Motorschaden BK 350

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kutt
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Motorschaden BK 350

#1 Beitrag von kutt » 10. Jun 2011, 22:34

Crosspost aus dem mz-forum: http://mz-forum.com/viewtopic.php?f=4&t=47204
Die Bilder sind 1600x1200 Pixel.


Wie schon im Finnlandfred geschrieben ist mir meine BK in Schweden vereckt.

Ein Kolbenfresser wäre reparabel gewesen, als wir jedoch den Zylinder entfernt hatten, half nur noch der Griff zur gelben Karte :/
Wie es dazu kam, schreibe ich noch in meinem Bericht (baue gerade Motivation auf ;) ).

Ich habe die Möhre heute mal zerlegt und mir das Ganze mal aus der Nähe angeschaut.

Also erst mal Beiwagen ab und Motor raus.

Das erste Bild nach dem Ziehen des Zylinders schaut so aus:

Der Kolben hängt freischwebend am Pleuel aus dem Motor, lässt sicher aber mit etwas Gewalt noch drehen. Unteres und Oberes Lager quietschen...
Bild

Der Kolben hat ringsherum Überhitzungsfresser:
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Auf der Unterseite Sind alle Kolbenringe auf etwa 1/4 des Kolbens fest.
Bild


Weiter zerlegt:
Durch die Hitze Furztrocken...
Bild


Im Bereich des Kolbenbolzen wurde es wohl auch sehr heiß
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Unten genau das selbe
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Da der Kolben in seiner ganzen Schönheit:
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Der Kolbenbolzen sitzt bombenfest im Kolben. Die Bronzebüchse dreht sich im Pleuel und auf dem Kolbenbolzen mehr oder minder wiederwillig. Ich habe schon vergeblich versucht den Bolzen aus dem Kolben zu bekommen, aber das Ding bewegt sich weder hin, noch her...

Meiner Meinung nach ist das untere Pleuellager festgegangen (ging schwerer) und wurde dadurch so heiß, daß die Bronzebüchse auf dem Kolbenbolzen angefangen hat zu fressen. Das hat wiederrum den Kolbenbolzen so erhitzt, daß dieser im Kolben gefressen hat. Die BK hat ein recht großen Einbauspeil, deshalb sind die Klemmspuren des heißen Bolzens kaum sichtbar. Irgendwann ist dann wohl der Kolben so heiß geworden, daß an der stelle mit der Größen Hitze - also am Auslaß - die Kolbenringe mit dem Kolben verschmolzen sind und der Zylinder damit ausgestiegen ist...

Tolle Wurst. Kexel will 600 Euro für die Kurbelwelle haben. Jedoch weis ich nicht so recht, ob es eine gute Idee ist die Welle dort machen zu lassen - vor allem, wenn man gefragt wird, ob die BK 1 oder 2 Zylinder hat.

Bei dem Preis könnte ich mir aber auch ene Nadelgelagerte Kurbelwelle kaufen...

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plessloui
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Re: Motorschaden BK 350

#2 Beitrag von plessloui » 11. Jun 2011, 06:57

Oh je, sieht ja garnicht gut aus. 600€ für eine regenerierte Welle würde ich nicht ausgeben. Und Erfahrungen mit der BK Welle haben die schon garnicht, wegen der blöden Frage. Wende dich doch mal an bujatronic, der hat einen guten Mann an der Hand.

Gruß!

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oldisegler
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Re: Motorschaden BK 350

#3 Beitrag von oldisegler » 11. Jun 2011, 21:20

Hallo Kutt,
herzliches Beileid. Ich glaube ehrlich gesagt nicht so recht daran das der Auslöser das untere Pleullager war. Dann würde meiner Meinung nach auch das andere Lager Wärmespuren zeigen. So wie der Kolben aussieht, kommt der Schaden vom Kolbenbolzen oder Kolben. Ich denke das hier die Schmierung und Kühlung durch Kraftstoff sehr eingeschränkt war was die unterschiedlich aussehenden Pleullagerstellen erklären würde. Allerdings fehlen die tyischen Zündaussetzer bei zu magerer Einstellung.
Gruß und viel Erfolg bei der Suche nach besseren Teilen
Oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
Instandsetzung Telegabel und Motor,
Tipps bei Startproblemen, Modellbau,
Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

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Re: Motorschaden BK 350

#4 Beitrag von bujatronic » 18. Jun 2011, 21:53

traue mich fast nicht, das zu fragen, hattest Du wirklich genügend Öl im Sprit? Das sieht ganz genau so aus, wie ein von mir vor etlichen Jahren geöffneter Trabi-Motor, der nachweislich blank getankt hatte (v.a. das Fressen der Pleuelbuchse auf dem Kolbenbolzen) . Daß Kolben, Kolbenbolzen und Pleuelfuß gleichzeitig fressen, soviel Zufall gibt es nicht...
mfg, Chr.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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kutt
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Re: Motorschaden BK 350

#5 Beitrag von kutt » 20. Jun 2011, 07:20

bujatronic hat geschrieben:traue mich fast nicht, das zu fragen, hattest Du wirklich genügend Öl im Sprit? Das sieht ganz genau so aus, wie ein von mir vor etlichen Jahren geöffneter Trabi-Motor, der nachweislich blank getankt hatte (v.a. das Fressen der Pleuelbuchse auf dem Kolbenbolzen) . Daß Kolben, Kolbenbolzen und Pleuelfuß gleichzeitig fressen, soviel Zufall gibt es nicht...
mfg, Chr.

ja .. das Benzin hat meine ES250 zum BK Treffen verfeuert

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kutt
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Re: Motorschaden BK 350

#6 Beitrag von kutt » 28. Jun 2011, 10:04

So .. Getriebe ist wieder zusammen - mal schauen, wie dicht das jetzt ist...


Die Abdeckscheibe der Kurvenwalze hatte einen Montagefehler - anscheinend hatte es vor 55 Jahren einen Span gezogen, den ich letzte Woche wieder herausgeholt habe. Dadurch saß die Scheibe nicht richtig in der Nut.

Da ich nicht an der Welle herumfeilen wollte, habe ich eine Druckausgleichsbohrung gesetzt: (warum kann ich denn keinen Dateinanhänge mehr hochladen???)

Bild
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Damit sollte es den Deckel nicht wieder wegdrücken...

Alle anderen Wellendurchgänge haben O-Ringe bekommen:

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Die Primärgetriebewelle ist am Kupplungsausrücklager im Lager gelaufen und braun angelaufen. Diese wurde jetzt mir Loctite 620 eingeklebt - mal sehen ob das hält...

Da ich immer noch nicht weis, warum die Mühle festgehangen ist, habe ich die Auspufffarbe von den Zylindern heruntergestrahlt und zu einer anderen Lösung gegriffen.
Da die Zylinder im letzten Schliff sind, tut mir das auch nicht so weh. Das sind meine Dietel Zylinder, wo mir damals der Kolbenbolzen einen Sicherungsclip durchgerieben hat und beide Zylinder zerstört hat.

Die waren jetzt beim Kolbenpapst von Achim und der meinte, daß man das noch fahren kann. Also wurde das Bolzenauge geläppt, daß der Bolzen schwimmend im Kolben gelagert ist, neue Ringe verbaut und die Zylinder einen Hach durchgehont. Preis: 70 Euro. Mal sehen...

Die gestrahlen Zylinder habe ich phosphatiert .... jetzt sind die zwar Mausgrau, aber das ist mir egal:

Bild
Bild

Gestern habe ich mich mal 3h mit der Passung Zylinder-Kurbelgehäuse beschäftigt. Man man ... von Passungen kann man da nicht gerade reden, aber jetzt schauts gut aus.

Die Kurbelwelle kommt die Tage ... dann gehts weiter - Naja - es liegt ja auch noch ein (nicht meiner) halbfertiger Kardanantrieb auf dem Tisch, der auf den Nachbau-Tellerradsatz wartet. Warum um alles in der Welt wurde bei den Dinger die Aufnahme für den Abzieher geändert?

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Re: Motorschaden BK 350

#7 Beitrag von André » 28. Jun 2011, 13:34

Hallo Martin,

die Druckausgleichsbohrung im Getriebedeckel ist auch eine gute Lösung.
Ich habe bisher die Wellenenden bearbeitet. Hat den Vorteil, dass man eventuellen Druckaufbau bis zum letzten Millimeter ausschließt.

Das Phosphatieren Deiner Zylinder im Zeitraffer hatte ich mir bereits als Video im Netz angeschaut.

Habe ich das aus Deinen Zeilen richtig herausgelesen, dass euch der Nachbau vom Tellerradsatz, nach anfänglichen Schwierigkeiten, immer noch nicht zur Verfügung steht :?: Und Dieter H. sein Abzieher passt bei dem Tellerrad auch nicht :?:

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kutt
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Re: Motorschaden BK 350

#8 Beitrag von kutt » 28. Jun 2011, 16:11

nein ..anders

Ich habe keinen von diesen Nachbausätzen gekauft

Wie ich dazu gekommen bin:

Ich hatte bei Dieter angefragt, ob ich ein paar andere Hauptdüsen für die BK haben kann (100er und 105er), da ich mal etwas herumprobieren wollte. In dem zug hat mich Dieter gefragt, ob ich nicht Lust hätte ein Kardan zu machen, da er zeitlich das nicht schafft.

Nach Absprache mit dem Besitzer des guten Stücks, haben wir uns geeinigt, daß Dieter mir das Kardan schickt (incl. Passhülsen, Beilegringen und wechselbaren Walzenlagar für den Triebling) und ich die Endmontage mache. Nachdem ich mir das Teil angeschaut habe, habe ich dann noch mal Rückgefragt, was ich alles machen würde und was es in etwa kosten wird.

Das soll keinesfalls schlechte Werbung für Dieter sein - er meinte, daß er das Kardan nie annehmen hätte sollen, weil er für Monate ausgebucht ist und ganz froh ist, daß wir da jetzt eine Lösung gefunden haben.

Soweit ich weis wurde der Zahnradsatz noch mal nachgehärtet und soll (????) jetzt halten. Ob's wirklich so ist wird sich zeigen.

Leider fehlt das Gewinde um den originalen Abzieher aufzuschrauben. Dafür gibts jetzt 2 Löcher mit M10x1,5 Gewinde. Also ist Abzieher bauen angesagt :/

Es ist eine Soloübersetzung - Wenn mein Motor vorher fertig wird, würde ich das mal Probefahren und nach ein paar Kilometern noch mal unter die Lupe nehmen. Sonst müsste das der Besitzer dann machen...

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Re: Motorschaden BK 350

#9 Beitrag von plessloui » 28. Jun 2011, 16:19

Die Sätze sind bereizs seit einem Jahr bei jeden. Anscheinend wollte sich einer der Käufer nicht damit beschäftigen, bzw. auseinandersetzen und hat nun Martin gefunden, der es einbaut!?

Der Heyne Abzieher passt in der Tat nicht mehr, nun müssen 2 M10-er Schrauben zum abziehen her, was aber super funktioniert. Auf den Stumpf konnte keine Gewinde gedreht werden, da es bei dem einen Satz (ich glaube SW) sowieso wegen dem Fräserauslauf nicht möglich war.

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Re: Motorschaden BK 350

#10 Beitrag von kutt » 28. Jun 2011, 18:44

plessloui hat geschrieben:Die Sätze sind bereizs seit einem Jahr bei jeden. Anscheinend wollte sich einer der Käufer nicht damit beschäftigen, bzw. auseinandersetzen und hat nun Martin gefunden, der es einbaut!?

Nein - so ist es nicht. Das Kardan ist kaputtgegangen und Dieter sollte meines Wissens nach die Passhülsen drehen und den ganzen Krempel gleich zusammenbauen. Ich bin der Meinung, daß man solche Teile schon von jemanden machen lassen kann.
Ob das nun daran liegt, daß

- man selbst nicht das passende Werkzeug hat oder
- sich vor dem Aufwand scheut oder
- einfach nur Bedenken hat, daß man was falsch macht

und einem nach 20km alles um die Ohren fliegt, ist dabei eigentlich egal. Dafür sind die Teile viel zu wertvoll :)

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Re: Motorschaden BK 350

#11 Beitrag von André » 28. Jun 2011, 19:53

plessloui hat geschrieben:Die Sätze sind bereizs seit einem Jahr bei jeden.....
und gibt es zu den Nachbauten schon Erkenntnisse :?:
Ich meine nicht nur von der Qualität, sondern auch von den Fahreigenschaften. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ihr doch die Übersetzung leicht geändert :?:
Fährt überhaupt schon jemand mit so einem Tellerradsatz :?:


Gruß André
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Re: Motorschaden BK 350

#12 Beitrag von plessloui » 28. Jun 2011, 22:02

Hi Jungs,
ich fahre einen solchen Satz seit glaube ca. 1500km. Läuft bisher prima und gegenüber dem Original, sehr ruhig. Seit wenigen Tagen läuft ein weiterer Satz beim Vater. Die minimale Übersetzungsänderung macht sich nicht weiter bemerkbar.

Bei meinem sah nach 600km das Tragbild echt Top aus.

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Re: Motorschaden BK 350

#13 Beitrag von kutt » 28. Jun 2011, 22:39

das ist aber schön!
plessloui hat geschrieben:Hi Jungs,
ich fahre einen solchen Satz seit glaube ca. 1500km. Läuft bisher prima und gegenüber dem Original, sehr ruhig. Seit wenigen Tagen läuft ein weiterer Satz beim Vater. Die minimale Übersetzungsänderung macht sich nicht weiter bemerkbar.

Bei meinem sah nach 600km das Tragbild echt Top aus.
ich nutze gleich mal den Tread um dazu was zu fragen.

Ich würde den neuen Zahnradsatz auf 0 einstellen. Also so, daß es gerade so minimal "klack klack" macht beim hin und herdrehen... (bei bereits gelaufenen lasse ich immer von vorn herein etwas mehr Luft)

Ist das zu wenig?
Wie sehr setzt sich denn das ganze noch?

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Re: Motorschaden BK 350

#14 Beitrag von plessloui » 29. Jun 2011, 20:45

Hi,
0,2mm sind vom Hersteller vorgegeben und sollten schon so ziemlich eingehalten werden, sonst sind die 300€ für den Ars..
Auch sollte das Distanzmaß so verbaut werden. Lieber ein bisschen mehr Spiel als zu wenig. Wir hatten mit unserem 2. neuen Kardan schwer zu kämpfen. Das Problem ist eben auch, dass die Elektrongehäuse eine einzige Katastrophe sind.
Ausdehnung usw.....

Den zusammengebauten Kardan wenigstens einen Tag liegen lassen und dann noch mal das Spiel überprüfen, ebenso erwärmen und schauen............

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Re: Motorschaden BK 350

#15 Beitrag von kutt » 30. Jun 2011, 08:03

plessloui hat geschrieben:Hi,
0,2mm sind vom Hersteller vorgegeben und sollten schon so ziemlich eingehalten werden...
Alles klar. So wie ich das lese, hat dir der Hersteller dann irgendwas schriftlich dazugegeben. Ohne sowas weis ja keiner genau, wie das zu montieren ist. z.B. in welchen Toleranzen der Triebling zum Tellerrad justiert sein muß - radial und axial.

auf mündliches würde ich mich da nicht verlassen ... sollte irgend eine Art technische Zeichnung sein

Kann ich das mal bitte haben? (Hatte ja selber keinen Satz gekauft - die Aktion war damals leider total an mir vorbeigegangen)

PS: so schlecht finde ich die Elektronengußgehäuse von der Maßhaltigkeit eigentlich nicht. OK die alten Versionen brechen gern mal, aber sonst habe ich schon einige Endantriebe gemacht und bin nie in ernsthafte Probleme gekommen - evtl. hast du nur ein Montagsmodell erwischt :D

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