Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

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Richy
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Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#1 Beitrag von Richy » 22. Mär 2015, 23:31

Hallo,

mal 'ne blöde Frage:

Wie leichtgängig sollte denn die Gabel in Normalfall bei der BK einfedern?
Hintergrund meiner Frage ist, dass ich das Gefühl habe, die Gabel ist bei meiner BK viel zu schwergängig, ich habe allerdings keinen Vergleich.
Lehne ich mich mit meinen zarten 95kg auf den Lenker, so federt sie kaum bis garnicht ein, nur wenn ich die Bremse ziehe und das Mopped vorstoße, bewegt sie sich nennenswert.

Fahre ich einen einigermaßen glatten Feldweg, so federt sie ca. 2-3cm ein, den Rest gibt sie an den Lenker weiter. Auf der Straße bemerke ich so gut wie keine Bewegung der Gabel beim Fahren.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob es nun an der Losbrechkraft oder an einer zu starken Federkraft liegt, das muss ich nochmal genauer beobachten. An der Dämpfung kanns nicht liegen, denn:
Gabelöl habe ich noch keins drinnen (mir fehlt die Moppedheckanhebevorrichtung damit die Gabel senkrecht steht), aber die Buchsen sind ordentlich gefettet.

Ich kämpf mich so langsam durch die Probleme, am Ende hab ich den Bock 2mal zerlegt und wieder zusammengebaut. :mrgreen:
Immerhin läuft der Motor zuverlässig.


Gruß,
Richard

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bujatronic
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Re: Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#2 Beitrag von bujatronic » 23. Mär 2015, 13:10

Im ausgefederten Zustand sind die Federn nicht gespannt, d.h. man sollte die Gabel schon mit leichter Kraft wenigstens ein paar mm bewegen können. Ich vermute, daß Deine Gabel verspannt ist. Das ist bei Oldtimern, die ja meist eine wechselvolle Geschichte hinter sich haben, keine Seltenheit. Bei meiner war der Klemmkopf z.B. so verbogen, daß die Rohre völlig aus der Flucht waren, unten hatten sie fast 2cm mehr Abstand als oben.
Also Vorschlag: Rad ausbauen, Kotflügel abbauen, dann jedes Telekoprohr vorsichtig etwas nach oben und unten drücken, wenn sie sich leicht bewegen lassen, die Rohre auf Parallelität prüfen. Wenn sie sich einzeln nicht leicht bewegen lassen, sind sie evtl. verbogen, auch das kommt häufig vor. Dann hilft nur Zerlegen und Richten.
Bei der Montage des Rades erst Steckachse anziehen (Halsmutter am rechten Rohr), dann mehrmals einfedern, damit sich das linke Rohr ausrichten kann und dann erst die Klemmschraube M8 links anziehen.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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Utomborder
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Re: Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#3 Beitrag von Utomborder » 23. Mär 2015, 19:50

Trotz allem ist die nicht mit einer "modernen" Gabel von einer ETZ oder so zu vergleichen. Bei mir is das auch so ähnlich.

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Richy
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Re: Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#4 Beitrag von Richy » 23. Mär 2015, 22:19

Hi,

die "Krummizität" hatte ich glaube ich damals bei der Überholung geprüft, aber ich werd das nochmal machen.
Losbrechkraft scheint hier jedenfalls nicht besonders groß zu sein, wenn man sie vorbelastet hat, federt sie einigermaßen leicht ein.

Ich hatte und habe mit meiner Gabel an der /5-BMW viele Probleme mit verspannter Gabel, daher weiß ich ungefähr, wie sich das anfühlt.

Bei der BK-Gabel ist das Problem ja auch die Abnutzung der Laufbahn, wodurch man die Buchsen nun nicht mehr absolut spielfrei anpassen kann. Evtl. verspannt sich die Gabel deswegen?

Gruß,
Richard

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Globetrotter
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Re: Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#5 Beitrag von Globetrotter » 23. Mär 2015, 22:45

Richy hat geschrieben: Bei der BK-Gabel ist das Problem ja auch die Abnutzung der Laufbahn, wodurch man die Buchsen nun nicht mehr absolut spielfrei anpassen kann. Evtl. verspannt sich die Gabel deswegen?
Nein.Das ist ein ganz anderer Zusammenhang.
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bujatronic
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Re: Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#6 Beitrag von bujatronic » 27. Jun 2015, 19:59

Angeregt von diesem Thread und weil ich mit der Federung meiner BK auch nicht so recht zufrieden war (ok, bin ETZ-verwöhnt), habe ich mir nun mal meine Gabel etwas näher angesehen. Dabei mußte ich zu meinem Entsetzen mehrere Mängel feststellen. Erstens war an vielen verdeckten Stellen schon nach 3 Jahren einiger Rost zu finden und zweitens waren die Rohre nicht parallel, so daß die Gabel nach ca. dem halben Federweg klemmte. Die Führungsrohre waren aber gerade, und jedes (ausgebaute) Federbein ging gut. Ursache war ein verbogener Klemmkopf. Nach reiflicher Überlegung habe ich mir dann das abgebildete Werkzeug gemacht. Der abgedrehte Zapfen (Dmr. 48 H8) paßte bei mir genau in die Aufnahme der Rohre und wird in der richtigen Richtung dort von unten geklemmt. Dann ein kräftiges Holz darunter und eine Brechstange durch die Querbohrung. In die obere Bohrung ein 10er Rundeisen und durch die Öffnung im oberen Klemmkopf visiert (Abweichung war >10mm!). Ein kurzer Ruck, und schon stand es in der Mitte der Öffnung. Ich war erstaunt, wie leicht sich dieses doch recht massive Teil biegen läßt. Da ist es auch kein Wunder, daß sich das bei unseren "guten" Straßen verbiegt, so daß dann die Gabel klemmt.
Wer ähnliche Probleme hat, kann sich das Teil gern ausleihen (natürlich kostenneutral), bitte aber vorab den Klemmkopf messen, es gab mehrere Ausführungen.
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Re: Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#7 Beitrag von Utomborder » 28. Jun 2015, 18:39

bujatronic hat geschrieben:r und eine Brechstange durch die Querbohrung.
Brutal :shock: Aber ich kann mir das so nicht vorstellen, hast mal ein Bild wie Du das gemacht hast??

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Re: Wie leicht sollte die Gabel einfedern?

#8 Beitrag von bujatronic » 29. Jun 2015, 16:13

Na, so brutal ist das nicht. Leider habe ich vom eigentlichen Vorgang kein Bild, aber evtl. hilft Dir diese Fotomontage?
Dazu gehört noch der hier nicht montierte obere Klemmkopf, der natürlich korrekt ausgerichtet sein muß, z.B. mit dem anderen Telegabelrohr. Wenn man da von oben reinschaut, sieht man an der Lage vom Pilot genau, wie das Ding verbogen ist und wie es sich bewegt, wenn man auf die Brechstange drückt. Wie gesagt, es ging erstaunlich leicht. Natürlich schadet es auch nicht, wenn dabei jemand die BK festhält...
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