getriebe gleitbuchsen

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kutt
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getriebe gleitbuchsen

#1 Beitrag von kutt » 6. Feb 2006, 20:05

mal ne frage .. kennt jemand die verschleißmaße der gleitbuchsen für 1 bis 4 gang und kickstarterrad ?

ich finde das klappert aber ordentlich und bin nahe drann mir ein stück passende bronze zu besorgen und neue zu drehen

oder andersrum wei jemand wie da das mindest einbauspiel sein muß (falls ich mir doch neue machen lasse)?

Oldie

#2 Beitrag von Oldie » 8. Feb 2006, 08:05

Hi Kutt,
habe gerade ein Getriebe zerlegt auf der Werkbank. Gleitlagerung macht dort noch einen sehr ordentlichen Eindruck. Kann ja mal messen. Ansonsten sollte das Spiel schon so 3-5 Hundertstel sein. Melde mich noch mal wenn ich gemessen habe.
Gruß Jörn

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kutt
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#3 Beitrag von kutt » 8. Feb 2006, 09:38

ich habe mal analysiert :P

bei mir sind 4 alu und beim 1ten gangrad eine messingbuchse drinn

gerade die kickstarterbuchse hat etwa 0,15 mm bis 0,2 mm spiel

hmm eigentlich gibt es ja für gleitlagerungen ne DIN wie das spiel sein muss - evtl müsste ich da mal nachschaun

ein paaseneds stück messing habe ich auch schon gefunden und an die technik zum drehen käme ich auch fast kostenlos ran (+ jemanden der drehen kann)

ich werd dem mein problem mal darlegen - mal kuken was der sagt :)

noch was Oldie - kannst du mal bitte nachschaun wie fest die buchsen in den zahnrädern sind ? bei mir sind die nur ganz lose drin - so das man die ohne viel mühe mit der hand herausschieben kann (bzw die schwerkraft tuts auch schon)
nur bei einem rad müsste man etwas gewalt anwenden.

Oldie

#4 Beitrag von Oldie » 8. Feb 2006, 21:56

Hi Kutt,
habe jetzt noch ein zweites Getriebe aufgemacht. In einem sitzen die Gleitbuchsen fest. Spiel in den Weißmetalllagern so um 2 Zehntel. In der Bronzebuchse sinde es ca. 6 Hundertstel. Im zweiten Getriebe lassen sich alle Lagerbuchsen leicht verschieben. Macht aber sonst einen sehr guten Eindruck. Spiel in Bronzebuchse ca. 5 Hundertstel, Spiel in den anderen Lagern um 1 Zehntel. Macht so noch einen recht brauchbaren Eindruck. Werde alles so wieder einbauaen.

Oldie

#5 Beitrag von Oldie » 9. Feb 2006, 09:57

Habe mal in die DIN1850 für Gleitlager geschaut. Wenn ich annehme, dass Welle auf +/-0 geschliffen ist, dann ergibt sich ein Spiel bei neuem Lager, bei Wellendurchmesser um 20mm, von 0,04 bis 0,05mm. Kommt also mit meinen geschätzten 5 Hundertsteln hin.

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kutt
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#6 Beitrag von kutt » 9. Feb 2006, 13:46

hi oldi!

ich habe mich auch mal schlau gemacht - da müsste eine h7 passung gemacht werden. das spiel ist ja vom wellenduchmesser nach din abhängig - somit sollte das stimmen was du geschrieben hast.

ich glauch ich werde überall messing reinmachen - die wellen sehen noch super aus und material habe ich auch noch da.

aber 2 zehntel spiel wäre mir dann doch etwas viel :)

Oldie

#7 Beitrag von Oldie » 9. Feb 2006, 14:33

Also jetzt werde ich doch mal ein bißchen weiter ausholen, ich hoffe Du verzeihst nem alten Maschinenbauer die Schulmeisterei.
h7 ist ein Toleranzfeld für eine Welle und keine Passung. Eine Passung ergibt sich aus der Kombination der Toleranzfelder von Welle und Bohrung. Nach o.g. DIN haben die Gleitlager aus Kupferlegierungen ein Toleranzfeld E6. Toleranz der Welle ist unbekannt, tippe mal auf h6 (bei d=20,0 ist zulässiges Abmaß +0; -0,013mm).
Für die Bohrung mußt Dir das Fertigungsmaß je nach Durchmaesser aus der Tabelle raussuchen. Bei Durchm. 20,0 liegt das Maß für die Bohrung zwischen 20,043 bis 20,050.
Jetzt kannst Du die Passung für die Paarung E6/h6 ermitteln. Bei d=20 ergibt das ein maximales Spiel aus der Addition der Einzeltoleranzen von maximal 0,063mm und minimal 0,043mm. Aber grau ist alle Theorie.
Ich hoffe Du hast auch die entsprechenden Reibahlen. Mach das Spiel nicht zu klein sonst gibts Fraß. Und vergiß zum Schluß nicht ein paar Ölriefen einzarbeiten.

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kutt
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#8 Beitrag von kutt » 9. Feb 2006, 15:39

ahh .. sorry das ich echt nicht mein gebiet :)

aber dank für die info

ich mag wenn jemand zahlen schreibt

kann man auf jendenfall mehr damit anfangen als wenn jemand schreibt "machs nicht zu fest" :)

reibahlen in der genauigkeit habe ich zwar nicht aber ich weis wo ich sowas leihen kann / bzw ich mach das ja auch nicht selber

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Richy
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#9 Beitrag von Richy » 29. Mär 2007, 10:59

Hallo,


ich sitz auch grad am Getriebe und eben an jenen Buchsen.Dabei ist mir aufgefallen, daß für die Buchsen sowohl auf der Welle als auch auf dem jeweiligen Zahnrad Ölbohrungen bzw. -Taschen sind. Soll das etwa heißen, daß die Buchsen sich sowohl auf Welle und Zahnrad drehen? Kommt mir irgendwie komisch vor.

Und wo wir einmal dabei sind: Gibt es irgendwo Nachfertigungen zu kaufen?

MfG,
Richard

Utomborder
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#10 Beitrag von Utomborder » 29. Mär 2007, 11:31

Ich glaube Ihr macht da alle einen "Denkfehler". Denn wenn der jeweilige Gang eingelegt is, dann is das Losrad eh fest mit der Welle verbunden. Nur die drei anderen Lagerbuchsen der NICHT eingelegten Gänge sind dann "in Aktion". Da würde ich mir wegen etwas zuviel Spiel keine Gedanken machen. Ich hab hier auch schon vier Getriebe aufgemacht, alle haben soviel Spiel!
Das eigentliche Problem der BK-Getriebe ist der Verschleiß an der Schaltverzahnung der Losräder und den zwei Schiebemuffen dazu. Addiert man noch den Verschleiß der Schaltgabeln oben und unten, Verschleiß der Kurvenwalze sowie eventuell nich genau (gering) eingestelltes Axialspiel der Kurvenwalze dazu läßt sich schonmal ein eingelegter Gang "von Hand" rausdrücken. Kann man gut sehen und auch fühlen, wenn man den Deckel oben mal wechschraubt und ins Getriebe reinfaßt. Das äußert sich im Fahrbetrieb dann meißt beim einlegen des ersten Gangs. Man höhrt ein schönes Kreischen, manchmal sogar bei noch gezogener Kupplung.

Meiner Meinung nach das größte Problem, neben der schlecht abzustellenden undichtigkeit des Getriebes.

DS
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#11 Beitrag von DS » 29. Mär 2007, 15:48

Bei mir war der 2. oder 3. Gang fest, dass heißt die Alubuchse hat gefressen.
Weiterhin ist irgendwo das zu benutzende Öl beschrieben, GL90 (Addinol GL3-Öl) NICHT 80er.
Da tropft das Getriebe auch nicht so stark, aber wenn´s Öl dicker ist kommt´s evtl. auch nicht so schnell zwischen zu enge Passungen.

Gruß Dirk

quaxbruchblau
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Re: getriebe gleitbuchsen

#12 Beitrag von quaxbruchblau » 1. Okt 2022, 10:27

Da ich gerade am Getriebegehäuse umbauen bin, habe ich das hier mal hoch geholt.
Die Gleitbuchse des Kickstarterrades hatte viel Spiel deshalb wollte ich sie erneuern.
Ist das richtig das diese im Kickstarterrad fest sitzt oder muss sie sich, wie bei den Gangrädern, dort auch drehen?
Mit einem Gruß aus Sachsen
Gert

_Mario_
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Re: getriebe gleitbuchsen

#13 Beitrag von _Mario_ » 1. Okt 2022, 14:08

Hallo Quaxbruchblau,
ich habe erst für ein Getriebe die Buchsen nachgemacht und mir das vorher auch auf anderen Losradwellen angeguckt. Die Buchsen für's Kickstarter-ZR waren wie auch bei den Losrädern am Innen- und Außendurchmesser mit Spiel eingebaut und so hab ich es auch wieder gemacht.
Schöne Grüße
Mario

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bujatronic
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Re: getriebe gleitbuchsen

#14 Beitrag von bujatronic » 3. Okt 2022, 08:34

Mein Getriebe hat Dieter mit Simmerringen versehen, ist absolut dicht, aber leider nicht mehr original...
Die Lagerbuchsen für die Losräder habe ich auch von Dieter bekommen, er hat sie so angefertigt, daß sie innen wie außen Spiel haben. Das funktioniert einwadfrei.
M.E. sollte die Passung zur Welle G7 bis G8 sein (meist kriegt man aber nur Reibahlen H8), analog zum Losrad g7 bis g8. Wenn die Buchsen auf beiden Seiten Spiel haben, ist das kein Nachteil, da sie sich dann mit halber Geschwindigkeit drehen, was den Verschleiß mindert. Wird z.B. auch an Turboladern so gemacht.
Beim Kickstarterrad sehe ich mit einer festen Buchse kein Problem, denn es dreht sich ja viel langsamer und wird auch nicht ständig belastet.
Zum Öl: In meiner Betriebsanleitung steht:
"Als Schmiermittel für das Getriebe wird im Sommer Getriebeöl 01 DS, im Winter Sommer-Motorenöl verwendet ... Im Hinterradantrieb wird Sommer und Winter Getriebeöl 01 DS gefahren ..."
Was es mit dem "Getriebeöl 01 DS" auf sich hat, ist im MZ-Forum ausgiebig diskutiert worden, einfach mal googeln.
In der Betriebsanleitung steht auch: "Bei ... dünnflüssigem Getriebeöl bleiben jedoch die vier Radpaare beim Auskuppeln nicht so schnell stehen, wie es für ein geräuschloses Schalten notwendig ist." Und das ist logischerweise Gift für die Schaltklauen bzw. Verzahnungen an den Losrädern.
Daher fahre ich Addinol GL80W (übrigens schon über Jahrzehnte in all meinen 6 MZs), das halte ich für den besten Kompromiß, und das wird auch vom Spezialisten empfohlen. GL90 im Achsgetriebe.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

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