Steckachsen

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Mario
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Steckachsen

#1 Beitrag von Mario » 18. Aug 2015, 15:47

Bei meinen Steckachsen ist leider nicht mehr zu erkennen ob diese verchromt waren oder verzinkt. Da die heutigen Steckachsen fast nur noch verzinkt angebauten werden, stellt sich mir jetzt die Frage wie waren die Originalen Steckachsen, verchromt oder verzinkt?

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bujatronic
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Re: Steckachsen

#2 Beitrag von bujatronic » 19. Aug 2015, 18:52

Ich bin der Meinung verchromt, obwohl vom Korrosionsschutz her Zink die bessere Lösung wäre. Gibt aber auch Nachbauten in Edelstahl, wobei das aber nur dann halbwegs korrosionsfest ist, wenn es nicht mit schwarzen Fe-Teilen (z.B. Klemmfaust am linken Telegabelrohr) Kontakt hat
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Re: Steckachsen

#3 Beitrag von Sport-Lu » 19. Aug 2015, 20:43

Ein BK-Fahrer hat doch mal berichtet,daß sich die Edelstahlachse im Betrieb verbogen hat!!War es ddomes?????

Gruss Jörn! :mrgreen:
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

Mario
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Re: Steckachsen

#4 Beitrag von Mario » 20. Aug 2015, 21:05

Meine Vermutung wäre auch verchromt gewesen. Die Edelstahl Steckachsen standen bei mir nicht zur Option, dass war ja auch nicht Original :)
Aber das diese sich schon mal verbogen haben sollen ist natürlich ein wenig beunruhigend.

Capriolo
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Re: Steckachsen

#5 Beitrag von Capriolo » 26. Aug 2015, 21:26

Ich bin auch der Meinung ,dass Edelstahl zu zäh ist (sicher wenn es sich um 18/8 Stahl handelt d.h. Nickel -Chrom Stahl).
Etwas besser ist , wenn der Stahl ein Chrom-Edestahl wäre : so ein Stahl kann vergütet werden (thermische Behandlung) und dann steigen die mechanische Eigenschaften zu sicherere Werte,aber das alles lohnt sich nicht.
Ich hatte mir eine Steckachse als Ersatz besorgt: als die angekommen ist,habe ich erfahren dass sie aus 18/8 Edelstahl (nicht magnetisch) war und ich wagte mich nicht sie einzubauen.
Herzliche Grüße an allen !
Riccardo aus Italien.

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bujatronic
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Re: Steckachsen

#6 Beitrag von bujatronic » 2. Sep 2015, 17:17

Hallo, hier wird wieder einiges durcheinander gewürfelt, konkret Härte und Streckgrenze. Ich weiß zwar nicht, aus welchem Material die Steckachsen ursprünglich waren, und ich werde auch keine opfern. Wenn jemand eine Original-Achse übrig hat, ich biete hiermit an, die in einem Spektrometer auf Zusammensetzung und einer Härteprüfung auf den Grad der Vergütung zu testen, die Schäden werden minimal sein. Auch kann ich die Streckgrenze mit einer Zugprüfmaschine ermitteln, aber das wird sie wohl nicht überleben.
Das Original-Teil ist sicher als Rohling geschmiedet, vermutl. bei ca. 800°C. Die damit verbundene Änderung des Metallgefüges hat eine Erhöhung der Streckgrenze zur Folge, das ist der Wert, der angibt, wann sich das Teil bei Belastung irreversibel verformt (verbiegt - nicht zu verwechseln mit der Bruchdehnung, dieser Wert liegt viel höher). Anschließend wurden wohl Lagersitz (Schleifen) und Gewinde (Schneiden) bearbeitet, was auf die Festigkeit keinen Einfluß hat. Eine Vergütung (Härten plus Anlassen) halte ich für wenig wahrscheinlich, denn das hätte u.U. ein Verformen des Gewindes zur Folge gehabt. Außerdem ist es nicht notwendig, da dies Teil ja nicht einem erhöhten Verschleiß unterliegt wie z.B. die Lagerringe am Lenkkopf, außerdem besteht Rißgefahr. Die Streckgrenze des Fertigteils schätze ich auf <500N/mm², was ja nun nicht soviel mehr ist als Edelstahl (ca. 350 N/mm²).
Um die Biegesteifigkeit einer Achse abzuschätzen, ist die Theorie des an seinen Enden gelagerten Balken mit mittiger Einzellast naheliegend, demnach müßten bei Edelstahl Kräfte von knapp 3,5kN bzw. bei Stahl 5kN (rund eine halbe Tonne) wirken, damit sich das Ding verbiegt! Solche Belastung ist bei unseren guten Straßen (dynamisch) nicht unmöglich...
Fazit: Eine originale Achse (wenn Gewinde und Lagersitz noch ok sind!) ist hinreichend dick neu verchromt (damit die Klemmfäuste nicht zu sehr verspannt werden) einer Edelstahl-Achse von der Festigkeit her vorzuziehen. Letztere würde aber sicher auch den meisten Belastungen im Fahrbetrieb standhalten, denn ein Oldi wird ja sicher schonend gefahren, zumindest von mir...
Noch was zum Magnetismus: Die "normalen" nichtrostenden Chromstähle haben die gleiche Struktur wie die normalen Stähle, sind daher magnetisch. Die Beigabe von Nickel verändert die Struktur. Sie wird dadurch austenitisch und unmagnetisch. Die 18/8- oder 18/10-Stähle (V2A) sind nur kurz nach dem Glühen unmagnetisch und neigen zur Kalthärtung, also daß sich geglühtes, unmagnetisches Material nach dem Umformen kalt härtet und teilweise magnetisch werden kann. Ein absolut unmagnetischer Stahl muß 25% Chrom und 20% Nickel enthalten, der wiederum hätte eine Streckgrenze um die 500N/mm² und somit deutlich höher als die der üblichen nichtrostenden Stähle, weswegen ich da keine Bedenken hätte...
Bei Nachfertigungen sollte man unbedingt auf den Übergang vom dicken Teil (außen) zum Lagersitz (Dmr. 17) achten, der sollte leicht gerundet sein, damit an dieser kritischen Stelle keine Kerbwirkung auftritt.
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Re: Steckachsen

#7 Beitrag von glatter » 23. Okt 2015, 13:10

Hallo Leute,

ich fahre auf der 17 PS - BK seit 14 Jahren mit Edelstahl-Steckachse verchromt
und auf der 15 PS BK mit Original - Steckachse Stahl - verchromt.

Beide bisher völlig unbedenklich ....... und ich fahre wirklich nicht zimperlich .... :D

Gruß Frank

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