Felgenfrage

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Chevo2889
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Re: Felgenfrage

#31 Beitrag von Chevo2889 » 5. Aug 2023, 19:01

Hallo,
da ich mir nun neuen Felgen einspeichen möchte frage ich mich ob ich 200 er oder 160er Speichen nehme?Es handelt sich um Nachbau Felgen die es so überall zu kaufen gibt,dort stimmt ja anscheinend der Winkel nicht ganz?Gehen Nachbau Felgen nur mit 160er Speichen oder 200er?

ToKa
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Re: Felgenfrage

#32 Beitrag von ToKa » 6. Aug 2023, 20:53

Also bei den meisten Händlern werden aktuell italienische Felgen angeboten. Davon gibt es aber 2 Hersteller. Je nach Händler wird entweder RADAELLI oder ITALCERCIO verkauft. Ich habe bei mir die von ITALCERCIO verbaut. Der Punzungswinkel passt recht gut zu der 2-fach gekreuzten Variante, also 160 mm Speichenlänge.
Zu den RADAELLI kann ich leider nichts sagen. Die qualitativ besten Felgen für die BK soll wohl der Herr Weißwange verkaufen, aber die sind auch entsprechend etwas teurer. Ich habe leider auch erst davon gelesen, als meine Räder schon fertig waren. Es gibt aber aktuell keine Nachbaufelgen, die dem Original entsprechen. Das besondere an den BK-Felgen ist ja die 3-reihige Punzung, die Nachbaufelgen sind alle nur 2-reihig. Das heißt, auf der linken Seite muss man mit den Speichen eh etwas tricksen.

Chevo2889
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Re: Felgenfrage

#33 Beitrag von Chevo2889 » 8. Aug 2023, 09:04

Vielen Dank für die Info.
Also würde ich dann 160er Speichen nehmen.
Müssen für die 160er die Nabenlöcher aufgebohrt werden?

Chevo2889
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Re: Felgenfrage

#34 Beitrag von Chevo2889 » 8. Aug 2023, 13:14

Chevo2889 hat geschrieben:
8. Aug 2023, 09:04
Vielen Dank für die Info.
Also würde ich dann 160er Speichen nehmen.
Müssen für die 160er die Nabenlöcher aufgebohrt werden? Desweiteren habe ich irgendwo gelesen das die Löcher von den Felgen aufgebohrt werden müssen.Stimmt das so?Ich würde die von Radaelli nehmen oder wo bekomme ich deine her?

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Re: Felgenfrage

#35 Beitrag von ToKa » 10. Aug 2023, 12:32

Also ich hatte meine Italcercio Felgen bei Rene Zschuppan (DDR-Motorrad.de) gekauft. Wie gesagt, qualitativ nicht high end , aber es ganz ok. Am Felgenrand ist halt der Name eingraviert, mich hat es nicht gestört.
Speichen hatte ich 160er von Kleeblatt (kein Edelstahl, das ist wichtig!!!) genommen, weiß aber nicht mehr, wo ich die gekauft hatte. Löcher musste ich nicht aufbohren, weder Nabe, noch Felge.
Grüße Torsten

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Re: Felgenfrage

#36 Beitrag von Chevo2889 » 11. Aug 2023, 12:50

Alles klar.Denn hat sie die Felgen Frage erledigt.Danke für die Infos!Warum eigentlich keine Edelstahl Speichen? Die wollte ich eigentlich nehmen. :shock:

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oldisegler
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Re: Felgenfrage

#37 Beitrag von oldisegler » 11. Aug 2023, 13:53

Hallo,
Edelstahlspeichen neigen eher zum Brechen insbesondere bei SW- Betrieb und 200 ter Speichen. Aufbohren der Naben ist notwendig wenn die Nabe eine der ersten Version ist und noch nicht aufgebohrt wurde.
Das merkst du spätestens beim Einspeichen.
Gruß oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
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Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

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Re: Felgenfrage

#38 Beitrag von Ecke » 11. Aug 2023, 21:41

Hallo zusammen, und guten Abend
Ich hab mit den Edelstahlspeichen sehr gute Erfahrungen gemacht.
Hab im Winter 2 Radsätze nach der sehr guten Anleitung im Blog gespeicht.wenn man s einmal begriffen hat, gehts gut. Alle Speichen
ohne jegliche Spannung und Gewalt eingebaut.Die Felgen waren alt, 1 x Regenrinne, 1 x Standart. Passung kein Problem, weder bei Felgen noch bei Naben.
Wahrscheinlich ausgeleiert genug!
1 Satz Stahl, 1 Satz Edelstahl. VR 200 wegen Optik, HR 160 wegen Gespann gespeichert.
Die Stahlspeichen musste ich 2 x Nachspannen, 1 ist gebrochen.
Edelstahl total i.o., beide Sätze sind jetzt ca 1000 km im Gespannbetrieb gelaufen.

Gruß aus der Oberlausitz
ES 250/0 Bj59 mit EL-ES Bj62
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Gebremster Seitenwagen ist Hexenwerk

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Re: Felgenfrage

#39 Beitrag von ToKa » 13. Aug 2023, 13:06

Wie der Oldisegler schon schreibt, die Edelstahl- Speichen neigen eigentlich eher zum brechen. Dieses Material kann nunmal nicht alles. Außerdem hätte ich die arge Befürchtung , daß man bei der Verwendung dieser Speichen vielleicht die Radnabe zur Opfer-Anode macht. Das wäre natürlich fatal.
Grüße Torsten

Krug
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Re: Felgenfrage

#40 Beitrag von Krug » 13. Aug 2023, 23:28

Hallo,
fahre in meinen orig.55'er sog.Regenrinnenfelgen(stark gebraucht) 200'er Edelstahlspeichen.
Seit reichlich 5000 km unauffällig im Solobetrieb.
Gruß Mario
Der Lehrmeister sagte: Qualität statt Quantität

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Re: Felgenfrage

#41 Beitrag von Bk350Marcel » 18. Aug 2023, 20:10

Sämtliche Speichen auf dem Markt passen NICHT von Biegewinkel und Hakenlänge her, hatte alle ausprobiert und den Schrott zurückgeschickt. Einzig ein Hersteller mit Edelstahl hat für Originale Felgen gepasst, gibt's hier auch ein Thema direkt dazu.

quaxbruchblau
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Re: Felgenfrage

#42 Beitrag von quaxbruchblau » 22. Aug 2023, 23:01

Bei meinem Hinterrad fliegen auch die Speichen nach knapp 600 km Laufleistung weg. Sie brechen kurz vor dem Kopf auf einem Schlag durch. An den Bruchstellen sind keine unterrosteten Risse zu sehen. Wären Chrom Speichen von Kleeblatt, bezogen über Weisswange. Felgenringe originaler Altbestand.
Beim Einbau musste ich nix biegen. Ging alle so wie es sein sollte
Hatte vorher die Punzungen auf 7mm aufgebohrt und anschließend mit 160mm Länge eingespeicht.
Was sind jetzt eigentlich die richtigen Maße für Biegewinkel und Hakenlänge
Mit einem Gruß aus Sachsen
Gert

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Re: Felgenfrage

#43 Beitrag von _Mario_ » 23. Aug 2023, 11:49

Hallo Quaxbruchblau,
ich hatte am Hinterrad im Gespannbetrieb mit den Nachbauspeichen von Büchel genau das gleiche Problem und habe mir die Sache dann mal genauer angesehen.
Ein sehr gutes Mittel zur Ableitung der genauen Speichenmaße ist der Speichenrechner auf der Seite von WWS.
Ich hab mir nur 160mm-Speichen angesehen, M4.

Originalspeichen aus verschiedenen Rädern gemessen
Hakenlänge: 11,5 - 12,0mm
Biegewinkel: 105°

Nachbau Büchel, zwei Satz gemessen
Hakenlänge: 12,5mm
Biegewinkel: 100°

Aktuell im Webshop MMM, "Kleeblatt", Fabrikat wahrscheinlich WWS
Hakenlänge: 12,5mm
Biegewinkel: 105°
Die hatte ich im Auge, da sie maßlich meinen gemessenen Originalen am nächsten kamen.

Schlussendlich habe ich dann doch bei WWS Einfachdickend-Speichen anfertigen lassen, um langfristig Ruhe zu haben.

Gewählte Ausführung:
Einfachdickend-schmal
Stahl, verchromt
DickendØ 3,91mm
Hakenlänge: 13,0mm
Biegewinkel: 105°
Linse 90°

Fazit/Erfahrung:
Die ED-Speichen haben gut gepasst. Die höherer Hakenlänge braucht man, um den ED-Durchmesser auszugleichen. HL=13,5 wäre bei Naben, die keine Korrosion und am Einhängebund und noch volle Stärke haben, wahrscheinlich noch besser passend. Die Biegewinkel der von innen gehängten Speichen auf der Kardanseite schienen mir beim Einpassen etwas zu groß mit 105°. Hier hab ich mit etwas Wärme angepasst auf ~100°, damit die Köpfe sauberer sitzen. Weiterhin ist der größere Durchmesser am Dickend gut für verschlissenen Speichen(lang)löcher bis zu einem gewissen Grad. Bohren oder Reiben auf den größeren Durchmesser für die ED-Speiche und damit auch wieder eine runde Bohrung erzielen für sauberen Sitz. Es lohnt sich sicherlich, das Rad versuchsweise einzuspeichen vorm Lackieren der Nabe, falls noch etwas nachbearbeit (z.B. gesenkt) werden muss. Ich hab nun wirklich Ruhe in meinen Rädern und das seit paar Tausend Kilometern Gespannbetrieb.

Die normal zu kaufenden WWS-Speichen passen wahrscheinlich am besten und da stimmt auch sicherlich die Qualität. Leichte Anpassungen am Biegewinkel auf der Kardanseite sind trotzdem erforderlich, denke ich.

Hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.

Viele Grüße
Mario

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Re: Felgenfrage

#44 Beitrag von Elektroschrauber » 29. Okt 2023, 23:54

Zu der Laufleistung kann ich nur gratulieren. Ich habe bisher so knapp 20 Speichen gewechselt. Ich bin da schon echt gut geworden Speichen (während der Aus- Fahrt :lol: ) zu wechseln.
Das wird dann natürlich immer schneller schlimmer mit den Brüchen. Es hilft dann nur alles locker und neu zentrieren.
Das ist schon eine Aufgabe das Hinterrad beim Gespann. Aber auch ohne Gespannfahrten auf zwei Rädern!
Wenn man dann ein wenig mehr Gespann-Druck macht, dann passiert es eben.

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Re: Felgenfrage

#45 Beitrag von quaxbruchblau » 1. Feb 2024, 22:59

Als ich meine BK neu aufbaute, bestellte ich neue Speichen bei Weißwange. Die liefen ca. 800km
Dann brach eine ich fuhr aber noch eine Runde von ca 30km solo und ohne Sozius. Als ich zurück kam, erschrak ich, auf dem Hinterrad waren jetzt 10 Speichen gebrochen.
Nun habe ich mir einseitig dickende 160mm Speichen mit BW 105 % und einer Hakenlänge von 13,5 mm dikekt bei WWF bestellt.
Bei Einspeichen standen die nach außen gehenden Speichen rechts beim Kardan in einer Flucht mit der Nabe. So kann das nix werden. Ich habe diese 9 Speichen mit Schonhammer und Schutzbacken im Schraubstock auf rund 90...95% Biegewinkel verkleinert.
So lies sich alles ohne Zwang und Druck einspeichen.
Ich habe dann noch eine Tüte mit Altspeichen gefunden, hier sieht man deutlich 2 verscheidene Biegewinkel. Einmal so 100% - 105% und andere mit sichtlich weniger.

Bemerkenswert finde ich auch die Angabe von WWF auf der Rechnung das eine Abweichung des Biegewinkel um +/- 3% technisch bedingt vorkommen kann!! Die anderen maßlichen Abweichungen sind uninteressant.
Das Hinterrad sieht nun so aus

Ich kann keine Bilder hoch laden.... :?:
Mit einem Gruß aus Sachsen
Gert

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