Topic 076

Reparatur, Restauration, Adressen

Moderator: Ulrich

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Winterarbeit

#1 Beitrag von Gast » 2. Nov 2002, 01:33

Hi Leute,
ich habe mir im Winter einiges vorgenommen.
1. BK komplett zerlegen, teilweise Sandstrahlen und kpl. lackieren.
Elektrik neumachen, auf 12V umbauen mit so einer Lima-Zündungseinheit.
Telegabel mal nachsehen, die ist wohl nicht mehr OK.
Da sehe ich keine Probleme, das kann ich selbst, hoffe ich.

2. Wieder eine richtige BK daraus machen. Ich brauche dazu die Einzelsitze und ein vorderes Schutzblech. Mein MZ-Händler meint, das wird schwierig, diese Teile zu beschaffen. :?:
Was sollte sowas denn etwa kosten?
Ich habe übrigens als Tauschobjekt einen funktionstüchtigen 250er Panonia-Motor liegen, ist das angemessen?

Schreibt mal bitte, wenn jemand was weiss!
Grüsse, Steffen!

Gast

Bastelabende

#2 Beitrag von Gast » 2. Nov 2002, 11:10

Hallo Steffen,
willkommen in der "Gemeinde". Viel Spaß beim Zerlegen und erst recht dann beim Zusammenbau :wink:
Fahrersattel gibt es als Komplettnachbau ab ca. 170,- € bei diversen Anbietern. Mit Soziussatteln sieht es schon schlechter aus. Du kannst natürlich auch auf Teilemärkten immer wieder nachsehen. Aber dort wird oft (wenn überhaupt) viel Schrott angeboten, der dann in der Aufarbeitung auch nur kostspielig wird. Da kommen die 170 "Teuro" auch schnell zusammen. :(
Einen Vorderradkotflügel habe ich noch da. Kannst mich ja mal anmailen.
Wenn die "kleine häßliche" Ventilkappe im Öldämpfer nicht verschlissen/verschwunden ist, dann ist die Telegabel eigentlich nicht das Problem. Ein paar Dichtungen, ein paar Ringe und die Feststoffbuchsen... Das war´s dann meist auch schon. Teile gibt´s problemlos. Probleme bekommst Du nur, wenn die Trag-/Tauchrohre verzogen sind. Aber um das hinzubekommen, muß man die Maschine schon mächtig "geschunden" haben. :twisted: :twisted:
Schönen "Schrauberwinter"
Gruß
Ingolf

Gast

Re: Bastelabende

#3 Beitrag von Gast » 11. Nov 2002, 13:43

Hallo,

also von Nachbauten würde ich generell abraten, zwar sind die originalen alten häufig in schlechtem zustand, aber von Nachbauten heben sich immer in einem Detail von originalteilen ab. Die Oldtimerfans nach uns werden es uns nicht verzeihen. Auch auf den Kostenfaktor sollte man nicht in erester Linie achten. Man ärgert sich später nur, wenn Fehler dran sind.
So kann ich nur warnen per Versand zu Bestellen. Meist teuer und schlecht. Lass dir Zeit beim Restaurieren und kaufe nicht das erstbeste. So kann man auch geld sparen.

Fahrersattel sind generell schlecht zu bekommen. achte darauf, das kein passig gemachter RT Sattel verwendet wird. :evil:

Gruss Micha

Gast

#4 Beitrag von Gast » 12. Nov 2002, 02:04

Hi,
na soll ich denn wirklich eine völlig serienmässige BK daraus machen?
Ich habe da auch schon nachgedacht, ob voll original oder sinnvoll und ordentlich.
Für mich kommt dann wohl eher letzteres in frage.
Ich will mit der BK bei schönen Wetter mal in´s Bad fahren, und ev. auch gelegentlich zur Arbeit. Und auch mal einfach so am Sonntag nachmittag. Vielleicht auch mal zu einem Oldie-Treffen, da gibt es in meiner Nähe schon einiges.
Ich selbst bin da nicht so auf 100% original eingestellt. Gerade wenn ich mir vorstelle, in der Nacht mit dem 6 Volt Licht herumzufahren, nur weil ich vielleicht deswegen auf einem Treffen einen Blumentopf mit nach Hause nehmen kann.
Naja, das muss ich selbst wissen, ist ja meine BK. Ich werde diese in einen ordentlichen und technisch einwandfreinen Zustand bringen. Sollte natürlich schon wie eine BK aussehen, mit den Einzelsitzen. Aber 100% original und wie neu, das schaffe ich schon zeitmässig warscheinlich nicht.

Ich hoffe jetzt mal, dass ich nicht den totalen Hass aller Oldie-Fans habe, aber ich bin bei diesem Thema etwas anders eingestellt.
Werde natürlich was bis jetzt noch an Originalsubstanz vorhanden ist nicht weiter zerstören und was für mich sinnvoll und möglich ist auch machen.
Grüsse, Steffen!

Gast

das alte Thema

#5 Beitrag von Gast » 12. Nov 2002, 14:12

Das ist dann das alte Thema, was regelmäßig in allen Oldtimermagazinen aufbrandet: der Streit zwischen absoluten Originalitätsfanatikern und denjenigen, die Technik gerne erhalten, aber auch ihren Spaß haben wollen: ohne das Dogma absoluter Originalität.

Beide Wege haben ihren Reiz, ich denke ein wenig Kompromissbereitschaft und schon kann man sich auch über einen guten Umbau freuen. Siehe Rubrik <aktuelle Reisen>50-Jahre-Simson und die vielen Bilder von umgebauten AWOs.

Ich selber bin eigentlich Originalheimer, was aber für die Technik nicht gilt: irgendwann sind auch bei mir 12V dran - und wenn das gut gemacht ist, sieht man ja auch absolut nichts...

Falls Geld keine Rolle spielt, nimmt man klar den qualitativ besseren Auspuff. So aber hab' ich die billigeren Teile dran und freu mich als Student auch über die eingesparte Kohle, von der ich mir zwei Mäntel und neue Bremsbeläge kaufen kann :-) Mit der optischen Unzulänglichkeit kann ich mich da abfinden.

ciao ST

Gast

#6 Beitrag von Gast » 12. Nov 2002, 21:30

Hallo Steffen,
ich komme aus der gleichen "Fraktion", wie Du es wahrscheinlich vorhast.
Die 12 Volt sind schon da und man sieht äußerlich (fast) nichts. Das dünne "Zwischenblech" zwischen Motorgehäuse und Lima-Abdeckung? Damit kann ich leben. Aber die "Nebenbei-Vorteile" sind vielleicht auch nicht unwichtig: verbrannte Unterbrecherkontakte? Vergangenheit. Damit verbundene wiederkehrende Zündungseinstellung? Vergangenheit. Durchgeschlagene Kondensatoren? Vergangenheit. Das "berühmtberüchtige" Rückschlagen beim Motorantritt? (Soll-) Vergangenheit (?). Herkömmlicher Bleiakku mit den üblichen Säureerscheinungen für Lack und Blech? Vergangenheit (wird Gelakku). Einzig wo ich mir noch nicht einig bin: Scheinwerfer mit Bilux oder H4. :?: Habe beide Varianten erstmal vorbereitet. Einen richtigen "nicht-original-Luxus" habe ich mir bei den Schrauben geleistet. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Da habe ich weitestgehend Inbus in VA verbaut. Ich kann damit leben! Und die Dinger sind auf jeden Fall lackschonender (abgerutschter/reibender Schlüssel/Nuss). :!: Aber das ist, wie Sebastian schon sagt, alles eine Frage der eigenen Philosophie. Auch ich will die BK nicht in´s Museum stellen oder weltweit Oldtimerpreise gewinnen, sondern bei "Bilderbuchwetter" fahren und Spaß haben. :D Wie fragte doch mein zukünftiger DEKRA-Vollabnehmer: "....Sie wollen doch nicht etwa so eine "Schwuchtel auf zwei Rädern"....vorstellen...."!! :shock: Das konnte und kann ich mit ruhigem Gewissen verneinen. Probleme hab ich nur mit dem Auspuff. Ich habe auch Nachbauten zu liegen. Die originalen Dinger sollen aber um Welten besser sein. Nur sehen diese (meine) mehr als "bescheiden" aus.... :evil: .. Und ein voll hergerichtetes "Mopped" und dann diese verbeulten/verrotteten "Tüten"..? Ich suche immer noch einen Weg/Anbieter (schon irgendwo im Forum angefragt), der meine alten Anlagen mit einer neuen "Außenhaut" versieht. Mach also was Du denkst, was Dein Geldbeutel und Deine Zeit hergibt. "Nachrüsten" (so oder so...)ist ja auch jederzeit noch möglich. Da fällt mir gerade noch etwas zur "muß-Originalität" ein: wieviel BK´s fahren rum, die eigentlich nach Baujahr Flachschiebervergaser haben müßten. Und wenn man genauer hinsieht/auseinandernimmt.....? :twisted: Ich habe noch niemanden auf einem Treffen gefunden, der seine Vergaser aufgemacht präsentiert hat, nur um auch dieses Detail zu zeigen.
Schönen Abend noch
Ingolf (AR-15)

Gast

#7 Beitrag von Gast » 14. Nov 2002, 16:01

Hi ,BK Freaks

Jeder soll seine Kiste so aufbauen wie er will,ob Original oder nicht , von mir aus auch Schweinchenrosa-lackierung, würde mir auch von keinem reinreden lassen. Meine BK werde ich auch im Winter fahren, also kann ich mir die Kohle für's verchromen schon mal sparen, da is die 12V Anlage schon ne bessere Investition.So,dat is meine Meinung dazu.

Gruss Andreas

Gast

Original oder Fälschung

#8 Beitrag von Gast » 14. Nov 2002, 20:14

Das ist das heisseste Thema was es gibt! Und man kann sich schwer dran verbrennen... Und eigentlich wollte ich mich mal raushalten. Aber:
In manchen Beiträgen lese ich fast heraus, dass manchem an einem weitgehend original hergerichtetes Motorrad nicht viel liegt. Ich finde das sehr schade, denn man sollte der Nachwelt solche technischen Denkmale erhalten. Freilich muss man Kompromisse eingehen, denn auch ich fahre sehr viele Kilometer und nicht nur bei schönem Wetter! Aber ich geniesse dabei das Feeling, das nur ein 50er- Jahre Mopped bietet. Und dazu gehört die eine oder andere Unzulänglichkeit (nicht zu verwechseln mit Unzuverlässigkeit!). Möchte ich ein steriles Retortenbike so schaffe ich mir doch keine BK an! Klar kann jeder seine Maschine so herrichten wie er mag, aber man muss eben aufpassen, dass man nicht zu sehr abdriftet und sich auf einem Chopper a la 80er-Jahre AWO-Manie wiederfindet.
Dagegen wäre ja dann auch nichts einzuwenden und immer weniger "richtige" BKs gäbe es dann!
So, das dazu! (ins Wespennest getreten),

viele Grüsse von Uli :D

Gast

#9 Beitrag von Gast » 15. Nov 2002, 01:35

Uli hat Recht. Es ist eines der "heißesten" Themen/Ansichten. Es gibt und wird wahrscheinlich immer die "originalen", die "fast originalen", die "kaum noch originalen" und die "verbastelten" alten Motorräder (nicht nur BK) geben. Wir haben bestimmt alle schon viele Bilder oder "Live-Stücke" von BK´s gesehen, die als "toprestauriert" ausgegeben werden und wo es einen schon mal "gruseln" kann. :evil: Es gibt Leute, die sogar die letzte Naht an der Werkzeugtasche wieder im Original herstellen wollen. "Hut ab" vor denen (das ist wirklich ehrlich gemeint!!)! :) Aber es gibt auch Leute, die können nicht bis ins kleinste Detail wiederherstellen. Die Gründe sind mit Sicherheit manigfaltig. Also sollten wir doch zumindest die beiden ersten "Kategorien" (s.o.) akzeptieren. Schade ist es nur mit den "Verbastlern", denn dort wird wirklich technische Historie gezielt "vernichtet". (siehe "AWO-Umbauten"....). :!:
Laßt uns eines nicht aus den Augen verlieren: wir alle wollen "BK" fahren! Wann und wie und wo auch immer! Das zählt doch eigentlich nur. Und "Wespennester" oder "Fettnäpfchen" müßten wir doch wohl ganz souverän "umrunden" können??!
Ist halt meine Meinung....
Gruß an alle
AR-15

Gast

Gewachsen oder Restauriert

#10 Beitrag von Gast » 15. Nov 2002, 10:08

Na dann will ich doch auch noch mal... :wink:

Ich finde es ist auch noch ein Unterschied, wie der 'Umbau' entstanden ist.
Jemand der seit vielen Jahren ein bestimmtes Motorrad fährt wird sicherlich die ein oder andere/ große oder kleine Veränderung daran vornehmen. Man 'wächst' schließlich mit seiner Maschine. Sie ist ein (kleiner) Teil seines Lebens. Und man entwickelt sich ja auch im Laufe der Jahre. Was bei so einer 'Verbindung' entsteht, (eagl wie grausig es auch für andere sein mag) hat für mich einen völlig legitimen Charakter. ( An meiner BMW BJ 81 sind auch so einige Anbauteile die den Historiker das Grauen lehren...ich würde sie aber für kein Geld / Ideologie der Welt wieder entfernen!).
Etwas anderes ist für mich wenn man sich einen Oltimer zum Restaurieren kauft. Da finde ich sollte man schon nicht zu weit vom Original abweichen.
Ausnahme: Mann wollte schon vor 40 Jahren eine BK zum Chopper umbauen und hat es aus welchen Gründen auch immer nie geschafft.
Aber wie auch alle anderen schon bemerkt haben, die Motive warum und was jeder mit seiner Maschine macht, liegen nur bei einem selbst.
Ich fand die BK einfach schön so wie sie im Original aussieht. Deshalb werde ich versuchen soweit es möglich ist sie auch in einem solchem Zustand wieder aufleben zu lassen. Änderungen aus technischen Gründen sind dabei nicht ausgeschlossen, ich will die aber dann so unauffällig wie möglich bewerkstelligen.

Viele Grüße aus Hamburg,
erfolgreiches Schrauben und
Gute Fahrt :P

wünscht Holger

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