Hallo,
danke für die vielen fundierten Daten und Hinweise. Das ein modifizierter ETZ 250er Motor, bei mir nur Einlassfenster 8l/100km nahm bestätige ich vollkommen. Bei mir waren es 8,4l/100km mit Dauervollgas Autobahn Bautzen-Halle, bei ca. 120..140km/h.
Die serienmäßige Zündung von MZ und auch die von PVL (nach 1990) haben keinerlei Zündverstellung gehabt.
Wichtiger Hinweis, danke!
Das Vorgehen bei den Messungen und Prüfstandsläufen deutet auf professionelles, ingenieurmäßiges Handeln hin, echt fundiert!
Ich habe auch mal eine Zündung gebaut, die analog zum Fliehkraftversteller zum Starten die Zündung auf spät verstellte (um das Rückschlagen zu verhindern), es stellte sich heraus, daß der ansonsten fast serienmäßige 250er ETZ-Motor so kaum noch ansprang, eine halbwegs verläßliche Rückschlagsicherung habe ich nur erreichen können, indem kurz vor dem Auslösen des Funkens die Winkelgeschwindigkeit der KW ausgewertet wird, und nur gezündet wird, wenn der Kolben mit hoher Wahrscheinlichkeit den OT überwindet.
Das ist mir mit den heutigen Entwicklungsumgebungen bei Controllern kein Problem mehr. Ich analysiere ob der Motor sich dreht und erst nach einer gewissen Anzahl von Umdrehungen aktiviere ich die Zündung. Die ETZ spring beim erstem mal perfekt an. Wenn ich den Offset auf zu früh stehen habe passiert es ab und an, dass der Motor rückwärts läuft. Ein Manko in Serie für mich kein Problem da nur sehr selten und bei vergessenem Offset.
Die serienmäßigen 301-Zylinder waren nicht "von Bohrung/Hub besser", sie waren im Prinzip nur aufgebohrte 250er.
Genau das meinte ich, gleicher Hub aber größere Bohrung. Darum finde ich den 301er besser als den 250er, rein vom Fahrgefühl zwischen 250er und 301er Aggregat, meinen Erwartungen an einen Motor, kann natürlich auch subjektiv sein. Das etwa quadratische Verhältnis 56/58 -150er und 69/65 -250er Bohrung/Hub wird ja damit noch mal etwas größer.
Dafür hatten sie große thermische Mängel und mußten wegen ständiger Klemmer palettenweise verschrottet werden. Erst die Nicasil-Zylinder und die wassergekühlten haben funktioniert, aber da war es für MZ schon zu spät. Ja, auch das gab es, und wenn Du so einen Zylinder bekommst, kannst Du Dich glücklich preisen.
Mein 301er Motor hat jetzt 18Tkm runter und läuft prima, gebaut nach 1990. Vor ca. 2000km hatte ich diesen wegen Getriebmängeln komplett zerlegen müssen. Der Zylinder und der Kolben hat dabei keine Auffälligkeiten gezeigt.
Was war den das Kernproblem des 300er, dass die Motoren geklemmt haben und nach welchen km, welches Mischungsverhältnis, welches Öl, Getrennt- oder Gemischschmierung? Ein rein thermisch bedingtes Problem?
...ist der für die Brenngeschwindigkeit maßgabliche Kompressionsenddruck beim Zweitakter fast immer konstant.
Bei sinkendem Füllungsgrad? Sie haben bei den Läufen den Druck jedes mal über KW aufgezeichnet? Wie wurden die Messungen gemacht, so dass der Motor vom Prinzip unverändert blieb und der Druck am Sensor des Brennraumes entsprach - Druckverluste?
etwa 0,2 bis 1 ms
also bei 0,2 ms um bis zu Faktor 5 geringer.
Bei 10m/s würde bei der 250er bei 6000 U/min das Durchbrennen rund 4ms dauern, da müßte der Zündpunkt 144°KW v.OT liegen (!!!), mit etwas Kopfrechnen erkennt man schon, wie absurd das ist.
Das Verbrennen/die thermische Umsetzung und der Druckverlauf soll doch nicht komplett vor OT geschehen/liegen, dass ist jedenfalls mein aktueller Stand. Wenn man die Kraftwirkung des durch die Verbrennung enstandenen Druckverlaufes mit der Momentenentwicklung an der KW analysiert, kann das ja unabhänig von den Steukanälen ja gar nicht gehen. Ich will ja Moment abnehmen und keine mechanische Heizung bauen. Das sieht man eigentlich auch bei vielen Messungen Druckverlauf über °KW. Wenn man 30m/s und Verbrennung über OT ansieht werden die °KW doch schon realistischer, oder?
Beim linken Zylinder ist die Kolbendruckseite auf der thermisch kritischen Auslaßseite, oder willst Du das auch umbauen?
Das verstehe ich vom Zusammenhang und den fehlenden Fakten nicht. Äußerlich soll der Block und die Krümmer optisch gleich bleiben. Wobei man ja schon über eine Realisierung eines rechten und linken Zündkennfeldes + Zykleneffekte unter speziellen Randbedingungen kühlen könnte. Auch die Gemischzuführung für rechts und links soll im Inneren optimiert werden, also nicht die zwei originalen BK Vergaser. Ich denke an ein doppeltes Membransystem (rechts/links) (durch neue Kolben/steuerkanten zwangsweise bedingt) mit zwei unerschiedlichen Vergasern (noch gekoppelt) - Teillast- Volllastproblematik. Wobei Spitzenleistung nicht das Ziel ist!
Die Füllung des Zylinders ist bei Teillast annähernd wie bei Vollast, nur der Frischgasanteil ist geringer..
Das werden wohl die vielen Messungen ergeben haben. Von der Seite der Strömungsverluste gesehen (bei unterschiedlichem Massestrom - Volumenstrom), dem unterschiedlichen Einlassquerschnitt, dadurch des unterschiedlichen Schwingverhaltens des Gemisch im Einlass- und Auslasssystem ist mir das aber nicht wirklich verständlich. Bezieht sich die Aussage au den Massestrom? Wie wurde dies durch praktische Messungen belegt. Direkt geht das ja wohl nicht, wie wurde dann indirekt mit welchen Größen gemessen?
Ich will Dir Deine Motivation nicht nehmen, aber wenn das "Verbessern" eines Zweitakters so einfach wäre, würden heute keine Viertakter mehr laufen. Das ist eine Sysiphusarbeit und gelingt nur, wenn man über die nötige Ausstattung, Personal, Zeit und Geld verfügt. Insbesondere letzteres hat stets gefehlt und dürfte auch der Hauptgrund sein, daß heute niemand mehr auf diesem Gebiet ernsthaft forscht.
Ich will auch keine grundlegende Verbesserung des Zweitakters erreichen. Das System ist ja nicht für die ETZ entwickelt worden. Ich habe damit die Möglichkeit mir das Verhalten der ETZ so anzupassen wie es mir am besten gefällt. Das soll auch die BK erhalten. Meine Motorräder werden auch nicht permanent gequält. 200km Dauervollgas im Sommer hat mein 301er Aggregat nie erfahren.
Und ein getunter BK-Motor dürfte kaum 10.000 km erreichen.
Ich denke das hängt auch ganz massiv mit dem Einsatz zusammen. Wenn man die möglichen Drehzahlen sehr selten nutzt, thermisch kritische Rahmen Bedingungen vermeidet und die innerer Kühlung mit den heute möglichen Mitteln optimiert, hoffe ich auf mehr als 10Tkm. Auch der Bereich Gemischaufbereitung/ Steuerung der Zuführung soll ja anders werden. Diese 10Tkm werde ich wohl erst in 100 Jahren erreicht haben

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Das ist eine Sysiphusarbeit und gelingt nur, wenn man über die nötige Ausstattung, Personal, Zeit und Geld verfügt.
Ganz genau! Besonders wenn man sich schon mal aktiv längerfristig im Bereich cfd eingearbeitet, Berechnungen druchgeführt hat, wird man diesen Standpunkt sofort unterschreiben. Bloß welche Entwicklung ist heute keine Sysiphusarbeit mehr?
Gruß Markus
Hat noch jemand Infos zu:
Darum - Mir fehlt z.B. für die Auslegung.:
Gewicht eines Originalkolbens (z.B. 59,5) in [g]
Gewicht Originalkolbenbolzen in [g]
Gewicht Originalpleul ohne Lager in [g]
Durchmesser Originalhubzapfen für Pleulaufnahme an KW in [mm]
Abstand Mitte Kolbenbolzen - Mitte Hubzapfen des Pleuls in [mm]
Lagertyp des Pleullagers am Hubzapfen
Abstand Mitte Kolbenbolzen zu oberer Kante (Steuerkante) am Kolben in [mm]
Kann mir da jemand helfen?
Gruß Markus