Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

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barnie
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Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#1 Beitrag von barnie » 9. Mär 2017, 16:01

Hallo Forumsgemeinde!

Dank Suchfunktion habe ich mich durch alle Beträge mit dem Begriff "Geräusch" und "Getriebe" gearbeitet und habe dennoch keine Lösung für mein Problem gefunden. Ja nicht einmal mein Problem wurde an anderer Stelle beschrieben.

Dass jedes BK-Getriebe Geräusche macht weiß ich. :-)

Fehlerbeschreibung (ich hoffe, ich bekomme es bildlich genug hin):
1. und 2. Gang ohne Fehl und Tadel
3. Gang mit zunehmender Geschwindigkeit Vibrationen, die man fast noch als "normal" bezeichnen kann
4. Gang stärkere, mit zunehmender Geschwindigkeit stärker werdende Vibrationen bis zum Gefühl: Das geht nicht lange gut...
Beim Runterschalten gleiche Beobachtung, nur andere Reihenfolge.

Was mir komisch vorkommt ist die Art der Vibration. Ihr kennt es vielleicht von eurem Kinderfahrrad: Hatte ein Rad eine "8", schliff die Beule immer am Rahmen. Immer wiederkehren. Mal ist es da, mal nicht. aber: Die zeitlichen Abstände sind gleich.

Und so sind die Vibrationen beim Fahren. Fast zu vergleichen mit einem Blinker: an - aus - an - aus. Wie bei einer schnellen Fahrt mit einem Kinderfahrrad mit "8".

Ich hatte noch nie bei einem Oldtimer so eine Beobachtung (fahre RT, ES, AWO). Da die Vibration erst mit dem Einbau des aktuellen Getriebes auftauchten vermute ich hier einen Zusammenhang. Die Kupplung wurde auch gewechselt. Aber warum sollte die in Abhängigkeit mit dem Gang Vibrationen erzeugen?!?

Ich denke vorab für Ideen!

Freundschaft!
F.O.

Eisensau1504
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#2 Beitrag von Eisensau1504 » 9. Mär 2017, 19:59

Vibrationen im 3. und 4. Gang sind ja im gewissen Rahmen normal.
Bei mir wurden sie aber letztes Jahr auch immer stärker. Die Ursache war dann die Hardyscheibe. Die Halbschalen hatten sich gelockert und dadurch wurden die Vibrationen verstärkt. Allerdings auch nur im 3. und 4. Gang.
Der Schmiernippel kann diese Vibrationen auch erzeugen. Meiner schrappte z.B. ganz leicht am Rahmen. Das habe ich an Schleifspuren erkannt, welche sich am Rahmen befanden und am Nippel selber. Dieser war nämlich schon abgeschliffen. Habe dann einen kürzeren verbaut.
Schlechte oder verschlissene Gummis der Hardyscheibe könne auch diese Vibrationen erzeugen.
Wenn die Bronzelager im Getriebe verschlissen sind, könnte das auch zu Vibrationen führen.

Gruß Matthias
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Sport-Lu
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#3 Beitrag von Sport-Lu » 9. Mär 2017, 20:09

Ich kenne dieses auf-und abschwellende Vibrieren nur im 4.Gang.Im 3.hab ich das noch nie gehört.
Im 4.ist es auch normal,daß berichteten schon die Testfahrer in den 50ern.Der ganze Antriebstrang "schwingt sich" auf.

Gruss Jörn! :mrgreen:
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#4 Beitrag von Kerl » 9. Mär 2017, 20:29

Bei mir war es auch die Hardyscheibe, bzw. ist es immer noch. Habe einen anderen gebrauchten Gummi verbaut, damit haben die Vibrationen jetzt einen anderen Rythmus (kurzwelliger). Die Hardischeibe torkelt ja im laufenden Betrieb konstruktionsbedingt.
Wollte das erst gar nicht glauben, aber es ist tatsächlich so. Wirklich aufgetreten ist das Problem erst mit dem Umbau auf Solokardinal und auch nur im 4. Gang.
Je länger die Übersetzung, desto Problem? :?:

Schwingenden Gruss
Daniel
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barnie
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#5 Beitrag von barnie » 9. Mär 2017, 21:14

Je länger Übersetzung, desto Problem? Jupp, so kann man es sagen! Da das Problem scheinbar nicht nur bei mir auftritt klingt die Nummer Hardischeibe schlüssig. Mit dem 3. Gang scheint genau die Geschwindigkeit erreicht zu sein, wo der Ressonanzfall eintritt.

Hab eben noch einmal in der Garage geschaut: die Hardischeibe hat außen tatsächlich Schleifspuren. Und eiern tut sie auch kräftig. :(

Dazu gab es bereits 2 Tipps: neuer Gummi und/oder kürzere(?) Hardischeibe. Gibt es dazu eine Kaufempfehlung?

Blöde Frage: Hardischeibe wechseln = Kardan ausbauen? :?

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Sport-Lu
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#6 Beitrag von Sport-Lu » 9. Mär 2017, 21:58

Alle Hardyscheiben eiern bei der BK.Achte darauf,daß der äussere Mitnehmer richtig über die Kronenmutter des inneren Mitnehmers passt.Da gibt es unterschiedliche!!!

Grüsse! :mrgreen: :mrgreen:
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Kerl
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#7 Beitrag von Kerl » 9. Mär 2017, 23:51

barnie hat geschrieben: Blöde Frage: Hardischeibe wechseln = Kardan ausbauen? :?
Nee, das ist ja ein Verschleissteil und da hat man sich früher schon Gedanken gemacht.
Wenn du die Halbschalen auseinander hast, kannst du den hinteren Flügel auf die Kardanwelle schieben, da die dünner ist als die Verzahnung. Dann bekommst du den Gummi raus- und reingeferkelt.

Radial sollte die Hardyscheibe nicht eiern, axial ist es normal (also in Fahrtrichtung vor und zurück taumeln) und geht auch gar nicht anders, solange die Kardanwelle nicht gerade steht.
Oft haben sich die Gummis aber durch lange Standzeiten (ein Fahrzeug steht nunmal die meiste Zeit seines Lebens) in eine Richtung gesetzt, so dass die Hardyscheiben immer taumeln.
Wenn sie so stark ausgeschlagen sind, dass sich die Scheibe mit dem Kotflügel oder der Kupplungsstange anlegt, dann müssen sie raus.

Gruss
Daniel

PS: Welche neuen Gummis sind denn zu empfehlen oder sind die letztlich alle von einem Hersteller? Angeblich sind die ja alle zu weich. Aber waren die originalen Gummis ursprünglich vielleicht genauso weich? Sind ja immerhin schon 60 Jahre alt.
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#8 Beitrag von 354 Frank » 10. Mär 2017, 05:38

Super Thema Jungs!
Ich kann da auch etwas zu beitragen. Da ich nun auch schon ein paar Jahre BK Treiber bin ist diese Problematik natürlich nicht an mir vorbei gegangen. Den Gummis ist kein ewiges Leben beschert, so habe ich sie auch schon drei Mal erneuert. Das letzte Mal war vor der langen Anfahrt zum Treffen 2016 welches in meiner persönlichen BK Katstrophe endete. Die ersten Gummis kaufte ich je einmal beim Dietel und einmal bei Haase. Die Dietel und Haase Gummis waren von gleicher Qualität, recht stabile Gummis und ich glaube auch hart genug. (Letzten Endes fehlt aber der Vergleich da kein Originalteil vorhanden und wenn wäre es auch überaltert und somit nicht Aussagekräftig)
Nun gut, die lange Fahrt nach Dresden stand an, ich kaufte nun beim dritten Händler Gummis „Aus Europäischer Fabrikation von Höchster Qualität und Passgenauigkeit!“
Geliefert wurde recht schnell, die erste in Augenscheinnahme ließ mich jedoch grübeln. Was da angekommen war, waren zwei extrem weiche Teile die vermutlich aus einer Art Silicon gefertigt wurden und sich problemlos in einer Hand zusammen knüllen ließen.
Nun wollte ich nicht gleich laut Schei… schreien und nahm ferner gutgläubig an das sich Händler und Hersteller Gedanken um die Teile gemacht hatten. Selbst kam mir die Vermutung das das flexible Gummi wohl in der Lage sein könnte die auftretenden Kräfte zu übertragen und darüber hinaus in der Lage sein könnte die Vibrationen durch die Auslenkungen besser dämpfen zu können.
Also habe ich die Teile eingebaut nur weit gekommen bin ich nicht. Bereits in Sondershausen, das ist ab Abfahrt circa 40Km entfernt, hatte ich schon wieder deutlich wahrnehmbar Vibrationen von bekannter Stelle. Bis Halle ging es dann in gemäßigtem Tempo weiter da es Nieselte. Trotz der verlangsamten Fahrt wurden die Vibrationen stetig mehr. Später dann und um Zeit auf zu holen, bin ich auf die Autobahn gefahren. Da war nun nichts mehr mit Schleichtempo, musste ja mit dem Verkehr mitschwimmen. Nach circa 30 weiteren Kilometern war ich zum Anhalten gezwungen da die Vibrationen so extrem wurden das ich Angst hatte der Kardan fällt mir aus dem Rahmen. Beim Absatteln habe ich den Geruch von verbranntem Gummi wahrgenommen, ihr werdet es erraten wo her das kam. Eigentlich wäre das Treffen an dieser Stelle für mich zu Ende gewesen, ich bin dann aber doch weiter und habe das Treffen mit gemacht. Bei der Ausfahrt am Samstag habe ich dann öfter auf meine Kardanwelle geschaut als auf die Straße vor mir und auf der Rückfahrt am Sonntag war es mir einfach nur noch egal. Ich habe den Großteil der Strecke zusammen mit Eisensau zurückgelegt, einige Kilometer nachdem wir uns getrennt hatten hat die Hardyscheibe dann Funken geschlagen. Die Gummis hatten sich so zerbröselt das die Mitnehmer auch in Längsrichtung Spiel bekamen und der hintere Mitnehmer nicht mehr auf dem Wulst der Mutter geführt wurde. Somit haben sich die Halbschalen selbst und auch den Kupplungshebel total zerrunkst. Auch die Verzahnung vom hinteren Mitnehmer die vorher schon nicht mehr viel wert war hat bei dieser Aktion dann den Rest abbekommen. Ich habe nur noch gekotzt….
Ich kann euch also nur warnen: Passt richtig auf was ihr da geliefert bekommt! Pappelweiche Gummis unbedingt zurück schicken oder so weit weg werfen wie ihr nur könnt! Auf keinen Fall Einbauen!!!!!!!!!!!!!!!

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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#9 Beitrag von barnie » 10. Mär 2017, 08:56

Moinsen Jungs!

Nach all dem, was hier geschrieben wurde vermute ich bei mir exakt das gleiche Problem. Das neu eingebaute Getriebe (innerlich ganz offensichtlich überholt!) hatte schon eine Hardyscheibe dran, die wurde einfach übernommen. Aber keine Ahnung, wie alte der Gummi darin schon ist. Vermutlich war das Getriebe mal eine Art Scheunenfund, der sich überarbeitet ins Regal gestellt wurde. Wenn die Teile doch nur reden könnten...

Arbeitsauftrag Wochenende: In Ottendorf Gummis organisieren und einbauen.

Ich werde berichten :-)

Freundschaft!
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#10 Beitrag von Sport-Lu » 10. Mär 2017, 12:34

So unterschiedlich läufts manchmal.Ich hatte bei meiner BK die Gummis die drin waren nach 15000km gegen unbenutzte Originalteile getauscht.Hatte weder davor noch danach irgendwelche Probleme an dieser Stelle.

Gruss!
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#11 Beitrag von bujatronic » 10. Mär 2017, 18:47

Ich fahre seit Jahren die Gummis von Haase (der sie ja auch nicht selber macht, sondern irgendwo einkauft) ohne Probleme. Aber danke für den Tip!
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#12 Beitrag von barnie » 11. Mär 2017, 13:12

Hallo Leute!

Zeit zwischen Frühstück und Mittag genutzt. Kardan ausgebaut und darauf geachtet, dass äußerer Mitnehmer parallel zu Gabel der Kardanwelle ist. War ist nicht, jetzt schon. Vibrationen sind spürbar weniger aber noch vorhanden. Nun folgt noch Teil 2: Gummis wechseln (obwohl die, die verbaut waren, noch einen guten Eindruck machen :? )

Mal sehen, wie es ausgeht...

Freundschaft!
F.O.

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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#13 Beitrag von 354 Frank » 11. Mär 2017, 15:55

Wieso haste denn den Kardan ausgebaut dafür?

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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#14 Beitrag von barnie » 12. Mär 2017, 09:31

Muss man nicht?!? :oops:

Ich habe es noch nie gemacht. Dass man die Gummis ohne Kardanausbau wechseln kann okay. Aber auch den äußeren Mitnehmen drehen? Ich hatte bei einer Inaugenscheinnahme das Gefühl, dass das Schutzblech nicht genug Platz bietet, den Mitnehmer nach hinten über den inneren Mitnehmer des Kardans zu schieben, um es drehen zu können...

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Re: Geräusche, besser: Vibrationen im Getriebe

#15 Beitrag von Sport-Lu » 12. Mär 2017, 13:21

Wenn die Halbschalen auseinander sind,kannst du doch die Gelenkwelle zur Seite klappen und alles so auffädeln wie es richtig ist.

Gruss! :mrgreen:
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