Batterie

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kutt
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Re: Batterie

#16 Beitrag von kutt » 19. Jan 2012, 21:36

Lappie: um die Messwerte als Diagramm darzustellen
Oszi: für die Regelcharakteristik und Störungen

Die Welle habe ich mir von nem Kumpel drehen lassen... an dem Konus haben wir ganz schön gedallt ;)

Drehstrom-Motor hatte ich noch
das Gehäuse ist ES250/2 - Primärgetrieberrad gebrochen - Gehäuse Schrott
Der Umrichter war eine Prämie vom Chef damals. Die hatten den falsch gekauft und nicht verwenden können. da ihm meine Arbeit anscheined gefallen hat, habe ich das Teil geschenkt bekommen...

Ich hatte auch mit der Nase drauf gedrückt, daß ich sowas gut gebrauchen könnte :)

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bujatronic
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Spannungsspitzen

#17 Beitrag von bujatronic » 21. Jan 2012, 13:32

Grundsätzlich richtig ist, daß bei schneller Drehzahlerhöhung auch die Generatorspannung schnell ansteigt, da die induzierte Spannung linear von der Drehzahl abhängt. Aber ich glaube, daß das nicht primär eine Frage des Reglers ist, der ist m.E. auf jeden Fall schneller als das Feld im Generator. Denn dort ist ja eine beträchtliche Energie gespeichert, und die kann man nicht so schnell „vernichten“. Der Widerstand der Erregerwicklung bei meiner originalen 45-W-Lima beträgt 1,9 Ohm, die Induktivität habe ich zu 66 mH berechnet (dieser Wert ist aber wegen der Nichtlinearität des Eisens stromabhängig), bei 7V (Vollerregung und ca. 1000 U/min) fließen satte 3,7A Erregerstrom. Wenn nun die Drehzahl plötzlich steigt, und der Regler in die Mitellage schaltet, braucht es mehr als 60ms, bis sich der Endwert des reduzierten Stroms einstellt (siehe Oszillogramm unten). In dieser Zeit kann sich die Drehzahl durchaus verdoppelt haben.
Das Problem haben prinzipbedingt auch die elektronischen Regler, allerdings schalten sie schneller und prellen nicht (das Prellen der Kontakte kann man in dem Oszillogramm zu Beginn gut sehen). Und das Ausschwingen des Erregerstroms erfolgt nicht über einen Widerstand, sondern über eine sog. Freilaufdiode, dadurch ist die Kurve nicht exponentiell, sondern annähernd linear, weil die Spannung an der Wicklung auf ca. 1V ziemlich konstant gehalten wird. Dann gilt: dI/dt = U/L, das sind hier 15 A/s, oder anders, bei gleichen Verhältnissen (also von 3,7 auf 0,9A) braucht der Abbau des Magnetfeldes rein rechnerisch 186ms, also rund dreimal so lange wie beim mechanischen Regler mit Regelwiderstand!
Fazit: Unter Berücksichtigung der Ankerrückwirkung, der Leitungswiderstände (was ja hier alles vernachlässigt wurde), der Zeitkonstante der Reglerwicklung, der Trägheit des mechanischen Kontakts (konnte ich leider nicht messen) ergibt sich ein Nahezu-Patt, was die Geschwindigkeit der Reglertypen betrifft.
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OnkelJimbo
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Re: Batterie

#18 Beitrag von OnkelJimbo » 22. Jan 2012, 18:56

Werte Foristi!

Ich danke Euch sehr für Eure Auskünfte.
Also gehe ich recht in der Annahme, dass bei einem Gel-Akku mit 10 oder 12 Ah der Reglerwiderstand auf 7,3 V gestellt werden muss und ich somit auf der sicheren Seite bin?

Grüße aus dem verregneten Hamburg

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Re: Batterie

#19 Beitrag von bujatronic » 23. Jan 2012, 10:42

Ich habe einige Zeit Outdoor-Meßgeräte mit Gel-Akkus entwickelt, dabei habe ich nach Empfehlung von Panasonic dieses Ladeprinzip angewandt:
"Ladeschluss-Spannung 14,8 V @ 25°C
Ladungserhaltungs-Spannung ca. 14 V @ 25°C
Temperaturkompensation passt die Spannung der Umgebungstemperatur an, so wie es die Akkus erfordern: Bei einer Ladetemperatur von 20°C beträgt die Ladespannung 2.3 Volt pro Zelle (bei 12-Volt Akkus 13.8 Volt). Bei -20 Grad C sollte die Ladespannung auf 2.56 Volt pro Zelle angehoben werden, bei +40 Grad C dagegen auf 2.2 Volt pro Zelle abgesenkt werden."
U2 = 15,66 V - 0,039 V/K * T (in °C)

Das gilt für einen 12-V-Akku, für die BK müssen alle Spannungen halbiert werden. Da ich davon ausgehe, daß Du nicht bei -20°C fährst (Temperaturen sind übrigens Batterie-Temperatur, die ist meist ca. 5...10K höher als die Umgebungstemperatur), würde ich den Regler für 25 ... 30°C auf 7,25V ... 7,35V einstellen (ohne Belastung).
Du wirst aber feststellen, daß der so genau nicht regelt, praktisch wird es sicher ausreichen, wenn die Spannung über 7V liegt.
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Re: Batterie

#20 Beitrag von edmund » 23. Jan 2012, 11:01

:cry:
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Re: Batterie

#21 Beitrag von bujatronic » 23. Jan 2012, 12:57

Er fragte nach den Einstellungen eines Gel-Akkus. Für eine normale Bleibatterie hast Du Recht, da sollte es etwas weniger sein..
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Re: Batterie

#22 Beitrag von André » 23. Jan 2012, 13:02

edmund hat geschrieben: ... 7,3 V Reglereinstellung halte ich persönlich bei einen Pb-Gel oder Säureakku für zu hoch! .....
Hallo,

ich für einen Gel-Akku auch :roll:
Ich fahre jetzt das vierte Jahr mit einer BK einen 6V 5AH problemlos. Weil ich erst auch nicht überzeugt war, hatte ich gleich einen Zweiten von der Sorte gekauft und mit ins Werkzeugfach gelegt. Diese beiden kleinen Gel-Akkus nehmen immer noch weniger Platz in Anspruch wie der originale Blei-Säure-Akku.
Bisher habe ich den zweiten Akku nicht gebraucht :roll: und wenn ich ihn mal nach längerer Zeit Nachladen wollte, zeigte das Ladegerät trotz niedrigen Ladestroms bereits nach wenigen Sekunden bzw. Minuten den Zustand VOLL an. Also super geringe Selbstentladung auch im Winter :!: :!:
Beim Kauf der GEL-Akkus hattte mich der studierte Fachverkäufer explizit daruf hingewiesen, dass diese 6V GEL-Akkus nicht mit mehr als 6,9 V geladen werden sollen. Ehrlich gesagt, hatte er mir sogar von der Verwendung in einem Oldtimer abgeraten, weil ja der mechan. Regler nicht so genau eingestellt könne :roll:
Ich hatte anschließend die Ladespannung gemessen und festgestellt, dass sie in den hohen Drehzahlen bei über 7,3 V lag. Mit eingeschalteten Licht sank sie etwa auf die gewollten 6,9V. Nun achte ich besonders, dass ich immer mit Licht fahre und wie gesagt, seit 4 Jahren hält das kleine niedliche Ding :D
Für den hoffentlich nicht eintretenden Fall eines Defektes, habe ich dann ja noch den Reserve-Gelakku im Werkzeugfach. Einmal konnte ich damit einem anderen Oldtimerfreund sogar unterwegs Hilfe leisten.
Sogar meine BMW R35 habe ich im letzten Jahr auf Gelakku umgestellt. Um jedoch den äußeren Anschein zu wahren, habe ich den alten Bleiakku ausgeräumt, gespült und entsprechend eine Trennwand entfernt. Wenn man nur eine Trennwand entfernt und eine von den drei 2V Kammern stehen läßt, hat man noch ein schönes Mehrzweckfach für nützliches Zubehör :wink:

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PS: Ich hatte früher auch einmal eine NiCd Batterie in der R35, jedoch hatte ich damit schlechte Erfahrung gemacht. Bereits 3 Jahre nach der Restauration, inkl. neuen Kabelbaum, hatte sie mir einige Anschlüsse weggefressen. Nicht nur in den Kabelschuhen an der Batterie, nein sogar am Zündschloß.
Dort empfehle ich bei längerer Nichtnutzung, die Batterie unbedingt abzuklemmen.

Gruß André
Nach "FEST", kommt "AB" !

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Re: Batterie

#23 Beitrag von bujatronic » 23. Jan 2012, 14:42

Ich persönlich glaube lieber den Empfehlungen des Herstellers als denen eines Händlers, aber das kann jeder halten wie er will. Die nach den von mir geposteten System geladenen Blei-Gel-Akkus halten (allerdings mit Controller-gesteuertem Management) ca. 1000 Zyklen, bevor die Kapazität auf unter 80% des Neuzustandes gesunken ist. Bei den Angaben über die Lebensdauer wird meist vernachlässigt, daß schon eine Tiefentladung den Akku killen kann, auch den Gel-Akku.
Und wie sichert man sich am besten dagegen? Akku voll laden...
Ich hatte schon zum NiCd-Akku gepostet: Bei längerem Stillstand ausbauen! KOH ist aggressiv!
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edmund
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Re: Batterie

#24 Beitrag von edmund » 23. Jan 2012, 21:18

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Re: Batterie

#25 Beitrag von bujatronic » 23. Jan 2012, 22:32

sorry, habe ich nicht gemerkt. Es gibt eben viele Wahrheiten...
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Re: Batterie

#26 Beitrag von 354 Frank » 25. Jan 2012, 22:42

Ich hatte bei der Jawa ja wie geschrieben das Problem keinen intakten mechanischen Regler auftreiben zu können (bzw. an die hundert Euro für einen der verbliebenen Neuteile waren mir einfach na ja…) so griff ich also auf den elektronischen Vape Regler zurück. Der hat den Vorteil dass man ihn für Plus oder Minus geregelt verwenden kann aber dafür den Nachteil dass er nicht einstellbar ist. Zum Problem: Bei der Jawa wurden Zündspulen verwendet die eine sehr geringe Stromaufnahme hatten bei gleicher Leistung und baulich im Durchmesser auch dicker waren wie unser Zündspulen. Nachteil bei den Dingern: die gingen häufig kaputt und sind dem zu folge selten als verwendbare Gebrauchtteile zu finden. Ich hatte noch zwei Ungarn Spulen in neu und hab die verwendet. Der Effekt ist ganz einfach das sich bei schwächelnder Spannung die Spulen gegenseitig den „Saft weg pumpen“. Gut, ich muss jetzt zu geben das das Problem verstärkt wird durch meine Vergaser Experimente (der ist jetzt geringfügig größer Bedüst). Fakt ist aber das der Bock dann nicht mehr richtig anspringt und selbst im Stand nicht mehr ordentlich laufen will. (eigentlich kein Stangas mehr hält)
Erster Abhilfe Versuch: Umbau auf 60W Ts Lima mit Troll Nocken und Trabbi Grundplatte
Ergebnis: Spannungsproblem beseitigt ABER durch die baulichen Unterschiede war keine ordentliche Anpassung des ganzen möglich so das sich die Zündung nicht mehr gescheit einstellen ließ, was zu anderen erheblichen Problemen führte.
Also zurück zum original mit 45 W wo eben das Problem bestand das der Vape Regler der eben exakt 7,2V unbelastet regelt eben nicht für eine ordentliche Batterieladung ausreicht. Das ist allenfalls eine Erhaltungsladung und auch nur wenn mit überwiegend mit hohen Drehzahlen gefahren wird. (beim bummeln über Land musste ich ständig nachladen!)
Nächster Versuch:
Beim googeln aufs BK Forum gestoßen und damit auf Edmunds Schaltung.
Weniger aus der Hoffnung heraus das es funktioniert, sondern mehr aus Lust und Laune das ganze mal nachgebaut UND Oh Wunder damit das Zündungsproblem gelöst!!!
Ich hab dann auch noch einen Regler nach gebaut, hab jetzt ordentliches Licht und die Batterie muss ich auch nicht mehr nachladen. Den Regler hab ich auf 7,7, 7,8 Volt! Eingestellt. (ohne Last) Mit Hauptlicht bleiben dann gerade mal messbare 7Volt an der Batterie übrig. Den Lampen ist es egal, der Anker bleibt cool und der Akku… kostet 12 Euro.
(und hält bei der Awo mit zwar nicht ganz so hoher Einstellung aber trotzdem noch mehr wie 7,2 V, schon vier Jahre….

354 Frank

Re: Batterie

#27 Beitrag von 354 Frank » 25. Jan 2012, 22:44

http://www.bmw-r25.com/Start/forum/foru ... 71428.html
Hab ich noch vergessen. Der war es.

edmund
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Re: Batterie

#28 Beitrag von edmund » 29. Jan 2012, 18:57

:cry:
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Kerl
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Re: Batterie

#29 Beitrag von Kerl » 30. Jan 2012, 14:46

Edmund, wie erkennst du denn, wie rum die Spulen verbaut sind? Die haben ja keine Bezeichnung an den Anschlüssen.
Ich hatte das selbst schon mal probiert, auch mit anderen Zündspulen mit Blechmantel, und keinerlei Unterschied festgestellt. Weder im Startverhalten noch im Fahrverhalten oder Endleistung.
Allerdings nur einen Tag lang mit ausgiebigen Probefahrten.
Unsinn, die hat vier Takte - auf jeder Seite zwei!

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Zündspulen

#30 Beitrag von bujatronic » 30. Jan 2012, 19:06

Um ganz sicher zu sein, müßte man das oszillografieren, da ich aber annehme, daß die Spulen alle gleichsinnig gewickelt sind (wer würde wohl eine Wickelmaschine nur mal so zum Spaß andersrum laufen lassen?), sollte für die richtige (negative) Polarität der Hochspannung die Kl.1 (Unterbrecher, siehe Oszillogramm) in Fahrtrichtung rechts angeschlossen sein. Hier noch einmal die Bilder. Ich muß das jedoch unter Vorbehalt posten, da ich es noch nicht ausprobieren konnte. Es könnte sein, daß die magnetische Verkopplung der beiden Spulen eine Rolle spielt.
Dateianhänge
Zündung1.jpg
Zündung1.jpg (25.75 KiB) 5068 mal betrachtet
Zündspulen2.jpg
Zündspulen2.jpg (43.28 KiB) 5068 mal betrachtet
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Obering. Siegfried Rauch

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