Hallo Bujatronic,
Du sprichst mir aus der Seele
Der einzige Vorteil, den diese permanent erregten Synchrongeneratoren (so der korrekte Begriff) bieten, ist die Unanfälligkeit durch das fehlende Bürstensystem. Von der Verlustbilanz her sind diese Systeme eine Katastrophe...
Mal folgende Rechnung:
Nehem wir an, das System liefert bei 1000 1/min eine Spannung von 12V. Bei 150W Nennbelastung entspricht das einem Strom von 12,5A. Nun haben die Synchrongeneratoren grob gesagt die Eigenschaft, dass sie eine der Drehzahl proportionale Ausgangsspannung liefern. Dreht also der Motor bei 5000 1/min, so beträgt die Spannung vor dem Regler ganze 60V! Nach dem Regler sieht man davon natürlich nichts mehr, der Regler liegt in Reihe zur Lichtmaschine und konsumiert die überflüssigen 48V über seinem Regeltransistor. Fließen jetzt wieder die 12,5 A (150W Leistung), so muss der Regler 48V x 12,5A = 600W in Wärme umsetzen! Das bedeutet, bei einer Motorspitzenleistung von 12,5kW (17PS) ganze 5% Leistungsverlust an der Kurbelwelle. Gut, nun sind es nicht gleich die 150W Leistung und was die Wärmeentwicklung am Regler betrifft, so fällt auch ein Teil der Verluste in den Limawicklungen an (Stichwort Generator-Innenwiderstand), aber das Prinzip bleibt.
Diese Systeme mögen für leistungsstarke Motorräder ja OK sein (wird ja auch zum Teil so verbaut), da fallen die Verluste nicht derart ins Gewicht.
Übrigens noch ein Wort zu den günstigen Reglern auf riesigen Kühlblechen bzw. im schicken Alu-Gehäuse (oder sollte ich Alu-Kühler sagen

): Diese arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nur dass der Regeltransistor in Reihe zur Feldwicklung der originalen Lima liegt. Dort fließen je nach Belastung der Lima 1-2A Feldstrom und über dem Regeltransistor fallen auch einige V an. So kommen schnell mal 3-4W zusammen, die in Wärme übergehen. Bei meinem Regler ist das Prinzip wie das beim mechansichen Regler: Es wird sehr schnell hin und hergeschaltet (Transistor ist voll leitend bzw. sperrend) und die Verluste sind wie beim mechanischen Regler nahezu null (siehe auch Vergleich konventioneller Audioverstärker und Digitalverstärker, genau gleiches Thema bzgl. der Verluste).
Dann wäre noch die Rückstrom-Diode. Sie verhindert, dass bei stehendem Motor die Batterie den Anker speist. Früher war das der mech. Rückstromschalter. Über die Diode bzw. den Schalter fließt der gesamte Lima-Ausgangsstrom. Dieser beträgt bei 7V und 45W 6,4A. Die Billig-Teile haben nur eine Standard pn-Diode drin, die macht schnell 1V Spannungsabfall und mehr (wieder 6-7W zusätzlich). Bei meinem Regler gibt es eine deutlich teurere Doppel-Schottky-Diode, die reduziert den Spannungsabfall auf <400mV und sorgt so nur für 2,5W Verluste.
Es bleibt also jedem selbst überlassen, ob er 10W oder nur 2,5W seiner Lima für unnötige Wärme abverlangt, wenn er einen elektronischen Regler verbaut.
Weil wir gerade bei Verlusten sind: Eine Schließwinkelsteuerung der Zündung (siehe meine Anlage

) reduziert den Leistungsbedarf der Zündung deutlich, da über einem weiten Drehzahlbereich die Spulen viel kürzer bestromt werden, als es der Unterbrecher tut, aber das ist ein anderes Thema.
Grüße
Daniel