Wulst in der Kupplungsdruckplatte

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Dirk P
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Re: Wulst in der Kupplungsdruckplatte

#46 Beitrag von Dirk P » 10. Nov 2016, 00:53

Hallo Frank,

dwg ist das Autocad-Dateiformat. Gibt es für 2D und 3D.

Hat jemand mal irgenwie (vielleicht mit zwischngelegter Knete) gemessen wieviel Platz zwischen Getriebegehäuse und Deckel auf der Schwungscheibe bleibt?
Vielleicht kann man da ja noch einen oder 2mm holen. Man kann dann einen Ring aus Blech lasern lassen den man zwischen Schwungscheibe und Deckel legt oder eben den Deckel abdrehen lassen.

Tiefziehen würde ich so ein Teil nicht, es sollte genügen besseres Material zu verwenden in 5-6mm Stärke.
Dafür bräuchte man schon eine sehr kräftige Presse, ich würdem mal so 200-300 Tonnen schätzen.
Wie Frank schon schrieb, würde ich auch die Außen- und Innenkontur (Vierkant) Wasserstrahlen oder Lasern lassen.
Auf der einen Seite dann die Nut für die Nieten und auf der andern Seite 6 Kreistaschen für die Federn fräsen.

Sollten irgendwelche 3D Daten oder Zeichnungen benötigt werden kann ich gern helfen. Ich hab nur gerade keine Teile zur Hand die ich messen kann.

Gruß Dirk

Kerl
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Re: Wulst in der Kupplungsdruckplatte

#47 Beitrag von Kerl » 10. Nov 2016, 12:59

Der Vierkant ist doch ein Einsatz, den man aus einer alten Druckplatte rausnehmen und weiterverwenden kann. Der ist doch kein Problem. In der Druckplatte selbst ist dafür nur ein rundes Loch.
Direkt in die Druckplatte würde ich den Vierkant nicht machen. Besagter Einsatz ist deutlich stabiler als die Platte und mit breitem Rand, das wird seinen Grund haben.
Im Zweifelsfall lässt sich so ein Ding auch drehen und der Vierkant mit einem stinknormalen Fräser ausfräsen. Die Ecken werden einfach "freigefräst".
Unsinn, die hat vier Takte - auf jeder Seite zwei!

Dirk P
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Re: Wulst in der Kupplungsdruckplatte

#48 Beitrag von Dirk P » 10. Nov 2016, 14:00

Wieso den Aufwand betreiben?

Frank hat doch gemessen das der Einsatz genauso weich ist wie der Rest der Platte.
Wenn wir also besseres Material für die Scheibe nehmen ist auch das Vierkantloch besser.
Ein Vierkantloch zu lasern oder zu strahlen dauert genauso lange wie ein rundes Loch.
Bis jetzt habe ich auch noch nicht gehört das jemand Probleme mit der Druckstangenaufnahme hatte.

Und ein 4x4mm Loch mit freien Ecken zu Fräsen ist schon sportlich.

Ich bin übrigens für Lasern anstatt Strahlen. Bei 6mm Materialdicke sind die Schnittkanten noch sehr ordentlich.
Der Vierkant sollte auch noch kein Problem sein und Lasern kostet nur etwa die Hälfte wie Wasserstrahlen.

Gruß Dirk

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bujatronic
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Re: Wulst in der Kupplungsdruckplatte

#49 Beitrag von bujatronic » 24. Nov 2016, 12:45

Moin allerseits, habe heute die Werte von meinem (nicht verzogenen) Druckteller bekommen. Zum Vergleich die Werte von 354 Frank:
Fe 99,15 FE 99,09
C 0,10
Si 0,007
Mn 0,30 MN 0,548
P 0,0165
S 0,035
Cr 0,054 CR 0,051
Mo 0,01 MO 0,005
Ni 0,068
Al 0,0018
Co 0,017
Cu 0,234 CU 0.177
Nb 0,002
N 0,0017

Die Härteprüfung ergab 138HV98, ich kann das aber leider nicht in HRC umrechnen, alle meine Tabellen fangen erst bei 19,2HRC an. Auf jeden Fall ziemlich weich, entspricht einer Zugfestigkeit von ca. 465MPa.
Auffallend ist der fast doppelte Mangangehalt bei meinem, und da dieses Element die Festigkeit von Stahl verbessert, könnte das der Grund sein, daß sie nicht verzogen ist. Auch ist Molybdän (ebenfalls Verfestiger) bei meiner mehr drin, aber absolut so wenig, daß es sich kaum auswirken dürfte.
Meiner Meinung nach ist der Stahl meiner Platte etwa mit St44 vergleichbar (heutige Bezeichnung 1.0044). Bei einer Nachfertigung würde ich St52 vorschlagen (1.0570) und kein dickeres Blech nehmen, denn erstens erschwert das die Verformung und zweitens werden die Kupplungsfedern mehr gespannt, was die Belastung vergrößert und die Gefahr, daß sie auf Block liegen, vergrößert...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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Re: Wulst in der Kupplungsdruckplatte

#50 Beitrag von Basti » 9. Dez 2016, 13:28

Ich bin doch etwas verwundert, das es hier auf einmal so still geworden ist! War das ganze doch nur heiße Luft nachdem ich hier so freundlich abgefertigt und ignoriert wurde? Oder war der Mund doch größer als die Fähigkeiten?

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Re: Wulst in der Kupplungsdruckplatte

#51 Beitrag von bujatronic » 9. Dez 2016, 18:14

Nein, ich behalte die Sache im Auge. Nur ist wegen des unvermittelten Hereinbrechens der Vorweihnachtszeit momentan wenig Spielraum in Bezug auf Umformkapazitäten...
Erster Versuch, diese "Wulst" zu drücken (ich hatte vor Jahren schon mal ein paar Aluteile auf diese Weise hergestellt), scheiterte, weil der Dreher meines Vertrauens seiner Drehbank so große Kräfte nicht zutrauen will.
Zweiter Versuch wird im Januar gestartet, wir haben hier etliche Pressen, wollen mal sehen, ob da was zu machen ist. Die Form muß ja nicht 100%ig stimmen.
Ronden kann ich hier vor Ort aus geeignetem Material ausschneiden lassen (Wasserstrahl), und für einen angemessenen Betrag läßt sich vielleicht auch die äußere Kontur hier lasern...
Wenn jemand die originale Druckplatte, die ich für meine Untersuchungen erworben hatte, haben will (ist nicht verzogen), bitte melden. Kann sie allerdings erst hergeben, wenn ich das Umformen im Griff habe. Oder wenn sich herausstellt, daß es doch nicht klappt...
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