Übersetzung

Reparatur, Restauration, Adressen

Moderator: Ulrich

Antworten
Nachricht
Autor
Boxerkardanreiter
Beiträge: 18
Registriert: 22. Jun 2019, 19:04

Übersetzung

#1 Beitrag von Boxerkardanreiter » 29. Jan 2021, 17:15

Moin in die Runde!
Hat jemand Erfahrungen mit Modifikation der Übersetzung? Die Soloübersetzung erscheint mir doch etwas lahm und für ne komplette Beiwagenübersetzung fehlt mir der 5er Triebling.
Habe noch ein gutes 27er Tellerrad, allerdings nur einen 6er Triebling. Geht das überhaupt?

Grüße

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2346
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Übersetzung

#2 Beitrag von bujatronic » 29. Jan 2021, 19:47

Glaube ich nicht, aber wenn Du die beiden "Spiralkegelräder" mal versuchst, ineinander zu legen, merkst Du das schon.
Da ja das Gehäuse für beide Übersetzungen paßt, müssen die Lagermaße identisch sein, und es ist wohl auch der Modul. Deswegen sind Kopfkreis, Zahnhöhe usw. sicher unterschiedlich. Aber das sind theoretische Überlegungen, ich laß mich gern eines Besseren belehren. Vielleicht kann man durch Beilagen eine korrekte Lage und einen sauberen Lauf ereichen.
Außerdem sind die Räder immer gepaart gewesen, man sollte also selbst von der Zähnezahl identische Räder nicht vertauschen.
Last not least ergibt die Paarung 27/6 eine Untersetzung von 4,5, also noch niedriger als die serienmäßige BW (4,667). Damit kannst Du dann vielleicht senkrechte Wände hochfahren, aber die Endgeschwindigkeit wird gering ausfallen (na gut, wir fahren ja keine Rennen). Dafür steigen die Momente und Kräfte am Hinterrad, und ob das gut geht?
Daß dann der Tacho falsch anzeigt, ist sicher das kleinste Übel...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Boxerkardanreiter
Beiträge: 18
Registriert: 22. Jun 2019, 19:04

Re: Übersetzung

#3 Beitrag von Boxerkardanreiter » 30. Jan 2021, 20:47

Haste wohl Recht. Klingt plausibel. 27/6 macht keinen Sinn.
Grüße

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2346
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Übersetzung

#4 Beitrag von bujatronic » 31. Jan 2021, 19:15

Noch was zur Paarung. Ich hatte vor ca. 40 Jahren das Glück, mal das AWE zu besichtigen, wo der "Wartburg" gebaut wurde. Da habe ich eine Maschine gesehen, wo Ritzel und Tellerrad gepaart wurden. Es wurden beide Räder eingespannt und unter Last (ohne Schmierung!) betrieben. Beide waren verschiebbar, und der Bediener suchte nun subjektiv die Stellung, wo sie am leisesten liefen, die Position konnte er an 2 Skalen ablesen, und die wurden dann auf die Rückseite des Tellerrads eingefunkt (Elektro-Signiergerät).
Ich weiß nicht, ob das bei IFA/MZ auch so gemacht wurde, auf den Zahrädern meines Kardans jedenfalls stehen keine Zahlen. Aber das Vorhandensein von Ausgleichsscheiben (ET-Nr.: 02-825.58-0) deutet darauf hin.
Ich kenne übrigens einige Zahnrad-Experten, denen ich die Teile mal körperlich vorlegen könnte, damit Du ein fachlich fundiertes Urteil bekommst.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Sport-Lu
Beiträge: 1452
Registriert: 25. Aug 2005, 21:00
Wohnort: Urnshausen/Rhön (Thüringen)

Re: Übersetzung

#5 Beitrag von Sport-Lu » 31. Jan 2021, 21:16

Bei den Paarungen ist es doch zu 90% das der Triebling beschädigt/angekratzt ist.Da ist doch eine hohe Last drauf.Suche dir doch ein gebrauchtes Paar.Möglicherweise verkauft jemand etwas von seiner Reserve,da sich ja doch einige bei den Nachfertigungsaktionen eingedeckt haben.
Wenn der Kardan ordentlich überholt wird hält er auch.Bei meinem Solokardan ist mir 3000km nach der Überholung das QB20 kaputtgegangen.Neues reingemacht und gut 14000km problemlos mit gefahren.Dann habe ich den SW-Kardan neu überholt eingebaut.Jetzt 13000km problemlos gefahren.Natürlich muss man das vor allen auf den ersten 1000km genau beobachten und eingreifen wenn was nicht passt oder sich lockert.Bei mir z.B.die Keilschraube am Kreuzgelenk.
Gruss Jörn! :mrgreen:
Metzger,Bäcker und Friseure sind in Foren Ingenieure.

Eine BK ohne Ölfleck darunter......"Das ist aber nicht original so!!"

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2346
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Übersetzung

#6 Beitrag von bujatronic » 3. Feb 2021, 17:54

Also, hier muß ich mal wieder den Oberlehrermodus einschalten: Newton hat gelehrt: Kraft = Gegenkraft, d.h. die Last (Kraft) an den Zähnen von Triebling und Tellerrad ist bei beiden dieselbe. Nur ist jeder Zahn des Ritzels ca. 6x öfter dieser Kraft (und dem Kraftwechsel) ausgesetzt, daher tritt dort natürlich viel schneller Materialermüdung auf, erst Pittings, dann kommen Bruchstücke zwischen die Zahnflanken usw. Daher ist die Nachrüstung mit einem Magneten in der Ablaßschraube m.E. sehr wichtig.
Ich hatte das Glück, daß mein Kardan vor 28Jahren noch im alten MZ-Werk (Musterbau) überholt werden und daß ich noch ein gutes QB20 bekommen konnte. Zwar fahre ich wenig, aber über gut 4tkm habe ich auch keine großen Probleme feststellen können (vom Simmerring mal abgesehen). Regelmäßig Öl gewechselt und (wenige) Späne entfernt. Mit den Geräuschen (er heult etwas) kann ich leben. Ist eben kein Neuteil, und die Achsgetriebe anderer Oldtimer (ich hab ja auch einen Opel von 1935) sind da deutlich lauter...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 127 Gäste