Verdichtung erhöhen

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Utomborder
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Re: Verdichtung erhöhen

#16 Beitrag von Utomborder » 14. Nov 2011, 20:23

Sind da Gewinde in den 4 Bohrungen?!

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bujatronic
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Re: Verdichtung erhöhen

#17 Beitrag von bujatronic » 14. Nov 2011, 21:32

Sieht ganz so aus. Sicher, weil man die BK-Köpfe (im Gegensatz zu anderen) nicht am Kerzengewinde aufnehmen kann.
Hier hat also jemand sich gedacht, dort M10 reinzuschneiden und das ganze festzuschrauben. Daß er dadurch aber die radiale Zentrierung des Kopfes bei der Montage versaut, und die Gefahr des Anschlags des Kolbens an den Kopf heraufbeschwört (weil die Quetschkante nunmehr zuweit innen liegen kann), hat der schneidige Tuner sicher nicht bedacht.
Naja, mir kommt die ganze Aktion hier ziemlich irrational vor. Ich gebe allerdings zu, daß ich in meiner Sturm- und Drang-Zeit auch so ähnliches gestartet habe. So habe ich meinen OPEL Olympia (Bj. 35) durch Umbau von SV auf OHV (Kopf vom 408er Mosi) von schlappen 24 auf ca. 45 PS verholfen. Nach knapp 10 tkm riß dann ein Pleuel ab, und ich durfte von vorn beginnen. Das sollte den Bastlern eine Warnung sein, denn im Gegensatz zu einem PKW kann man ein Motorrad nicht so einfach abschleppen (mir half damals ein H6).
Wenn ich Quetschkante und Dichtfläche bearbeite, werden die Köpfe zwar auch an den 4 Löchern aufgenommen, allerdings mit justierbaren Bolzen und dann mit der Spitze angedrückt. Nach Ausrichten mit der Meßuhr kann man dann einwandfrei arbeiten.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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Re: Verdichtung erhöhen

#18 Beitrag von Utomborder » 15. Nov 2011, 17:25

Wers eilig hat sollte eben japanische Motorräder fahren....!

354 Frank

Re: Verdichtung erhöhen

#19 Beitrag von 354 Frank » 15. Nov 2011, 21:21

Mir geht es auch nicht um eine Leistungssteigerung, eher um eine Verbesserung!
Eine verbesserte Abdichtung des Getriebes ist sicherlich eine tolle Sache die den meisten gefallen wird auch wenn Simmerringe nicht dem Original entsprechen.
Sie wird ebenso an meiner BK zum Einsatz kommen wie die auf 60Watt umgebaute Lima inklusive Edmund Zündung.
Was die Schadensbilder an den Köpfen angeht bin ich mir sicher dass das Klopfnester sind!! Ich habe in den letzten zwei Jahren so ziemlich alles an Kopfschrott zusammen gekauft was ich bekommen konnte. (eine schwere Hürde zwei intakte Köpfe zu bekommen),
Alle Köpfe zeigten dasselbe Schadensbild, mal mehr mal weniger stark. Auch muss ich dem Oldiesegler Recht geben das die eine Seite immer stärker betroffen ist.
Abgebrannte Mittelelektroden schließe ich aus, die kommen zwar vor, aber so häufig?
Abdrücke von abgebrochenen Kolbenringen sehen anders aus, da habe ich auch einen.
Und wie schon geschrieben betrifft das Problem nicht nur die Qetschfläche sondern auch den Kolben! Es kommt zu „Klemmerscheinungen“ im Bereich der Ringzone oben. Je größer das „Nest“ ist, je größer ist auch die Klemmstelle!
Auftragsschweißen an kaputten Flächen kann ich machen, wenn jemand bedarf hatt.

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bujatronic
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Re: Verdichtung erhöhen

#20 Beitrag von bujatronic » 17. Nov 2011, 14:52

also, ich glaube nicht, daß ein Motor mit einer Verdichtung von 6,5 : 1 zum Klopfen neigt, gleich gar nicht mit den heutigen Kraftstoffen, zumal die Geometrie von Quetschkante und Brennraum bei der BK ja eigentlich den modernen Richtlinien zur Vermeidung von Selbstzündung ganz gut entspricht (gute Verwirbelung). Ich halte das Spuren von Ölkohle oder Korrosion. So waren bei meinen Köpfen erhebliche Unebenheiten z.B. auch an der Dichtfläche, und da kann es ja mit Sicherheit nicht "geklopft" haben.
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Re: Verdichtung erhöhen

#21 Beitrag von bigmolly1000 » 17. Nov 2011, 17:40

bujatronic hat geschrieben:Sieht ganz so aus. Sicher, weil man die BK-Köpfe (im Gegensatz zu anderen) nicht am Kerzengewinde aufnehmen kann.
Hier hat also jemand sich gedacht, dort M10 reinzuschneiden und das ganze festzuschrauben. Daß er dadurch aber die radiale Zentrierung des Kopfes bei der Montage versaut, und die Gefahr des Anschlags des Kolbens an den Kopf heraufbeschwört (weil die Quetschkante nunmehr zuweit innen liegen kann), hat der schneidige Tuner sicher nicht bedacht.

Sehr Guter Punkt: es müssen also Gewindebuchsen in die Löcher Außen M10 innen 8,1mm mal sehen ob ich die hinkriege.


Naja, mir kommt die ganze Aktion hier ziemlich irrational vor. Ich gebe allerdings zu, daß ich in meiner Sturm- und Drang-Zeit auch so ähnliches gestartet habe. So habe ich meinen OPEL Olympia (Bj. 35) durch Umbau von SV auf OHV (Kopf vom 408er Mosi) von schlappen 24 auf ca. 45 PS verholfen. Nach knapp 10 tkm riß dann ein Pleuel ab, und ich durfte von vorn beginnen. Das sollte den Bastlern eine Warnung sein, denn im Gegensatz zu einem PKW kann man ein Motorrad nicht so einfach abschleppen (mir half damals ein H6).
Wenn ich Quetschkante und Dichtfläche bearbeite, werden die Köpfe zwar auch an den 4 Löchern aufgenommen, allerdings mit justierbaren Bolzen und dann mit der Spitze angedrückt. Nach Ausrichten mit der Meßuhr kann man dann einwandfrei arbeiten.

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André
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Re: Verdichtung erhöhen

#22 Beitrag von André » 17. Nov 2011, 19:28

bujatronic hat geschrieben:also, ich glaube nicht, daß ein Motor mit einer Verdichtung von 6,5 : 1 zum Klopfen neigt, ...
....Brennraum bei der BK ja eigentlich den modernen Richtlinien zur Vermeidung von Selbstzündung ganz gut entspricht (gute Verwirbelung). ....
Hallo Chr.,

kleine Anmerkung,
ich weiß zwar nicht genau, ob der BK-Motor zur Selbstzündung neigt, aber in der Praxis hatte ich diese irre Situation schon bei einer meiner BK´s :roll:
Ursache waren verschlissene KW-Wellendichtringe :!: Der Motor hat sich so hoch gedreht, dass er mittels Gas wegnehmen und Zündung ausschalten nicht herunter drehte somit auch nicht aus ging :x
Auch das Abziehen der Kerzenstecker half in dieser Situation nicht, nur das Schließen des Benzinhahns brachte Abhilfe :!:

Gruß André
Nach "FEST", kommt "AB" !

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Re: Verdichtung erhöhen

#23 Beitrag von bujatronic » 17. Nov 2011, 20:11

Gut, wenn der Motor Nebenluft zieht, kann natürlich das abgemagerte Gemisch (lambda>1) wesentlich höhere Brennraumtemperaturen zur Folge haben, und wenn dann irgendwo Ölkohle glüht...
In solchen Fällen läßt man den Motor am besten ersaufen (Starterklappe schließen), weil die damit verbundene erhöhte Innenkühlung auch diese Glutnester schnell löscht.
Im Prinzip bestätigt das meine These, nicht mehr Öl, sondern besseres zu nehmen, weil damit das leidige Thema Ölkohle vom Tisch ist.
Das wußten die Konstrukteure auch damals schon, Zitat Betriebsanleitung: "Es ist grundfalsch, unter der Devise 'viel hilft viel' mehr Öl, als vorgeschrieben, beizumischen. Man erzielt dadurch nur das Gegenteil: starker Ölkohleansatz im Verbrennungsraum und auf dem Kolbenboden bedeutet Wärmestauung und Neigung zu Glühzündungen; Rückstandsbildungen in den Auspuff- und Überströmkanälen sowie im Auspuffrohr und -topf führen zu immer stärkerem Nachlassen der Motorleistung und Startfreudigkeit."
Übrigens schreibt MZ auch vor, bei der BK alle 5 tkm die Köpfe abzunehmen und die Ölkohle zu entfernen, ich glaube nicht, daß das stets gewissenhaft eingehalten wurde...
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354 Frank

Re: Verdichtung erhöhen

#24 Beitrag von 354 Frank » 17. Nov 2011, 22:05

Ist aber sehr interessant. Da ist es wohl auf Grund der Nebenluft gehörig warm geworden.
Ich lasse mich gern eines besseren belehren, bei meiner Aussage dass es sich um durch Hitze verursachte Schäden handelt, bleibe ich.
Mein erster Verdacht als Verursacher der Schäden war auch die Zündung. (Spulen)!
Des Weiteren habe ich von mehreren Bk Fahrern gehört das sie die Köpfe nicht dicht bekommen haben, trotz augenscheinlich intaktem Bund am Kopf und unbeschädigter Dichtfläche des Zylinders. Verzug kann natürlich auch zu Falschluft führen, was das Problem erklärt. Bleibt für mich noch die Aussage von Big Molly das er nach der Überarbeitung einen Stabileren Leerlauf bei niedrigerer Drehzahl hatt, was sicherlich aus der höheren Verdichtung resultiert. Kein Klingeln und kein klopfen mehr weil Die Quetschfläche zum Kolben passt bliebe da noch zu klären.
PS: Sämtliche heute erhältliche Öle sind so gut, dass man solche Probleme wie Glühzündung selbst unter härtesten Bedingungen nahezu ausschließen kann.
Decarbonisierung ist kein Thema mehr.

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Re: Verdichtung erhöhen

#25 Beitrag von Utomborder » 18. Nov 2011, 15:26

354 Frank hat geschrieben: Des Weiteren habe ich von mehreren Bk Fahrern gehört das sie die Köpfe nicht dicht bekommen haben, trotz augenscheinlich intaktem Bund am Kopf und unbeschädigter Dichtfläche des Zylinders. .
Stimmt, dicht is das nicht, trotz auf Glasplatte abgezogener Dichtflächen...

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"...Verzug kann natürlich auch zu Falschluft führen..."

#26 Beitrag von bujatronic » 18. Nov 2011, 17:29

kaum, da beim "normalen" Zweitakter oberhalb des Kolbens praktisch immer ein Druck größer bzw. gleich dem atmosphärischem Luftdruck herrscht. Angesaugt wird ins Kurbelgehäuse, daher kommen den Simmerringen (bzw. anderen Dichtelementen) und den Dichtungen in diesem Bereich besondere Bedeutung zu. Hier im Vergleich mal schematisch die Verhältnisse Zweitakt - Viertakt im Vergleich:
Bild
Zu Falschluft kann bestenfalls noch eine defekte Fußdichtung führen. Übrigens hat fast jeder Motor, den ich kenne, aufgrund der Einbaulage der Simmerringe ein bißchen Falschluft, denn eine hundertprozentige Abdichtung ermöglichen Simmerringe nur in eine Richtung, und die ist meist konstruktiv so vorgegeben, daß gegen die Kompression abgedichtet wird, also die Wurmfeder innen liegt.
Man sieht an den Indikatordiagrammen auch recht schön die Unterschiede zwischen den beiden Verfahren: Unter Voraussetzung gleicher Hubräume und Drehzahlen ist der Spitzendruck beim Zweitakter rund 1/3 niedriger --> weniger NOx, da das aber bei jeder Umdrehung auftritt, ist der Mitteldruck (und damit Drehmoment und Leistung) rund 1/3 höher als beim Viertakt, wo ja nur jede 2. Umdrehung eine Arbeitsabgabe ergibt. Auch sieht man den beträchtlichen Bereich (Fläche), der beim Viertakter beim Ladungswechsel als Verlust auftritt (rot eingerahmt), um den der eigentlich größere Bereich (Fläche) der Nutzenergie (Fläche zwischen Verdichtung und Arbeitsabgabe) effektiv verringert wird, weil beim Zweitakt Aö deutlich früher ist und so die thermodynamisch für den Wirkungsgrad wichtige effektive Verdichtung verringert wird. Angegeben wird aber immer die geometrische Verdichtung, d.h. dai BK hat effektiv so ca. 5,5!
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Re: Verdichtung erhöhen

#27 Beitrag von Utomborder » 19. Nov 2011, 18:47

Gut, das wußte ich auch noch nicht. Mir gings aber nicht um Nebenluft sondern darum, daß die ersten Takte nach dem anlassen am Zylinderdeckel "rauspuffen".

354 Frank

Re: Verdichtung erhöhen

#28 Beitrag von 354 Frank » 20. Nov 2011, 02:33

Katalysatorschäden an Pkws werden häufig durch Durchrostungen der Rohre oder kaum zu erkennenden Rissen in den Krümmern vor dem Kat verursacht. Es passiert folgendes: Durch die undichte Stelle wird Luft (Sauerstoff) von außen angesaugt. Die Lamdasonde (Regelsonde) die ebenfalls vor dem Kat sitzt misst einen zu hohen Restsauerstoffgehalt im Abgas. Daraufhin fettet das Steuergerät an. Nun kommt zuviel unverbrannter Kraftstoff zum Kat was dieser nicht verarbeiten kann und ihn zerstört.
Nach dem logischem Verständnis ist es schlecht vorstellbar das in einen Auspuff in dem ja während der Motor läuft ein Überdruck herrscht, etwas eingesaugt werden kann.
Angesaugt ist auch nicht der richtige Ausdruck, besser passen würde mit bzw. hereingerissen.
Ob es also ausgeschlossen ist das über einen undichten Kopf bei der Bk Falschluft in den Zylinder gelangen kann glaub ich nicht.
Ich hallte es praxisbezogen immer so wie der der Spruch der Elektriker es sagt: Strom geht seltsame Wege! Das lässt sich auch auf viele andere Bereiche verwenden.
Der Bk Kopf nach modernen Gesichtspunkten optimal? Mit der dezentral angeordneten Kerze und der halben Quetschfläche?
Beim überdenken ist mir noch eingefallen wo ich dieses Schadensbild noch gesehen habe.
Bei den Wartburg Melkus Köpfen! Die Brennraumgestaltung ist ja dort auch denkbar schlecht mit diesem halb ausgegossenem Raum. Die Schäden waren dort mittig, genau an der Kante, zu sehen. Falschluft wird es da wohl nicht gewesen sein.
Für alle die sich eine Überarbeitung der Dichtfläche sparen wollen habe ich zum dicht bekommen einen Tipp. Bei meinen Jawa Zylindern hatte ich das selbe Problem. Dort ist es nur genau anders herum wie bei der Bk. Am Zylinder ist der Bund, die Köpfe sind plan.
Meine Zylinder müssen wohl eine Weile auf feuchtem Boden „gelagert“ haben, so da der Bund ziemlich arg zerrostet war. Ich habe es dann mit einem Kleber dicht bekommen. (gab es mal im Norma im Angebot in einem Kleberset) Es soll eine Dichtmasse zum einkleben von Dichtungen in Ofentüren gut sein und bis zu 500 Grad aushalten. Der Kleber härtet Gummiartig aus (wie Silicon oder Gehäusedichtmasse). Hält auch nach 4000km bombig. Leider habe ich keine andere Bezugsquelle dafür, wenn ich aber was finde stelle ich es hier rein.

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"Katalysatorschäden"

#29 Beitrag von bujatronic » 20. Nov 2011, 14:35

Wenn die Lambda-Sonde so regelt, daß am Eingang vom Kat Lamba=1 herrscht (also die Falschluft durch erhöhte Kraftstoffmenge ausgeglichen wird), ist nicht vorstellbar, warum dadurch Katalysatorschäden entstehen sollen.
Kats gehen eigentlich nur kapuut, wenn bei Vollast eine Kerze aussetzt. Nehmen wir einen durchschnittlichen Motor, Vierzylinder, 100 kW. Dem muß wegen des Wirkungsgrades Kraftstoff-Energie von rund 400 kW zugeführt werden, setzt ein Pott aus, werden also 100 kW im Kat umgesetzt (wie 50 Heizlüfter!), das hält keiner aus!
Im Übrigen fahre ich (wenn ich nicht gerade mal auf einer MZ sitze) seit 20 Jahren Mini mit Zentraleinspritzung und G-Kat, bei dem fast immer irgendwo was undicht ist (man sitzt wegen der geringen Bodenfreiheit des öfteren mit dem Auspuff, v.a. mit dem Metallbalg), außerdem ist dort die Gemischbildung miserabel, der Motor läuft unkultiviert und knallt des öfteren. Der Kat ist über rund 200 tkm noch nie zu Schaden gekommen...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

354 Frank

Re: Verdichtung erhöhen

#30 Beitrag von 354 Frank » 20. Nov 2011, 19:00

Ha ha, danke der war jetzt gut!
Das ist sehr wohl der Fall. Da kannst du mir ruhig vertrauen, ich mache meinen Beruf auch nicht erst seit gestern. Das „mehr“ an O2 und HC schiebt die katalytische Reaktion im Kat soweit an, das dieser überhitzt und das Gitter zusammen schmiltzt. Ich habe in den letzten Jahren genügend Kats gewechselt, die diesen Tod gestorben sind. Bei Keramik Katalysatoren ist das häufiger der Fall als bei den heute meist verwendeten Metallkatalysatoren. Als ende der neunziger die Abgasgrenzwerte immer strenger wurden, ging die Entwicklung hin zu kürzeren Aufheizzeiten um schneller die Arbeitstemperatur zu erreichen. Eine Entwicklung (Opel) war ein doppelwandiger Blechkrümmer. Da dieser aber fertigungstechnisch teuer war, behielt man die Gusskrümmer bei, die man immer schlanker gestaltete. (wahrscheinlich wurde auch die Materialzusammensetzung verändert, das weiß ich aber nicht genau) Fakt ist, das diese Krümmer zu Verzug neigen, abgerissene Stehbolzen und Risse waren und sind markenübergreifend ein Thema. Daraus Resultieren dann die Kat Schäden durch Falschluft. Das ist auch in Fachkreisen unumstritten. Wenn du mir nicht glaubst solltest du deinen Widerspruch in anderen Foren Posten (z.b. Motor Talk), man wird dir meine Aussage bestätigen. Mittlerweile ist die Entwicklung der Katalysatoren soweit fortgeschritten das sie weitaus höhere Temperaturen aus hallten als früher. Sie werden jetzt direkt am Krümmer angeflanscht, was Reduzierungen am Krümmer selbst, überflüssig macht. Gerissene Flexrohre sind der Supergau für den Kat!!!!! Unbeheizte Lamdasonden werden mit einer Laufleistung von 60000 km angegeben, aus Erfahrung ist bei maximal 120000 km Schluss. Sind bei dir noch die Originalteile verbaut, stimmen die angegebene Laufleistung und genannten Symptome, gebe ich dir Brief und Siegel das du schon seit geraumer Zeit „ungefiltert“ dein Abgase in die Luft bläst! Das alles führt aber jetzt weit weg vom Thema. Ein kleiner Exkurs vom Fachmann in Sachen Brennraumgestaltung und dessen Berechnung, hätte ich für weitaus hilfreicher erachtet!

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