Axialspiel Kurbelwelle

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kutt
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#16 Beitrag von kutt » 11. Nov 2013, 21:07

Mach ich die Tage mal!

Bin gespannt

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bujatronic
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#17 Beitrag von bujatronic » 25. Nov 2013, 09:49

Hallo, Leute,
leider muß ich Euch mitteilen, daß Eberhard Büchel vor kurzem verstorben ist. Er war bis zum bitteren Ende der Meister der Kurbelwellenfertigung bei MZ und hat danach weiter für viele Oldi-Fans die Wellen gemacht, auch als er schon schwer krank war. Ich betrauere einen ehemaligen Kollegen und hervorragenden Fachmann.
Ob jemand sein Geschäft weiterführt, weiß ich nicht. Sollte ich da was erfahren, werde ich es posten.
Ich habe noch wenige Tage vor seinem Tod mit ihm telefoniert, da sagte er mir, daß er noch mehrere BK-Wellen und etliche Pleuel habe. Für die, die sich noch Reservewelle bzw. -pleuel hinlegen wollen, wäre es evtl. die letzte Gelegenheit.
Bitte mit der gebotenen Rücksichtnahme anrufen.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
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oldisegler
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#18 Beitrag von oldisegler » 26. Nov 2013, 18:10

Hallo,
im Zusammenhang mit meiner Pleulgeschichte habe ich noch folgendes festgestellt:
1. Es gab mindestens 2 verschiedene Pleul 1 mal mit 2 (15PS) und einmal mit 4 Ölbohrungen (17PS) und den dazugehörigen Taschen für die Kolbenbolzenschmierung
comp_Pleul 001.jpg
2. Die alten Pleul hatten seitlich 6 Ausfräsungen (auf jeder Seite drei) damit der Ölfilm auch die Planflächen der Hubscheiben und des Pleuls erreichte.
comp_Pleul 002.jpg
comp_Pleul 003.jpg
Vielleicht liegt darin auch eine der Ursachen für das Kurbelwellensterben.

Gruß Oldisegler
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354 Frank

Re: Axialspiel Kurbelwelle

#19 Beitrag von 354 Frank » 9. Dez 2013, 22:40

Hallo Martin und Peter!
Wie weit seid ihr hier gekommen? Hat Martin mal die Maße abgenommen? Habe aktuell auch eine Welle zerlegt und will diese wieder herrichten.
Martin könntest du Maße hier Posten? Und könntest du auch die Gesamtlänge der Welle abnehmen wenn es dir möglich ist?
Der Bk Fahrer hatte schon mal in einem Beitrag abgenommene Maße zur Welle (Lagersitze und Länge) veröffentlicht. Habe gesucht, kann den Beitrag aber nicht mehr finden.
Erinnert sich noch jemand daran?

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bujatronic
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Hoffnung für die Kurbelwellen

#20 Beitrag von bujatronic » 16. Dez 2013, 21:17

Das Regenerieren von Wellen geht weiter. Ich hatte heute Kontakt zu einem Verwandten von E. Büchel, der schon längere Zeit mit ihm zusammengarbeitet hat. Ich gehe mal davon aus, daß er das jetzt kann. Übrigens auch Wellen mit nadelgelagertem KoBo.
Wer Bedarf hat, bitte an mich wenden. Und etwas Geduld haben, Präzisionsarbeit braucht etwas Zeit.
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#21 Beitrag von 354 Frank » 18. Dez 2013, 22:27

Ist in Sachen „Maße“ was passiert?

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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#22 Beitrag von oldisegler » 19. Dez 2013, 16:12

Hallo,
ich war beim Kurbelwelleninstandsetzer Alisat( Schönherr) in Dippoldiswalde. Der hat auch nur Maße die auf Erfahrenswerte sowie mündliche Überlieferung basieren. Die Hauptlagersitze sollten + - 0 sein das Spiel der Pleul zwischen den Wangen 0,3 mm (Fühllehre) und 140 mm sollte der Abstand der Wangen sein. So viel konnte ich erfahren. Außerdem noch: es gibt oft Probleme mit BK-Wellen und die Hauptlagersitze sind fast immer verschlissen, besonders die Kupplungsseite. Größeres Spiel zwischen Wange und Pleul hält er für nicht erforderlich da der Kolben am Pleulauge das ausgleichen könnte das betrifft auch den Abstand zwischen den Beiden Pleulaugen. Dazu ist allerdings zu sagen, das der Kolben in diesen Fall am Pleulauge beidseitig Luft haben muß. Ich habe noch eine andere Option bezüglich KW-Maße, darüber kann ich aber erst im späten Frühjahr berichten.
Gruß Oldisegler
I
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StefanC
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#23 Beitrag von StefanC » 20. Dez 2013, 18:54

Guten Tag BK Freunde
Hab mal die Maße bei meiner gestorbenen KW genommen.Vom Hauptlager Kupplung gesehen.
Hubscheibendicke 18mm-Zwischenraum für Pleuel 14,2mm-Hubscheibendicke 17,75-Zwischenraum für Pleuel 14,2mm-
Hubscheibendicke 18mm.
Das ergibt Pleuel zu Pleuel mitte 31,95mm.Nun stellt sich die Frage,wie ist eigentlich der Zylinderversatz im Gehäuse.Sollte das
Maß von den 31,95 abweichen ist es logisch das die Pleuel seitlich verkanten und an den Hubscheiben schleifen.
Desweiteren, was ist wenn der Hauptlagersitz vom 6305 aufgecromt und dann rundgeschliffen wird und der Schleifer nimmt mit
der Scheibe 2-3 Zehntel seitlich vom Bund an der Hubscheibe weg.Das 6305 rückt näher an die Hubscheibe heran,und die KW
weiter nach hinten.Also sitzen die Pleuel nicht mehr in der Mitte der Zylinder. Der Schleifer weiss sicher nicht ob es darauf ankommt.
Sicherlich gibt es noch weitere solcher Fehler die in ihrer Gesamtheit zu dem Kurbelwellensterben besonders bei Vielfahrern führen.
Ich hoffe verständlich erklärt zu haben und das ich mit meinen Vermutungen richtig liege.
Es grüßt Stefan C

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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#24 Beitrag von panni098 » 24. Dez 2013, 14:21

Hallo Leute
Auswinkeln heisst doch nichts anderes als das das Pleul solange "verbogen" wird, bis der Kolben im Zylinder völlig mittig läuft.Ich mache dies so indem ich den Kolben ohne Ringe einbaue,Zylinder drauf und solange am Pleuel gebogen bis eine passende Fühllehre spielfrei zw. Kolben und Zylinder durchgeht.

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bujatronic
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#25 Beitrag von bujatronic » 25. Dez 2013, 20:01

Wie groß der Zylinderversatz ist, kann ich messen (lassen).
Die Bedenken sind schon richtig, man müßte tatsächlich jede regenerierte Welle vermessen (lassen). Das Problem ist aber eher darin zu sehen, daß Kolben, KoBo und Lager asymmetrisch belastet werden. Bei der BK ist das Pleuel unten geführt. Die Lagerung im oberen Auge hat genügend Axialspiel, um solche Fehler auszugleichen (zumindest bei meinen Frech-Kolben). Aber bei Belastung biegen sich dann natürlich die Pleuel (sicher noch im elastischen Bereich, also sie verbiegen sich nicht), dadurch liegen die Kolben nicht richtig in der Bohrung.
Was das Auswinkeln betrifft, völlig richtig. Die Pleuel werden solange gebogen, bis der KoBo exakt parallel zur Welle liegt. Aber bei einem Einbauspiel von um die 40µm wird es mit der Fühllehre ganz schön "eng".
Ganz genau macht man es mit 2 Meßuhren, die links und rechts auf dem KoBo aufliegen und vorher mit einem Parallel-Endmaß eingerichtet wurden. Einfacher ist es, die Kolbenunterseite (wenn der Kolben weit genug aus dem Gehäuse austritt wie z.B. beim Trabant) oder ein gut passendes Rundmaterial mit Endmaßen zur sauberen Dichtfläche am Zylinderfuß auszurichten (Fotos aus einem alten ES-Reparaturhandbuch, daher die Qualität):
Dateianhänge
Biegen.gif
Biegen.gif (15.5 KiB) 7065 mal betrachtet
Kolben.gif
Kolben.gif (15.45 KiB) 7065 mal betrachtet
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StefanC
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#26 Beitrag von StefanC » 25. Feb 2014, 18:33

Guten Tag BK Freunde
Habe in den letzten Monaten weit über 10 defekte oder aufgearbeitete KW gemessen oder messen lassen.Dabei fällt auf,daß
aufgearbeitete KW immer weiter von den nicht aufgearbeiteten in ihrer Maßhaltigkeit abweichen.Das geht los in der Dicke der Hub
scheibe,dem Maß vom 6305 zu den Pleuls und diese wieder undereinander.Weiter geht es mit dem Maß zwischen den
Hubscheiben und hier wieder beim Axialspiel.Eigendlich ist das logisch,denn es wird nur abgeschliffen.Manchmal werden aus 2
eine gemacht,sagt man mir.
Die Underschiede haben teilweise bis zu 1mm betragen.Ich glaube nicht,daß es gut ist,wenn das Pleul nicht in der Mitte des KB läuft.
Des weiteren läuft das Pleul dabei immer an einer Seite der Hubscheibe an.Die KW laufen erstmal und je nach Fahrweise um die
5000 km. Die beiden noch originalen KW die ich gemessen habe sollten mit ihren Maßen der Anhaltspunkt für den Tausch oder
Aufarbeitung sein.
Auch der Lagersitz für die Lager sollte 25,02 nicht unterschritten werden,sonst schiebt der Kupplungsdruck die KW mit der Zeit durch.
Das sind so meine Gedanken zu diesen Thema, Ergänzungen oder Wissen währe gut.
Buja wird ein Gehäuse ausmessen lassen um zusehen welches Maß das Gehäuse von der KW verlangt.Dieses Ergebniss vergleiche
ich dann mit den meinen
Es grüßt Stefan

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oldisegler
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#27 Beitrag von oldisegler » 4. Apr 2014, 23:07

Hallo,
sicher haben die Gehäuse auch unterschiedliche Maße.( Toleranzen bei der Bearbeitung) Außerdem bewegt sich die KW ja ein wenig im Gehäuse. (Spiel) Wichtig scheint mir in dem Zusammenhang der gleiche Abstand der Pleul nach beiden Seiten in beiden Zylinderaufnahmen. Das läßt sich alllerdings nur schlecht messen da die Pleul in den Wangen ja auch noch Luft haben.Frage an die Experten: In welche Richtung bewegt sich die KW beim beschleunigen? In dieser Stellung sollten die Pleul meiner Meinung nach mittig in den Zylinderausparungen stehen.
Gruß Oldisegler
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#28 Beitrag von BK-Fahrer » 15. Apr 2014, 13:27

Guten Tag BK Freunde,

ich hatte mal dem Oldisegler Mitte Nov. 2013 alle wichtigen Maße zu dieser Beurteilung per PN zugepostet damit das Thema nicht zerredet wird.(z.B. der Opel von meinem Opa hatte auch dieses Problem usw.) und dann alles konzentriert veröffentlich wird.
Die Antwort war: Muß das erstmal in Ruhe verdauen.

Nach 4 Monaten muß es mit der Ruhe vorbei sein und das Ergebnis ist wie?

Da der BK-Antrieb bis zum Getriebe eine Geradverzahnung hat ist die Axialposition der KW unbestimmt, mal vorn, mal mitte, mal hinten.
Oft vorn wenn viel gekuppelt wird. Beim Fahren unbestimmt.

Habe im Moment Sorgen wie ich meinen Briefkasten leerkriege zu Fragen von Kolbenproblemen incl. Bolzen und Pleuelbuchse die hier ausgiebig mit Fotos beschrieben werden und die von den stillen Forumsmitgliedern nicht verstanden werden.
Von mir auch nicht.
Die es aber auch zugeben mit diesen Problemen überfordert zu sein, weil sie aus artfremden Berufen kommen. Soviel Ehrlichkeit muß belohnt werden.

Werde dazu für diese Leute was hier schreiben ausschließlich zu Gunsten des erhaltenswerten Kultmotorrades BK. Experten sollten es nicht lesen, da alles sehr einfach beschrieben.
Alle Anfragen per PN zu beantworten übersteigt meine Fähigkeiten. Bin hier nicht der Briefkastenonkel.

Wartet ab.

Eisensau1504
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Re: Axialspiel Kurbelwelle

#29 Beitrag von Eisensau1504 » 25. Jun 2015, 20:11

kutt hat geschrieben:Meinst du das für die ganze Welle im Mototgehäuse, oder das für die Pleuel
Wie ist groß ist denn das maximale axiale Spiel, dass die Welle im eingebautem Zustand haben darf? Ich baue ja gerade meinen Motor wieder zusammen und zum Schluß würde ich das gerne nochmal kontrollieren.
Ist natürlich auch für die Zukunft hilfreich, um den Verschleiß des Kurbelwellenlagers im Auge zu behalten.

Gruß
Matthias
Geht nicht gibt's nicht. Nur will nicht oder kann nicht.

Ihr MZ-Kraftrad BK 350 ist einfach in der Bedienung und anspruchslos in Wartung und Pflege.

354 Frank

Re: Axialspiel Kurbelwelle

#30 Beitrag von 354 Frank » 26. Jun 2015, 00:21

Lies dich nicht dusselig hier.
Das Axiale Spiel der Welle richtet sich nach dem verbauten hinteren Kugellager. (C0, C3)
Erklärung:
Das hintere Kurbelwellenlager sitzt fest und unverrückbar im Gehäuse. Richtig?
Die Welle steckt im Lager und wird über die Schwungmasse mittels Schraube gegen die
Wellscheibe gespannt und ist somit auch unverrückbar. Richtig?
So mit kann sich die Welle nur in dem Maße in axialer Richtung bewegen wie es die Lagerluft des 6305 (ist das glaub ich?) zu lässt.
Was es im Bezug auf das Axialspiel der KW zu beachten gibt und worauf du dein Auge werfen solltest, ist das Spiel zwischen dem Innenring und den Rollen des vorderen NJ Lagers, da dieses nicht geeignet
Ist axiale Kräfte auf zu nehmen. (Der Bund des Innenrings dient als Notsicherung das sich die KW nicht in Folge eines hinteren Lagerschadens durch den Kupplungsdruck nach vorn durch schiebt)
Wichtiger Hinweis:
Wenn Kurbelwelle alt, dann Kurbelwellenzapfen mit Kleber im Lager sichern!
Und noch viel wichtiger: in jedem Fall Un un un un unbedingt !!!!! das Lager im Gehäuse mit Kleber sichern!!!!
Gutes gelingen!

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