Nachbaukolben
Verfasst: 18. Apr 2014, 18:27
Vorwort.
Nachbaukolben sind Kolben die nicht der Qualitätsüberwachung des Fahrzeugherstellers unterliegen, sondern nach bestem Wissen und Gewissen den Originalkolben ähnlich sind und sie ersetzen sollen.
Ich kenne nicht die rechtliche Lage wenn durch Kolbenfehler Unfälle passieren und wer dafür haftet.
Warum das alles?
Norton ist stiller Forumsleser und BK-Besitzer und bat mich um eine Empfehlung für einen Nachbaukolbenhersteller.
Ich empfahl Norton für die BK Kolben von Almet, die ich zigfach ohne Probleme verwendet habe bei BK und JAWA und noch verwende. Einige haben bis jetzt über 15 000 km und die Kompression ist noch gut.
So preiswert bekommt man nirgendwo Kolben.( Für Westmotorräder Baujahr 1955,meine DKW RT 350 S, muß man schon mal 300 € pro Stück auf den Tisch legen und für eine Kubelwelle locker 1000 €.)
Auch Almot gehört dazu, leider nicht für BK, aber andere MZ und JAWA Modelle.
Kolbenfresser unbekannt aber darüber in einem anderen Beitrag.
Ich habe je einen neuen Kolben von Almet und Almot geopfert und sie mit den Werten von MEGU verglichen (MEGU war original für MZ und auch BK)
Im Siliziumanteil (20-22%) und Zugfestigkeit und Härte (HB) gleich oder besser als MEGU.
Die von einigen Forumsmitgliedern dazu geäußerte Bezeichnung Knetlegierung oder Knetkolben ist falsch.
Norton kaufte Almet, baute ein und bei der ersten Probefahrt waren sie fest und dann rief er mich böse an.
Mein Fehler!!!
Ich hatte Norton vergessen zu sagen, dass ich alle Kolben bevor ich sie vermesse und nach meinen Vorstellungen ändere einer gründlichen Wärmebehandlung unterziehe.
Das ist bei mir ein vollautomatischer Vorgang ohne zu Denken, weil ich beruflich und vor allem durch den Rennsport viel mit Kolben zu tun hatte.
Und da ist künstliches Altern sehr bekannt, besonders bei Rennkolben, die während der Bearbeitung zigmal durch Wärme entspannt, also künstlich gealtert werden.
Fachwort: künstliches Altern.
Ich habe großen Respekt vor dem Eigenleben eines Kolbens!
Wenn ich ein Paket mit Kolben bekomme weiß meine Frau dass dann der Backofen für einige Stunden mir gehört, siehe Bild mit BK und JAWA Kolben.
4 Stunden bei 200 Grad C ohne Bolzen und danach abschalten und die Tür zu lassen, damit der Abkühlvorgang langsam ist.
Und dann vermessen und dann muß alles nachgearbeitet werden.
In der Regel Bolzenbohrung um 0,02 mm kleiner und oval und Kolbenhemd bis zu 0,1 mm größer.
Da sind Klemmer in Bolzenbohrung und Zylinder vorprogrammiert beim Betrieb im Motor.
Norton glaubte es nicht und hat einen BK Kolben mit Bolzen geopfert für meinen Bratofen.
Bei 200 Grad haben wir ihn rausgeholt und das Spiel des Bolzens in der Bohrung vermessen.
Betrug 0,03 mm und entsprach genau dem was Kolbenhersteller angeben im Betrieb bei einer Montagepassung bei 20 Grad C von 0,003-0,005 mm.
Danach ist es falsch die Passung bei 20 Grad zu vergrößern weil dann im Warmen das Spiel noch größer wird und die Lebensdauer verkürzt.
Dann wieder rein und 4 Stunden gealtert bei 200 Grad und dann langsam abgekühlt.
Und dann vermessen.
Ergebnis: Außendurchmesser gesamt um bis zu 0,1 mm vergrößert und der Bolzen war fest und nur noch mit einer Presse raus zu kriegen. Danach Bolzenbohrung 0,01 mm kleiner und unrund.
Dann nachgearbeitet im Außendurchmesser und Bolzenbohrung und dann die Prozedur im Ofen noch 3 mal wiederholt ohne dass sich die Maße veränderten.
Ein voller Erfolg und Norton hat wieder was dazu gelernt.
Bei Erstausrüsterkolben ist das nicht notwendig. Wir haben Kolben von BMW, Honda und Yamaha mit reingelegt, die danach sich maßlich nicht veränderten.
Vermutlich hat man das bei Almet vergessen. Ob es Zufall war weiß ich nicht, aber der Verdacht liegt nahe dass bei vielen Kolbenproblemen hier im Forum auch dieses möglich ist.
Natürlich nicht nur, aber dafür mehr im anderen Bericht.
Wie das bei Fischer und Frech ist weiß ich nicht, denn bei mir kamen sie erstmal alle in den Ofen. Wieviel und ob nachgearbeitet habe ich vergessen. Liegt am Alter von mir, nicht Alter vom Kolben.
Ich mache es grundsätzlich so, auch bei Markenkolben, denn man weiß ja nie.
Norton fährt seit vorgestern die in meinem Backofen gealterten und danach überarbeiteten Almetkolben und ist happy.
Frohes Osterfest und hoffentlich seit Ihr nicht beim Lesen eingeschlafen.
Nachbaukolben sind Kolben die nicht der Qualitätsüberwachung des Fahrzeugherstellers unterliegen, sondern nach bestem Wissen und Gewissen den Originalkolben ähnlich sind und sie ersetzen sollen.
Ich kenne nicht die rechtliche Lage wenn durch Kolbenfehler Unfälle passieren und wer dafür haftet.
Warum das alles?
Norton ist stiller Forumsleser und BK-Besitzer und bat mich um eine Empfehlung für einen Nachbaukolbenhersteller.
Ich empfahl Norton für die BK Kolben von Almet, die ich zigfach ohne Probleme verwendet habe bei BK und JAWA und noch verwende. Einige haben bis jetzt über 15 000 km und die Kompression ist noch gut.
So preiswert bekommt man nirgendwo Kolben.( Für Westmotorräder Baujahr 1955,meine DKW RT 350 S, muß man schon mal 300 € pro Stück auf den Tisch legen und für eine Kubelwelle locker 1000 €.)
Auch Almot gehört dazu, leider nicht für BK, aber andere MZ und JAWA Modelle.
Kolbenfresser unbekannt aber darüber in einem anderen Beitrag.
Ich habe je einen neuen Kolben von Almet und Almot geopfert und sie mit den Werten von MEGU verglichen (MEGU war original für MZ und auch BK)
Im Siliziumanteil (20-22%) und Zugfestigkeit und Härte (HB) gleich oder besser als MEGU.
Die von einigen Forumsmitgliedern dazu geäußerte Bezeichnung Knetlegierung oder Knetkolben ist falsch.
Norton kaufte Almet, baute ein und bei der ersten Probefahrt waren sie fest und dann rief er mich böse an.
Mein Fehler!!!
Ich hatte Norton vergessen zu sagen, dass ich alle Kolben bevor ich sie vermesse und nach meinen Vorstellungen ändere einer gründlichen Wärmebehandlung unterziehe.
Das ist bei mir ein vollautomatischer Vorgang ohne zu Denken, weil ich beruflich und vor allem durch den Rennsport viel mit Kolben zu tun hatte.
Und da ist künstliches Altern sehr bekannt, besonders bei Rennkolben, die während der Bearbeitung zigmal durch Wärme entspannt, also künstlich gealtert werden.
Fachwort: künstliches Altern.
Ich habe großen Respekt vor dem Eigenleben eines Kolbens!
Wenn ich ein Paket mit Kolben bekomme weiß meine Frau dass dann der Backofen für einige Stunden mir gehört, siehe Bild mit BK und JAWA Kolben.
4 Stunden bei 200 Grad C ohne Bolzen und danach abschalten und die Tür zu lassen, damit der Abkühlvorgang langsam ist.
Und dann vermessen und dann muß alles nachgearbeitet werden.
In der Regel Bolzenbohrung um 0,02 mm kleiner und oval und Kolbenhemd bis zu 0,1 mm größer.
Da sind Klemmer in Bolzenbohrung und Zylinder vorprogrammiert beim Betrieb im Motor.
Norton glaubte es nicht und hat einen BK Kolben mit Bolzen geopfert für meinen Bratofen.
Bei 200 Grad haben wir ihn rausgeholt und das Spiel des Bolzens in der Bohrung vermessen.
Betrug 0,03 mm und entsprach genau dem was Kolbenhersteller angeben im Betrieb bei einer Montagepassung bei 20 Grad C von 0,003-0,005 mm.
Danach ist es falsch die Passung bei 20 Grad zu vergrößern weil dann im Warmen das Spiel noch größer wird und die Lebensdauer verkürzt.
Dann wieder rein und 4 Stunden gealtert bei 200 Grad und dann langsam abgekühlt.
Und dann vermessen.
Ergebnis: Außendurchmesser gesamt um bis zu 0,1 mm vergrößert und der Bolzen war fest und nur noch mit einer Presse raus zu kriegen. Danach Bolzenbohrung 0,01 mm kleiner und unrund.
Dann nachgearbeitet im Außendurchmesser und Bolzenbohrung und dann die Prozedur im Ofen noch 3 mal wiederholt ohne dass sich die Maße veränderten.
Ein voller Erfolg und Norton hat wieder was dazu gelernt.
Bei Erstausrüsterkolben ist das nicht notwendig. Wir haben Kolben von BMW, Honda und Yamaha mit reingelegt, die danach sich maßlich nicht veränderten.
Vermutlich hat man das bei Almet vergessen. Ob es Zufall war weiß ich nicht, aber der Verdacht liegt nahe dass bei vielen Kolbenproblemen hier im Forum auch dieses möglich ist.
Natürlich nicht nur, aber dafür mehr im anderen Bericht.
Wie das bei Fischer und Frech ist weiß ich nicht, denn bei mir kamen sie erstmal alle in den Ofen. Wieviel und ob nachgearbeitet habe ich vergessen. Liegt am Alter von mir, nicht Alter vom Kolben.
Ich mache es grundsätzlich so, auch bei Markenkolben, denn man weiß ja nie.
Norton fährt seit vorgestern die in meinem Backofen gealterten und danach überarbeiteten Almetkolben und ist happy.
Frohes Osterfest und hoffentlich seit Ihr nicht beim Lesen eingeschlafen.