas unterscheidet haben sich die Altvorderen die Wellscheibe ausgedacht, die dann universell passt und ein mühevolles ausmessen überflüssig macht.
Gruß
oldie

[Utomborder]

Hallo!

festziehen der Schwungscheibe is klar, Blech habe ich auch immer benutzt. Mir gehts aber dann um den Innenring des hinteren Lagers. Die Schwungscheibe kann ich ja festziehen wie ich will, das "spannen" des Innenrings übernimmt ja die Wellscheibe.
Und ich bin mir auch nichtr sicher, ob das unterlegen von Scheiben ausreicht, es wäre sicher Zufall, wenn das genau passt, also die Schwungscheibe fest auf dem Konus sitzt und gleichzeitig der Innenring geklemmt wird. Der Preßsitz auf dem KW-Stumpf reicht nicht aus, oder? Die Scheibe wird ja angeschliffen, wenn der Innenring sich mitdreht....
Ich seh mir das nachher mal an, hab gestern Abend mit dem Nachbarn den Motor rausgehoben. Und dann allein in den Keller getragen .

Aber wenn ich schonmal dabei bin, noch `ne Frage:
Wenn ich die Gehäusehälften auseinander habe und die KW aus dem hinteren Lager "raushaue" (mit Kunststoffhammer) hab ich immer Angst, daß der Einstich des Seegerrings im Gehäuse wechbricht. Gibts da eine bessere Methode? Damals wars egal, gab genug gebrauchte Teile.... Aber Heute?!

Grüße
Henrik

[Boger]

Hallo Henrik,
starke Leistung - stelle mir gerade vor, wie du mit dem Motor unter'm Arm die Kellertreppe runterkommst, aber genau das ist es, wer BK fährt muß auch den Motor tragen können.
Ich glaube ich verstehe jetzt, was du meinst und würde sagen, dass der Innenring schon so fest auf dem KW-Stumpf sitzt, das sich da nichts gegeneinander drehen kann. Alle Teile: KW, Innenring, Wellenscheibe und Schwungsscheibe rotieren zusammen. Wenn die Wellenscheibe Schleifspuren hat, stimmt was nicht! Mach es doch, wie Oldie beschrieben hat und teste es im ausgebauten Zustand. Beim Ausdrücken der KW aus dem Lager spricht auch nichts gegen die Verwendung von Wärme.
Gruß
Boger

[Oldie]

Henrik hat schon recht. So richtig gespannt wird der Innenring mit der Wellscheibe auch nicht. Ich habe schon einige Motoren gesehen, wo dieser Ring angeschliffen war.
Aber besser ist es passende Unterlegscheiben einbauen, anstatt die abgeschliffene Scheibe wieder zu verwenden. Hinzu kommt noch, dass das Rillenkugellager beim Kuppeln axial belastet wird, wofür es nicht ausgelegt ist. Viele BK Motoren sterben durch diese Schwachstelle. Beim kuppeln wird dann die KW nach vorne gedrückt und der Bund des vorderen KW-Lagers schleift an den Rollen. Dann ist Schicht im Schacht.
Oldie

[Utomborder]

....jaja, der Liebe Herr Nachbar hat sich gleich verkrümelt.... 60 kg wiegt der Motor mit Getriebe, oder?

Die Wellscheibe war noch vom alten Lager angeschliffen. Das neue sollte fest auf der regenerierten Welle sitzen. Ich hatte nur damals die alte Wellscheibe wieder reingesteckt und wollt mal nach dem rechten sehen, bevor was passiert. Danke für die Tips! Heute Abend wird geschraubt.

[Layra]

Hallo zusammen,
ich stand auch schon vor dem Problem mit der Wellscheibe deshalb hier mal eine Frage .
Hat schon mal jemand hier versucht, eine Wellscheibe M 24 auf das entsprechende Aussenmaß abzudrehen.
Die Wellscheibe hat ein Aussenmaß von 44 mm und eine Bohrung von 25 mm die Materialstärke ist 1,8 und die Gesamthöhe 4,1 mm müsste zum Spannen bzw. zum Gegenhalten eigentlich ausreichen., das Original hat einen Aussendurchmesser von ca. 40,5 mm,
Mein Problem im Moment, die Gebindegrösse ist 100 Stück und soviel Motoren wollte ich eigentlich nicht mehr überholen.
Wenn der entsprechende Bedarf da ist würde ich diese anfertigen.

Also wer möchte ?

Gruss

Ralf

[Boger]

Eigentlich wollte ich nur schauen, ob meine Reservescheiben auch Schleifspuren haben. Und ob!!! Auf beiden Seiten, aber im Durchmesser des Innenrings vom Lager. Die Auflagefläche an der Schwungscheibe ist viel breiter. Also schleift es zwischen Wellenscheibe und Lagerinnenring. Vielleicht wurde bei der Demontage die Scheibe einfach nur gedreht und ist deswegen beidseitig eingelaufen.

Dann wollte ich es wissen. KW, altes Lager und Schwungsscheibe rausgesucht und die Sache montiert.




Leider habe ich kein geeignetes Meßmittel, um den Spalt auszumessen, der Meßschieber kommt da nicht hin. Was jedoch klar ist und man gut sieht, die Wellenscheibe wird nicht annährend so weit gespannt wie es möglich wäre. Wie man auf dem Bild sieht, ist mehr als die Wellensscheibenstärke von 1,6mm "Luft". Es wäre also vielleicht besser, unter die Wellenscheibe noch eine Passscheibe von ca. 1-1,5mm zu montieren, um die Wellenscheibe richtig zu spannen.
Geht man mal davon aus, dass der Innenring fest auf dem KW-Stumpf sitzt, dann kann eigentlich nur die ungenügend gespannte Wellenscheibe, eventuell durch Trägheit beim Einkuppeln, gegen den Innering schleifen. Nicht bei einem mal, aber bei 10.000 mal. Wie seht ihr das?
@Ralf: gerne würde ich 2 Wellenscheiben nehmen. Der Innendurchmesser müsste 25,5mm sein. Könntest du auch entsprechende Passscheiben, wie ich vorgeschlagen habe, fertigen?
Boger

[Oldie]

Habe gerade mit der Spaltlehre 3,3mm Zwischraum (ohne Wellscheibe) gemessen. Selbst eine neue Wellscheibe spannt da nicht viel.
Also in jedem Fall zusätzlich noch eine zusätzliche Passcheibe unterlegen
Da haben wir wohl einen echten Konstruktionsmängel gefunden.
Oldie

[André]

Hallo Oldie,
ich habe zufällig noch so eine Wellscheibe im Original unbenutzt
Sie drückt ab 4,4 mm Bei dieser Federscheibenstärke von 1,5 mmn, denke ich drückt Sie doch schon erheblich.
Im Gegensatz zu einer einfachen Federscheibe als Schraubensicherung, drückt diese Federscheibe auf drei bzw. sechs Punkte

Gruß André

[Utomborder]

Hallo,

da bin ich ja nich der einzige mit diesem Problem, was?
Mein Schrauber Bericht vom Wochenende:

Meine Wellscheibe is beidseitig etwa 0,6 mm abgeschliffen. Macht minus 1,2 mm. Und da mein Motor noch zusammen ist, habe ich mal den Überstand des hinteren Kurbelwellenstumpfs gemessen (geht mit kleinem Tiefenmaß gut!), ohne Scheibe sinds nur zwei zehntel mehr als mit. Heißt also, die Scheibe hat so noch 2 zehntel Spannung. Macht, wenn ich die "wechgeschliffenen" 1,2 dazurechne etwa 1,4 mm Vorspannung für eine neue Scheibe. Könnt Ihr soweit folgen? Ich will jetz passende Ausgleichsscheiben reinlegen. Bin mir noch nich sicher, ob eine mit einem mm Stärke oder zwei, auf jeder Seite der Wellscheibe eine... Gibts jedenfalls als Normteil. Ganz auf das spannen des Innenrings möcht ich nicht verzichten, nur Scheiben oder Drehteil wie oben vorgeschlagen gefällt mir nicht so... Aber wie weit spannen, ohne daß die Scheibe bricht?



Abdrehen von größeren Scheiben is sicher schlecht, die sind gehärtet. Rundschleifen evtl.?

[Utomborder]

..ach so, hätt auch gern eine. Was würde die kosten, bei 100 Stück?

[Layra]

Hallo,
ich habe mir mal eine Scheibe als Muster kommen lassen für 10 €
Die Scheibe ist aber nur 2 mal gewellt, die Originale ist 3 mal gewellt, ich sehe hier das Problem das sich die Scheibe leichter verkanntet und weniger Auflagefläche bietet als das Original, möglicherweise kippt die auch bei der Rotation in eine Richtung, werde erstmal auf die Suche nach mehrfach gewellten Scheiben gehen. Ich hoffe ihr seit nicht zu enttäuscht, melde mich wenn ich was passendes gefunden habe.

Ralf

[Oldie]

Dreifach gewellte Scheiben wird schwierig werden. Aber vielleicht kann man ein kleines Werkzeug herstellen und mit einer Presse aus zweimal gewellten Scheiben dreifache machen. Wie ist die Materialstärke von den zweimal gewellten Scheiben?
Oldie