Getriebe, böse Tücke!

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bujatronic
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Getriebe, böse Tücke!

#1 Beitrag von bujatronic » 2. Dez 2011, 14:38

Habe bei meinem Getriebe nach der Überholung natürlich alles probiert, ob sich die Wellen frei drehen, ob die Gänge schalten lassen usw., war alles ok. Dabei war der innere Mitnehmer vom vorederen Kardangelenk (das mit Gummi) nicht angebaut, weil sich der Zusammenbau Motor/Getriebe leichter in den Rahmen einbauen läßt, wenn das Teil nicht dran ist.
Nachdem ich dann den inneren Mitnehmer und den Rest von dem Gummigelenk angebaut hatte, war auf einmal kein Leerlauf mehr möglich, d.h, auch wenn sicher kein Gang eingelegt war, konnte ich von hinten den Motor durchdrehen! Ursache war eine Anlaufscheibe (Teil 23, ET: 02-846.20-0), die ein Zehntel zu dick war und bei fest angezogenem Mitnehmer das Losrad des 4. Ganges blockierte. Solange die nicht richtig angedrückt war, ging es leicht.
Nun habe ich aber nicht alles wieder auseinander nehmen wollen und daher versuche ich, das Lager 6303 wieder herauszubekommen (Spezialabzieher), dazu poste ich demnächst ein paar Bilder.
Also Hinweis: Beim Test des Getriebes inneren Mitnehmer richtig fest anschrauben!
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

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bujatronic
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Re: Getriebe, böse Tücke!

#2 Beitrag von bujatronic » 4. Dez 2011, 19:25

So, hier die Fotos:
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Man nehme drei Schrauben M5x60 DIN 84 (es gehen natürlich auch andere Kopfvarianten) und schleife die Köpfe so ab, daß eine Art Haken entsteht, der sich am Käfig vorbei in die Rille des Außenrings einfädeln läßt, wobei sich die Form an der des Käfigs orientieren sollte, damit sich das Ding eingesetzt nicht drehen läßt. Dann nehme man eine 19er K-Scheibe und bohre dazu passend drei 5er Löcher (die ungleiche Teilung ergbt sich aus der Teilung des Käfigs mit 7 Kugeln). Schließlich wird die Kronmutter auf die Welle geschraubt, allerdings umgekehrt, so daß sich die Scheibe darauf abstützen kann. Man fädelt die Haken in das Lager, setzt hinten Muttern an, erwärmt das Gehäuse z.B. mit einer Heißluftpistole, kühlt die Welle mit Kältespray und kann nach kurzer Zeit das Lager mühelos und zerstörungsfrei herausziehen. Dabei wird reihum jede Mutter eine bis zwei Umdrehungen gedreht, so entsteht ein gleichmäßiger Zug und das Lager verkantet sich nicht.
Auch die Anlaufscheibe kann man dann mühelos herausnehmen (bei mir kam sie von selbst, weil sie am Lager klebte). Die war allerdings nicht die Ursache des Problems, sondern die Abtriebswelle. Ich hatte ja an anderer Stelle schon mal den bejammernswerten Zustand der Maschine und v.a. des Getriebes geschildert, ich hatte deswegen damals die Wellen aufchromen und wieder auf Maß schleifen lassen. Dabei hat der Schleifer wohl die freie Länge auf der Welle (also das Stück, wo das Losrad des 4. Ganges läuft) etwas falsch eingeschätzt, es ist einfach 0,05mm zu kurz. Nun muß ich dort noch eine Ausgleichsscheibe innen beilegen...
Wer so ein ähnliches Problem hat, kann sich gern melden, ich stelle den Abzieher gern zur Verfügung (kostenfrei versteht sich...)
mfg, Chr.
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