Was schaute sich der TÜV genau an?

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ich256
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Was schaute sich der TÜV genau an?

#1 Beitrag von ich256 » 12. Okt 2014, 22:21

Was beachtet der TÜV bei einem Vollgutachten besonders? Mein Vorderrad hat Spiel (die Bremsankerplatte dreht sich beim bremsen leicht mit. An der Radaußenkante gemessen ist es ca. 1,5 cm. Ist das normal?) Das Hinterrad hat ein Spiel von ca. einem Millimeter. Das sind allerdings nicht die Lager. sondern die Achse, die in den Lagern leicht wackelt. Ist das noch im Rahmen, oder wird das bemängelt?

Danke für Eure Rückantworten ;)
Wer Rechtschreibfehler findet, der kann sie behalten ;).

Die mit der BK 350 erzielbaren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten sind zum großen Teil durch ihre guten Bremsen begründet.

Basti
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#2 Beitrag von Basti » 13. Okt 2014, 10:56

Wo wohnst du denn? Es kommt auf den Prüfer an. Beim Vollgutachten an meiner AWO, brauchte ich das Ding nicht mal abladen. Die BK hat er sich ein paar Wochen später bei der HU dann etwas genauer angeschaut. Die Elektrik, Bremsen, Speichen, Radnabe, Rahmen und "Lenkung" hat er genauer betrachtet. Ergo: Reflektor am Scheinwerfer muss neu, den Rahmenteil über'n Hauptständer sollte ich im Auge behalten bzw. mal richten lassen, die Radnabe hinten ist auch nicht mehr die Beste, das Vorderrad muss zentriert werden. Bis auf den Reflektor keine groben Mängel. Fahr hin und horche einfach was der Prüfer sagt. Ich würde die Sachen die du schreibst aber noch abstellen. Auch wenn es an der HA nicht die Lager sind, gut ist es für diese auch nicht wenn die Achse soviel Spiel hat das es knackt beim fahren. Eine Hinterachse gibt es ja zu kaufen. Und der Winter steht eh vor der Tür! Die Zeit bis zum Frühjahr hast du allemal.

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oldisegler
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#3 Beitrag von oldisegler » 13. Okt 2014, 14:16

Hallo,
eigentlich ist die Frage an sich schon fehl am Platz. Wenn das Fahrzeug nicht in Ordnung ist fahr ich gar nicht erst los. Wenn du die Fehler kennst stell sie doch ab. Mit drehender Bremsankerplatte fahren ist an sich schon gefährlich, da kannst du kein o.K. vom Tüv erwarten. Wenn das Hinterrad korrekt montiert ist wackelt da nichts. An der Telegabel muß die Aufnahme für die Ankerplatte nachgeschweißt und danach so nachgearbeitet werden das kein nennenswertes Spiel vorhanden ist.
Gruß Oldisegler
Auszüge aus dem Inhalt meines Blogs http://bk350.wordpress.com:
Instandsetzung Telegabel und Motor,
Tipps bei Startproblemen, Modellbau,
Restaurationen, Technische Änderungen, Forumstreffen usw.

Utomborder
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#4 Beitrag von Utomborder » 13. Okt 2014, 19:07

Stell die Frage doch nochmal in "Suche" und in "Biete", nicht daß Du was verpasst.....

viewtopic.php?f=5&t=2801

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derwolf1303
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#5 Beitrag von derwolf1303 » 18. Okt 2014, 20:01

Hallo Ich256,

ich bin selbst Prüfer, daher versuche ich mal die Frage zu beantworten. Beim Vollgutachten wie auch bei der normalen HU wird das Fahrzeug auf den vorschriftsmäßigen Zustand überprüft. Der vorschriftsmäßige Zustand entspricht den Zulassungsvorschriften zum Zeitpunkt der Erstzulassung incl. eventueller Pflichtumbauten.
Das Fahrzeug muss in Ordnung sein und dem technischen Stand zur Erstzulassung entsprechen, also kann z.B. kein 100%ig dichtes Getriebe erwartet werden, da dies neu auch nicht so war. Aber die Spiele von denen du sprichst sind so nicht in Ordnung.

Gruß Wolfram

Marcel O
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#6 Beitrag von Marcel O » 28. Jan 2018, 19:40

Hallo. Habe vorige Woche endlich die Stellschraube für den Vorderbremsbowdenzug bekommen so das ich nun nach komplettem Zusammenbau der BK endlich einmal die Vorderbremse testen konnte und gleich wieder Fragezeichen..... (vorderbremse war vorm Aufbau nicht funktionsfähig darum nicht getestet) wenn ich die Vorderbremse ziehe und versuche hin und her zu rollen bewegt sich die Ankerplstte leicht mit. Auflagefläche an der Gabel und an der Platte sahen getrent gesehen in Ordnung aus so das ich mir da keine weiteren Gedanken dazu gemacht habe. Jetzt ist es so das zwischen dem Haltenocken auf der Ankerplatte und der Aufnahme an der Gabel ca. 1.5mm Spiel ist Richtung Achse läuft es aber nahezu gegen null. Habe mir jetzt erst mal so geholfen das ich mir einen 1cm breiten 1.6mm starken schräg angeschliffenen Alublechstreifen in den soalt geschlagen habe. Scheint top zu halten aber ob das TÜV- konform ist🤔. Aufschweißen an der Gabel ist eigentlich keine Option für mich da alles frisch Lackiert und fertig ist. Was sagt ihr?

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bujatronic
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#7 Beitrag von bujatronic » 28. Jan 2018, 21:08

Grundsätzlich muß zwischen Gabel und Ankerplatte ein gewisses Spiel bestehen, sonst würde es sich nur mit Gewalt montieren lassen. Bei der BK kommt dazu, daß hier zwei elektrochemisch sehr unterschiedliche Metalle in Berührung sind, wo im Laufe der Jahrzehnte der Teufel Korrosion leichtes Spiel (allerdings in anderem Sinne als oben) hatte. Das Ergebnis ist m.E. (und ich habe so einige Reparaturversuche gestartet) nicht reparabel.
Ich habe bei meiner BK (leider in Abweichung vom Original) eine PVC-Folie (ca. 0,7mm) beigelegt, die einerseits das Spiel völlig enliminiert und andererseits die elektrochemischen Reaktionspartner weitestgehend getrennt hat (bis auf die Verbindung über die Steckachse - aber da ist wohl kein Kraut gewachsen).
Ich würde dem Spiel aber auch keine sooo große Bedeutung beimessen, denn bei einem Motorrad wird ja praktisch nur in eine Richtung gebremst, so daß (fast) immer die gleiche (obere) Fläche anliegt, und sofern die noch einigermaßen in Ordnung ist, auch die im Betrieb auftretenden Bremskräfte übertragen kann.
Im Zweifelsfall gibt es die Ankerplatte für akzeptablen Preis als Alu-Nachbau, wobei ich mich jetzt nicht dazu äußern will, wie es da mit dem Spiel aussieht...
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#8 Beitrag von Marcel O » 29. Jan 2018, 18:12

Danke für die Antwort bujatronic.
So dachte ich mir das ja auch fast schon. Die Fläche an der Gabel sieht ok aus und die an der Ankerplatte auch nur sind sie halt ca 1,5mm von einander entfernt.
Kann mir zwar nicht wirklich vorstellen das an der Ankerplatte da so flächig was wegkorrodiert da müsste es ja meines erachtens eher abgefressen aussehen. Ich vermute das einer der Vorbesitzer die Gabelaufnahme nachgeschweißt und zu weit ausgefeilt hat....
Wie dem auch sei, ich bin in meiner Meinung bestätigt das ich das so lassen kann 😊👍

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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#9 Beitrag von bujatronic » 29. Jan 2018, 18:24

Da kann ich Dir auch wieder nur zustimmen, korrodierte Flächen sind sehr narbig. Wenn da was glatt ist, muß das anders entstanden sein. Vielleicht hat der Vorbesitzer die Narben bis auf den Grund weggefeilt? auf jeder Seite 0,75mm ist zwar heftig, aber nicht unmöglich...
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#10 Beitrag von bujatronic » 30. Jan 2018, 15:45

Noch was zur Achse. Wenn die eingelaufen ist, also die Lagersitze Luft haben, muß gehandelt werden. Denn wenn die Lager sich weiter einarbeiten, kann daneben ein Grat entstehen, und dann läßt sich die Achse nur noch mit Gewalt demontieren, was wiederum Folgeschäden an den empfindlichen Teilen drumherum haben kann. Entweder aufchromen und auf 17h6 bis h7 schleifen lassen oder eine neue kaufen (ist sicher billiger). Und die Radlager sollte man sich auch noch mal ansehen, damit sich das nicht wiederholt...
Viel Glück und allzeit gute Fahrt!
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#11 Beitrag von busse carsten » 31. Jan 2018, 01:29

Moin in die Runde! Also, ich hab mir meine Steckachsen damals selbst gedreht. Als Werkstoff nahm ich Nimonic. :D Mfg.C.B.
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#12 Beitrag von bujatronic » 12. Feb 2018, 18:57

da hast Du sicher nichts falsch gemacht, aber in meinem Keller findet sich bestenfalls 42CrMo5. Hast Du mit Turbinen zu tun, weil Du so eine Superlegierung hast? Selbst bei 300km Vollgas wird doch eine BK-Achse nicht so heiß...
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#13 Beitrag von busse carsten » 12. Feb 2018, 21:45

Bujatronic, fast richtig! Hab mit der Fertigung von Großraummotoren (Schiffsdiesel) aber auch "Kleinkram" für den Motorrennsport zu tun.
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Re: Was schaute sich der TÜV genau an?

#14 Beitrag von Marcel O » 18. Feb 2018, 22:58

Zur Vollständigkeit meine Erfahrungen.... der TÜV hatte nichts zu meckern. Bis auf das er mich erst ein wenig auf den Arm genommen hat das er die BK nicht abnehmen könne weil der Brief auf ein Gespann ausgestellt ist und ich ja keinen Beiwagen dran habe dieser ja aber mit Rahmennummer im Brief vermerkt ist und ich den verbleib des Beiwagens daher nachweisen müsse, habe den ja aber nicht 🤣....
Fahren und geschweige denn bremsen wollte er erst gar nicht meinte so wie die aussieht glaub ich dir schon das alles geht😂.

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