Getriebe 15 und 17PS

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bujatronic
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Getriebe 15 und 17PS

#1 Beitrag von bujatronic » 10. Mai 2013, 09:36

... haben unterschiedliche Gehäuse. Diese Erfahrung mußte ich gestern machen.
Aber der Reihe nach. Ich hatte ja schon mal die Vorgeschichte meiner BK gepostet. Da war wegen des ständigen Mißbrauchs als landwirtschaftlichem Nutzfahrzeug und damit verbundener Wartungsarmut sowie des schleichenden Getriebe-Ölverlusts (alte BK-Krankheit) das Losrad vom 1. Gang festgefressen. Die "Fachleute" hatten daraufhin das Getriebe aufgemacht, sicher reingeschaut wie die berühmte Sau ins Uhrwerk, und es dann stehen gelassen. Es hatten sich dann im Laufe der Jahre Hühnerfedern, Stroh, Dreck und Wasser (es regnete rein!) darin gesammelt, und mehr oder weniger alles war vergammelt...
Mit einigem Aufwand habe ich das Getriebe wieder hinbekommen, und es funktionierte einwandfrei, aber leider nur 50km. Wahrscheinlich hat damals beim Fresser auch die Schaltmuffe was abbekommen, und die sprang dann mit schrecklichen Geräuschen im 1. Gang ab und zu mal über. Ich bin dann erst mal immer im 2. Gang angefahren, (was bei meiner Seitenwagen-Übersetzung selbst am Berg kein Problem ist), aber natürlich kann das keine Dauerlösung sein. So habe ich mir dann noch ein Getriebe besorgt (an BK-Getrieben ist ja zum Glück kein Mangel) und mir das fertig gemacht. Gestern war nun der große Moment, Motor raus, Getriebe gewechselt und Motor wieder rein, mit den üblichen Kollateralschäden (dabei gleich mal das Kompressionsverhältnis ermttelt - siehe anderes Posting). Nachdem ich (fast) alles wieder zusammen hatte, kam die böse Überraschung: Der Ansauggeräuschdämpfer (das ist dieses Labyrinth aus dünnem Blech) paßte nicht durch die entsprechende Aussparung!
Ich will heute mal versuchen, ob ich das Gehäuse etwas nacharbeiten kann.
Hiermit der Hinweis an alle Getriebe-Bastler: Das frühe Getriebe (15PS, wo der Luftfilter innen ist), erkenntlich an den fehlenden M6-Gewindebohrungen für diesen Ansauggeräuschdämpfer (die man natürlich problemlos einbringen kann) hat offensichtlich eine andere Gußform gehabt. Ansonsten konnte ich keine Unterschiede feststellen.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#2 Beitrag von Sport-Lu » 10. Mai 2013, 10:13

Da kann etwas dran sein.Ist mir noch nie aufgefallen.Hab immer Schwein gehabt.

Gruss Jörn! :mrgreen:
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

354 Frank

Re: Getriebe 15 und 17PS

#3 Beitrag von 354 Frank » 10. Mai 2013, 12:06

Stimmt genau. Das selbe Problem hatte ich mit meinem Getriebe auch. Hatte das Problem auch beim letzten Treffen mal geäußert, wollte nur so recht keiner bestätigen.
Eine weitere Besonderheit späterer Getriebe ist die verstärkt ausgeführte hintere Aufnahme für die Rahmenausleger.

Wie dem auch sei, wenn der Geräuschdämpfer passen soll, wirst du ganz schön feilen müssen.
Ich hab es gelassen, bei mir wird nichts Ansauggeräusch gedämpft :mrgreen: :wink: :mrgreen:

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bujatronic
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#4 Beitrag von bujatronic » 10. Mai 2013, 16:39

habe das erfolgreich mit einer Winkelbohrmaschine mit Fächerschleifer erledigt...
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#5 Beitrag von oldisegler » 10. Mai 2013, 20:33

Hallo bujatronik,
diese Änderung kannst du z.B. in meinem Block unter techn. Änderungen finden. Ab Motornummer 1617109 finden obwohl da Motorengehäuse steht was zugegebener Maßen nicht ganz korrekt ist.
Gruß Oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
Instandsetzung Telegabel und Motor,
Tipps bei Startproblemen, Modellbau,
Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

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Re: Getriebe 15 und 17PS

#6 Beitrag von Utomborder » 15. Mai 2013, 18:09

Hallo,

das mit dem "kreischen" ist meiner Meinung nach, neben dem Kardan, das
zweite große, mechanische (Verschleiß-) Problem unserer BKs.

Spiel und Verschleiß von Schaltwalze (die eingefrästen Kulissen),
Axialspiel, Schaltgabel und Muffe zueianander führen dazu, daß bei
eingelegtem ersten Gang der Gang wieder "rausgedrückt" wird. Die Muffe
verbindet das Losrad nicht mehr mit der Welle. Das ist viel entscheidender
als die unterschiedlichen Getriebegehäuse!

Mach mal oben den Deckel ab, leg den ersten Gang ein und versuche, die
Schaltmuffe wieder wegzudrücken. Wirst Dich wundern, wie Stark sich
Spiel/Verschleiß an der Stelle addieren......

Grüße
Henrik

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bujatronic
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#7 Beitrag von bujatronic » 15. Mai 2013, 21:11

Das war kein "Kreischen", sondern ein furchtbares Krachen, der Gang ist nicht rausgesprungen, sondern die Innenverzahnung der Schaltmuffe sprang bei Belastung über die Kanten der Zähne des Losrades, und zwar nur beim Beschleunigen, und es lag definitiv nicht an der Schaltwalze. Die habe ich nämlich gewissenhaft mit Ausgleichsscheiben auf ca. 0,2mm axiales Spiel hinbekommen.
Normalerweise entstehen dort ja auch keine Axialkräfte, solange die Zähne genau parallel zur Welle stehen. Ich denke, daß sich bei mir die Muffe beim Fressen etwas verdreht hatte, so daß die Verzahnung leicht schief stand.
Aber das sehe ich, wenn ich das alte Getriebe demontiere.
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#8 Beitrag von Utomborder » 16. Mai 2013, 19:38

Ich weiß schon was Du meinst, Geräusche beschreiben ist eben so ne Sache....
Es geht um die Schaltmuffe, die sich bei Belastung von der Verzahnung des
Losrades wegdrückt. Das hat aber seine Ursache nicht im ehemals
festgefressenen Losrad des entsprechendes Gangs! Axialkräfte entstehen da
durch die verschlissenen Verzahnungen der Schaltmuffe und der Verzahnung am
Losrad. Hauptsächlich am ersten Gang. Das Getriebe läuft eben mit recht
hoher Drehzahl und ist nicht synchronisiert. Den Drehzahlausgleich beim
Schalten übernehmen statt der Synchronringe eben die Verzahnungen direkt.
Bis nix mehr geht. Die Zähne stehen nicht mehr parallel-->Axialkräfte-->Gang
"drückt" sich raus. Das vorhandene Spiel in den übrigen Komponenten des
Schaltautomaten tut ein übriges. Da kann man die Schaltwalze noch so genau
ausdistanzieren.
Deswegen, auseiander muß es eh, aber mach vorher mal oben den Deckel ab,
ersten Gang rein und versuche, die Schaltmuffe wieder wegzudrücken. Dann
weißt Du, wo überall Spiel ist......

Nur, mit brauchbaren Teilen siehts schon lange schlecht aus. Deswegen mein
ich ja, das wird ein noch größeres Problem in Zukunft. Woher 4 neue Losräder
und 4 Schaltmuffen nehmen?

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Re: Getriebe 15 und 17PS

#9 Beitrag von Pom-Jensen » 16. Mai 2013, 21:38

Hallo,

ich hatte vor kurzem ein ähnliches Problem. Überholtes Getriebe - nach ca. 200 km sprang beim Beschleunigen der zweite Gang über. Zum Glück hatte ich noch das vorher eingebaute Getrieb da. Nach öffnen des Schaulochdeckels habe ich dann gesehen, dass bei dem überholten Getriebe die Schaltmuffen im Leerlauf nicht mittig liefen, so dass beim Schalten in den zweiten Gang die Verzahnung nur zum Teil eingriff. Durch das Spiel sprang dann die Schaltmuffe über. Beim alten Getriebe läuft die Schaltmuffe schön mittig.
Spiel an der Schaltwalze ist eigentlich minimal. Auch wenn ich rechts (von oben gesehen) die zwei Ausgleichscheiben wegnehme, reicht das nicht um die Schaltmuffen mittig zu plazieren.
Nun meine Frage: Kann es sein, dass es verschiedene Schaltwalzen oder Schaltgabeln gab ?

Gruß Jens

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Re: Getriebe 15 und 17PS

#10 Beitrag von Utomborder » 16. Mai 2013, 21:51

War das "überholte" Getriebe aus mehreren zusammengewürfelt? Kann man vielleicht die Abtriebswelle entgegengesetzt der Kurvenwalze ausdistanzieren, daß das wieder mittig steht? Wie weit (in mm) wars denn aus der Mitte??

Grundsätlich machen die verschlissenen Verzahnungen das ganze aber auch anfälliger für solche Fehler, das ist klar!

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Re: Getriebe 15 und 17PS

#11 Beitrag von Pom-Jensen » 16. Mai 2013, 21:57

Ich hab jetzt nicht gemessen, vielleicht 3 - 4 mm?
Ob das Getriebe zusammengewürfelt war, weiß ich nicht. Ich hab es teilzerlegt bekommen.
Die Abtriebswelle nach links mittels Ausgleichscheiben zu "verschieben" ist vielleicht nur minimal möglich, da ja Abtriebsseitig dann der Mitnehmer vom Gummigelenk sitzt.

gruß Jens

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Re: Getriebe 15 und 17PS

#12 Beitrag von bujatronic » 17. Mai 2013, 12:13

Ich habe bei meinem "neuen" Getriebe, das augenscheinlich wenig Laufleistung hatte und auch schienbar nicht zusammengewürfelt war, auf die Ausrichtung von Welle zu Schaltgabeln (und damit -walze) großes Augenmerk gelegt. Eine völlig befriedigende (also im Leerlauf alle Muffen mittig) Lösung fand sich nur, nachdem ich die Abtriebswelle knapp 1mm nach hinten verschoben habe (die Schaltwalze ging nicht noch weiter nach vorn), da sitzt das Lager 6303 allerdings nicht mehr bündig am Sprengring. Ausgleichsscheiben habe ich dann hinten keine mehr gebraucht, allerdings vorn am 6203 ein paar mehr. So ist die Welle gut fixiert und das Getriebe läuft super.
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#13 Beitrag von Eisensau1504 » 6. Mär 2016, 13:08

Hallo,

ich muss das Thema nochmal hochholen. Auf die schnelle finde ich nämlich gerade keine Antwort auf meine Frage.
Es gab doch noch Unterschiede bei der Getriebeeingangswelle, oder irre ich mich da? Die Verzahnung soll doch bei den älteren Modellen anders sein, sprich die Zähnezahl der Welle hat sich bei den neueren Modellen erhöht. Wie viele Zähne hatte denn die alte Ausführung und wie viele die Neue?

Gruß Matthias
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#14 Beitrag von oldisegler » 6. Mär 2016, 15:57

Hallo,
schau in meinen Blog unter Technische Änderung da findest du auch Bilder.
Gruß Oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
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Re: Getriebe 15 und 17PS

#15 Beitrag von derwolf1303 » 6. Mär 2016, 18:41

Die frühen der frühen Getriebe habe 6 Zähne...

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