BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

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Kerl
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#31 Beitrag von Kerl » 19. Okt 2010, 17:46

Merke: Frauen beschweren sich immer, besonders wenn es mit Technik zu tun hat.
Nur weiter so, ich les hier eifrig mit. :wink:
Unsinn, die hat vier Takte - auf jeder Seite zwei!

s-maik
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#32 Beitrag von s-maik » 19. Okt 2010, 20:12

wirklich tolle beiträge, bin auf die nächsten gespannt :-)
emmen und ne schwalbe

Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#33 Beitrag von Dirk H. » 19. Okt 2010, 22:43

Jau, geht schon weiter :mrgreen:

Kaum waren die Blechteile wieder in der heimischen Garage, wurden sie auch schon bearbeitet. Schließlich ist so nacktes Metall kein großer Freund von Luftfeuchtigkeit. Eigentlich wollte ich sie letztes Wochenende auch bereits grundiert haben, das haute aufgrund anderer wichtiger Arbeiten nicht mehr hin. Immerhin sind die Spachtelarbeiten fast fertig.

Erstmal die nackten Blechteile. Der Tank war Vatern sei Dank bereits gespachtelt.

Bild

http://up.picr.de/5466549.jpg

Die Schlieren auf dem Blech kommen noch vom Säurebad. Die rötlichen Stellen sind Flugrost der sich ratz-fatz wieder nieder gelassen hat. Der muss natürlich vor dem Grundieren wieder weg.

Bei so einer Entlackung kommen natürlich auch gnadenlos die grausamen Spuren der Vergangenheit zu Tage. Hier mal der Aufbockgriff mit der brutalen Schweißnaht:

Bild

http://s1.up.picr.de/5466551.jpg

Noch schlimmer das Scharnier im hinteren Schutzblech. Für solche Schweißnähte kann es eigentlich keine Entschludigung geben

Bild

http://s2.up.picr.de/5466554.jpg

Leider hat man zusätzlich das Ende vom Schutzblech in einen schweizer Käse verwandelt. Ganze 14 Löcher auf 20 cm :shock: Kann mir jemand annähernd verraten welche davon original sind

Bild

http://s3.up.picr.de/5466563.jpg

Interessant sind auch die Original-Schweißnähte die man sonst so nie zu Gesicht bekommt:

Bild

http://s4.up.picr.de/5466568.jpg

Auch die Rahmennummer die sich vorher unter der dicken Farbschicht versteckte ist nun richtig gut sichtbar

Bild

http://s5.up.picr.de/5466571.jpg

Die recht dick aufgetragenen blaue Farbe hat aber augenscheinlichst Schlimmeres verhindert. Es sind zwar etliche Rostnarben zum vorschein gekommen, vor allem auf der Unterseite des Rahmens. Aber keine auch nur annähernde Durchrostungen. Bis auf das hintere Schutzblech braucht somit zum Glück nichts geschweißt werden. Alles andere kann mit Feinspachtel aus dem KFZ- Handel behoben werden.

Bild

http://s6.up.picr.de/5466577.jpg

Insgesamt ging ein halber Kilo Spachtelmasse drauf. Am meisten bei den Schutzblechen die etliche kleinere Beulen und Narben aufwiesen, vor allem am vorderen Schutzblech mit dem ehemaligen Knick.
Die groben Schleifarbeiten hab ich mit der Maschiene und 280iger gemacht. Dannach ging es dann mit 320iger Nass weiter.

Bild

http://s7.up.picr.de/5466581.jpg

Einmal muss ich aber noch mit Feinspachtel drüber. Der letzte Schliff vor der Grundierung wird dann mit 400er gemacht.

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André
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#34 Beitrag von André » 20. Okt 2010, 00:59

Hallo Dirk,

Du kommst ja gut voran.
Bei einigen ersten Bildern von Dir bzw. Deiner BK hatte man den Eindruck, dass der Rahmen (wie bei vielen BK´s) bei der Ständeraufnahme etwas verbogen ist.
Bei den letzten Bildern mit der Spachtelmasse, konnte man es nicht mehr so gut erkennen ob Du den Rahmen gerichtet hast. Gelesen habe ich in Deinen Beiträgen nichts darüber.
Sollte es notwendig sein, würde ich empfehlen es vor dem Spachteln und Lackieren zu richten.
Vll. ist aber alles auch nur eine optische Täuschung, dann vergiss einfach meinen gut gemeinten Rat.

Gruß André
Nach "FEST", kommt "AB" !

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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#35 Beitrag von s-maik » 20. Okt 2010, 12:31

wirklich schön arbeit, wenn ich meinen hinteren hoti anschaue ...
wünschte ich mir die löcher die du hast ... nur das blech wo sie sind fehlt mir ganz ...

der voreigentümer hat einfach bei meinem koti das schanier entfernt, das andere blech dran geschweißt und dann noch gekürzt ... leider ...
emmen und ne schwalbe

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oldisegler
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#36 Beitrag von oldisegler » 20. Okt 2010, 15:20

Hallo,
sah bei mir genauso aus. Siehe http://www.schrauberkeller.de.vu unter Technische und unter optische Restauration. Original sind: zwei Löcher für Rücklichtbefestigung, 1x Kabeldurchführung für Rücklicht und zwei für Kennzeichenbefestigung. Bei älteren Fahrzeugen mit Hexennase war noch ganz unten ein Rückstrahler, alle anderen kannst du zuschweißen.
Gruß Oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
Instandsetzung Telegabel und Motor,
Tipps bei Startproblemen, Modellbau,
Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#37 Beitrag von Dirk H. » 21. Okt 2010, 08:02

Hi André

Das täuscht zum Glück. Ich hab den Rahmen komplett vermessen und grade diesen Punkt nach Lesen der Beiträge hier im Forum kontrolliert. Obwohl die Anbauteile der Maschiene durch ihren augenscheinlichst sehr ruppigen Einsatz doch arg gelitten haben, ist der Rahmen absolut tippi-toppi. Nichts verzogen oder verbogen. Der kann so lackiert werden. Zumindest ein Sorgenpunkt weniger.

Die Löcher muss ich mir nochmal genauer anschauen. Entweder werd ich auch ein komplettes Blech eischweißen oder Loch für Loch verschließen. Man sehen...

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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#38 Beitrag von eckfahne » 6. Dez 2010, 21:24

Moin,Moin.Ist die BK schon fertig oder liegt sie auf dem Grund der Nordsee? :mrgreen: Schon lange nichts mehr zu hören.Schade eigendlich! :( Mfg

Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#39 Beitrag von Dirk H. » 19. Sep 2015, 10:55

Moin zuammen :D

The Muschelschubser is back :mrgreen:

Kinners nee, wat die Zeit doch vergeht... 5 Jahre seit meinem letzten Beitrag hier :shock:

Naja, machmal läuft es im Leben halt nicht nach Plan und bei einer Restauration sowieso nicht...

Das Wichtigste vorweg: Die BK wurde (noch) nicht in der Nordsee versenkt, sie harte die letzten 5 Jahre geduldig in Kisten verpackt im Keller aus. Wir haben uns kurz nachdem ich so enthusiastisch angefangen hatte ein altes Haus gekauft was wir seitdem kernsanieren. Und da müssen dann halt so "unwichtige Hobbys" (O-Ton Frau) zurückstecken. Und wo sie ja recht hat, hat sie leider meistens wirklich recht... :?

Allmählich lasse ich es aber ein wenig ruhiger angehen. Beim Aufräumen des Kellers (bzw. ehr "umschichten") ist mir dann die BK die Tage wieder in die Hände gefallen. Und da die Abende jetzt wieder kürzer werden habe ich sie wieder vorgeholt und will jetzt endlich wieder weitermachen.

Die Blechteile sind nach wie vor noch nicht mal grundiert, ware aber immer trocken gelagert. Der Rahmen hat lediglich ganz zarten Flugrost angesetzt. Die anderen Teile sind noch blitzeblank da sie in Decken gehüllt im warmen Büro lagen. Einer der ersten Arbeiten wird daher demnächst die Grundierung sein. Vorher muss ich aber immer noch das Scharnier vom hinteren Schutzblech erneuern :|

Und so sieht zumindest der Rahmen stand heute aus:

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Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#40 Beitrag von Dirk H. » 19. Sep 2015, 11:08

Die letzte zwei Abende habe ich dann erst mal wieder die Teile gesichtet die in den Kisten lagen und dann auch gleich wieder voller Elan mich ans demontieren geschmissen.

Als Erstes muste der Motor dran glauben:

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Hier nochmals die äusserst vorbildliche Kerzensteckerisolierung :roll:

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Und dann sämtlich Deckel ab:

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Der Dreck im Inneren hält sich in Grenzen und die Technik macht insgesamt auf den ersten Blick einen recht manierlichen Eindruck.

Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#41 Beitrag von Dirk H. » 19. Sep 2015, 11:26

Die einzelnen Teile wurde nach Demontage wie immer schön säuberlich aufgelistet und in einzelnen Boxen zur späteren Bearbeitung weggepackt

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Von unten sah der Motor nicht ganz so sauber aus. Da ist augenscheinlichst über die Jahre hinweg Öl augetreten. Aber wie habe ich hier im Forum gelesen, eine BK ohne Ölfleck drunter ist nicht orginal :mrgreen:

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Das Getriebe innen macht ein sehr guten Eindruck. Auch das abgelassene Öl war schön klar-braun, lediglich die letzten paar Tropfen waren schwarz-schlammig. Da Getriebe- und Schaltwelle absolut kein Spiel haben, alles noch sehr leicht läuft, weder knarzen, knirschen o.ä. zu vernehmen sind werde ich auch tunlichst auf eine komplette Demontage des Getriebes verzichten. Merke: "Never touch a running System" :wink:

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Getriebe und Motor wurden ebenfalls getrennt:

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Als Ölaustritt habe ich einen der halb-durchsichtigen Propfen in verdacht. Die werde ich wohl erneuern

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Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#42 Beitrag von Dirk H. » 19. Sep 2015, 11:43

Dannach wurden dann die Zylinder abgeschraubt:

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Auch hier ein insgesamt erfreulicher Anblick. Wie auch beim Getriebe ist hier kein oder kaum spürbares Spiel zu merken. Ich werde daher den Motorblock ebenfalls nicht auseinanderbauen, sondern mich auf die Optik beschränken.
Die Laufflächen sehen aus wie der berühmte Baby-Popo. Man kann echt sagen, so verhunzt wie die BK auf den ersten Blick von aussen aussah, die Technik macht dagegen einen tadellosen Eindruck :P

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Naja, die Köpfe sehen dann doch ein wenig verhauen aus. Zum Glück habe ich in meinem Ersatzteilfundus noch zwei gut erhaltenen Köpfe rumschwirren.

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Zum Abschluss dann noch das obligatorische Gesamtfoto:

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Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#43 Beitrag von Dirk H. » 19. Sep 2015, 13:54

Als vorerst letzte Maßnahme hab ich noch den Kardan auseinandergefrickelt.

Wie ich ja vor 5 Jahren schrieb, hat die Originalglocke einen deftigen Riss im Gehäuse. Das werde ich auch nicht mehr reparieren. Zum Glück habe ich damals schon mir bei Ebay einen Kardan an Land gezogen. Damals waren die Preise noch im erträglichen Rahmen. Wenn ich mir die Preise von heute anschaue, werde ich den Kardan wohl lieber nicht an die BK schrauben, sonder ins Bankschließfach legen :?

Aber erst mal Original- Antrieb auseinandergebaut:

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Das Kugellager machte schon mal Hoffnung die auch nicht entäuscht werden sollte

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Und so sah das Ganze dann nach einer halben Stunde aus:

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Öl war absolut nichts mehr drin, aber das Tellerrad und auch der Triebling machen einen sehr guten Eindruck. Und wieder eine Sorge weniger :P

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Bei der zweiten Antriebseinheit war es genau umgekehrt, Aussen Hui, innen aber sowas von Pfui :shock:

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Leider hat aber auch diese Glocke einen, wenn auch nur sehr kleinen Riss. Ich hab aber schon gesehen, dass es hier im Forum jemanden gibt der Elektron schweissen kann. Den werde ich wohl demnächst mal kontaktieren.

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Dirk H.
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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#44 Beitrag von Dirk H. » 19. Sep 2015, 13:58

So, dass war es erst mal wieder. Bitte seht mir nach wenn ich mich nur sporadisch alle Wochen melde. Da unsere Hausrenovierung noch lange nicht abgeschlossen ist, hält sich das Verständniss meiner Herzallerliebsten für "unwichtige Hobbys" doch arg in Grenzen (verständlicherweise muss ich ja selber zugeben). Die Restaurierung wird also ehr schleppend als zügig vorangehen. Aber in gewisser Weise ist ja der Weg das Ziel :mrgreen:

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Re: BK350: Ein Ostfriese am Restaurieren...

#45 Beitrag von jawafreund » 20. Sep 2015, 15:11

Dirk H. hat geschrieben:Moin zuammen :D

The Muschelschubser is back :mrgreen:

Kinners nee, wat die Zeit doch vergeht... 5 Jahre seit meinem letzten Beitrag hier :shock:

Naja, machmal läuft es im Leben halt nicht nach Plan und bei einer Restauration sowieso nicht...
War bei mir so ähnlich ....hat fast 10 Jahre gedauert,bis ich die Restauration angefangen hatte ,
jetzt würde ich meine BK nie wieder hergeben :!:
Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt machen : Was machen die AWO's ? :mrgreen:

vg aus Gommern

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