Topic 096

Reparatur, Restauration, Adressen

Moderator: Ulrich

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Kurbelwellenkur

#1 Beitrag von Gast » 14. Dez 2002, 11:02

Liebe Gemeinde,

da ich in diesem Winter die Kurbelwelle neu lagern möchte, habe ich folgende Frage :
nach Preisvergleichen bei den Anbietern stiess ich auf sehr hohe Unterschiede. Das ist bei den Kugellagern nicht ganz so dramatisch, obwohl es auch schon rund 10 Euro differiert, jedoch bei dem NJ-Rollenlager war die Preisdifferenz enorm! Beim Dietel kostet es 30 Euro, bei einem SKF-Händler jedoch satte 46 Euro! :shock:
Hat jemand mit dem Dietel-Teil Erfahrungen, kann man es kaufen oder soll man lieber die Finger davon lassen? Kann mir jemand einen anderen günstigen Anbieter solcher Teile mitteilen?

Und gleich fällt mir nochwas ein: mich würde mal interessieren, wie Ihr den Kardan material- und lackschonend ausbaut! :wink:

Viele Grüsse Uli :D

Gast

#2 Beitrag von Gast » 14. Dez 2002, 15:41

Hallo Uli,
ich habe das NJ-Lager von Dietel bestellt. Angekommen ist ein original FAG-Lager ("Kugelfischer"). :D Und FAG ist ja ein großes, bekanntes Unternehmen. Wie es läuft? Keine Ahnung. Werde das erst im Frühjahr "erfahren". Bin aber bei dem Hersteller sehr optimistisch.
Kardanausbau: Welle oder Getriebe? :?:
Schönes Wochenende
Gruß Ingolf
PS: vor einiger Zeit wurden mal angeblich "originale Lager" bei Ebay angeboten. Ohne Verpackung, ohne Herstellerhinweis. Die gingen für horrende Preise raus.

Gast

Ku-We

#3 Beitrag von Gast » 14. Dez 2002, 20:34

Hallo Ingolf,

ich wusste ja, dass Du die Kurbelwelle auch schon neu gelagert hast, darum finde ich es prima, dass Du so schnell geantwortest hast :D .
Wenn es beim Dietel FAG-Lager gibt, ist ja alles Bestens. Dann geht der Preis völlig in Ordnung! Wie gesagt, es gibt da Anbieter die langen kräftig hin! :evil: Über Ebay ganz zu schweigen. Ich bin da auch etwas aktiv, ich weiss ein Lied davon zu singen... :roll:
Mit "Kardan" meine ich das komplette Gehäuse in dem sich das Winkelgetriebe befindet. Beim Ausbau zerkratze ich mir immer (bis jetzt zweimal gemacht, früher achtete man nicht so darauf) den Lack am oberen und unteren Rahmenende (Federspannung). Außerdem habe ich immer Angst um den Chrom an der Federhülse :cry: . Da hätte ich halt gerne gewußt, wie Ihr das macht!

Viele Grüsse von Uli

Gast

#4 Beitrag von Gast » 14. Dez 2002, 21:57

Hallo Uli,
Kardanein-/ausbau: den Ausbau habe ich "ohne Rücksicht auf Verluste" bewerkstelligt (siehe die Bilder von meinem "Ausgangsmaterial"). Einbau: obere Chromhülse außen und Hände richtig entfetten (habe Bremsenreiniger genommen), aufsetzen, kurzer Ruck unter Einsatz des persönlichen "Lebendgewichtes" von oben und alles war drin. Ging einfacher, als ich angenommen hatte. :D Demontage müßte ähnlich sein. Was Schwierigkeiten bereiten könnte, das ist der Aus-/Einbau des Führungsrohres. Habe da (beim Einbau) auch fast verzweifelt. :evil: Durch die Grundierung und Pulverbeschichtung des "neu gemachten" Rahmens ging nämlich nichts mehr! Erster Versuch mit etwas Gewalt endete mit der Beschädigung (Stauchung) des Innen-Feingewindes! :evil: :evil: Danach war ich über eine Woche nicht "ansprechbar", da ein entsprechender Gewindebohrer zur Nacharbeit nicht aufzutreiben scheint. Die dann als "Eingebung" praktizierte und bewährte Lösung: M16-Gewindestab + entsprechende Muttern und Scheiben -> und das Ganze als "Einziehvorrichtung" benutzen! :idea: Geht absolut top und gefühlvoll! War und bin super begeistert!
Ich wünsche Dir viel Erfolg und: das "Innenleben" des Kardangetriebes gibt dann die richtigen "Denksportaufgaben". Ein bestimmtes Schrägrollenlager ist nämlich offensichtlich nicht mehr offiziell beschaffbar (habe lange recherchiert und nichts passendes gefunden). :?
Viel Spaß
Gruß
Ingolf

Gast

Kardan

#5 Beitrag von Gast » 14. Dez 2002, 22:50

ja, genauso hab' ich das auch praktiziert.
Ordentlich Holzblöcke untergelegt, dass der Rahmen nicht mehr wackelt und dann Hand an die Hülsen gelegt.
Ansonsten so wie in der Bedienungsanleitung.

Zum Radial-Schrägkugellager: es gibt auch da jetzt eine Lösung, kann aber z.Zt. nichts qualifiziertes sagen, weil selbst noch nicht gemacht.
Hoffe auf die Jungs von der Müritz oder die BK-IG - die wissen das.

ciao ST

PS: updates auf www.bk350.de
Zuletzt geändert von Gast am 16. Dez 2002, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Kardan

#6 Beitrag von Gast » 15. Dez 2002, 21:52

Danke für die Tips :D

Ich bin in Sachen Kardan zwar kein Novize, gerade das Innenleben ist mir schon ziemlich vertraut, aber man "freut" sich doch, wenn Ihr auch die ähnlichen Probleme habt wie ich :wink: Wenn man da so über dem Rahmenheck hängt und nicht weiss, wie man am Besten die Chromhülse umklammert und drückt damit dieses dämliche Ding so raus- oder reingeht wie man es möchte und dann trotzdem wieder die untere Hülse zum zigsten Male wegrutscht:evil:
Mit dem Führungsrohr gebe ich Dir voll recht Ingolf, da habe ich auch so meine Spezialerfahrungen mit zerstörtem Gewinde usw. Zwar nicht bei der BK (da konnte ich dann meine Erfahrungen nutzen) jedoch an der RT bin ich auch schon verzweifelt :evil:
Um auf das Schrägkugellager zu kommen, ich suchte vor Jahren auch mal eins. Ich weiss nicht mehr genau wieso und warum, ob es keins gab oder was, jedenfalls baute ich ein grössenmässig vergleichbares, normales Kugellager ein. Und bis zum Umbau auf Solo im letzten Jahr, wo ich ein komplettes Gehäuse/Innenleben implantierte, gab es mit diesem Lager auch keinerlei Beanstandungen. Weder bei BW-Betrieb, schon garnicht bei Solofahrten. Vielleicht kann man das so umrüsten? Der Einbau war jedoch etwas schwieriger (der Ausbau könnte noch problematischer werden), da das mit dem geteilten Lager alles viel bequemer von statten geht.

So, das ist ja wieder lang geworden...Einen schönen Abend wünscht Uli :D

Gast

#7 Beitrag von Gast » 16. Dez 2002, 00:49

Hallo Uli,
ich vertraue momentan auch auf ein "Kullerlager" (von drei verschiedenen Seiten, unabhängig von einander, als brauchbare Alternative empfohlen).
Wenn Du bei der unteren kleinen Hülse "Wegrutschprobleme" hast -> mach doch einen selbstklebenden Moosgummiring (1mm) dazwischen. Der wird hinterher "weggedrückt" und nach Beseitigung der "Reste" dürfte man nichts mehr sehen. Ist aber nur so eine Idee, da ich das Problem nicht habe/hatte.
Gruß Ingolf

Jungs von der Müritz

#8 Beitrag von Jungs von der Müritz » 16. Dez 2002, 17:59

Hallo zusammen!

Zu erst einmal möchten wir davor warnen das Halslager gegen ein
normales Rillenkugellager zu tauschen!
Das Originale Halslager ist nicht zum Spass geteilt, denn es ist ein sogenanntes Vierpunktlager. Das heißt es ist für wesentlich höhere
axiale Beanspruchungen ausgelegt, denn dieses Lager muss die Axialkräfte des Kardans aufnehmen. Die Teilung des Lageraussenringes erfolgte aus folgendem Grunde, nur so konnten mehrere Kugeln zwischen Außen- und Innenring gebracht werden!
Es kann ja sein, das ein Rillenkugellager eine Weile dieser Aufgabe gewachsen ist, aber bestimmt nicht von Dauer. Deshalb empfehlen wir die Verwendung eines Vierpunktlagers(so hießen die Dinger auch früher schon)
die jetzige Ausführung ist am Innenring geteilt. Größe und Bezeichnung:
QJ304 MPA
Das fordere und hintere Kurbelwellenlager sollte in C3-Ausführung(höhere Radialluft) für die thermische Ausdehnung verbaut werden!
Eine ander Lösung für das fordere KW-Lager ist gerade in Erprobung.

Bis dann
Die Müritzer

Gast

#9 Beitrag von Gast » 16. Dez 2002, 19:29

Hallo "Müritzer",
danke für die Hinweise! Und wo bekommt man das "QJ 304 MPA" her? :?: :?:
Viele Grüße in Richtung Norden
Ingolf

Die Jungs von der Müritz

#10 Beitrag von Die Jungs von der Müritz » 16. Dez 2002, 22:20

Dir soll geholfen werden!

Versuche es doch bei einem örtlichen Kfz-oder Landmaschinenteilehändler.
Wenn das nicht funktionieren sollte, dann versuche es bei den Lagerherstellern direkt.FAG,SKF...
Die Adresse von FAG:
Fag Kugelfischer-Gruppe
Postfach 1260
97419 Schweinfurt
Tel.09721/91-0
oder:
www.fag.de

viel Glück
bis dann
die Müritzer

Gast

Kardan Halslager

#11 Beitrag von Gast » 17. Dez 2002, 12:10

Auch nochmal vielen Danke für die Hilfe! :wink:

Gestern war leider mein Wohnheimnetzwerk ausgefallen... deswegen erst jetzt:

Folgende Daten aus dem Netz von SKF:

QJ 304 MA Vierpunktlager, mit Massiv-Käfig aus Messing d=20 D=52 B=15, Gewicht 0.184 kg
64.04 Euro Brutto / Stk

eine kleine Skizze mit den Daten bekommt man unter:
http://www.skf.ch/cgi-bin/skf_db.cgi?db ... ils=1&me=1

Bei FAG kann man sich unter http://www.fag.de/NASApp/Access/index.jsp auch ziemlich schnell durch den Katalog ans Ziel klicken (Quick search: "qj 304" und dann "Produkte" ..).

ciao denn,

Sebastian

PS: Eintrag aus der Ersatzteil-Liste: Radial-Schrägkugellager 20x52x15 QB20 DIN 628

Gast

Vierpunkt-Radial-Schrägkugellager

#12 Beitrag von Gast » 17. Dez 2002, 19:37

Ich möchte mich auch für die vielen Ratschläge bedanken! Viel Neues hat man ja erfahren können. :D
Erneuert man nun dieses Lager gegen so ein "QJ 304 MPA", könnte man ja denken, für eine lange Zeit mit dem Kardan Ruhe zu haben. 8)
ABER :shock: wie verhält es sich mit der Ritzellagerung? Den äusseren Rollenlaufring und die Zylinderrollen auswechseln geht ja, wenn die Teile erhältlich wären, problemlos, nur der innere Laufring ist ja Eins mit dem kompletten Ritzel :evil:
Was würde mir da im Falle der Überholung bevorstehen? Könnt Ihr dazu auch was sagen :?:

Viele Grüsse von Uli

Gast

#13 Beitrag von Gast » 21. Dez 2002, 02:14

Hi Leute,
mal so als Info:
Wenn Ihr nicht wisst, woher man Normteile, Lager, Simmerringe, Gummiringe und Gummiprofile bekommt, habe ich eine Adresse:

Rabe & Leuthold
Techn. Industriebedarf
Saarstrasse 4
08056 Zwickau
Tel. 0375 213931
email: mail@rabe-leuthold.de

Das ist eine ganz kleine Fa., aber sehr kompetent.
Ich selbst habe es ja mehr mit Autos und alten Baumaschinen usw., aber dort wurde immer alles beschafft, falls es nicht auf Lager war.
Kann ich empfehlen,
Grüsse, Steffen!

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