Überholung Kardan

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ddomes
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Re: Überholung Kardan

#31 Beitrag von ddomes » 6. Jan 2013, 18:50

Also ich weiß nicht, ob der Aufwand der Modifikation nötig ist. Wie ich geschreiben habe, hat sich bei mir die Wärmeentwicklung am Kardanhals im laufenden Betrieb gegeben. Das hat bei meiner Maschine zuletzt ca. 100km gedauert. Man sollte mit dem Nadellager nur vor Inbetriebnahme vernünftig vorölen.
Inzwischen hat mein Kardan ca. 2tkm runter, zuletzt 800km zum BK-Treffen nach Querfurt, davon ca. 600km Vollgas auf der Autobahn. Ich bin davon überzeugt, dass Dieter sein Umbau auch ohne zusätzliche Bohrungen vernünftig funktioniert, wenn erstmal genug Öl im Kardanhals und damit am QB20 ist.

Grüße
Daniel

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André
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Re: Überholung Kardan

#32 Beitrag von André » 6. Jan 2013, 19:54

Hallo Daniel,

sehe ich auch so. Natürlich montiert auch keiner das QB20 trocken oder?
Anschließend vor dem Einbau wie bereits oft erwähnt, über mehrere Stunden so hinstellen, dass genügend Öl in den Kardanhals läuft.

Außerdem gibt es ja "reichlich" Tellerrad-Ritzel-Sätze als Ersatz in gr. Kaufhaus :wink: :wink: :wink: :D

http://www.ebay.de/itm/Tellerrad-und-Ri ... 2326dbef1f

Hier werden welche schnell reich, wir kennen ja die Gewinnspanne :roll:


Gruß André
Nach "FEST", kommt "AB" !

Pom-Jensen
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Re: Überholung Kardan

#33 Beitrag von Pom-Jensen » 6. Jan 2013, 20:25

Es hat ja keiner gesagt, dass jetzt alle wieder ihren Kardan aufreißen sollen. Das mit den Bohrungen war nur so eine Idee von mir, um auf das Problem der Schmierung bei überholten Kardan hinzuweisen.
Ich für mich selber werde meinen verbauten Kardan auch erst mal drin lassen. Wenn sich die Sache gibt, gut so.
Den Kardan, welche ich jetzt überhole, werde ich aber mit den Bohrungen versehen und auch das andere Lager verbauen. Schaden kann es jedenfalls nicht.

Gruß Jens

Knalltackterfahrer
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Re: Überholung Kardan

#34 Beitrag von Knalltackterfahrer » 6. Jan 2013, 21:10

Tja die Bohrung kann ja eigentlich nicht schaden. Ich meine ja nur, das die meisten Probleme mit dem Kardan durch mangelnde Sorgfalt entstehen. Übrigens verwende ich beim erneuern der Lager Fliesfett,welches sich im betrieb mit dem Getriebeöl mischt. Dadurch ist die Schmierung von Anfang an gewährleistet
Gruß vom Knalltakterfahrer, dessen BK im Moment wegen Kardanschaden nicht mehr läuft und er keinen Bock hat one Beiwagen zufahren.(habe Angst vorm Umfallen)
Was klingt so schön und riecht so fein, das kann nur ne BK sein!

BK-Fahrer
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Re: Überholung Kardan

#35 Beitrag von BK-Fahrer » 6. Jan 2013, 21:21

Prost Neujahr BK Fans.

Ich habe 15 Kardane in den letzten 3 Jahren repariert, sowohl Ausführung von Dieter H. als auch mit neuen Rollen die es auch als Übermaß gibt.
Alle Kardane wurden mit 150 ml Hypoid 90 aufgefüllt.
Drei waren noch wenigen 100 km defekt. Eine Kontrolle der noch nicht verbauten Original -DDR Lager zeigte eine miserable Vernietung der Käfige.
Danach wurden die übrigen 12 Kardane mit nachgenieteten Käfigen verbaut und danach gab es keine Probleme mehr. Einige haben bereits über 15 000 km gelaufen.
Dieter H. kennt aber das Problem.
Besten Gruß.
BK Fahrer.

Pom-Jensen
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Re: Überholung Kardan

#36 Beitrag von Pom-Jensen » 6. Jan 2013, 21:48

Also scheinen die alten QB 20-Lager doch teilweise eine sch... Qualität zu haben und der eigentliche Auslöser dieser Probleme zu sein. Aber wie erkenne ich am "neuen" Lager, ob der richtig vernietet ist, oder das Lagerspiel stimmt?
Und wie verniete ich den Käfig nach?

Gibt es hier eigentlich niemanden, der früher mal beruflich diese Maschinen gewartet und repariert hat? Die könne doch nicht alle ausgestorben sein.

Jens

Sport-Lu
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Re: Überholung Kardan

#37 Beitrag von Sport-Lu » 6. Jan 2013, 22:47

Doch,die sind alle weggestorben.Nicht zu vergessen ist das was man in 50Jahren auch vergessen oder durcheinanderbringen kann.So wird es uns auch ergehen.Manchmal bekommt man von den älteren BK/AWO/RT-Fahrern auch tolle Geschichten erzählt,die nicht stimmen können...

@Pom-Jensen
Einen Käfig hab ich auch schon nachgenietet.Man hat gesehen wie die Nieten gewackelt haben.Musst mal etwas zwicken,dann siehst du es.

Gruss Jörn! :mrgreen:
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

354 Frank

Re: Überholung Kardan

#38 Beitrag von 354 Frank » 7. Jan 2013, 17:22

Also alle sind da noch nicht weggestorben Jörn.
Und man muss sich wundern wie präzise und Punktgenau die alten Füchse einem die Daten zu dem Teil das man fährt, durch geben nach all den Jahren!!!
Nicht alles sind Experten, klar.

354 Frank

Re: Überholung Kardan

#39 Beitrag von 354 Frank » 8. Jan 2013, 01:27

....die sind alle dod! :shock: :mrgreen:

BK 79
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Re: Überholung Kardan

#40 Beitrag von BK 79 » 12. Jan 2013, 18:50

Hallo,
ich bin zwar neu im Forum, verfolge aber seit geraumer Zeit Eure Beiträge. Da so für mich auch einiges "herausgesprungen" ist, will auch ich meinen Senf dazugeben. Es sind meine persönlichen Erfahrungen -und nicht als "Klugsch... ei" gedacht:
Ich habe vor kurzem zwei Kardangetriebe überarbeitet. (Einer läuft seit ca. 250km problemlos) Mir fiel auch auf, dass der Kunststoffkäfig des "Heyne"-Lagers sehr eng an der Ritzelwelle anliegt. Ich habe dann noch im zerlegten Zustand 40er Getriebeöl in das QB-Lager gekippt. Es dauerte eine Stunde bis das kalte Öl am Ritzel ankam. Also -ordentlich vollkippen und den Abschlussdeckel drauf.(Sollte auch im eingebautem Zustand ohne Kardanwelle funktionieren.
Ich habe eine gewisse Zeit als Kfz-Mechaniker DDR-Lager verbaut. Die hatten manchmal erhöhtes Lagerspiel -oder man hatte bisweilen den Eindruck, dass sie ruhig etwas länger halten sollten (Materialgüte??) Einen defekten Käfig als Schadenursache habe ich nie erlebt. Ich vermute mal, dass die verreckten QB-Lager, wie schon mehrfach beschrieben, überhitzten und dann klemmten und der Käfig als Folge zerstört wurde. Was meint Ihr, wie viel Gewalttäter sich schon an unseren Schätzchen vergriffen haben? So auch an meinem Abschlussdeckel! Hält man das Ding gegen ein Haarlineal, so stellt man häufig einen Verzug fest. (Lichtspalt )-also wird der Deckel auf einer ebenen Fläche abgezogen, bis die Fläche plan ist. Jetzt stimmt aber die Tiefe der eingedrehte Aufnahme für den QB-Außenring nicht mehr. (Das genaue Tiefenmaß kennt wahrscheinlich keiner mehr)-Also: Beim Festziehen ratterte das QB-Lager(so ählich ,wie bei einem zu fest angezogenen Lenkkopflager) Im Grunde genommen muss man hier meiner Meinung nach mit verschiedenen Dichtungsstärken probieren, bis kein Axialspiel mehr vorhanden ist und das QB lager aber vollkommen frei dreht.(gleichm. Drehmoment beim Anziehen)- Dann dürfte auf dem Käfig auch keine außergewöhnliche Belastung liegen. Ich habe mir bei meinem letzten Kardan eine Lederdichtung geschnitten. Mal als Versuch-bis jetzt ist die tadellos dicht.
Ich glaube so viele Gedanken hat sich bisher noch niemand gemacht wie wir. Wahrscheinlich -so ging es mir schon mehrfach- passieren die blödesten Dinge, wenn's super genau werden soll. (Wer kümmert sich z. B. schon um ein Radlager, dass einmal mit Fett geschmiert wurde und Jahre (oder Jahrzehnte) hält)
Und zuletzt (gleich habt Ihr es geschafft):Ich fahre noch ein altes englisches Motorrad (Ihr wisst gar nicht, wie gut Ihr es mit der BK habt :oops: )-da habe
ich sehr gute Erfahrungen mit Öl der Fa. Penrite gemacht. Die stellen spezielle Oldtimeröle zu vernünftigen Preisen her. Ich glaube, das lohnt sich sehr.
Dazu gibt es noch Schmierzusätze der Fa. Mathy (kostet allerdings ca. 50€ pro Liter)- funktioniert bei mir seit Jahren.

Gruß André

354 Frank

Re: Überholung Kardan

#41 Beitrag von 354 Frank » 12. Jan 2013, 22:39

Oder Motinol so man noch hat…
Mathys Zweitakt TS habe ich auch schon eine Ganze weile getestet, funktioniert super, reduziert die „Fahne“ erheblich. Ist aber teuer….

OnkelJimbo
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Re: Überholung Kardan

#42 Beitrag von OnkelJimbo » 13. Jan 2013, 11:55

<< Also: Beim Festziehen ratterte das QB-Lager(so ählich ,wie bei einem zu fest angezogenen Lenkkopflager) Im Grunde genommen muss man hier meiner Meinung nach mit verschiedenen Dichtungsstärken probieren, bis kein Axialspiel mehr vorhanden ist und das QB lager aber vollkommen frei dreht.(gleichm. Drehmoment beim Anziehen) >>

Hi André,

es ist absolut notwendig die Kardanwelle zu montieren und danach erst zu kontrollieren, ob das QB Lager frei dreht!
Der Keilstift, der bei der Montage der Kardanwelle zum Einsatz kommt, zieht den Triebling minimal nach außen (in Richtung K-Welle) und "befreit" das Lager somit etwas.
Somit kann Deine Dichtung am Ende zu stark sein und das Tragbild des K-Getriebes ist schlecht.
Das Ganze habe ich auch hinter mir - und ohne einen kleinen aber entscheidenden Hinweis aus einem Thread hier wäre ich da nie drauf gekommen.

Der BK-Kardan ist konstruktiver Murks! Aber was solls, man muss nur Wissen, wie damit umzugehen ist.


Viele Grüße

Robert

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Re: Überholung Kardan

#43 Beitrag von BK 79 » 13. Jan 2013, 17:49

Hallo Robert,
ich glaube, das QB -Lager wird ausschließlich durch den Druck auf den äußeren Lagerring (Gehäsedeckel) ausdistanziert.Voraussetzung: die Lagerschalen sitzen ordentlich.(hoffentlich habe ich da nichts übersehen :oops: )
Aber natürlich hast Du Recht: Es ist auf jeden Fall sinnvoll, die Kardanklaue zu montieren. Nur so sitzt der Innenring des Lagers ordentlich.
Wenn die beiden äußern Lagerschalen des QB-Lagers zu eng sitzen, ändert die Position der Ritzelwelle allerdings nichts. Theoretisch könnte man das QB-Lager ja auch ohne den Triebling (Ritzelwelle) montieren und ausdistanzieren.
Viele Grüße in den Norden
André

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oldisegler
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Re: Überholung Kardan

#44 Beitrag von oldisegler » 13. Jan 2013, 23:47

Hallo,
auch will hier meinen Senf dazu geben. Der Deckel für das Lager sollte, wie schon geschrieben, durch Dichtungen genau ausgemittelt werden. Einerseits sollte er gut dichten anderseits das Lager an Ort und Stelle halten. Ich montiere den Deckel erst mal ohne Dichtung, ziehe auch alle Schrauben so fest wie bei der endgültigen Montage und messe dann den Spalt der zwischen Lager und Hals bleibt mit einer Fühllehre. Zu den so ermittelten Wert gebe ich ca. 0,2 mm dazu das ergibt dann die Dicke der Dichtung. Der Hals ist dicht und das Lager ausreichend frei, ohne zu viel Luft.
Gruß Oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
Instandsetzung Telegabel und Motor,
Tipps bei Startproblemen, Modellbau,
Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

354 Frank

Re: Überholung Kardan

#45 Beitrag von 354 Frank » 14. Jan 2013, 00:37

Das ist so zwar richtig wie es Peter jetzt geschrieben hatt, jedoch stimmt an dem geschriebenen prinzipiell was nicht.
Beide äußeren Ringe des QB Lagers sitzen im Kardanhals (der hintere nur zur Hälfte)
und sind so in ihrer Lage fixiert/zentriert. Über den Abschlussdeckel werden beide Lagerhälften gegen einander verspannt. Ist dies geschehen und dreht sich das Lager danach nicht mehr frei, stimmt was mit dem Lager nicht!!!
Ist der Lagerdeckel verzogen und sollte er beim anziehen den hinteren Lagering aus seiner Lage bringen, hieße das das der Lagersitz im Hals schadhaft ist!
Wird durch eintreiben des Keilstifts in die Gelenkgabel Ritzelwelle, Lagerinnenring und Gelenkgabel gegen einander verspannt so kann unmöglich ein Schwergang des Lagers oder aber ein gegenteiliger Effekt hervorgerufen werden. Der Grund dafür liegt in der der Konstruktion der vorderen Trieblinkslagerung bei der keine Sicherung (kein Bund oder ähnliches) vorhanden ist und die Welle sich somit axial frei bewegen kann.

Da mir diese vorlagen, habe ich mal etwas mit neuen und gebrauchten QB 17 Lager der Awo herumprobiert. Festgestellt habe ich dabei, das ältere Lager mit massivem Messingkäfig und der Originalbezeichnung QB17 im verspannten Zustand wenig Lagerluft aufweisen (C0 oder C1 gefühlt…).
Neuere Lager aus später DDR Produktion die auch die neuere Bezeichnung tragen hatten alle mehr Spiel (ähnlich C3). Dies war auch bei den zwei neuen QB 20 Lagern so, die ebenfalls die neue Bezeichnung trugen.

Also nehmt es mir nicht krumm aber so ganz fress ich das nicht was ihr da geschrieben habt…

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