Rahmen richten im Bereich Ständeraufnahme

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Micha
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Rahmen richten im Bereich Ständeraufnahme

#1 Beitrag von Micha » 11. Feb 2007, 16:35

Hallo BK-Gemeinde,
hat jemand Erfahrung, wie man einen verdrückten Rahmen im Bereich des Ständers wieder in seine ursprüngliche Form bringt? Wie kann man die Ständerdruckpunkte auf den Rahmen von Unten verändern, dass sie nicht mehr eindrücken und den Rahmen verformen. Sollten evt. geringfügig größere Bleche auf den Ständer aufgeschweißt werden?

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kutt
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#2 Beitrag von kutt » 12. Feb 2007, 09:04

hi Micha

soweit ich weis haben die meisten leute nur auf dem ständer etwas aufgeschweißt.

bei mir sind die rahmenrohre auch leicht verdrückt, deshalb hebe ich meine bk auch immer mit sammthandschuhen auf den ständer (sieht manchmal etwas lustig aus)

den rahmen zurückzubiegen sehe ich kritisch, vorallem hätte ich angst, daß der motor dann noch reinpasst
weiterhin weis ich nicht, ob man damit nur noch mehr schaden anrichtet, also z.b. die rohre noch weiter schwächt und diese sich dann nur noch weiter biegen.

wenn wieder saison ist werde ich mal anfangen mit verschiedenen unterlagen zu experimentieren, denn ich denke, daß einfaches aufschweisen die sache mit der zeit nur verschlimmert - wenn man nicht aufpasst (also die rohre noch weiter biegt bzw die dellen im rahmen einfach noch tiefer werden)

man bräuchte da irgendwas flexiebles, was den druck aushält und dennoch den aufschlag dämpft - ich habe schon so einiges gesammelt - mal schaun ob die idee überhaupt was bringt ...

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Micha
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#3 Beitrag von Micha » 12. Feb 2007, 22:52

Hallo kutt,
vielen Dank erst mal für Deine Tips. Ich glaube Du hast Recht mit der These Zurückbiegen bringt nicht dauerhaft etwas. Ich muß jedoch etwas unternehmen z.B. in Form von Gummibeilagen oder ähnlichem Material, da das Aufbocken bzw. das Stehen der Maschine sonst nicht mehr gewährleistet ist. (Ständer ist soweit nach vorn geneigt, daß kein Rad mehr Luft zum Boden hat). Ich werde vielleicht auch verschieden harte Gummibeilagen testen.
Wir können uns dann später noch mal austauschen.

Mit freundlichen Schraubergrüßen

Micha

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kutt
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#4 Beitrag von kutt » 13. Feb 2007, 08:57

ich hatte auch erst die idee mit dem biegen, aber ohne das metall vorher zum gühen zu bringen scheint das einfach zu weich zu werden.

ich habe mal an meinem stoßdämpferträger meiner ES250 probiert - da waren die aufnahmen durch überlast nach oben gebogen - das material hatte dann kaum noch festigkeit

zum glück hatte ich schon voher an ersatz gedacht :)

zum thema unterlegen - ich habe so verschiedenes zeug da - ich dachte erst mal an einen relativ harten gummi mit fasereinlagen - das würde dann auch immer den hieb auf den rahmenunterzug dämpfen, der beim aufbocken entsteht

ich habe mir das noch nicht so genau angeschaut, aber wie liegt denn der ständer unten am rahmen an ? ist das eine fläche, die unten in das rahmenrohr drückt, oder doch noch eher eine spitze

letzeres wäre dumm für die unterleg-geschichte :)

Ulrich
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#5 Beitrag von Ulrich » 13. Feb 2007, 09:07

Ich habe die eingedrückten Stellen im Rahmen aufschweißen lassen. Somit sind die Dellen aufgefüllt und ich denke auch, daß die kritische Stelle damit etwas verstärkt ist.

Viele Grüße von Uli :D
Einmal BK, immer BK!

Wolli
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#6 Beitrag von Wolli » 13. Feb 2007, 13:18

Hi Leute,

habe das gleiche Problem auch gehabt. Eigendlich sind es bei mir drei Probleme. :oops:

1. die verzogenen Tragrohre
2. die Eidellungen in den Rohren der Ständeraufnahme und
3. die gewachsenen "Langlöcher" der Ständeraufnahme.

zu 1. habe ich mich nicht getraut auf den Rahmen einzuwirken :( , aber die Eindellungen habe ich ebenfalls mit Auftragsschweißen wieder geschlossen. (Nachbearbeitung mit Meißel, Feile und den Dremel, so dass da jetzt eine grade Fläche ist)

Das 3. Problem habe ich so gelößt, dass ich die alten, Buchsen aus dem Hauptständer geschlagen habe und gegen größere ersetzte. Die alten hatten einen Innendurchmesser von 8 mm und außen einen von 12 mm. Neue Buchsen, innen 10 mm und außen 14 mm, zu drehen war kein Problem, wichtig ist nur das sie ein paar mm breiter als das Ständerauge sind.

Anschließend die Augen am Ständer von 12 auf 14 mm und am Rahmen die ausgefranzte 8mm Bohrung für den Hauptständer-Befestigungen auf 10 mm erweitern. So montiert steht die Lady wieder wie am ersten Tag und der Ständer klappt wieder von alleine zurück. :P

Wolli

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#7 Beitrag von ddomes » 13. Feb 2007, 13:53

Hallo Leute,
das Problem fängt leider immer mit dem Eindrücken der Rohre an der Ständeraufnahme an. Dadurch werden die Rohre in ihrer Struktur so geschwächt, dass dann das ganze Rohr krumm wird. Eine echte Reparatur geht meines Erachtens nach nur durch Austausch der Rohre, professioneller Schweißer vorausgesetzt...aber im Bereich Motorradrahmen ist ja viel machbar.
Woher das Eindrücken kommt? Ich habe schon manchmal Leute gesehen, die die BK aufgebockt antreten. Volles Körpergewicht schlagartig auf den Kickstarter usw. :x Dann sind da noch die typischen "Sitzungen" auf dem aufgebockten Motorrad...
Ich denke, wenn das Rohr noch gut in der Substanz ist (kaum noch zu finden), wäre eine dem Außendurchmesser des Rahmenrohres angepaßte Auflage des Ständers (aufgeschweißt...) die beste Vorbeugung. Dann findet eine nicht so punktförmige Krafteinleitung statt...
Ich hatte damals das Glück, einen neuen Rahmen mit Ständer zu bekommen, seitdem bocke ich das Motorrad immer normal auf, vermeide aber tunlichst das Ankicken bzw. Sitzen mit aufgebocktem Ständer!!!

Schöne Grüße,
Daniel

Oldie

#8 Beitrag von Oldie » 13. Feb 2007, 16:04

Hallo,
hatte das Problem auch. Zum Glück waren die Rahmenrohre aber nicht verzogen, da der Vorbesitzer schon eine Stahlplatte vorne gegen den Ständerhalter geschweißt hatte. Ansonsten war alles schon x-mal geschweißt, gerissen und wieder verstärkt. Ich habe dann die Halterungen komplett abgeflext und die Rahmenrohre glattgeschliffen. Aus passendem Stahl-Vierkantrohr habe ich mir dann neue Aufnahmen gefertigt und aufgeschweißt. Von den äußeren Abmessungen entsprechen diese den Originalen, habe aber die großen Bohrungen im vorderen Bereich weggelassen (wofür sind die eigentlich?). Die hinteren Aufnahmebohrungen für den Ständer habe ich zusätzlich mit aufgeschweißten U-Scheiben verstärkt. Vorne habe ich Bleche als Ständeranschlag aufgeschweißt. Der Ständer liegt nun nicht mehr auf dem Rahmenrohr auf, sondern schlägt vorne gegen dieses Blech an.
Ein Richten der Rahmenrohre ist meines Erachtens nur möglich, wenn die Ständeraufnahmen komplett abgeflext sind. Dann kann man versuchen, den Rahmen in eine Rohrbiegemaschine (vom Klempner) einzuspannen und vorsichtig die Rohre zurückzubiegen.
Gruß Oldie

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Micha
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#9 Beitrag von Micha » 13. Feb 2007, 20:03

Hallo BK-Gemeinde,
vielen Dank für die sehr konstruktiven Tips die von Euch kommen.
Besonders gut finde ich Oldies Vorschlag bzw. seine praktizierte Ausführung mit einem neu geschaffenem Anschlag, diesen gibt es ja auf der Gegenseite in solider Ausführung auch. Diese Ausführung werde ich evt. nachvollziehen, ist jedoch nur bei einer Totalrestaurierung praktikabel. ( Schweißen, Lackieren).

Mit freundlichen Schraubergrüßen

Micha

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