Mitnehmerbüchse Hinterrad

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noz
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Mitnehmerbüchse Hinterrad

#1 Beitrag von noz » 26. Mär 2012, 21:06

Bei der anstehenden Kardanüberholung macht mir die Mitnehmerbüchse wegen der "schönen" Haifischverzahnung Sorgen. :( Steckt man beide Teile ineinander ist da schon ganz ordentlich Spiel vorhanden. Läßt sich das Gegenstück der Mitnehmerbüchse im Hinterrad einfach austauschen oder ist es eingegossen? Gibt es ggf. eine Bezugsquelle für beide Teile oder bin ich verdammt, daß so wieder einzubauen?


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bujatronic
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Re: Mitnehmerbüchse Hinterrad

#2 Beitrag von bujatronic » 27. Mär 2012, 09:22

Es wäre besser, wenn Du Deine Bilder vor dem Hochladen bearbeiten würdest, wenn man sie auf ca. 180mm Breite skaliert, passen sie schön ins Fenster, und man kann trotzdem alles gut sehen. Auch wird der Server nicht so schnell voll. Als Alternative gibt es directupload.
Der Mitnehmer im Hinterrad ist auf die Nabe straff aufgeschrumpft und ebenso straff vernietet, schon die Demontage ist schweißtreibend. Ersatz ist m.W. nirgendwo lieferbar, eine wenig gebrauchte Radnabe wäre wohl die einzige Alternative, wobei der Wechsel des Mitnehmers nicht einfach ist, ich würde lieber die ganze Nabe wechseln.
Der Mitnehmer ist übrigens aus ziemlich weichem Material und nicht vergütet, also St37 oder so was. Daher sehen inzwischen die meisten so aus...
Eine Nachfertigung wäre denkbar, aber sicher nicht billig, und dann kommt der Aufwand beim Wechseln dazu. Er muß nämlich wieder straff angenietet werden, sonst arbeiten sich die Nietbohrungen schnell aus, und dann ist alles Schrott. Als Alternative wurden Paßschrauben (wie sie bei Viertakt-Pleueln genommen werden) diskutiert, aber da muß man auch erst mal was passendes finden...
Das verschlissene Teil kannst Du (mit wenig Gas!) wohl erst mal weiter benutzen, im schlimmsten Fall wird eines Tages der Mitnehmer zahnlos sein, und die BK muß auf den Hänger. Die Mitnehmerbüchse im Kardan (das Gegenstück) ist gehärtet, es nimmt dabei sicher keinen Schaden. Da auch keine Lager, Bremsen usw. betroffen sind, sehe ich kein Sicherheitsrisiko.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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André
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Re: Mitnehmerbüchse Hinterrad

#3 Beitrag von André » 27. Mär 2012, 14:41

bujatronic hat geschrieben:.....Der Mitnehmer ist übrigens aus ziemlich weichem Material und nicht vergütet, also St37 oder so was. ...
Bis auf den o.g. Punkt möchte ich Chr. kpl. Recht geben.
Auch mit der Bilderkapazität, Nachteil bei den Drittanbietern zum Einstellen der Bilder ist jedoch oft, dass sie nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung stehen.
Deshalb eigentlich für das Forum nicht der Idealzustand. Ansonsten mach Dir nichts daraus, Chr. meint es nicht so. Er ist eben ein strenger Lehrer, wo die Wissenschaft beim Messen anfängt und ein Lineal beim Foto als Größenvergleich nicht fehlen sollte :roll:

Zu dem Mitnehmer in der Radnabe, ich habe im vorigen Jahr so einen Umbau von Niet auf Inbus Senkschraube bei meinem sw Gespann machen müssen.
Bei den Inbus Senkschrauben hatte ich eine höhere Festigkeit gewählt, jedoch sind die Senkungen vom Niet in dem Mitnehmer anders.
Dabei musste ich feststellen, dass der Mitnehmer mit meinen und den Mitteln eines ortsansässigen Metallbetriebes nicht so einfach zu bearbeiten war. Eine normale gute Feile rutschte, ohne Material abzutragen, nur so darüber :roll: Auch unsere besten Senker haben keinen Erfolg gebracht. Also habe ich die Inbus Senkschraube angepasst :roll:

Auf jeden Fall spürt man gerade bei diesen beiden Teilen, dass über 50 Jahre Fahrbetrieb Spuren hinterlässt.
Sicher wurden mehr als einmal die Komponenten Hinterradantrieb und Radnabenwechsel aus verschieden Gründen und Fahrzeugen gewechselt. Der Eine wollte in der Stadt besser unterwegs sein und bei dem Anderen ist die Elektronguss-Radnabe gerissen!
Daraus erschließt sich auch oft, dass die Abnutzungs- bzw. Abklatschspuren zwischen eingebauten Mitnehmerbuchse und Mitnehmer Radnabe nicht identisch sind.
Von Nachbauten für die BK habe ich bisher auch noch nichts gehört.
Aber ich glaube genau so wie Chr., dass Du mit den auf den Foto´s abgebildeten Teilen noch weit, weit kommen wirst.

Gruß André
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bujatronic
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Re: Mitnehmerbüchse Hinterrad

#4 Beitrag von bujatronic » 27. Mär 2012, 17:08

Bei meinem Mitnehmer konnte man mühelos mit der Feile Material abtragen, und das scheint mir auch (s.o.) logisch.
Aber wieder dazu gelernt, auch hier gab es also unterschiedliche Ausführungen...
mfg, Chr.
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Re: Mitnehmerbüchse Hinterrad

#5 Beitrag von DS » 27. Mär 2012, 19:42

Ich habe auch Senkschrauben verbaut. Die Senkung im Mitnehmer ließ sich mit HM-Bohrer anpassen.
Den Luftspalt zwischen Schraube und Bohrungen habe ich mit Epoxydharz vergossen. Zusätzlich hatte ich Loctite Lagerkleber flächig auf den Mitnehmer aufgetragen.
Zuletzt mit Gewindemuffen (SW12) angebrummt, dabei wird der Harz etwas rausgedrückt und fungiert so als Sicherung.

Gruß Dirk

noz
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Re: Mitnehmerbüchse Hinterrad

#6 Beitrag von noz » 27. Mär 2012, 20:36

Vielen Dank, für Eure Tips und konstruktive Kritik!
Die Bilder sind verlinkt, liegen auf meinem eigenen Webspace und klauen nur da Platz ;)
Die Größe hab ich postwendend geändert, waren so schon ne ganze Ecke zu groß, hatte warscheinlich beim Einstellen meine Weitwinkelbrille auf. :shock:
Lineal jetzt nachträglich reinbasteln...mach ich nicht. :) Aber beim nächsten Mal, versprochen!

Wenn André und DS die Mitnehmer erneut befestigt haben, kann ich davon ausgehen, daß ihr andere orginale (bessere) verbaut habt?

Die Frage, ob ich die Paarung nochmal verwende hat sich dank Eurer Beiträgen geklärt. Ich werde!
...Bis zu dem Tag, an dem ich abgeschleppt werden muss! Wer hat Lust mich an diesem Tag X mit seiner BK á la C. Hertweck (siehe S. 345ff) abzuschleppen?
Hoffentlich kann man dabei auch noch schmunzeln, wie beim Lesen der "Praxis des Abschleppens" :)

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André
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Re: Mitnehmerbüchse Hinterrad

#7 Beitrag von André » 28. Mär 2012, 09:45

noz hat geschrieben:... Wenn André und DS die Mitnehmer erneut befestigt haben, kann ich davon ausgehen, daß ihr andere orginale (bessere) verbaut habt? ...
Hallo noz,

nein, ich habe den gleichen Haifisch :oops: wieder eingeschraubt. Natürlich hatte ich auch Bilder gemacht, aber aus Schamgefühl mir nicht getraut hier einzustellen :oops:
Aber weil ich ja ohne Klebstoff gearbeitet habe, ist es ein leichtes Unterfangen, auch ohne die gute Nabe zu beschädigen, einen Wechsel vorzunehmen.
Ist der Mitnehmer so weit verschlissen, dass er gewechselt werden muss, wird wahrscheinlich ein zeitnaher Wechsel auch der Mitnehmerbüchse unumgänglich sein.
Ist ja aber mit entsprechendem Abzieher, mehr ein Vergnügen als eine Last und die Gelegenheit den Wellendichtring zu erneuern :D

Für mich stellt sich aber die Frage nach der Beschaffenheit der Mitnehmer in der Nabe.
In meinem geschilderten Fall, stammt das Teil aus einer BK Bj. 1958. Ob es noch Erstausstattung ist entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.
Wurden die Mitnehmer i.d. Nabe eventuell erst ab einem bestimmten Baujahr gehärtet :?:

Ich weiß, dass es im Forum noch mehr Mitglieder gibt, welche den Mitnehmer bereits verschraubt haben. Vll. können sie ihre Erfahrung zur Materialbeschaffenheit und vermutlichen Bj. kurz posten.

Gruß André
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