typische Mängel ?

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oldtimerfan
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typische Mängel ?

#1 Beitrag von oldtimerfan » 9. Mai 2006, 18:33

Hallo,

ich möchte mir gern auch eine BK 350 zulegen. Nachdem ich nun schon eine Menge Infos gelesen habe und nun auf diese klasse Seite gestoßen bin, ein Frage an die Experten:

Gibt es Dinge auf die man unbedingt beim Kauf achten sollte, weil Sie sonst schwer zu beschaffen sind oder arg ins Geld gehen ? Typische Macken, die sich mit der Zeit/Erfahrung gezeigt haben ?

z.B. habe ich von Rißbildungen am Rahmen in der Nähe der Hinteradfederung gelesen. Dann ist wahrscheinlich ein neuere Rahmen fällig. oder ?

Gibt es evtl. andere Teile wo man genauer schauen sollte ?

Ist zwar nicht so, dass man bei den BKs aus dem "vollen schöpfen" könnte, aber man muss ja nicht gleich jeden Schrott teuer bezahlen ;-) Also wenn Ihr mir Tipps geben könntet, würde ich mich freuen.

Schöne Grüße
oldtimerfan

PS: Vielleicht möchte ja auch einer noch jemand eine BK loswerden :-) - siehe "Suche"-Forum

ddomes
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#2 Beitrag von ddomes » 10. Mai 2006, 08:46

Hallo oldtimerfan,
also ein typischer Mangel, der an fast allen Maschinen zu beobachten ist, ist der, dass sich der Hauptständer mit seinen zwei Anschlägen in den Rahmen eindrückt. Man sieht dann von der Seite eine deutliche Wölbung des unteren Rahmenrohres nach oben, von innen reingefasst merkt man die plattgedrückte Stelle. Was aber noch deutlicher auffällt ist, dass der Hauptständer dann nicht steil genug steht und keine Luft mehr unterm Hinterrad im aufgebockten Zustand (Ebene...) bleibt. Ursache ist m.E. nach das Antreten und/oder das sich Draufsetzen im aufgebockten Zustand.

Ansonsten fällt mir noch die hintere, linke Achsfaust ein, die sollte im Klemmbereich nicht schon geschweißt worden sein.

Schöne Grüße,
Daniel

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kutt
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#3 Beitrag von kutt » 10. Mai 2006, 08:59

uff ich hoff mal das ich jetzt nicht zu viel mist erzähle

die risse sind nicht im rahmen sondern in der geradewegfederung

und zwar in der - also auf der linken seite, wo die achse geklemmt wird

sonst würd ich noch hinten links und rechts bei der achsaufnahme kuken und zwar dort, wo das rohr der geradewegfederung mit den 2 schrauben geklemmt wird (sieht man auf dem foto auch).

dann auf jeden falls mal am kardan wackeln und schauen wie das spiel des trieblings ist (hinten im kardan) - da ist ein lager, wo die walzen direkt auf der welle laufen - wenn das festgeht hauts die welle kaputt und sieht dann so aus:

Foto

dann kuk mal vorn die bremmsplatte an - evtl die rechte schraube der achse mal etwas lösen und kuken ob und wie weit sich die bremsplatte dreht - da ist vorn an der gabel ein anschlag, der verhindert, daß sich sie platte mitdreht wenn man bremmst

soweit ich weis schlägt diese stelle an der bk aus und es gibt so nen typischen knack beim harten bremsen - irgenwann kanns dann passieren, daß der anschlag an der gabel wegbricht und sich die platte beim bremsen mitdreht ..

dann noch lenkkopflager und gabel (also verschleiß der buchsen in denen die rohre gleiten) - aber ich denk mal das ist nicht bk-typisch

am motor das übliche - auf harte geräusche achten - bei unrestaurierten schlägt meist die kurbelwelle oder der kolbenbolzen ist im kolben ausgeschlagen - aber sicher findet man das nur raus wenn man die zylinder abzieht und richtig nachschaut

und natürlich das mit dem ständer, was ddomes schon erwähnt hat

was schwer zu besorgen ist .. hmm
ich würde sagen:
- zündspulen (also die aus bagalit)
- orginale lenkeramaturen
- gute kardans
- allgemein orginale blechteile (werden nachgefertigt - sind aber z.t. sehr teuer)
- orginale fahrersattel
- linke hinterradfederung (hab ich jedenfalls bis jetzt selten gesehen) - das ist die mit dem bekannten riß
- orginale rücklichter (nachbauten sind nicht so gut + teuer - brauchbare orginale noch teurer)

so das sollte es erstmal sein .. ist bestimmt nicht ganz vollständig ...
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2Takt-Pit
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#4 Beitrag von 2Takt-Pit » 10. Mai 2006, 12:32

kutt hat geschrieben: die risse sind nicht im rahmen sondern in der geradewegfederung
und geschweißt sieht es dann so aus :cry:

Bild
2 Takte aus 2 Zylindern sind völlig außreichend

gruß 2Takt-Pit

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Michael
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#5 Beitrag von Michael » 10. Mai 2006, 18:24

Hallo zusammen,

meines erachtens sind folgende Punkte wichtig:

1. keine Risse in den Radnaben
2. Kardan wackelt nicht (Glocke hat kein Spiel nach oben/ unten)
3. keine Risse im Kardan, Klammfaust und natürlich im Rahmen
4. so viel wie möglich Originalteile (Brems- und Kupplungsamaturen!)
5. keine Verschandelungen (Haltegriff zum Aufbocken abgeflext?, Schutzbleche gekürzt?)


Gruß,
Michael

oldtimerfan
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#6 Beitrag von oldtimerfan » 10. Mai 2006, 21:20

Hallo,

wirklich ein tolles Forum. Vielen Dank für die guten und hilfreichen Tipps.
Denke das wird mir und anderen, die in der gleichen Situation sind sicherlich helfen.

Dann werde ich mal Ohren und Augen öffnen und wenn die Gelegenheit winkt zugreifen. :)

Wie habt Ihr die Sache mit dem eingedrückten Rahmen (durch den Hauptständer) repariert ? Rohr eingeschweisst oder Rohr drübergescheisst ?
Oder lässt sich das so einfach gar nicht richten ?

Schöne Grüße
oldtimerfan

ddomes
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#7 Beitrag von ddomes » 11. Mai 2006, 10:40

Hallo,
also mir ist keiner bekannt, der das sinnvoll gerichtet hätte. Hauptständer mit aufgeschweißten Raupen habe ich schon gesehen, die sollen den fehlenden Weg durch die Delle im Rohr ausgleichen, so dass die Maschine wieder ordentlich dasteht. Aber eine Lösung ist das nicht: einmal eingedellt, wird es immer schlimmer. Ich hatte seinerzeit das Glück, einen neuen :shock: Rahmen zu bekommen, der sah zwar schlecht aus (45 Jahre Schuppen...), aber Rohre und Hauptständer usw. alles perfekt.

Grüße, Daniel

AR-15
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#8 Beitrag von AR-15 » 14. Mai 2006, 13:20

Hallo Oldtimerfan,
ich würde meinerseits etwas "Entwarnung" geben. Die bis jetzt genannten Hinweise sind völlig korrekt. Aber mit Ersatz ist es nur bei Kardangetrieben und nicht gerissenen Radnaben "richtig eng". :evil: Wenn da Risse/Brüche sind -> Nachbauteile gibt es nach meiner Kenntnis nicht. Die linke Achsaufnahme/Geradwegfederung gibt es mittlerweile als Nachbau, auch wenn hier noch "nachgearbeitet" werden muß (Gussnaht etc.). :twisted:
Der Rahmen sollte genau inspiziert werden! Hier ist oftmals der linke Unterzug unmittelbar vor der Ständeraufnahme gebrochen/geschweißt. :!: Ursache scheint das Aufbocken bei Solo-Maschienen zu sein, da dabei eine ruckartige Belastung des Rahmenunterzuges erfolgt. Sichtbare Schweißnähte werden nicht von jedem TÜV`ler bei der Vollabnahme akzeptiert.....
Bremsankerplatte vorn: hier ist oftmals das (Fein-)Gewinde an der "Nase" zur Bowdenzugeinstellung defekt. Reparatur ist nur sehr schwer möglich (eine Art Buchse einsetzen, fixieren und schlitzen). Aber auch hier gibt es einen Nachbau, dessen Herkunft ich selber noch suche, aber schon wiederholt gesehen habe.
Viel Erfolg
AR-15

PS: die Telegabel sollte noch problemlos einfedern. Verzogene/verbogene Gabelholme können zum echten Problem werden.

Oldie

#9 Beitrag von Oldie » 15. Mai 2006, 10:33

Hallo
außer den schon genannten technischen Macken solltest Du auf Vollständigkeit und Originalität achten. Dabei vor allem auf ungekürzte Schutzbleche und originale Sitze. Ist zwar alles noch beschaffbar aber teuer.
Außerdem ist der org. 140 km/h Tacho nur noch sehr schwer zu beschaffen.
Wenn Du Wert auf Originalität legst, dann informiere Dich auch was baujahrkonform ist. Viele 15PS Versionen wurden später zu 17PS 'ern umgebaut. Gerade die 15PS Teile sind daher rar.
Gruß Oldie

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