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Endlich fertig
Verfasst: 3. Feb 2011, 17:22
von oldisegler
Hallo,
ab sofort könnt ihr auf meiner Homepage die Restauration des BK - Motors aufrufen. Die Anleitung ist bewusst sehr gründlich ausgefallen, um auch dem interessierten Neuling anzusprechen. Nun werden sicher einige sagen, das ist doch alles ein alter Hut, aber leider musste ich in Gesprächen oft feststellen, dass einiges doch nicht so bekannt ist wie allgemein angenommen. Ich hoffe mit dieser Anleitung einige Dinge grundlegend und allgemein verständlich zu erklären. Nun viel Spaß beim restaurieren eures Motors.
Damit findet ihr jetzt alles was an der BK komplexe Bauteile sind ( Telegabel, Motor, und unter "Links" Getriebe und Kardan von Kutt ) auf dieser Seite.
Gruß Oldisegler
Re: Endlich fertig
Verfasst: 3. Feb 2011, 21:37
von André
Hallo Peter,
schön gemacht, vielen Dank für den Link.
Leider kann ich nicht alle Bilder anschauen, fehlen sie noch oder stimmt mit dem Format etwas nicht
Gruß André
Re: Endlich fertig
Verfasst: 3. Feb 2011, 22:11
von bujatronic
möchte mich dem Lob anschließen, und drei Bemerkungen anbringen:
1. Rindertalg ist wohl inzwischen etwas überholt, ioch wüßte jedenfalls nicht, wo es sowas gibt (beim Fleischer?) jedes Öl oder Fett (ich habe Silikonfett genommen) erfüllt wohl den gleichen Zweck.
2. Bei den ETZ-Modellen wurde Parkettlack zum Abdichten der Gehäusehälften genommen, Hylomar oder Dirko geht auch.
3. Bei der Montage der Kupplung ist es sehr hilfreich, wenn man die Getriebe-Antriebswelle und den Druckstift für Kupplung in die Teile einführt, damit zentriert sich alles viel leichter. Also erst den Motor machen und dann das Getriebe zusammenbauen...
mfg, Chr.
Re: Endlich fertig
Verfasst: 3. Feb 2011, 23:10
von oldisegler
Hallo bujatronic,
den Rindertalg habe ich stehen lassen A. weil, klingt interessant B. warum wurde ausgerechnet der verwendet? Fett und Öl gab es ja damals auch schon. Zu 2. vor Hylomar rate ich dringend ab und von Dirko kann ich nur "grau" bedingt empfehlen. Ich muß nochmals betonen: Führt unbedingt Versuche durch, ehe ihr so was verwendet. Über das Thema wurde aber schon geschrieben. Zu 3. das ist eigentlich wurscht, wenn man die Druckstange weit genug heraus zieht geht es genau so einfach, wie beschrieben und lang genug ist sie ja. Den letzten Satz versteh ich nicht ganz.
@ André welche Bilder erscheinen nicht ?
Viele Grüße Oldisegler
Re: Endlich fertig
Verfasst: 5. Feb 2011, 20:02
von Ocmorat
Hallo Oldisegler,
Deine Anleitungen sind klasse, einfach TOP!!!
Ähhh ganz was anderes mit Deiner aussage zum Thema Flüssigdichtungen hast Du mich jetzt schon aufgeschreckt!!!
Willst du vielleicht sagen dass mein geliebtes Dirko rot den BK-Guß angreift???
Viele Grüße
Micha
Re: Endlich fertig
Verfasst: 5. Feb 2011, 20:31
von bujatronic
Hallo, oldisegler,
ich habe mindestens 5 Motore (TS und ETZ) mit Hylomar gemacht, ich habe nicht die geringsten negativen Erfahrungen, warum rätst Du ab? Eigentlich ist nur das penetrante Blau störend, was bei der Montage rausquillt, aber das läßt sich mit Bremsenreiniger mühelos abwaschen. Vorteil von Hylomar: Man kann die Teile auch nach Jahren mühelos zerlegen, allerdings gehen dünne Papierdichtungen (wie z.B. am Kupplungsdeckel) auch fast immer kaputt.
Zu meinem letzten Satz:
Es war gemeint, die (ausgebaute) Getriebe-Antriebswelle zusammen mit dem (ebenfalls ausgebauten) Kupplungsdruckstift als Zentrierhilfe zwischen Kupplungsscheibe (die man natürlich vorher zur Schwungscheibe ausrichten muß) und Druckteller zu benutzen, das geht natürlich nicht mehr, wenn das Getriebe schon montiert wurde. Wer natürlich genügend Teile rumliegen hat...
Zum Rindertalg: Ältere Fette hatten m.W. die unangenehme Eigenschaft, Wasser aufzunehmen und zu verseifen, dadurch war der Korrosionsschutz gering und nach längerer Zeit alles fest wie Ochs. Könnte man daher auf solche Naturmittel zurückgegriffen haben? Oder einfach nur, weil man es "schon seit DKW-Zeiten immer so gemacht hat"?
Diesen Satz habe ich übrigens (nicht nur) bei MZ oft gehört...
@ Ocmorat: Bei der Vernetzung (und nur da) scheiden alle Silicone geringe Mengen Essigsäure aus, später nicht mehr. Aluminium ist jedoch m.W. durch die Oxidschicht relativ widerstandsfähig gegen so schwache Säuren, so werden Aluminiumacetate (Salze der Essigsäure, z.B. essigsaure Tonerde) ja auch nicht aus der Reaktion von Essig mit Alu hergestellt...
Das gilt aber nicht für Magnesium! Bei den Elektron-Teilen würde ich damit vorsichtig sein...
Schönes WE (ist doch wie geschaffen zum Motorradfahren, oder?)!
Re: Endlich fertig
Verfasst: 5. Feb 2011, 21:37
von Ocmorat
Salve bujatronic,
man(n) lernt nie aus - DANKE für die chemische Erläuterung!!!
Werde somit beim Umgang an der BK bei Magnesium Teilen eine andere nicht auf Silikonbasis bestehende Dichtmasse verwenden.
Viele Grüße und eine schöne SO-Ausfahrt bei dem Traumwetter
Ocmorat
Re: Endlich fertig
Verfasst: 6. Feb 2011, 08:01
von oldisegler
Hallo,
ich habe schon mal einen Beitrag über Dichtmassen und ihre Anwendung ins Besondere bei der BK sowie Versuche dazu geschrieben. Hier eine kurze Wiederholung. Die BK hat die Besonderheit das der, nach dem Tupfen übergelaufene Sprit, durch die Form des Gehäuses sehr lange im Vergaserraum stehen bleibt. Das ist bei anderen Motorrädern nicht der Fall. Dort läuft er am Gehäuse runter und wird vom Fahrtwind weggeblasen. Deshalb habe ich verschiedene Dichtmassen auf ein Stück Pappe gegeben, trocknen lassen und dann längere Zeit in Zweitaktsprit stehen lassen. Das Ergebnis meiner 3 geprüften Dichtmassen: Hylomar blau löst sich komplett auf, nach ca. einem Monat nicht mehr vorhanden. "Dirko schwarz" wird Gelee artig und nur "Dirko grau" bleibt so wie es sein soll elastisch aber trotzdem fest.
Jeder kann diese Versuche auch gern selbst durchführen. Wenn es noch anderes gibt, nur zu.
Zum Rindertalg: Beide Erklärungen sind möglich, aber da es keiner genau weiß, lass ich´s einfach stehen. Kupplung: Kenn ich so aus dem Automobilbau, ist aber nach meiner Erfahrung und mit etwas Augenmaß, an der BK nicht nötig.
Gruß Oldisegler
Re: Endlich fertig
Verfasst: 6. Feb 2011, 14:58
von bujatronic
Aha, wieder was gelernt! Das Überlaufen der Vergaser kommt an den anderen Motoren ja (fast) nicht vor. Danke für diese Erkenntnisse!
Motorradfahren war herrlich, schönen Sonntag noch! Chr.