Zylinderfarbe

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Ecke
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Zylinderfarbe

#1 Beitrag von Ecke » 24. Feb 2024, 23:45

Hallo und guten Abend zusammen

Keine Sorge, ich will nicht die sicher schon x mal behandelte Farbtypenfrage hochholen.

Aber: ich habe heute neu geschliffene Zylinder auf mein weiße Bk gesetzt.
Natürlich habe ich die gestern schön schwarz gespritzt ( die Zylinder , nicht die BK :( ) die Köpfe silbern aufgehübscht. Wie sichs halt gehört für ne ordentliche BK :D

Da kam mir aber folgendes in den Sinn: Warum macht man das so und nicht anders?
Hat es einen tieferen Sinn, die Zylinder schwarz zu machen?
Warum nicht alles silbern? Wäre doch einfacher und auch chic!

War das schon immer so vom Werk her oder hat sich das einfach irgendwann von Fahrer zu Fahrer „vervielfacht“ weils gut aussieht?

Ansonsten ein schönes Wochenende aus der Oberlausitz
und für alle ohne Saisonkennzeichen eventuell eine gute Fahrt bei diesem „Winterwetter“
Ich hab’s heute schon mal zur vollen Zufriedenheit probiert!
ES 250/0 Bj59 mit EL-ES Bj62
Berliner Roller Bj59
Bk350 Bj55 mit Stoye TS Bj59
Wartburg 311 Bj59
Herkules Fahrrad Bj 89
Bk350 mit LSW UW aus 7 Kisten im Aufbau
Jawa 350 , Typ 360 „Panelka“ Bj 67

Gebremster Seitenwagen ist Hexenwerk

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bujatronic
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Re: Zylinderfarbe

#2 Beitrag von bujatronic » 25. Feb 2024, 09:56

Bei der BK war sicherlich in erster Linie der Korrosionsschutz Grund für die Lackierung. Die Farbe schwarz war wohl dem Zeitgeschmack geschuldet.
Heutiges Schwarzlackieren hat den Hintergrund der besseren Kühlung. Lange wurde der Anteil der Strahlung an der Wärmeabgabe unterschätzt. Und gerade beim Zweitakter, wo ja infolge des Auslasses die thermische Belastung des Zylinders groß ist, macht das ganz schön was aus. Gegenüber blankem Metall ist der Emissionsgrad des Lacks ungefähr 5 - 6mal höher, gegenüber der rauhen Alu-Gußhaut etwa das Doppelte und überwiegt den Wärmewiderstand der dünnen Lackschicht bei weitem.
Und es gibt Veröffentlichungen, daß ca. 20% der Kühlung durch Strahlung erfolgt.
Übrigens: Da ja auch Kurbelgehäuse und Getriebe gekühlt werden müssen, ist das Polieren des Motorgehäuses kontraproduktiv.
Anderes Beispiel: Es gab mal einen Konstrukteur Richard Küchen, der eine Vorliebe für glatte Außenflächen hatte (z.B. Hoffmann Gouverneur). Wunderschön anzusehen, aber thermisch eine Katastrophe!
Weswegen es die 6 Ks gab: Küchens Konstruktionen kennen keine komplette Kühlung!
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

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