Axialspiel KW

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oldisegler
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Axialspiel KW

#1 Beitrag von oldisegler » 30. Jan 2019, 20:37

Hallo,
kennt jemand den Wert für das Axialspiel der Kurbelwelle? In der Literatur wird immer nur von den 0.8 mm geschrieben die der vordere Lagerring zur Planfläche des Motorengehäuses haben soll. Wenn der Abstand aber nun kleiner 0,8 ist was dann? Außerdem gibt es ja sicher Fertigungstoleranzen die wenn sie gerade ungünstig fallen auch den Abstand negativ oder
positiv beeinflussen.
Gruß Oldisegler
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BK-Fahrer
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Re: Axialspiel KW

#2 Beitrag von BK-Fahrer » 31. Jan 2019, 14:48

Hallo Oldisegler.
Wir wir vor ganz langer Zeit, als wir noch jung waren, diskutiert haben, liegt beim Spiel von 0,8 mm die ganze Axial Last beim Kuppeln beim Lager 6305.
Aus der Not von damals als das vordere Lager NJ 2205 noch Kunsstoffkäfig hatte. (Plaste)
Die Folge davon war bei Verschleiß vom 6305 langes Axialspiel der KW bis 2 mm und dann ging was vorne kaputt wie man an vielen Gehäusen sehen kann.

Ich verwende darum zur Unterstützung des 6305 ein NJ 2205 mit Messingkäfig und mache das Spiel auf 0,3 mm. Zugegeben ist das mit Messing teurer und Geiz ist ja bekanntlich geil.

Das hilft auch bei der Minimierung von Kolbenklemmern, die ihre Ursache haben, dass die Pleul innen am Kolben seitlich anliegen weil die KW zu stark axial verschoben wird.

Alle meine reparierten Motoren von mir und Freunden laufen so und wir kontrollieren das Axialspiel in unregelmäßigen Abständen.
Eine gute Adresse ist Wälzlager Hempel in Lichtenau , Frau Haberkorn, die kümmert sich um alles.
Gruß BK Fahrer.

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oldisegler
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Re: Axialspiel KW

#3 Beitrag von oldisegler » 31. Jan 2019, 20:10

Hallo BK Fahrer,
danke für die schnelle Antwort. 0.3 - 0,4 ist auch meine Meinung. Nur genau weiß ich es eben nicht. Die 0,8 die erwähnt werden sind ja nicht das KW -Spiel sondern das Maß Gehäuse zum äußeren Lagering! !!! Es kann je nach Fertigungstoleranz der Gehäuse variieren! D.h. Ist z.B. der Sicherungsringeinstich für das hintere Lager 0.2 mm tiefer in Richtung vorderes Lager, verkürzt sich das Axialspiel um diese 0,2 mm obwohl ich die 0,8 mm einhalten. Oder wie in meinem konkreten Fall, das Maß ist unter 0.8 was dann?
Gruß Oldisegler
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Re: Axialspiel KW

#4 Beitrag von Bk350Marcel » 1. Feb 2019, 12:13

BK-Fahrer hat geschrieben:
31. Jan 2019, 14:48

Eine gute Adresse ist Wälzlager Hempel in Lichtenau , Frau Haberkorn, die kümmert sich um alles.
Gruß BK Fahrer.
Die Firma existiert nicht mehr seit 01.01.19. Wurde aufgekauft und ausgelagert, der Standort in Lichtenau ist weg.
Jetzt hier zu finden: Hempel Industriebedarf GmbH, Richard-Rentsch-Straße 30A, 09569 Oederan, 037292 657900

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Re: Axialspiel KW

#5 Beitrag von bujatronic » 1. Feb 2019, 13:37

siehe auch hier:
viewtopic.php?f=5&t=2585&start=30
Die diskutierten 0,8mm sind Schutz für den Generator (umgangssprachlich Lichtmaschine). Wenn es der originale ist (wie bei mir), läuft der Fliehkraftregler des Unterbrechers gegen dessen vorderes Alugehäuse, wenn die KW zu weit nach vorn gedrückt wird. Daher wird vorn ein Lager mit Bund eingesetzt, was als Notbremse wirken soll.
Ich messe das Spiel ab und zu mal bei kaltem Motor mit einer Meßuhr, bei knapp 3tkm waren es 130µm, also fast keine Änderung. Einen Grenzwert anzugeben, halte ich für gewagt. Ich werde es weiter kontrollieren und bei plötzlichem Anstieg das Lager vorsorglich wechseln.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

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Re: Axialspiel KW

#6 Beitrag von BK-Fahrer » 1. Feb 2019, 15:31

Danke BK Marcel, ja die gute Frau Haberkorn ist in Rente, dann werde ich auch bald in Rente gehen :lol:
Mit Sicherheit steigen jetzt die Preise.


Lieber Oldisegler, ehe das geballte Wissen der uns bekannten BK Fahrer auf uns einstürmt, wie : schon 100 000 km, alles mit 1:100, noch das erste 6305, usw.

Ich habe ja noch die Zeit miterlebt wo das hintere Lager auch ein Rollenlager war wie vorne.
Die Änderung dann 1953/54 war dann eine Notlösung mit 6305, was eigentlich für die Kräfte der hin und hergehenden Kolben zu schwach ist, aber mehr axiale Kraft aufnehmen kann.
Einen Tod muß man sterben.
Wenn man die BK wissentschaftlich fährt, also jede Handhabung fehlerfrei und technisch begründet (das sind die die nie das Licht im Keller brennen lassen) kann das 6305 länger halten.
Aber was ist normal ? Letztes Jahr an der Schranke und die Rangierlok fuhr hin und her und man glaubte irgendwann öffnet sich die Schranke.
3 BK Fahrer, einer machte das Ding sofort aus und holte den Seitenständer raus, der andere ließ sie im Leerlauf laufen und der dritte hatte den 1. Gang drin mit gezogener Kupplung.

Mein Golf hat jetzt 300 000 km noch mit der ersten Kupplung, bei meiner Nachbarin mit gleichem Auto wurde schon nach 45 000 km das Drucklager ausgetauscht. Die findet das immer so schön wenn man da ein Bein drauf ausruhen läßt.

Bei einer axial Belastung von knapp 120 kp beim Kuppeln (hab ich mal gemessen) ist die Lebensdauer vom 6305 nicht sehr lange bei häufigem Kuppeln je nach Fahrprofil.
Meine NSU Max hat auch 120 kp Kupplungsdruck, aber keine KW Längsverschiebung und da wird einfach nachgestellt und fertig.
Dieses Maß 0,8 mm ist ein Maß um genügend Abstand zu haben damit NJ 2205 nicht axial belastet wird wegen Kunststoffkäfiglager.
Die Problematik fängt an bei der Frage: 6305 normal Spiel oder C3.
Originalgehäuse die in einer Aufspannung gespindelt sind ist Normalspiel ok.
Ich habe aber welche wo das vordere Teil verschlissen war, also keine Paarung in der Bearbeitung, und da mußte C3 genommen werden.
Es gibt auch große Abweichungen bei regenerierten KW im Längenmaß, bis zu 1 mm und mehr als früher.
Und das muss alles über den Lagersitz NJ 2205 ausgeglichen werden.
Also, so mache ich das:
Kurbelwelle kompl. montieren mit 6305 und vorne ausmessen mit Tiefenlehre. Das 2205 ist L = 18 mm.
Innenring in Öl anwärmen auf ca. 180 Grad, Alu Gehäuse anwärmen mit Flamme oder Heißluft auf ca. 200 Grad.
Dann beide zusammen auf KW aufstecken und rein damit, entweder auf Abstand von 0,3 mm oder wie meine letzten gleich bis Anschlag.
Die mit Anschlag haben schon bis 15 000 km und Spiel max. von 0,2 mm bei C3 Lager beim 6305.
Das geht aber nur mit Messingkäfig und 1:25. Bei unsinnigen 1:100( Gleitlagerbuchsen Kolbenbolzen brauchen 1:25) fehlen mir Ergebnisse, muß aber schlechter sein.

Und nun los und keine Zeit verlieren sonst machen Dich andere Beiträge nervös.
Gruß BK Fahrer.

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