Abzieher für Tellerrad im Winkeltrieb

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Bo(x)ser

Abzieher für Tellerrad im Winkeltrieb

#1 Beitrag von Bo(x)ser » 20. Feb 2006, 21:10

Hallo BK-ler,
ich habe den Kegelradantrieb der Hinterachse zwecks neuer Lagerung demontiert und suche jetzt einen Abzieher für das Tellerrad, um an das innere Lager heranzukommen.
Kann mir jemand aus der Nähe Dresden so ein Gerät ausleihen? Ich bin aus der Branche und behandle ihn dementsprechend vorsichtig - versprochen!!!
Grüße aus Dresden
Andreas

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kutt
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#2 Beitrag von kutt » 21. Feb 2006, 00:28

hmm bei ebay war vor kurzem mal einer drinn

war eigentlich nur ein rohr auf das eine art krümmermutter (oder halt die mutter, die auf der welle verbaut wird) aufgeschweist war - und oben eine platte mit einem gewinde drinn

die haben geboten wie die irren

ich hab das bei mir so gemacht:

die platte wo das lager (und somit auch die welle) drinn ist ordentlich warm gemacht und dann mit 2 montiereisen vorsichtig die welle incl. lager und simmerring rausgeholt. - das dehnt sich so sehr aus, daß das lager dann kaum noch im sitz klemmt

die welle ins hinterrad gesteckt und die mutter mit einem passenden schlüssel gelöst

dann den guten alten dreibeinabzieher ausgepackt und das rad abgezogen - da die welle hohl ist habe ich einfach eine passende nuß aufgesetzt

ging super und ist materialschonend

zusammen gings ganz ohne gewalt wenn man das zahnrad auf einer heizplatte ordentlich erwärmt fällt das von ganz allein drauf - der rest sollte dann kein problem mehr sein

Oldie

#3 Beitrag von Oldie » 21. Feb 2006, 20:32

Hallo Andreas,
es geht auch ohne Abzieher ganz gut. Zuerst Deckel mit Tellerrad abbauen. Das innere Lager bleibt meist im Gehäuse. Dann Den Deckel anwärmen und mit vorsichtigen Schlägen auf den Antriebsstern (Holz oder Alu unterlegen) die gesamte Welle mit Lager und Tellerrad aus dem Deckel herausschlagen. Dann Kronmutter von Welle lösen und Tellerrad lose auf einen großen Schraubstock auflegen (so, dass das Lager und der Antriebsstern frei nach unten hängen und weg können). Nun mit vorsichtigen Schlägen (Holz unterlegen) Welle durch das Tellerrad schlagen (auf Distanzscheiben achten). Mit dem äußeren Lager genauso verfahren und schon ist alles ohne Spezialwerkzeug demontiert.

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kutt
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#4 Beitrag von kutt » 21. Feb 2006, 20:57

auch ne gute idee Oldie

naja ich glaub das ich schon zu sehr in den dreibeinabzieher verliebt bin :)

so ganz nach dem motto:

14er maulschlüssel, gummihammer, heißluftgebläse und dreibeinabzieher - damit bekommt man die ganze bk auseinander :D

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#5 Beitrag von Boxer » 21. Feb 2006, 21:07

Hallo BK-ler,
danke für die Antworten. Ich bleibe also bei Heißluftföhne und Abzieher bzw. Bronzedorn. Heute habe ich mich allerdings mit einem Kollegen an der Nutmuter des Tellerrades versucht. 2 Hakenschlüssel und die Kraft unserer Wengkeiten haben nicht gereicht, das Ding zu lockern. Morgen werd ichs nochmal mit Wärme und mehr Mumm versuchen.
Grüße Andreas

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#6 Beitrag von AR-15 » 22. Feb 2006, 01:03

Hallo Andreas,
die Variante von "kutt" ist die elegantere, die von "Oldie" die verbreitetste. Aber viel Wärme nicht vergessen! Zerstörte Lagersitze (wegen Verkanntung) sind bei diesem Alu-Magnesium-Zeugs des Getriebegehäuses kaum/nur schwer zu reparieren. Bewährt hat sich nach meiner Erfahrung auch sog. "Kältespray" (gibt´s u.a. bei "Conrad"). Außen heiß machen und die Welle dann innen "schockgefrieren". Macht sich mitunter richtig gut, da keine/kaum mechanische Belastung mehr notwendig wird.
Gruß
AR-15

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#7 Beitrag von Utomborder » 1. Mär 2006, 10:09

Warum denn immer dieses rumgemurckse an der Technik? Draufhämmern, Flamme, Kältespray, haufenweise Nüsse zwischenpacken???
Wie wärs denn mit einem richtigen Abzieher???

http://www.mz-bk350-teile.de/

Falls übrigens diese Nutmutter mal zu fest sitzt, nicht mit Hammer und Meißel drauf rumkloppen, immer den passenden Hakenschlüssel nehmen! Und wenns dann immer noch nicht geht, anbohren von oben und sprengen. Die Muttern sind Normteile und billich zu bekommen!

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kutt
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#8 Beitrag von kutt » 1. Mär 2006, 10:37

na so drastisch würd ich das mal nicht sehen ...

und übertreiben tust du auch noch ...

es hat keiner was von draufhämmern noch von erhitzen mit dem brenner noch von "haufenweise nüssen" erzählt

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Kegelradsatz neu lagern und einstellen

#9 Beitrag von Boxer » 6. Mär 2006, 23:06

Hallo, ich habe jetzt den kompletten Radsatz neu gelagtert und eingestellt.
So eine Sch.... Arbeit hätte ich mir nicht erträumt. Gerade um das Zahnspiel und ein vernünftiges Tragbild herzustellen habe ich so 20-30 Stunden vertan. Nun ist alles im vertretbaren Zustand und ich werde bald fahren können. Habe übrigens von Fa. Gleason gute Infos zum einstellen von Kegelradsätzen bekommen. Falls ihr so etwas benötigt, meldet euch.
Grüße vom Zweitakt - :wink: Boxer

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