Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

Reparatur, Restauration, Adressen

Moderator: Ulrich

Nachricht
Autor
BK Rookie
Beiträge: 34
Registriert: 5. Jan 2023, 17:10
Wohnort: Swisttal

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#91 Beitrag von BK Rookie » 21. Dez 2023, 15:59

Bevor ich Verwirrung stifte... Mit zweiteiligem Ring meine ich diese hier und nicht die QB20 Ringe.
Dateianhänge
20231221_145337.jpg
20231221_145337.jpg (495.73 KiB) 926 mal betrachtet

Benutzeravatar
Schwarzarbeiter
Beiträge: 151
Registriert: 1. Mai 2015, 19:40
Wohnort: Uckermark

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#92 Beitrag von Schwarzarbeiter » 21. Dez 2023, 17:52

Moin,
Der zweiteilige Ring ist an den entscheidenden Stellen ganz akkurat so wie er sein soll und er hat keine Anlaufspuren. Die kleinen seitlichen Ausbrüche tun nichts zur Sache und haben keinen Einfluss auf die Funktion. Du kannst ihn so ohne Einschränkungen weiter nutzen. Falls einer der Halbmonde auf der Rückseite doch ein anders Bild bei der Ausbildung der Stufe von Innen- zu Aussendicke aufweist bitte darauf achten, daß diese Stufen bei der Montage möglichst gleichsinnig zum Liegen kommen. Dein Foto zeigt die scheinbar schon die richtige Sortierung.

Gruß Schwarzarbeiter
Nach Diktat mit der BK verreist

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2349
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#93 Beitrag von bujatronic » 22. Dez 2023, 18:05

Ich habe noch etliche dieser "Halbmonde" (NOS), Wer Bedarf hat - PN. Wegen Weihnachten kostenlos...
Zu dem Problem mit dem "schwergängigen" Triebling: Da könnten es zwei Möglichkeiten sein. Bei meinem war es der Schlag des Tellerrades. Ich weiß nicht, wie oft und mit welchen Mitteln da schon Gewalt angewendet wurde, jedenfalls läuft es nicht mehr ganz rund. Da hilft nur das Zahnflankenspiel an der engsten Stelle auf ca. 0,05mm einstellen und mit dem bei höherer Geschwindigkeit auf- und abschwellenden "RRRrrrRRRrrr" zu leben.
Eine andere ist, daß das Ritzel nicht fluchtet. Das kommt insbesondere dann vor, wenn Lager mit Loctite eingesetzt werden, dann da "schwimmt" ja der Außenring und nimmt nach Murphy's Law natürlich nicht unbedingt die richtige Stellung ein.
Ich habe da auch ganz schön Lehrgeld gezahlt: viewtopic.php?f=5&t=1924&hilit=Teufelszeug
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

BK Rookie
Beiträge: 34
Registriert: 5. Jan 2023, 17:10
Wohnort: Swisttal

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#94 Beitrag von BK Rookie » 22. Dez 2023, 19:42

Hallo Bujatronic, danke für die Hinweise. So habe ich noch gar nicht über das Tellerrad gedacht. Ich schau mir mal an ob das eiert oder eine Unwucht hat. Eingeklebt war da nichts. Das Gehäuse wurde m.W. noch nicht geöffnet. Zumindest sahen die Schraubenköpfe des Gehäusedeckels alle sehr jungfräulich aus (auch wenn diese ganz schön schmutzig waren). Ich berichte.

Interessant dabei war für mich das QB20. Die Aufnahme der Lagerkugeln/Käfig sieht ganz anders aus als bei den QB- Lagern die ich bisher kannte. Hier mal zwei Fotos, inkl. Schadensbild.
Dateianhänge
QB2.jpg
QB2.jpg (354.78 KiB) 862 mal betrachtet
QB1.jpg
QB1.jpg (416.14 KiB) 862 mal betrachtet

Benutzeravatar
Schwarzarbeiter
Beiträge: 151
Registriert: 1. Mai 2015, 19:40
Wohnort: Uckermark

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#95 Beitrag von Schwarzarbeiter » 22. Dez 2023, 20:06

Moin,
Manchmal haben auch die Trieblinge einen Seitenschlag im Bereich der Verzahnung. Auch dies führt zu seltsamen Ergebnissen bei den Versuchen ein akzeptables Flankenspiel einzustellen. Nichtsdestotrotz können auch diese Kandidaten lange Laufzeiten erreichen wenn man bei engstem Kontakt von Triebling und Tellerrad das notwendige Minimalspiel gewährleistet. In den anderen Konstellationen ist es dann entsprechend größer.

Dein QB 20 ist hinüber und muss ersetzt werden. Der Käfig ist hier halt einer aus Messing statt aus genietetem Stahlblech. Es gab beide Ausführungen, wobei der Messingkäfig seltener war. Der Messingkäfig bietet übrigens den Vorteil der Wiederverwendbarkeit. Ich habe gerade einen gerissenen Stahlkäfig eines ansonsten tadellosen QB20 an meiner BK mit einem Messingkäfig ersetzt und so das Lager gerettet. Also bitte den Messingkäfig nicht entsorgen.

Gruß Schwarzarbeiter
Nach Diktat mit der BK verreist

BK Rookie
Beiträge: 34
Registriert: 5. Jan 2023, 17:10
Wohnort: Swisttal

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#96 Beitrag von BK Rookie » 23. Dez 2023, 13:31

Schwarzarbeiter hat geschrieben:
22. Dez 2023, 20:06
Moin,
Manchmal haben auch die Trieblinge einen Seitenschlag im Bereich der Verzahnung. Auch dies führt zu seltsamen Ergebnissen bei den Versuchen ein akzeptables Flankenspiel einzustellen. Nichtsdestotrotz können auch diese Kandidaten lange Laufzeiten erreichen wenn man bei engstem Kontakt von Triebling und Tellerrad das notwendige Minimalspiel gewährleistet. In den anderen Konstellationen ist es dann entsprechend größer.

Dein QB 20 ist hinüber und muss ersetzt werden. Der Käfig ist hier halt einer aus Messing statt aus genietetem Stahlblech. Es gab beide Ausführungen, wobei der Messingkäfig seltener war. Der Messingkäfig bietet übrigens den Vorteil der Wiederverwendbarkeit. Ich habe gerade einen gerissenen Stahlkäfig eines ansonsten tadellosen QB20 an meiner BK mit einem Messingkäfig ersetzt und so das Lager gerettet. Also bitte den Messingkäfig nicht entsorgen.

Gruß Schwarzarbeiter
Dann lege ich den Messingring mal beiseite. Das Tellerrad habe ich mal auf Verzug geprüft in dem ich es auf einen alten Spiegel gelegt habe. Da kippelt/eiert nichts, kein Seitenschlag.

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2349
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#97 Beitrag von bujatronic » 23. Dez 2023, 14:12

ne, so kriegt man das nicht raus.
In die Spitzen nehmen und dann mit der Meßuhr Höhen- und Seitenschlag prüfen. Auf jeden Fall muß die Verzahnung an jeder Stelle etwas Spiel haben, sonst sehen die Zähne bald so aus wie Dein QB20...
Frohes Fest und frohes Schaffen!
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Ecke
Beiträge: 118
Registriert: 9. Nov 2020, 23:15
Wohnort: 02763

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#98 Beitrag von Ecke » 24. Dez 2023, 00:46

Tja, Schwarzarbeiter hat den Finger drauf.
Bei meinem beschriebenen „Rumpelkardan“ ( siehe oben) war das auch n Problem. Hab’s weggelassen, weil genug andere Baustellen.
Mein beschriebener, eh schon schlimmer Triebling eiert fast einen Millimeter!
Hab ich auch erst nach der Montage gesehen. Da war mir aber schon alles Wurst!
Das Tellerrad hat sicher auch nen Schuss.
Man merkt es auch nicht bei jeder Kardandrehung, sondern erst bei reichlich Umdrehungen, wenn beide böse Stellen zusammentreffen.
Ich hab’s dann „Laienhaft“ mi ner zweiten Dichtung eingestellt. Nicht fachmännisch, aber läuft.
Wäre ich nie drauf gekommen: wie kann ein derartig massiver Triebling in dem relativ weichen Gehäuse so einen Schlag kriegen?

Egal, ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachten aus der Oberlausitz
ES 250/0 Bj59 mit EL-ES Bj62
Berliner Roller Bj59
Bk350 Bj55 mit Stoye TS Bj59
Wartburg 311 Bj59
Herkules Fahrrad Bj 89
Bk350 mit LSW UW aus 7 Kisten im Aufbau
Jawa 350 , Typ 360 „Panelka“ Bj 67

Gebremster Seitenwagen ist Hexenwerk

Benutzeravatar
bujatronic
Beiträge: 2349
Registriert: 24. Okt 2010, 14:10
Wohnort: Königswalde

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#99 Beitrag von bujatronic » 25. Dez 2023, 09:56

Mein Verdacht: Da wollte mal jemand das Geld für den Abzieher sparen und hat es mit einem Universal-Abzieher versucht.
Ich muß leider zugeben, daß ich auch mal derartige Ambitionen hatte, aber als ich merkte, wie straff das Teil sitzt, habe ich es aufgegeben, bevor es zu Schäden kam...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

BK Rookie
Beiträge: 34
Registriert: 5. Jan 2023, 17:10
Wohnort: Swisttal

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#100 Beitrag von BK Rookie » 4. Jan 2024, 23:00

Gesundes Neues!

Nach den Feiertagen kann ich endlich weiter schrauben. Nachdem ich das Kardangehäuse nun zerlegt habe, geht es ans Strahlen und Lackieren. Gibt es im Forum (Langzeit-)Erfahrungen hinsichtlich des Lackes? Ich konnte hier zwei Favoriten "erkennen": a) Einbrennlack, siehe Anfang des Threads bzw. Kutts Anleitung und b) Felgenlack (mit/ohne Grundierung, mit/ohne Klarlack).

VG BK Rookie

Benutzeravatar
oldisegler
Beiträge: 1584
Registriert: 5. Feb 2006, 18:44
Wohnort: Dohna bei Dresden
Kontaktdaten:

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#101 Beitrag von oldisegler » 5. Jan 2024, 08:36

Hallo,
ich empfehle möglichst dünn lackieren und Temperaturbeständig bis mind 100° C.
Dick Lackiertes platzt erfahrungsgemäß ab. Vermutlich auch durch ständig wechselnde Temperaturen am Kardan. Die Originallackierung war eher matt bis seidenmatt.
Gruß oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
Instandsetzung Telegabel und Motor,
Tipps bei Startproblemen, Modellbau,
Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

bk-mw
Beiträge: 42
Registriert: 10. Jan 2012, 10:39

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#102 Beitrag von bk-mw » 5. Jan 2024, 11:10

Ich habe sowohl mit Einbrennlack als auch Felgenlack gute Erfahrungen gemacht. Beides ohne Grundierung um die Schichtdicken möglichst gering zu halten - siehe Post von oldisegler.
Wenn ich heute entscheiden sollte, welche Farbe ich beim nächsten Kardangetriebe verwende, würde ich Einbrennlack verwenden. Er macht ein besseres Gefühl (was sicher nur ein Bauchgefühl ist).
"Eine IFA BK 350 besitzen heißt zufrieden, schnell und immer einsatzbereit zu sein." (aus einem Werbeprospekt für die BK 350, Erscheinungsjahr unbekannt)

Dirk P
Beiträge: 40
Registriert: 23. Apr 2010, 00:25

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#103 Beitrag von Dirk P » 12. Jan 2024, 13:48

Ich benutze dafür den 2K-Motorlack von RH-Lacke. https://motorradlack.de/faq/2k-motorlack/
Ohne Grundierung direkt aufs frisch gestrahlte Metall. Hab damit auch schon an einem anderen luftgekühlten Mopped Zylinder und Kopf lackiert. Hält tiptop und vergilbt nicht.
Verarbeitet habe ich den Lack ohne Kompressor mit dem "Preval-Sprayer". https://motorradlack.de/faq/preval-sprayer/
Lässt sich benutzen wie eine Sprayflasche zum selber füllen.
Vorteil: man kann kleine Mengen 2K-Lack ohne großen Aufwand verarbeiten.

Gruß Dirk

BK Rookie
Beiträge: 34
Registriert: 5. Jan 2023, 17:10
Wohnort: Swisttal

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#104 Beitrag von BK Rookie » 12. Jan 2024, 22:13

Danke an die Tipp-Geber bezgl. Lackierung! Morgen bekomme ich die Teile vom Strahlen. Bin gespannt. Ach ja, in einem anderem Thread wurde über die gestern über die Spannscheiben für das QB20 gesprochen. Dabei ist mir eingefallen, dass diese bei der Demontage nicht vorhanden war. Was sind hier typ. (Folge-)Schäden?

Benutzeravatar
Schwarzarbeiter
Beiträge: 151
Registriert: 1. Mai 2015, 19:40
Wohnort: Uckermark

Re: Generalreparatur Kardan BK 350 Gespann

#105 Beitrag von Schwarzarbeiter » 12. Jan 2024, 22:44

Moin,
Bestenfalls gibt es keine Folgeschäden wenn die Gabel des Kardangelenks auch ohne Präsenz der Wellscheibe mit der Keilschraube gut gegen den Innenring des QB20/Q304 verspannt wurde. Dabei ragt die Keilschraube dann aber unnatürlich weit mit ihrem Gewindeteil aus der Bohrung der Gabel und es bedarf einiger Unterlegscheiben/Federscheiben um das Gewinde dann noch entsprechend seiner Funktion mit der Mutter nutzen zu können. Findet man dies so vor kann man schon ohne Demontage vom Fehlen der Wellscheibe ausgehen.
Ist die Keilschraube jedoch in "Normalposition" und trotzdem keine Wellscheibe verbaut bewegt sich im Regelfall der Triebling axial im Innenring des QB20 beim Wechsel zwischen Zug- und Schiebebetrieb. Meist kann man diese axiale Bewegung schon bei der händischen Prüfung bemerken. Folge können ein fehlerhaftes Tragbild sein, ausgebrochene Ecken an den Enden der Verzahnung des Trieblings, Geräusche, Einlaufspuren an der Passung Triebling/Innenring QB20, etc., also eigentlich das ganze Programm.

Gruß Schwarzarbeiter
Nach Diktat mit der BK verreist

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 330 Gäste