Papierdichtung zwischen den Motorgehäusehälften

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David
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Papierdichtung zwischen den Motorgehäusehälften

#1 Beitrag von David » 3. Jan 2006, 22:41

Hallo,
Bin derzeit dabei meinen BK Motor zu überholen. Ich habe mir jetzt einen kompletten Dichtsatz bestellt, bei welchem auch eine relativ starke Papierdichtung(2Teilig) für die Motorhälften dabei ist. Ich habe allerdings weder im ersatzteilkatalog, noch in der hier hinterlegten Überholungsanleitung einen Hinweis auf das Vorhandensein und zur Notwendigkeit einer solchen Dichtung gefunden. Es wird nur immer von Dichtmasse gesprochen, was mir auch eher einleuchten würde. Weiß jemand mehr darüber oder hat jemand erfahrungen mit dieser Papierdichtung gemacht? Bei mir war ursprünglich vorm zerlegen auch keine drin.
Was ist in der Überholungsanleitung eigentlich mit Rindertalg gemeint? Soll ich da einfach zum Fleischer gehen und nach Rindertalg zur Motorüberholung fragen?
Vielen DAnk für eure Antworten.
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kutt
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#2 Beitrag von kutt » 3. Jan 2006, 23:27

haha "zum fleischer"


aber mal ernst:

du meinst doch die beiden motorhälften (nicht motor - getriebe)

ganz ehrlich: ich kenne keinen MZ motor der zwischen den motorhälften orginal eine dichtung hat

bei der BK jedenfalls ist meines wissens keine drinn

da kommt nur "bärenscheiße" oder "bärendreck" rein wie man so schön sagt
ich für meinen teil habe nicht die ultrahochfeste dichtmasse genommen, da die dichtfächen so breit sind bin ich mir sicher das es auch niedrig oder mittelfeste tut

wichtig ist halt nur alles schön fettfrei zu machen das die masse einen guten kontakt zum metall bekommt

und natürlich sollte die "die" temeraturen aushalten aber da weis ich nicht das da das minimum ist was man nehmen sollte

ich würde ja sagen:
selbst nach den längsten fahrten könnte ich den motor ringsrum an der naht abtasten und würde sagen das er nicht heißer als 80°c war ...
deshalb habe ich dichtmasse bis 150 °c genommen

aber ich lasse mich gern eines besseren belehren

David
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#3 Beitrag von David » 4. Jan 2006, 20:48

Ok war mir nur nicht ganz sicher weil mir da tatsächlich einer einen Dichtsatz mit solch einer Dichtung verkauft hat. Aber die Frage mit dem Fleischer war ernst gemeint. Wo bekommt man denn Rindertalg her? Ist damit tatsächlich Talg vom Rind gemeint? Wenn ja dann ist doch das Schlachthaus von nebenan genau die richtige Adresse oder?
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kutt
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#4 Beitrag von kutt » 4. Jan 2006, 22:23

hmm wo soll der denne rein ?

ich hab nur mal fix bissel rumgesucht konnte aber den rindertalk nicht mit der bk in verbindung bringen :D

David
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#5 Beitrag von David » 4. Jan 2006, 23:41

Schau doch mal bei www.bk350.de/rest/bk/motrep/bk_motor.htm vorbei und lies dir mal durch was dort unter Motorüberholung steht. Auf seite 5 von 8:...."kann nun der dicke Zapfen der Kurbelwelle mit etwas Rindertalg eingerieben und schnell und gefühlvoll bis zum Anschlag in das Lager geschoben werden" Soetwas hab ich auch schon anderswo gelesen, zB. bei den AWO´s. Das muss wohl doch einen tieferen Sinn haben oder?
Gruß und nen schönen Abend noch.
David

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kutt
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#6 Beitrag von kutt » 5. Jan 2006, 00:50

ach so .. zwischen inneren lagering und kurbelwellenzapfen ..

hmm

also ich hab da versucht das möglichst ohne irgendwelche extramittel zu arbeiten.

also zapfen + lagerring fettfrei - die sind wie von alleine mit genug wärme in die richtige position gefallen - da einzige was ich mir vorstellen kann ist das man noch etwas material daszwischenbekommt, obwohl ich finde das die lagerringe schon sehr fest auf der kurbelwelle sitzen (auch ohne talk)

also ob der talk da rein "muss" kann ich echt nicht sagen, da ich das zum ersten mal höre - ich hab bis jetz nie sowas gemacht, da bei allen passungen dieser art normalerweise metall auf metall direkt kommt -so hab ich es jedenfalls auf arbeit + schule gelernt

eins noch ..

da gehen zwar die meinungen auseinander aber ich geb trotzdem mal meine kund:

das vordere lager habe ich anderes eingebaut
ich habe den vorderen simmerringdeckel + beilegringe + dichtung aber ohne simmerring montiert - die ganze sache warm gemacht und dann den äußeren lagerring im gehäuse montiert
dann den inneren ring auf die kurbelwelle - und motor zusammengebaut
und natürlich anschließend den simmering noch montiert

grund:
1: ich musste den simmerring nicht unnötiger wärme aussetzen
2: das vordere lager ist das "loselager" der welle und gleicht die längenänderung der kurbelwelle bei erwärmung aus
wenn man nun den äußeren ring des lagers auf die welle steckt und dann zusammenbaut reiben die lagerwalzen normalerweise seitlich am lagerring (sieht man manchmal an motoren - wenn man vorn zum limagehäuse reinkukt und die lima ausgebaut ist - dann sieht man das die walzen an den stirnseiten einen ring eingerieben haben)
dadurch kann das lager beschädigt werden
soweit ich weis gibt es die meinung, daß das vordere lager den druck auf die welle beim kuppeln aufnehmen soll, aber da ist die geometrie des lagers falsch - ein kugel oder schrägrollenlager wäre dann die bessere wahl an dieser stelle

aber laß dich von mir nicht beeinflussen - ich versuch nur denkanstöße und tipps zu geben

David
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#7 Beitrag von David » 5. Jan 2006, 13:23

Ok vielen Dank für die Tips. Das mit dem "Simmering später einsetzen" hatte ich auch schon so geplant. Meine gedanken zu dem Rindertalg gingen eigentlich nur dahin, eine bessere Schmierung der beiden Metallteile beim Zusammenfügen zu haben. Auf Wikipedia.de hab ich jetzt gelesen das Rindertalg einen wesentlich höheren Siedepunkt als normales Fett bzw Schmierfett hat. Sollte vieleicht das der Grund sein? Bei den erwärmten Teilen würde das normale Fett ja auch weglaufen. Denkst du das es besser ist die Teile ohne ein Schmiermittel zusammen zu fügen?
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#8 Beitrag von kutt » 5. Jan 2006, 16:25

wie gesagt ..

bei mir hab ich nur den lagerring heiß gemacht

die welle senkrecht gehalten und den ring leicht angefädelt und fallen lassen - drauf war er:)

ich würde versuchen zu vermeiden das da noch etwas dazwischen ist - jedenfalls ist es bei echten presspassungn so (also wo das eine teil mit einem brenner heiß gemacht würd und das andere in flüssigen stickstoff gekühlt wird)


gruß

martin

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Richy
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#9 Beitrag von Richy » 16. Apr 2006, 18:14

Hi,

um mal dieses alte Thema wieder aufzuwärmen:

Habe bei der heutigen Demontage eine Dichtung zwischen den Gehäusehälften gefunden. Allerdings bin ich mit absoluter Sicherheit nicht der Erste, der den Motor öffnet (erkennt man an den vermackten Schrauben).

Außerdem hab ich als vorderes Kurbelwellenlager ein normales Rillenkugellager gefunden... :shock:

Dummerweise steckt das Biest auf dem vorderen Kurbelwellenzapfen fest, mit dem Abzieher komm ich nicht richtig ran und Wärme hilft auch nix. Gibt es da einen Trick? Der normal da hingehörende Innenring muß ja auch irgendwie runter...

Gruß,
Richard

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#10 Beitrag von kutt » 16. Apr 2006, 22:09

hi Richy!

ich hab das ding auch nur mit mühe runterbekommen


ich hab den ring mit ner lötlampe heiß gemacht und dann mit einem sehr scharfen meisel oder schraubendreher den ring etwas anheben können

der rest war dann nicht mehr das problem

ich hoffe mal das hilft

die welle hat das ohne beschädigungen überstanden - aber die musste sowieso gemacht werden

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#11 Beitrag von AR-15 » 17. Apr 2006, 00:43

Hallo David,
keine Papierdichtung! Die Gehäusehälften waren paarweise geschliffen, so daß keine Dichtung notwendig war (Ergo -> keinen "Mix" aus verschiedenen Gehäusehälften machen !!). Als Dichthilfsmittel wurde "Bärendreck" (ja das Zeug nannte sich offiziell so) benutzt. Ich hatte mal Kontakt mit einem "alten Meister", der jahrzehntelang DDR-Alkydharzlack (nicht Vorstreichfarbe!) erfolgreich als Alternative zur Motorgehäuseabdichtung bei MZ-Motoren (Renn- und Geländesportabteilung bei der GST) verwendet hat. :lol: Hab das dann an mittlerweile vier Zweitaktmotoren nachvollzogen (TS-150, TS-250, S-50, Jawa-Mustang) und die Gehäuse sind nach 2 - 5 Jahren immer noch dicht (gasdicht !).
Ich glaube, die derzeitigen/modernen Mittel nennen sich u.a. "Hylomar" (ich hoffe richtig geschrieben), sind aber im Handel wohl nicht erhältlich. Bedeutend besser als das überall verkaufte "Cerutil", in welcher Konsistenz auch immer. Übrigens gibt es z.B. bei Opel (die anderen müssen da auch was haben !!) für den internen Instandsetzungsbereich/Werkstatt eine Plastetube (ähnlich Zahnpastatube), die wohl dieses Zeug (o.ä.) enthält. Ich hab da mal einen "Rest" über Dritte bekommen können. Drauf steht nur irgendwas von "GM- ......".
Gruß
AR-15

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#12 Beitrag von AR-15 » 17. Apr 2006, 00:55

Lagerring:
aussen warm (Lagerring) + innen kalt (KuWe-Zapfen) = aussen Lötlampe/weicher Gasbrenner + innen "abschocken" mit Kältespray (gibt´s u.a. bei CONRAD). Geht recht gut, vorzugsweise auch mit zwei kräftigeren Schraubenziehern statt Meissel....
Gruß
AR-15

ddomes
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#13 Beitrag von ddomes » 8. Mai 2006, 10:12

Hallo Zweitakt-Boxer-Freunde,
mein Name ist Daniel und ich bin zum ersten mal im Forum aktiv, allerding schon Jahre länger an den BK´s.
Zur Montage des Motors, insbesondere Kurbelwelle und vorderes Lager möchte ich auch meinen Senf loswerden. Wenn Ihr Euch an die hier in den Beiträgen zitierte Anleitung haltet, dann läuft Eure Kurbelwelle geräuschminimal. Alle anderen Methoden lagern zwar die KW auch, aber das Axialspiel stimmt dann mit Sicherheit nicht. Der Grund: Wenn die KW in das hintere Lager montiert wird, dann zeigt sie in der Regel nach oben, die hintere Motorhälfte steht z.B. auf der Werkbank. Die Kurbelwelle drückt mit ihrem Gewicht gegen das hintere C3 Lager und lenkt dieses axial maximal aus. Wenn der Innenring des vorderen KW-Lagers mit Bund zur Hubscheibe aufgesetzt wird und danach der Außenring aufgelegt wird, jetzt die heiße vordere Motorhälfte aufgelegt und verschraubt wird, dann hätte die KW ohne weitere Behandlung NULL Axialspiel. Diese Ausgangsbasis braucht man jedoch, um ein definiertes Maß einzustellen. Das hintere C3-Lager hat mehr als 0,7mm axiale Luft, so dass mit leichten Schlägen auf den hinteren KW-Zapfen bei noch heißer vorderer Hälfte der Außenring über den Bund des Innenringes nach vorn geschoben wird. Man mißt also das Tiefenmaß vor und während dem Schlagen und verschiebt den Außenring so um genau 0.7mm nach vorn. Dann stimmt das Axialspiel perfekt und man kann mit Paßscheiben den Rest zum vorderen Abschlußdeckel ausdistanzieren. Diese Methode geht nur mit den Lagern, die einen Bund am Innering haben, alle anderen sollte man nicht verwenden (Eigene Erfahrung). Die Geräusche bei leerlaufendem Motor sind sonst beängstigend, da sonst allein das C3-Lager das Axialspiel begrenzt, und das hat eben mehr axialen Weg als 0.7mm.

So, ich hoffe, Ihr könnt mein Geschreibsel verstehen und beherzigt die Tipps in der originalen Reperaturanleitung :D

Viele Grüße,
Daniel

DS
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#14 Beitrag von DS » 8. Mai 2006, 20:21

Hallo,

ich kann von dieser Methode nur abraten!
Nach dem dritten Mal Dichtflächen säubern hatte ich´s satt (mag sein, dass es andere so hinbekommen).
Wenn die vordere Gehäusehälfte warm ist und ich diese aufsetze, muß ich nun geschwind wenigstens die inneren sechs 6er Muttern anziehen um die Dichtmasse/Gehäusehälften auf´s endgültige Maß zusammenzuziehen.

Ehe ich die fest habe, hat der Lagerring längst die Temperatur des Gehäuses angenommen und sitzt prima fest. Mit Schlägen auf die KW erreiche ich also nichts.

Ich setze zuletzt von außen den Lagerring ein und messe mit einem entsprechendem Tiefenmaß das Axialspiel zwischen Innen- und Außenring. Das eintreiben muß freilich auch mit Gefühl passieren, denn zuweit ist zuweit getrieben.
Ich muß wenigstens nicht auf der KW rumpochen.

Grüsse Dirk

ddomes
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#15 Beitrag von ddomes » 9. Mai 2006, 11:02

Hallo Dirk,
wenn Du die Muttern fix anziehst und danach das Lagerspiel einstellst, dann ist die Gehäusehälfte immer noch so warm, dass sich der Außenring mit symbolischen (kein wildes Pochen) Kurbelwellenschlägen spielend verschieben lässt (auch wieder nach innen, wenn zu weit geschlagen). Selbst wenn der Außenring die Temperatur der Gehäusehälfte angenommen hat, ist dank des doppelt so hohen Ausdehnungskoeffizienten von Alu zu Stahl immer noch kein fester Sitz da. Vorraussetzung ist allerdings, dass die Gehäusehälfte wirklich komplett richtig auf Temperatur war. Ich habe einen alten Backofen in meiner Schrauberhalle, der heizt langsam hoch auf reichlich 100°C. Ein Lager unter deutlicher axialer Kraft in einen Alusitz zu treiben, halte ich für zu gefährlich, zu viele Gehäuse mit ausgelutschten Lagersitzen habe ich schon gesehen.

Aber am Ende entscheidet natürlich jeder selbst.

Grüße,
Daniel

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