Radnabenlackierung

[oldisegler]

Hallo,
zumindest kannst du soviel mitnehmen, dass eigentlich alle zum Lackieren raten.
@ 354 Frank: Auch ich habe durch meinen Beruf viel mit Lack zu tun und weis z.B. das unsere Lackierer oftmals undefinierbare Untergründe mit Nitro abgewaschen haben. Unter anderem auch Rostschutzgrundierungen aus Sprayflaschen! Ein gründlicher Lackaufbau möglichst auf gestrahlten Grund oder metallisch blank war ihnen immer am sichersten. Allerdings rede ich hier nur und ausschließlich von Nitroverdünnung mit dem übrigens auch die Spritzpistolen gereinigt werden. Alkhydharz oder Universalverdünnungen empfehle ich ausdrücklich nicht. Außerdem darf man nicht vergessen das im Automobilbereich eigentlich immer geheizt wird und damit ein Ausgasen wahrscheinlich ist.
Gruß Oldisegler

[DS]

Einen Fakt gibt es schon, die waren ab Werk Silber lackiert.
Wenn du auf neu machst wäre das die Wahl.
Machst du auf gealtert wird sicher schwieriger.

Gruß

[pitty]

Hallo,

es ist doch immer wieder schön das das Thema Radnaben-Lackierung neu aufgelegt wird.
Nun bringe ich noch einen Möglichkeit in die Diskussion ein: Pulverbeschichtung.
Habe meinen Naben (u.a. Teile) vor fast 8 Jahren wieder so zu neuem Glanz gebracht und es hält immer noch.
Meine Vorgehensweise:
1. Naben von Lager, Fett usw. befreien, mit Edelstahl (heute mit feinen Glassand) abstrahlen
2. Naben danach reinigen und ausgasen
3. abkleben und mit stumpfmatten Klarlack beschichten.
4. einspeichen und darüber freuen wie schön sie aussehen

Würde heute sie aber mit Silber beschichten, sieht besser aus da sie durch die Sonneneinstrahlung doch etwas nachdunkeln.

Grüße und eine schöne Saison Allen
Ralph

[bujatronic]

Hier noch ein kleiner Beitrag mit meinen Erfahrungen: Nach dem Lackieren bei normaler Temperatur aushärten lassen, zu hohe Erwärmung führt zum Austritt von irgendwelchen Gasen, warum auch immer. Habe daher 2x lackieren dürfen, die dadurch entstandene erhöhte Schichtdicke läßt die Teile zu meinem Ärger glatter aussehen, als sie wohl original waren...

[354 Frank]

So Jungens nun von mir zu diesem Thema mal einen Kurzzeit Langzeit Bericht.
(und meine BK ist noch nicht mal fertig!!!!)
Ich habe meine Teile mit Klarlack lackiert welcher direkt auf Metallen lackiert werden kann.(für Alufelgen, Profimaterial!)
Das Ganze habe ich bereits vergangenem Spätsommer fertig gestellt.
Am Lack habe ich nicht gespart, bei allen Teilen mindestens drei Schichten.
Aus Platzmangel lagern seit dem die Radnaben auf meinem Boden und die Bremsankerplatte und die Achsfaust im Schrank in der Werkstatt.
Nun ist es so dass ich nur am We zum Schrauben komme und im Winter auch nur an diesen Tagen den Ofen in der Werkstatt anschmeiße.
Dabei habe ich die Beobachtung gemacht dass sich besonders an kalten Tagen auf den Metallteilen in den Schränken ordentlich Schwitzwasser bildet.
Sollte das der Grund hierfür sein?

Bei den Naben die immer bei der gleicher Temperatur lagerten, ist noch alles OK.

[bujatronic]

Das würde ich damit erklären, daß die Wärmekapazität proportional zur Masse ist, und selbst Leichtmetalle haben eben eine weit größere als Luft, sie erwärmen sich also deutlich langsamer, daher kondensiert die Luftfeuchtigkeit dort.
Aber wenn das so ist, solltest Du im Interesse der Erhaltung wertvoller technischer Denkmäler mal über einen Trockner (z.B. von UHU) nachdenken, denn die Luftfeuchtigkeit scheint bei Dir ziemlich hoch zu sein, und das ist wohl das Problem, und nicht der Lack.
Da in meiner Garage keine Waschmöglichkeit besteht, habe ich einen Plastkanister mit Wasser dort stehen. Der war im Winter eingefroren und taute erst nach und nach wieder auf. Da dazu ziemlich viel Wärme nötig ist (Schmelzenthalpie), hat der auch der Luft viel Kondenswasser entzogen, so daß ich schon dachte, er sei undicht. Also kein Grund zur Panik.

[354 Frank]

Ha ha, alles klar Herr Doktor!
Und wie verhindere ich nun das Geblühe da oben?
Das müsste doch durch den Lack alles dicht versiegelt sein?
Was soll`s muss erst mal so bleiben…

[bujatronic]

warum so förmlich?
Was das so genau ist, war auf dem Foto für mich nicht erkennbar, ich habe es für Wassertropfen gehalten...

[354 Frank]

Ach so..
Ne ne das blüht da unter dem Lack! Bei meinen Naben ist noch alles in Ordnung (Die lagern auf dem Boden bei gleich bleibender Temperatur)
Ich wollte es euch auch nur mal zeigen. Blühen wird es wahrscheinlich so oder so nur unter Farbe fällt es vielleicht nicht so auf wie unter Klarlack.

[354 Frank]

Und nach einem weiteren halben Jahr sieht die Achsfaust so aus:

Die Radnaben immer noch wie am erstem Tag:

Feuchtigkeit wird sich wohl nie ganz ausschließen lassen, daher gehe ich davon aus das auch bei Verwendung einer anderen Farbe oder Lack das Problem wieder auftreten wird. Meine Hoffnung besteht darin das bei Verwendung von Farblack das Ganze länger ansehnlich bleibt.
Also ich werde das dann noch mal machen dürfen.

[354 Frank]

Sorry, sind ein bisschen zu groß geworden die Bilder.

[oldisegler]

Hallo Frank,
meine Erfahrung dies bezüglich ist, je dünner der Lackauftrag desto besser. Nach dem ich das erste Kardangehäuse gefüllert mit Basislack lackiert und mit Klarlack überzogen hatte (alles 2-Komponentenfarbe, also mit Härter) bin ich jetzt dazu übergegangen nur eine dünne Schicht Felgenspray ohne alle Zusätzte zu verwenden. Das wirkt natürlicher und platzt vor allem nicht ab, weder durch mechanische Beschädigung noch durch irgend welche Reaktionen des Materials. Positiver Nebeneffekt, es lässt sich bei kleinen Schäden ohne Probleme fast unsichtbar ausbessern.
Die Teile sind ja auch am Fahrzeug verschiedenen Temperaturen und Witterungseinflüssen ausgesetzt.
Gruß Oldisegler

[Kerl]

Schrumpflack in Milchshake-Optik, hat was.

[bujatronic]

Kann die Meinung von oldisegler nur unterstützen. Bei mir waren etliche Teile,v.a. das Kardangehäuse sehr korrodiert, so daß ich viel schleifen mußte, meist mit ner Flex (Fächerscheibe), und um dann wieder eine einigermaßen brauchbare Oberfläche zu bekommen,war eben viel Spachtel, Füller usw. nötig. Durch den danach aufgebrachten 2-Schicht-Lack ist die Schicht inzwischen so dick, daß sie praktisch an allen Verschraubungen abplatzt und recht aufwendig repariert werden muß. Weniger ist mehr!