Kupplung hängt

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herrenfahrer
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Kupplung hängt

#1 Beitrag von herrenfahrer » 27. Mai 2006, 20:37

Hallo BK-Treiber,

nach dem ich drei mal den Motor auseinander hatte, alle Teile dabei erneuert, und die ein oder andere Unwegsamkeit beseitigt hatte, lief meine BK. Genau genommen nur einmal 500 Meter, aber Maschine war OK. Danach wollte ich zu einer kleinen Fahrt starten, Maschine lies sich einmal ankicken, beim zweiten Treten, trat ich ins Leere. Also mal wieder Motor raus ( das 12. mal) Getrieb und Motor inspiziert, nichts zu erkennen. Auf der Werkbank lies sich der Motor mit dem Kickstarter drehen. Motor wieder rein ins Fahrwerk. Wieder das gleiche, beim ersten Kick war alles OK, der zweite Kick ging wieder ins Leere. Frage, hat die Maschine eine Seele, vielleicht eine schwarze? Keine Ahnung, meine Frau meint nur noch, hättest du mit mir manchmal die Geduld, dann..........
Der Klou an der Sache ist, die Kupplung läßt sich dann auch nicht mehr betätigen. Hatte einer von euch das gleiche Problem schon mal gehabt? Weis jemand Rat (bevor ich die Kiste zum Schrottplatz bringe)?

Gruß
Ein jetzt doch genervter BK-Treiber

DS
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#2 Beitrag von DS » 27. Mai 2006, 23:28

Hallo,

was heißt die Kupplung lässt sich nicht mehr betätigen?
Etwa das sich der Kupplungshebel ohne Widerstand ziehen lässt oder gar nicht mehr bewegt?

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kutt
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Re: Kupplung hängt

#3 Beitrag von kutt » 28. Mai 2006, 10:04

herrenfahrer hat geschrieben:... (bevor ich die Kiste zum Schrottplatz bringe)?

Gruß
Ein jetzt doch genervter BK-Treiber

ne schenk sie lieber mir :D

kleiner witz am rande

hast du an alle stifte gedacht, die durch die primärwelle des getriebes gehen ? (da ist ja der lange, der in den druckteller eingreift - dann so ein kurzer (ca 5mm lang) und dann der pilz, der auf's ausrücklager drückt)

wenns daran nicht liegt tippe ich mal, daß im getriebe was falsch ist

ich hatte vor einer weile mal ne anleitung gemacht - danach gehts super (also meins geht schon ca 1000 km ohne probs)

kuk mal unten auf meinen "www" link

ich habe auch noch ein zerlegtes getriebe da - also falls du an einer stelle unsicher bist ob alles noch so ausschaut wie es soll kann ich dir ja vergleichenderweise helfen

ddomes
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#4 Beitrag von ddomes » 28. Mai 2006, 11:38

Hallo Herrenfahrer,
also um mit Gewißheit zu sagen, was bei Dir los ist, müßtest Du genauer den Hergang nach Motoreinbau schildern.
Entwarnung würde ich Dir insoweit geben, als dass Deine Getriebeinnereien nicht die Ursache des Problems ist. Wenn Du mehrfach auf der Werkbank mit dem Kickstarter den Motor durchdrehen konntest, dann stimmt da alles. Stutzig macht mich Dein Kupplungsproblem: Kann es sein, dass Du nach dem ersten mal treten die Kupplung ziehst und danach weder kicken noch Widerstand am Kupplungshebel hast?
Wenn Du ins Leere kickst und Dein Kupplungshebel schlaff hängt, dann kommt die Kupplungsscheibe nicht mehr zurück. Ursachen könnten sein: Scheibe geht schwer auf Getriebeeingangswelle und klemmt, Federn ungleichmäßig und/oder der Blechteller, der die Federn drückt, klemmt in der Schwungscheibe oder die Kupplungsbetätigung in der hohlgebohrten Getriebewelle/Abschlußdeckel am Getriebe klemmt.

Bevor Du den Motor wieder in den Rahmen hängst, probiere auf der Werkbank zu kuppeln und teste es dort. Irgendetwas hängt da...

Viel Erfolg,
Daniel

herrenfahrer
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#5 Beitrag von herrenfahrer » 28. Mai 2006, 17:39

Hallo BK-Treiber,

erstamal Dank an alle die auf "mein" Problem reagiert haben. Das Getriebe war komplett auseinander, neue Lager, Dichtung, Wellendichtringe. Danach hat es auch funktioniert, auch jetzt läßt es sich schalten. Nach meinem jetzigen Wissenstand, müßte das Getriebe OK sein. Da ich noch ein Zweites habe und vergleichen konnte, viel mir nichts ungewöhnliches auf. Der Kupplungsstift geht ja durch eine Hohlwelle bis zur Kupplung. Durch das kurze drehen des Motors duch den Versuch den Motor zu starten, wird plötzlich die Kraftübertragung von der Kurbelwelle zum Getriebe unterbrochen. Der Motor ist sozusagen "ausgekuppelt", als ob sich der Kupplungsstift durch die kurze Drehbewegung in Richting Kupplung bewegt und somit den Motor auskuppelt. Ich ahne bereits etwas, ich werde vermutlich den Motor zum dreizehneten Mal ausbauen müssen, oder hat einer noch einen Typ.

Gruß vom Herrenfahrer

AR-15
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#6 Beitrag von AR-15 » 29. Mai 2006, 22:30

Hallo,
pass auf, bei den "zylinderrollen zur Druckstange" (Teil 02-847.56-0) gibt es verschiedene Längen ! Von 7,5 über 8,5 und 9,5 mm lang. Andere Sache: ich kenne jemanden, bei dem hatte der Flansch der Schwungscheibe einen Haarriss. Entsprechend gab es da unter Last/Wärme ein Durchrutschen der KuWe, wenn auch unter dazu kommender defekter Sicherungskappe (02-842.46-0).
Gruß
AR-15

herrenfahrer
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#7 Beitrag von herrenfahrer » 1. Jun 2006, 16:26

Hallo BK-Besessene

mit den Zylinderrollen zur Druckstange hatte ich schon beim Zusammenbau berücksichtigt. Ich bin mit der Kiste ja auch schon vor dem Wechseln der falschen Kurbelwellenlager (KW wackelte in den neuen Lagern) eine längere Strecke gefahren. Nachdem der Motor wieder im Rahmen hing, bin ich ja auch wieder so zur Probe 500 m gefahren. Wollte eigendlich danach nur mal nach der defekten Glühbirne der Lampe sehen und dann los fahren. Wie gesagt, nach dem ersten Tritt auf den Kickstarter, Motor drehte sich kurz, wollte schon anspringen - klack - Kupplung entkuppelt, nichts ging mehr.

Ein zukünftiger Kameltreiber (klappt vielleicht besser)

AR-15
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#8 Beitrag von AR-15 » 1. Jun 2006, 23:36

Hallo herrenfahrer,
ich will nur mal gaaaanz vorsichtig anfragen: die Kupplungsscheibe ist aber o.k.? Ich habe einige gesehen, wo die einzelnen Stahlsegmente gebrochen/angebrochen waren....
Es könnte ja vielleicht vorstellbar sein, daß im manuellen Betrieb die Bruchstellen sich gegenseitig halten, aber im Lastbetrieb (Motor will laufen -> Kraftfluss Richtung Getriebe) sich diese "auskuppeln"?
Ich hab mich schon immer gefragt, warum die originalen Reibbeläge Segmentbezogen waren, aber bei den "regenerierten" Kupplungsscheiben der Reibbelag als geschlossener Ring aufgetragen wird. In Drehrichtung macht das irgendwie Sinn, um ein weiteres Brechen der einzelnen Stahlsegmente zu unterbinden. Aber in Druckrichtung müßte das Brechen damit eigentlich forciert werden.... Oder liege ich falsch?
Ist nur so ein Gedanke/Idee
Gruß
AR-15

herrenfahrer
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#9 Beitrag von herrenfahrer » 2. Jun 2006, 18:43

Hallo AR-15,

danke für den Hinweis, meine Kupplungsscheibe (Reibbelag) war regeneriert (Firma Dietel), aber es hilft wohl alles nichts, ich muss den Motor noch mal ausbauen und Getriebe und Motor von einander trennen. Das hatte ich beim ersten mal auch schon getan und optisch nichts feststellen können. Mir fällt nur ein, ich habe die Kuplungsstange mit Fett eingerieben, könnte sein das darin das Übel besteht.
Ich hoffe das ich über die nächsten Tage dazu komme den Motor auszubauen. Mein Sohn hilft mit dabei, sein Grinsen wird jedesmal mehr. Hoffentlich kann ich bald Grinsen, wenn ich mit der BK davon brause.

Gruß vom Herrenfahrer

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#10 Beitrag von AR-15 » 2. Jun 2006, 19:57

Hallo Herrenfahrer,
das mit dem Fett war wirklich nicht so toll....
Aber gegen das Grinsen Deines Sohnes weiß ich ein hervorragendes Mittel (aus der Erfahrung mit meinem Junior): gaaaanz langsam angehen lassen und ersteinmal ignorieren (auch wenn´s zugegebenermaßen schwer fällt!). Es kommt der Tag mit Sicherheit, wo unsere "Herren Söhne" auch ein Problem haben und nicht so richtig weiter kommen. Dann sind wir "alten Herren" wieder gefragt...../oder anders gesagt: Rache ist süß...!
Hab ich mit Erfolg hinter mir.
Zum Thema: mach das Fett raus, spül alles ordentlich, damit das Fett auch aus der Hohlwelle raus geht, und versuchs dann mit Öl. Nimm aber mineralisches ! Ich hab in verschiedenen (Motorrad-)Bereichen teilweise nicht so gute Erfahrungen mit den synthetischen/teilsynthetischen Ölen machen müssen. Die sind zwar richtig gut, aber durch ihre Viskosität teilweise zu "klebrig" im kalten Zustand. Und das kann die tollsten Effekte ergeben.
Viel Spaß beim Schrauben am Pfingstwochenende
Gruß
AR-15

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#11 Beitrag von herrenfahrer » 19. Jun 2006, 18:51

Hallo AR-15

Die Ursache der hängenden Kupplung habe ich gefunden. Nach dem wir den Motor aus dem Rahmen hatte, hielt mich nichts mehr zurück. Also, Getrieb abgeblockt. Als ich sah was die Ursache war, habe ich vor Wut gegen die Werkbank getreten. Mein Fuß wird es mir die nächsten Wochen danken. Ich traute meinen Augen kaum, die Kupplungsschraube womit die Kupplung mit der Kurbelwelle verschraubt war, war lose. Der Keil auf dem Kurbelwellenstumpf war in zwei Teile zerbrochen. Die Schraube hatte ein Motoreninstandsetzter (-aussetzter) montiert, mit den Worten, die hält.
Dann auf ein Neues, einen Keil hatte ich noch, also Kurbelwellenstumpf reinigen, Keil rein und Schraube mit Schraubensicherungsmittel wieder rein. Ob das hält?

Werde mich melden, wenn Maschine läuft, wann es auch sein mag.

Gruß vom Herrenfahrer

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#12 Beitrag von kutt » 19. Jun 2006, 21:56

naja

da ist ja so ein teller mit dem die schraube vor dem lösen gesichert wird

ganz wichtig ist, daß man die dicke fette u-scheibe nicht vergißt, die noch da drunter kommt

bei mir hatte die gefehlt - hatte so la la gehalten aber der keil war schon fast 1mm geschert (gut das ich mich entschieden hatte den motor zu machen sonst hätte ich das ding schieben können)

also:

schwungmasse - sicherungsteller - dichtring - u-scheibe - schraube

ich habe die ganze sache bei mir noch extra mit silikon abgedichtet - damit da wirklich keine luft gezogen wird

die schaube habe ich mit einem momentenschlüssel angezogen - ca 130 Nm - aber ich habe auch schon gehört das manche leute da sogar 150Nm draufgegeben haben

und den konus habe ich natürlich sorgfältigst entfettet

die ersten paar hundert km was ich nicht sicher ob das hält - mittlerweile bin ich es

na denn allzeit gute fahrt

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#13 Beitrag von herrenfahrer » 20. Jul 2006, 12:31

Hallo AR-15, hallo Kutt,

ich kann es nicht glauben, meine BK fährt. Bin ca. 100 km störungsfrei gefahren, muss nur noch die Vergaser besser einstellen. Stellt euch das mal vor, nach 6 Jahren "basteln" mal unbeschwert bei schönem Wetter durch die Gegend knattern. Danke an alle, die mir mit Ratschlägen zur Seite standen.

Gruß vom Herrenfahrer

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#14 Beitrag von kutt » 20. Jul 2006, 13:44

herrenfahrer hat geschrieben:... nach 6 Jahren "basteln" mal unbeschwert ...
haha

und ich war bei meiner TS nach nem dreiviertel jahr fehlersuche schon fix und alle weil ich der sache nicht näher gekommen war (aber jetz fährt'se)

na denn allzeit gute fahrt

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#15 Beitrag von AR-15 » 20. Jul 2006, 21:46

Hallo "Herrenfahrer",
und vergiß nicht, bei der Vergasersynchronisation den "kleinen Spiegel" einzusetzen (ist in einem alten Topic beschrieben)! Der hilft echt! Achte auch darauf, daß die Seilzugaufnahme beim Festzihen der Verschlußkappe gern alles "verengt", was zum Klemmen des oberen Schiebers und damit zu unkontrolliertem Hauptschieber führt.
Nach den ersten 100km wünsche ich Dir viel Spaß bei den folgenden tausenden von Kilometern. Die BK hat schon so ihre Eigenheiten. Aber mit jedem problemlosen Kilometer mehr verziehen sich die Mundwinkel unweigerlich in Richtung Ohren....
Gruß
Ingolf

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