Nabenbremsring gelöst!!!

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oldisegler
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Nabenbremsring gelöst!!!

#1 Beitrag von oldisegler » 9. Jul 2020, 17:14

Hallo,
wie sich nach Untersuchung der Unfallmaschine vom Treffen herausgestellt hat, war der Hauptgrund vermutlich ein gelöster Bremsring in der Hinterradnabe. Die Bremswirkung des Hinterades war zum Zeitpunkt des Unfalls nahe null. Das erklärt vermutlich auch die relativ hohe Temperatur des Kardans, welche beim Halt am Bunker an der Maschine festgestellt wurde. Das sich der Bremsring in der Nabe im ungünstigsten Fall drehen kann ist vermutlich auch dem Hersteller bekannt gewesen, weshalb spätere Nahen mehrere Schrauben zur Sicherung des Bremsring haben.
Gruß Oldisegler
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Sport-Lu
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Re: Nabenbremsring gelöst!!!

#2 Beitrag von Sport-Lu » 9. Jul 2020, 20:11

Meine Fresse!So ein Sch….aber auch!
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

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Re: Nabenbremsring gelöst!!!

#3 Beitrag von BK-Fahrer » 13. Jul 2020, 17:40

Guten Tag liebe BK Freunde.

Ja ich lebe noch und der Unfall vom Stefan hat mich schon kräftig berührt.

Ich greife das mal auf damit auch andere gewarnt sind und der Sache auf den Grund gehen.

Meine BK und auch andere Bekannte mit ähnlichem Baujahr ca. 1957 hat diese Schraubsicherung für den inneren Bremsring. Bei älteren Modellen fehlt diese Sicherung.
2 Schrauben M 6 verteilt auf 2 x 180 Grad mit Bohrrichtung zur Achsmitte und gesichert mit Blechsicherung ( Umgebogen und durch Anlage an Nabe gegen Verdrehung gesichert).

Materialdicke im Magnesium ca. 5 mm und im Bremsring 3mm.

Normalerweise kann sich diese Schraube mit dieser Sicherung nicht lösen. Aber, wenn die Bremstrommel innen verschlissen oder mehrfach ausgedreht ist hat die Schraube keine Sicherungsfunktion mehr und dann kann der Bremsinnenring sich lösen.

Diese Sicherung ist einmalig wie auch die BK einmalig ist. Alle meine Oldies von Adler über DKW, Jawa, NSU bis Zündapp haben diese Sicherung nicht.
Was ist bei der BK anders ? Die Ausdehnung zwischen ALU und Magnesium ist ähnlich, das kann der Grund nicht sein. Alle Bremsringe auf der Welt sind eingepresst und halten.
Hat Oldiesegler eine TI mit entsprechenden Angaben des Werkes ? Warum ???

Allgemeines zur Bremstechnik ohne Besserwisserei.

Wie hatten hier in der Eifel vor Jahren eine Oldierallye mit einer langen Gefällstrecke von ca. 10 km und Gefälle bis 15 %.

Unten war eine Sonderprüfung mit Fragen : Wieviel Grad schätzt Du Deine Bremsnaben vorn und hinten und dann wurde gemessen!!!

Ich habe damals die Auswertung gemacht und mit Bestürzung festgestellt, dass rund 70 % der Fahrer vorne überhaupt nicht bremsen, also vordere Nabentemperatur kalt wie Umgebung während hinten bis 100 Grad C erreicht wurden. Einige erklärten vorne noch nie gebremst zu haben.

Ich bremse überwiegend nur vorne und hinten nur leicht. Darum haben Bremsgestänge hinten oft eine andere Übersetzung als vorne.
Da bauen die Konstrukteure vorne Duplexbremsen ein und z.T. grössere Bremsen, aber der Fahrer nutzt sie gar nicht.
Infolge der Gewichsverlagerung nach vorn muss vorne mehr gebremst werden als hinten, ca. 3/4 vorn und 1/4 hinten. Und natürlich falls vorhanden auch das Seitenwagenrad.

Einige hatten auch den Bremsleerhub sehr knapp eingestellt und standen mit großen Schuhen permanent auf der Bremse, also so Art Fussraste.

Wenn bei einer Pause beim Stephan schon das Kardangehäuse warm war zeigt das doch schon eine hohe Wärmeübertragung durch die Bremse . Oder auch defekten Kardan.


Vielleicht liest Stefan das hier mit und kann uns einiges erklären, damit sowas nicht nochmal passiert.

Ansonsten wünsche ich dem Stefan schnelle Heilung und alles gute für die Zukunft mit oder ohne BK.

Mit bestem Gruß vom BK Fahrer.

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Re: Nabenbremsring gelöst!!!

#4 Beitrag von oldisegler » 14. Jul 2020, 12:52

Hallo,
ja der Oldisegler hat eine TI. Folgender Wortlaut:
Um in Zukunft Beanstandungen zu vermeiden ist vorgesehen, die Bremsringe in die Radkörper mit erhöhten Presssitz einzudrücken.
Vorübergehend wird ab Fgst. Nr. 880363 Die Befestigung des Bremsrings im Radkörper mit zwei Sechskantschrauben M6x15 vorgenommen.
TI 02-825.77-0t
vom Januar 1958
Und noch allgemein ....die Betriebsbremse des Motorrades ist die Handbremse!!!! ......habe ich auch irgendwo aus einem Buch, aus welchen fragt nicht, aber es ist so... vielen ist es halt nur nicht bekannt und wer früher Schwingenmodelle gefahren ist hat vielleicht auch andere Erfahrungen gemacht und sich das so gemerkt. Bei Vorderradschwinge ist das Bremsen mit ausschließlichen dem Vorderrad bei ungünstigen Untergrund nicht unbedingt zu empfehlen.
Gruß Oldisegler
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Re: Nabenbremsring gelöst!!!

#5 Beitrag von BK-Fahrer » 14. Jul 2020, 14:54

Dank an Oldiesegler.

Wobei 15 mm zu lang ist, wurde dann wohl nach der Montage auf Ebene innerer Bremsringdurchmesser abgeschliffen.

Stahlbremsringe werden normalerweise außen gerändelt und dann eingepresst ( Nabe nicht angewärmt), so dass Kraft und Formschluss vorhanden ist.

Kann der Christian (Bujatronic) dazu was sagen wie das bei MZ gehandhabt wurde ? Pressmass bzw. Tiefe der Rändelung ?

Gruß BK Fahrer.

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Re: Nabenbremsring gelöst!!!

#6 Beitrag von BK-Fahrer » 15. Jul 2020, 16:53

Warte immer noch auf Bujatronics Stellungnahme wie MZ den Stahlbremsring in der Nabe befestigt hat.

Maico hatte bei Geländemotorrädern mal eine Lösung ähnlich die von der BK TI, jedoch mit Madenschrauben parallel zur Achse , d.h. ca 3/4 in Alunabe und 1/4 im Stahlring.

Es gibt auch geteilte Stahlringe in der Nabe. Viele haben Verbundguss, daher die Angabe für max. Durchmesser der Nabe für das Ausdrehen.

Besten Gruß.
Zuletzt geändert von BK-Fahrer am 16. Jul 2020, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Nabenbremsring gelöst!!!

#7 Beitrag von Pom-Jensen » 15. Jul 2020, 21:35

Also bei meiner Ersatz Nabe weißt der Innenring im Presssitz eine leichte Verzahnung/Rändelung auf. Zusätzlich ist der Ring noch mit einer Schraube gesichert.

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