Kardan Zusammenbau / Regenerierung

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neuling
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Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#1 Beitrag von neuling » 2. Aug 2017, 22:00

Hallo Freunde der BK,
bin in der Garage am schrauben bzw. Zusammenbau des Kardan. Nun gibt es folgendes Problem: vorher war ein SW Kardan verbaut, habe allerdings auch einen Solo Kardan Antrieb den ich mein Eigen nennen darf. Beim Zusammenbau habe ich gemerkt, dass der Kardan danach sehr schwer drehte und bin auf Ursachenforschung gegangen... Es stellte sich heraus, dass das Tellerrad des SW tatsächlich höher war als beim Solo Tellerrad, Unterschied betrug bald 1,5 mm ( 15 mm / 16,5 mm ) Jetzt meine Frage an euch: die Kardan-Abtriebswelle hat eine Vertiefung zwischen dem Lager 6007 und dem Simmering. Kann / darf ich das Lager weiter in Richtung Simmering schieben, so dass das Lager vlt nur noch zu 98 % auf der dafür vorgesehenen Stelle sitzt, also 2% drüber ? In diesem Fall würde ich mehr Platz für das Tellerrad bekommen denke ich. unten habe ich mal ein Bild gemacht: für Vorschläge und Hinweise wäre ich euch echt dankbar...!!
IMG_2827.JPG
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Eisensau1504
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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#2 Beitrag von Eisensau1504 » 2. Aug 2017, 22:29

Also der Zusammenbau ist nicht mal eben so gemacht. Das ganze muss schon genauestens ausdistanziert werden.
Das Lager muss auch zwingend an dem Bund anliegen. Wenn das nicht so ist, kann sich ja die Welle, auf dem das Tellerrad sitzt, verschieben und du bekommst nie im leben das entsprechende Flankenspiel eingestellt. Anschließend wirst du auch nicht lange Freude an deinem Winkelgetriebe haben, da sich garantiert schnellsten die Zähne verabschieden werden.
Jedes Paar, egal ob SW oder Solo, hat auch andere Maße was die Beilegscheiben angeht.
Die Zahnräder sind auch gepaart. Jedes Tellerrad hat also seinen eigenes Kegelrad. Normalerweise sollte man da also auch nicht einfach ein anderes Kegel- oder Tellerrad nehmen und dieses tauschen, sonder immer paarweise tauschen. Man kann das aber wohl im Notfall machen, dann ist aber definitiv mit rauen Lauf und erhöhtem Abrieb auf den ersten Kilometern zu rechnen. Ergo muss dann auch das Spiel des öfteren kontrolliert werden und ggf korrigiert werden.

Gruß Matthias

PS: Wie sieht denn die Lauffläche des unteren Lagers am Kegelrad aus? Im Normalfall ist das im Laufe der Zeit schon so stark eingelaufen, das es einer Nachbearbeitung bedarf. Sofern es nicht zu stark eingelaufen ist, kann man das aber alles wieder hinbekommen.
Geht nicht gibt's nicht. Nur will nicht oder kann nicht.

Ihr MZ-Kraftrad BK 350 ist einfach in der Bedienung und anspruchslos in Wartung und Pflege.

BoxerKardan
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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#3 Beitrag von BoxerKardan » 3. Aug 2017, 09:58

Ich will das ganze mal versuchen ein bisschen zu ordnen:

Ausgangsbasis:

"......Die Zahnräder sind auch gepaart. Jedes Tellerrad hat also seinen eigenes Kegelrad. Normalerweise sollte man da also auch nicht einfach ein anderes Kegel- oder Tellerrad nehmen und dieses tauschen, sonder immer paarweise tauschen. "

- es wird ein originales Kardangetriebe, welches gestrahlt und gereinigt wurde verwendet
- es wird ein zusammengehörendes Paar Triebling und Tellerrad für Seitenwagenbetrieb wieder montiert

Zusammenbau:
"Also der Zusammenbau ist nicht mal eben so gemacht. Das ganze muss schon genauestens ausdistanziert werden....
Jedes Paar, egal ob SW oder Solo, hat auch andere Maße was die Beilegscheiben angeht...."



- für den Zusammenbau liegen verschiedene Stärken Ausgleichsscheiben bereit, Qualitätsmessschieber zum Einstellen des Tragbildes (Axialausrichtung Triebling), Messuhr zum Einstellen des Flankenspiels, Tuschierpaste, Wachsband usw.
- begonnen wird mit den Originalen Beilegscheiben, da eine Dichtung in gleicher Stärke wie die alte verbaut werden soll

"Wie sieht denn die Lauffläche des unteren Lagers am Kegelrad aus?"

- Ich nehme an, dass mit "Kegelrad" der Triebling gemeint ist und mit dem "unteren Lager" der Rollenlaufring (Nadellager)für die Ritzellagerung.
- Die Paarung hat sehr wenige Kilometer gelaufen, Der Triebling ist noch sehr maßhaltig.

Jetzt zur eigentlichen Frage:

"Das Lager muss auch zwingend an dem Bund anliegen. Wenn das nicht so ist, kann sich ja die Welle, auf dem das Tellerrad sitzt, verschieben und du bekommst nie im leben das entsprechende Flankenspiel eingestellt"

- ein Verschieben der Welle sollte eigentlich nicht möglich sein, da der Lagerinnenring des 6007 fest auf der Mitnehmerbüchse sitzen sollte
- wenn die Lauffläche der Mitnehmerbüchse allerdings nicht mehr maßhaltig ist, würde sich die Welle verschieben können - nur kann sie das sowieso, auch wenn das Lager nicht am Anschlag sitzen würde

Ich nehme an, dass die Vertiefung/Rinne zwischen Lagerfläche und Wellendichtringaufnahme zur Ölabführung vorgesehen wurde, da der Wellendichtring den Ölaustritt in Richtung Bremstrommel verhindern soll.
Je weiter das Lager an den Anschlag wandert, desto dichter sitzt das Mitnehmerzahnrad für das Hinterrad am Deckel.

Welchen Sinn die Vertiefung genau hat, bleibt fraglich.
Ansonsten ist die Frage schon berechtigt, denn ein Lagerinnenring sollte natürlich immer vollflächig tragen.

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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#4 Beitrag von oldisegler » 3. Aug 2017, 14:19

Hallo,
der Lagerinnenring muß am Bund Plan anliegen. Sonst ändert sich das Flakenspiel. Ich messe immer vorher (wie weise wenn alles schon auseinander ist ...) den Abstand zwichen Mitnehmer und Deckel um sicher zu sein das das Lager anliegt. Auch wenn der Abstand nur gering ist, bewegt sich die ganze Einheit hin und her, je nach Belastungszustand,( Zug - Schubbetrieb) was auch der Wellendichtring nicht ewig mitmacht und das Öl in Richtung Bremse fördert. Kutt hat über den Kardaninstandsetzung eine Reparaturanleitung geschrieben, die findest du in meinem Blog unter Reparaturanleitungen.
Gruß Oldisgler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
Instandsetzung Telegabel und Motor,
Tipps bei Startproblemen, Modellbau,
Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#5 Beitrag von Sport-Lu » 3. Aug 2017, 18:49

Das Problem ist bekannt.M.W.nach gab es nach den Kardanaktionen eine Aktion wo die dicken Tellerräder an der Rückseite nochmal abgedreht wurden.

Gruss Jörn! :mrgreen:
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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#6 Beitrag von Eisensau1504 » 3. Aug 2017, 20:14

Hast du denn ein originales oder einen Nachbau von Kutt?
Geht nicht gibt's nicht. Nur will nicht oder kann nicht.

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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#7 Beitrag von Sport-Lu » 3. Aug 2017, 20:23

Ich weiss nicht was "Neuling"hat,weiss aber das mache Nachbau-Tellerräder zu dick waren.Bei machen hat es gepasst,aber auch die Gehäuse hatten Unterschiede.
Im ungünstigsten Fall kam eines zum anderen.... :evil:

Gruss!
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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#8 Beitrag von BoxerKardan » 3. Aug 2017, 22:01

Neuling hat Alles!

Solo Paarung Original
Beiwagenpaarung Original
Solo Paarung - aus Nachbauaktion

verbaut werden soll aber die originale Beiwagenpaarung.

Den Abstand vom Mitnehmer zum Deckel, wie Oldisegler es beschreibt, kann Neuling reproduzieren, da er neben den verschiedenen Paarungen auch noch gefühlt 400 Kardangehäuse hat.

Kardan Reparaturanleitung von Kutt liegt natürlich auch auf dem Tisch.

Trotzdem sagt mir mal bitte, warum die kleine Ablaufrinne da vorhanden ist.

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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#9 Beitrag von Schwarzarbeiter » 3. Aug 2017, 22:33

Hallo,
dein Lager (im ersten Bild deines Freds) muss an den Bund des Mitnehmers. Deine Befürchtung bezüglich des nur 98% Tragens etc. ist m.E. unbegründet. Auch der Innenring des Lagers ist ja angefast und trägt ebenfalls nicht auf der gesamten Tiefe. Die von dir sogenannte "Ablaufrinne" ist sicher ein Freistich, um in jedem Fall den Kontakt der Stirnflächen des Lagerinnenrings mit dem Bund des Mitnehmers sicherzustellen.

Gruss Schwarzarbeiter
Nach Diktat mit der BK verreist

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Re: Kardan Zusammenbau / Regenerierung

#10 Beitrag von BoxerKardan » 3. Aug 2017, 23:59

Das klingt logisch

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