Tachoantrieb

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Globetrotter
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Tachoantrieb

#1 Beitrag von Globetrotter » 28. Feb 2014, 09:12

Ich habe ein Problem und hoffe auf eure Ratschlaege....
und zwar das Schneckenrad,das auf der Getriebewelle sitzt,
und mit einem Draht gesichert ist,
wandert immer nach hinten,
dadurch faellt der Tacho aus und die Verzahnung wird beschaedigt.
Hatte jetzt schon zweimal den Motor raus,hab die Well vereist und das Ritzel heissgemacht,
wieder vorgezogen,alles wieder montiert,auf Funktion geprueft,
losgefahren und zack-wieder tot.
Wie genau wird das Schneckenrad in seiner axialen Position fixiert?
Nur duch den Draht (Dieters Tafel 10/ Teil 20)?
Hat jemand ein Bild,wie das normalerweise aussieht?
Woher ein solchen Draht nehmen,
der hat eine spezielle Form?
Anbei zwei Bilder,
hier sieht man,wie das Schneckenrad nach hinten gerutscht ist
und der Draht augenscheinlich die Verzahnung beschaedigt hat:
Bild

und hier,wie ich das Rad wieder nach vorn gezogen habe,aber der Draht sieht komisch aus...
Bild

Vielen Dank,
Greetz,Daniel.
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bujatronic
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Re: Tachoantrieb

#2 Beitrag von bujatronic » 28. Feb 2014, 13:14

Ja, dieser Draht hat am hinteren Ende so etwas wie eine Erhöhung, die das Verrutschen verhindert, bei Dir noch in Ansätzen sichtbar. Die richtige Form sieht man auch im Ersatzteilkatalog.
Als mögliche Ursachen bei Dir könnte ich mir denken, daß der Draht aus falschem Material besteht (hat evtl. mal jemand ein Stück Alu-Leitung zweckentfremdet?), das Schraubenrad zu viel Luft auf der Welle hat (da hilft nur Loctite), oder daß der Tachoantrieb zu schwergängig ist. In letzterem Fall ist der gesamte Tachoantrieb gefährdet. Hängt das evtl. mit den Beschädigungen am Tachometerritzel zusammen, die im oberen Bild zu sehen sind?
Auf jeden Fall muß der Draht erneuert werden, ist bei Dietel in Vorbereitung. Ich denke, daß man den sich aus einem passenden Nagel selber biegen könnte...
Frohes Schaffen!
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

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Globetrotter
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Re: Tachoantrieb

#3 Beitrag von Globetrotter » 28. Feb 2014, 13:39

Die Beschädigung ist neu und wohl dadurch entstanden,
das das Rad beim erstmaligen nach-hinten-wandern
den Draht freigegeben hat,der stand dann ab und hat das angerichtet...
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BK-Fahrer
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Re: Tachoantrieb

#4 Beitrag von BK-Fahrer » 28. Feb 2014, 22:28

Hallo Globetrotter,

man hat mich aus der Karnevalssitzung rausgeholt weil Du ein Problem hast.

Diesen Schaden kenne ich noch von "früher", wo Leute aus artfremden Berufen die Übersetzung vom Kardan und natürlich auch den Tachoantrieb gewechselt haben.

Ich behaupte mal dass über 90 % der Schäden am Kardan und Tachoantrieb auf Montagefehler dieser artfremden Leute zurückzuführen sind.

Natürlich ist diese Schraubradbefestigung nicht sehr glücklich und gehört in den Kreis der schlechten Konstruktionen wie Starterschieber und Zündeinstellung durch Zylinderkopfdemontage.

Da sagten wir schon "früher": Da war der Konstrukteur zur Parteiversammlung und der techn. Zeichner vom 1. Lehrjahr mußte die Zeichnung machen.

Nun zu Deinem Problem.
Da hat man oder frau den Sicherungsstift mehrfach verwendet und dann ist irgendwann das Stück, welches umgeschlagen wird, abgebrochen und hat sich zwischen Tachoritzel und Schraubrad verirrt. Man sieht den Schaden.

Oder das umgebogene Stück war zu lang.

Halb so wild, läßt sich reparieren.
Kommst Du auch aus einem artfremden Beruf?? Oder wars wie immer der Andere???

Wichtig ist zwischen Lager 6203 und Bund des Antriebs Distanzscheiben einzulegen, ca. 0,5 mm, damit das Lager nicht wandern kann. Siehe Skizze.

Dann fertige einen 2 mm Sicherungsstift an, siehe Skizze, und nur einmal verwenden.

Das Tachoritzel mußt Du bearbeiten um die Schadensstelle wegzumachen.
Wenn die Verzahnung zwischen Ritzel und Schraubenrad defekt ist, also schwergeht, versucht das Ritzel das Schraubenrad auf der Welle wegzuschieben. Stimmen die Zähnezahlen?
Eigentlich alles einfache Überlegungen!!!

Das Schraubrad wird innen durch die Spannung der Schräge vom Stift und außen durch umbiegen um 90 Grad festgehalten.
Das Schraubrad muß bündig sein mit dem parallen Teil (nicht Anfasung) der Abtriebswelle.

Das umgebogene Stück darf nur ca. 4- 4,5 mm sein, sonst kommt es in das Ritzel rein.

Und nochwas: Das Tachoritzel darf nicht schwer gehen. Wenn doch, mußt Du unter den Lagerstopfen (doofes Wort) eine Scheibe unterlegen.

Und nochwas. Da muß ordentlich Fett rein zwischen Ritzel und Schraubrad für eine Dauerschmierung.

Darf ich jetzt noch den Rest der Sitzung erleben??

3 mal Düsseldorf Helau.
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Re: Tachoantrieb

#5 Beitrag von Globetrotter » 1. Mär 2014, 14:06

Hallo BK-Fahrer,
das tut mir leid,das haette doch bis nachm ausnuechtern Zeit gehabt
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Aber vielen Dank fuer deine super ausfuehrliche Erklaerung,
sogar incl Zeichnung.Dem ist wohl nichts hinzuzufuegen,
und ich werde genau danach vorgehen.
Gibt es eine Materialempfehlung fuer den Draht?
Die Distanzscheibe dahinter ist drauf.
Ich hatte schon die Ueberlegung,da sowas wie eine Buchse zu montieren,
die mittels Madenschraube gesichert ist und das Rad am nach hinten wandern hindert.

Ich war an dem Rad noch niemals nie nich dran.
Hatte und habe nicht die Absicht,da was zu aendern.
Aber an der BK war nochmehr verhunzt,ich hab sie ja erst ein Jahr,
siehe voellig falsche Vergaser etc tec.
Ansonsten arbeite ich so sauber und genau wie moeglich,
und als selbststaendiger Bautischler und Ossi bin ich handwerklich sicher auch nicht komplett unfaehig....
:lol: :lol: :lol: ausser,wenns Bier alle ist,dann hoert der Spass uff.

Ich danke dir vielmals fuer die ausfuehrliche Erklaerung,
und jetzt ab zur Sitzung,die Hopfenbruehe schalt ab,
und das waere ja wohl eine grobe Missachtung des fluessigen Brotes,
derer du dich sicher nicht schuldig machen willst...
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Tachoantrieb

#6 Beitrag von Utomborder » 1. Mär 2014, 15:44

BK-Fahrer hat geschrieben:
Darf ich jetzt noch den Rest der Sitzung erleben??

.
War der Hund schon pullern? :wink:

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Re: Tachoantrieb

#7 Beitrag von BK-Fahrer » 1. Mär 2014, 19:42

Ich hatte geschrieben Stahl ungehärtet, auch Nagel 2 mm D, wenn genau 2 mm.

Vergleiche bitte auch die Paarungen Ritzel zu Schraubrad für Solo oder SW.

Schraubrad Solo 6 Zähne, Außen-D 31 mm ,- Ritzel Solo 14 Zähne

Schraubrad SW 6 Zähne, Außen- D 28,8 " ,- Ritzel SW 16 Zähne

Ich habe schon Montagen von Leuten mit artfremden Berufen gesehen, wo diese Paarung nicht stimmte und Kollege Hammer die Arbeit übernahm.

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Re: Tachoantrieb

#8 Beitrag von Globetrotter » 3. Mär 2014, 20:31

Zaehne/Durchmesser passen.
Vielen Dank fuer den Hinweis.
Habe heute mal ein neuen Draht gebastelt,
im BM gibts verzinkten 2mm-Draht,25m/3,59€
:mrgreen: :mrgreen:
ging ganz gut.
Morgen noch die Zaehne der Laengswelle nacharbeiten,die haben Grate...

Das Problem mit dem Hammer kennen wir in der Holzbaubranche.
Schon in der Lehre gabs da den gefluegelten Spruch:
der Meister,der kann es kaum glauben...
man kann auch mit dem Hammer schrauben!!!
:lol: :lol:
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Re: Tachoantrieb

#9 Beitrag von Sdunie » 3. Mär 2014, 20:55

Hallo ich hatte mir zu dem problem eine Passfeder aus einer Scheibe gefeilt.bin der meinung wenn der Draht zu weich ist dreht er sich wieder weg. die Nuten sind eckig,also warum keine Passfeder.
Manchmal sollte man nicht nach Lehrbuch arbeiten.


gruss Sdunie

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Re: Tachoantrieb

#10 Beitrag von BK-Fahrer » 4. Mär 2014, 14:27

Kein Problem mit der Paßfeder.
Das Schraubrad muß aber stramm auf der Welle sitzen.

Ich habe 2 mal einen Nasenkeil genommen, Nase innen und vorne überstehen lassen und angestaucht.

Ist aber nicht original und Turin zieht die Augenbraun hoch.

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Re: Tachoantrieb

#11 Beitrag von Globetrotter » 8. Apr 2014, 10:06

Joo,
das haelt jetzt alles ganz fein,mit einem Draht.
Vielen Dank!

Letztes WE haben wir eine schoene 250km-Ausfahrt mit den 3 BKs im Havelland gemacht.
Dabei hatte ich mal Gelegenheit,neben einer BK mit frisch ueberholtem Tacho zu fahren.
Auf diesem stand 90,wenn auf meinem 60 stand,und 100-65.
Mein Tacho ging also satt 30kmh nach.
Nun dachte ich,das ist der Grund,warum ich schon seit einem Jahr und laenger
schrauben und frage und mache und tue,weil der Eimer ab 80
nichtmehr zieht...
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
weil er dann schon 110 laeuft....
Dachte ich.
Nun habe ich mein Tacho ebenfalls zur Ueberholung geschickt,
diese Dienstleistung wird im MZ-Forum angeboten.
Der Ausfuehrende hat mir mitgeteilt,
dass mein Tacho garnicht 30 nachgeht,sondern hoechstens 5.

Nun weiss ich nicht wrklich weiter.
Tachowelle ist neu.
rgendwas im Tacho lief wohl total trocken,viell hat das so stark gebremst?
Zaehnezahlen Tachoantrieb stimmen,
hatten wir hier schon,hatte ich extra gezaehlt.
Sonst ist da nix dran....woran koennte das noch liegen??
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Re: Tachoantrieb

#12 Beitrag von BK-Fahrer » 8. Apr 2014, 12:23

Mensch Globetrotter,

Du machtest auf mich früher eigentlich einen guten Eindruck und nun das.

Da schreibe ich irgendwann was im Frühjahr unter:

"Tacho Vorspannung Spiralfeder", aber das liest wohl hier keine Sau so wie immer.

Lies das und kalibriere dann Deinen Zeiger durch Änderung der Federvorspannung. (Nicht eichen, denn das macht das Eichamt)

Und lesen wirst Du doch wohl können, oder?

Wenn Wegdrehzahl bei Dir auch 1, dann sind es 1000 U/min bei 60 km/h.

Für eine kurze Überprüfung nehme ich immer ein GPS Gerät auf dem Tank und vergleiche es mit der Tachoanzeige. Siehe Bild auch mit Drehzahlmesser.

Hat Deine BK auch eine Drehzahl?

Und GPS Geräte gibt es doch auch schon im Osten unseres Vaterlandes, oder?

Habt Ihr in Trebbin schon Strom?

Du merkst nicht als Motorradfahrer ob Du 30 km/ schneller bist???

Wie hat der MZ Dienst herausgefunden ob Du Wegdrehzahl 1 hast?

Fragen über Fragen.
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Re: Tachoantrieb

#13 Beitrag von Globetrotter » 8. Apr 2014, 16:48

Ja,den Tacho hatte ich nicht offen,daher habe ich mich um die Vorspannung der Spiralfeder noch nicht kuemmern koennen.
Der Tachodoc,bei dem der Tacho jetzt ist,stellt das ein.
Ueber GPS-Geraete sind wir schon hinweg,sowas kann jedes Smartphone
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Ich werde das nochmals vergleichen.
Falls ich das ablesen kann.
Mit dem lesen scheint das ja nicht sooo weit her zu sein bei mir.
Wo solls auch herkommen,wo doch hier im Osten immer alles so dunkel ist,
weil abends der Strom abgeschaltet wird...wann soll man da ueben.

Aber vielleicht tuts ja auch ein einfacher digitaler Fahrradtacho zu Testzwecken.

Und nein,ich merke es auf einer BK nicht,ob ich 80 oder 110 fahre.
Es ist beides fuer mich laaaangsam und gemuetlich.
Ich komme aus einem anderen Lager,
da ist die BK-Vmax die Haelfte der sonstigen normalen Reisegeschwindigkeit auf der Landstrasse.

Aber vielen Dank fuer die Hinweise.
Nett geschrieben.
Daumen hoch,BK-Fahrer.
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Re: Tachoantrieb

#14 Beitrag von BK-Fahrer » 8. Apr 2014, 18:54

Nochmal,

woher weiß Dein Tacho-Fritze dass Deine BK eine Tacho-Wegdrehzahl von 1 hat???

Gemessen oder geraten?

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Re: Tachoantrieb

#15 Beitrag von derwolf1303 » 8. Apr 2014, 19:00

1,0 steht doch auf den Tachos drauf...

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