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Moderator: Ulrich

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79Oktan
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Neu hier

#1 Beitrag von 79Oktan » 15. Mai 2018, 19:35

Hallo BK-Forum,

seit einigen Tagen bin ich schon Mitglied im Forum und möchte mich auf diesen Weg kurz vorstellen.
Mein Name ist Ronny, ich bin 42 Jahre alt und komme aus Thüringen. Verheiratet, ein paar Kinder und das Hobby Oldtimer.
Aus Sicht des BK-Forums nicht weiter ungewöhnlich. Anders sieht es bei meinem Fuhrpark aus, ich besitze (leider) keine BK!
Angemeldet habe ich mich aus einem anderen Grund. Ich schreibe hin und wieder kleinere Artikel für eine Oldtimerzeitschrift.
Für die aktuelle Titelgeschichte zur Entstehungsgeschichte der IFA-BK habe ich Kontakt zu verschiedenen Forenmitgliedern gesucht.
Vielen Dank noch einmal an Walter, Christian und Christian!
Bei Facebook ist schon seit einigen Tagen die Katze aus dem Sack. Die Abonnenten bekommen wahrscheinlich morgen das neue Heft.
https://www.79oktan.net/

Grüße Ronny

Basti
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Re: Neu hier

#2 Beitrag von Basti » 17. Mai 2018, 15:51

Endlich hat mal jemand diesen nervigen Riedelmythos sachlich entkräftet. Ich werde die Seiten kopieren, laminieren und an die BK heften :mrgreen:

79Oktan
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Re: Neu hier

#3 Beitrag von 79Oktan » 18. Mai 2018, 11:27

Ich hoffe, die Belegexemplare sind alle angekommen.

Leider bekomme ich keine Fotos angehängt, habe sie auf weniger als 270 KB verkleinert.

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bujatronic
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Re: Neu hier

#4 Beitrag von bujatronic » 19. Mai 2018, 15:08

Hallo, wenn Du mal hier nachschaust, ist zumindest für das Forum die Riedel-Legende schon vor Jahren geklärt gewesen:
viewtopic.php?f=4&t=2398&start=15
Inzwischen habe ich natürlich auch noch das Eine oder Andere neu recherchiert. Ich muß mich insofern korrigieren, daß der Riedel-Anlasser nicht (nur) zu schwach, sondern auch unzuverlässig war und einen extremen Verbrauch hatte. In der Betriebsvorschrift sind für 15 Anlaßversuche á 30 Sek. 1Liter Gemisch 1:20 angegeben, an anderer Stelle 2Liter für 20 Starts á 1 Min., was einen spezifischen Kraftstoffverbrauch von sagenhaften 600 - 800g/kWh ergibt (Wirkungsgrad 11 bis 14%!). Zum Vergleich: Wartburg353 im Bestpunkt 309g/kWh (28,5%), Trabant mit Direkteinspritzung 239g/kWh (36,8%), VW TdI 41%, Zweitakt-Diesel-Großmotoren bis 55% Gesamtwirkungsgrad.
Ich würde gern mal so einen Riedel zerlegen, weil ich glaube, daß die Ursache dafür in der einzigartigen Gemischbildung zu suchen ist. Zitat aus dem Internet: "Der Vergaser ist schwimmerlos, mit zwei Magnetventilen ausgerüstet, wobei das eine Magnetventil die Kraftstoffzufuhr vom Behälter steuert, das andere Magnetventil hat die Aufgabe, die erforderliche Kraftstoffmenge zum Inbetriebsetzen des Motors zuzuführen.
Die als Drehschieber ausgebildete Düsenwelle ist mit vier Zerstäuberbohrungen verse­hen. Durch Drehen der Welle wird der Drehschieber geöffnet und die Kraftstoffzufuhr für den laufenden Motor gesteuert. Die Drehung der Welle wird durch einen Hilfskolben hervorgerufen, auf welchen Druckluft aus dem Kurbelgehäuse einwirkt."
D.h. er war ohne Drosselorgan, verständlich, weil zum Anlassen ja nur kurzzeitig die Höchstleistung gefordert war. Das eine erwähnte Magnetventil "zum Inbetriebsetzen" ließ Benzin direkt auf den Luftfilter laufen, der den Kaltstart als eine Art Oberflächenvergaser sicherte, nach dem Anspringen wurde es geschlossen und das andere geöffnet, wodurch offenbar "genügend" Fallbenzin in den Ansaugkanal floß. Was es mit dem "Drehschieber" und der "Düsenwelle" auf sich hatte, kann ich nur raten (oder weiß es jemand?). Habe auch noch keine Zeichnung gefunden, die über Details Auskunft gibt. Scheinbar wird der Kraftstoff-Zufluß durch den damit verbundenen Unterdruck ("Druckluft"?)immer dann geöffnet, wenn der Motor ansaugt. Bei der angegebenen Drehzahl (7.150 U/min) muß der Klapperatismus 120mal pro Sekunde funktioniert haben. Kaum zu glauben...
Und die Videos im Netz, wo so ein Motor gestartet wird, dokumentieren ja auch alles andere als einen sauberen und runden Lauf. Ich halte das Ganze auch nicht für einen Vergaser, sondern eher für eine Niederdruck-Saugrohr-Einspritzung (durch Schweredruck). Immerhin war das damals schon etwas revolutionär...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch

Basti
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Re: Neu hier

#5 Beitrag von Basti » 19. Mai 2018, 22:08

Mag sein dass das hier passiert ist. Trotzdem quatscht dich jeder damit zu. Sogar in Museen werden frühe BK Motoren als original Anlasser bezeichnet.

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glatter
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Re: Neu hier

#6 Beitrag von glatter » 27. Jun 2018, 02:34

Im technischen Museum in Magdeburg liegt so ein verstaubter Riedel-Anlasser rum.
Eventuell lassen die uns da mal ran ... um das Ding zu zerlegen. :lol:
Würde mich auch sehr interessieren wie das Teil innen aussieht. :idea:

Habe übrigens am Wochenende zufällig Rolf Mahlke von der "79 OKTAN" in Schwanebeck
auf dem Oldtimertreffen kennengelernt. Liebe Grüße noch an Ihn .
War ein sehr netter Kontakt ... und ich hatte endlich das BK-Heft.
Artikel und Recherchen zur BK sind übrigens sehr gut gemacht.

Gruß Frank

Dirk P
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Re: Neu hier

#7 Beitrag von Dirk P » 27. Jun 2018, 15:08

Ein Paar Fotos hab ich:
IMG-20160201-WA0011.jpg
IMG-20160201-WA0011.jpg (167.39 KiB) 7887 mal betrachtet
Dateianhänge
IMG-20160201-WA0008.jpg
IMG-20160201-WA0008.jpg (248.46 KiB) 7887 mal betrachtet
IMG-20160201-WA0009.jpg
IMG-20160201-WA0009.jpg (182.88 KiB) 7887 mal betrachtet
IMG-20160201-WA0010.jpg
IMG-20160201-WA0010.jpg (180.01 KiB) 7887 mal betrachtet

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glatter
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Re: Neu hier

#8 Beitrag von glatter » 5. Jul 2018, 01:30

Vielen Dank für die Fotos von den Riedel-Anlasser-Teilen.
Damit ist wohl klar, das dieser Motor absolut nichts mit unserer BK zu tun hat.
Man hört darüber immer wieder die abenteuerlichsten Geschichten .... :D

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Re: Neu hier

#9 Beitrag von BK-Fahrer » 25. Jul 2018, 21:39

Lieber Glatter.

War lange nicht im Forum und nun das. :(

Zugegeben gibt es viele Geschichten um den BK Motor und auch viel heiße Luft von selbsternannten Experten.

Es ist schon verwunderlich warum ein Werk wie MZ in Zschopau, was völlig demontiert ist, sofort mit einem exotischen Motor wie der von der BK gleich anfängt, obwohl keinerlei Maschinen vorhanden waren und alles erst zusammengesucht werden mußte, auch mit Enteignungen.
Folgerichtig wurde die RT 125 wieder aufgelegt und dazu hätte dann die NZ 350 gepaßt, die Hermann Weber dann in Rußland unter ISH gebaut hat.

Einen 2 Zyl. 2takter Boxer gab es ja schon bei DKW als Flugmotor (Luft und wassergekühlt) in den 20er Jahren. Zu sehen im Fahrzeugmuseum Chemnitz oder direkt bei Frieder Bach.

Warum also dieser Exot als Motorrad Motor mit vielen Unzulänglichkeiten und außerdem sehr teuer, doppelt teuer wie der Nachfolger ES 250.

Klar ist das DKW den Auftrag hatte für einen größeren Startmotor als Turbinenanlasser, das sagte vielmals Siegfried Rauch, der ja bis 1945 bei DKW war.

Bei Kriegsende waren Teile für 10 Motore fertig.

Der Riedel Motor war ein Ultrakurzhuber, damit er in die Turbine reinpaßte. Der Nachfolger hatte auch 250 ccm , aber mehr Hub.
In Sachsen, ich glaube Zittau, fährt eine BK mit diesen Teilen von diesen 10 Motoren.
Wie die Gemischbildung war ist bisher unbekannt.

Das neue Zeitschriften mehr Klarheit bringen glaube ich nicht. Die wollen verkaufen und schreiben das was der Leser lesen möchte.
Wie heißt es so schön: Man lese 9 Bücher und schreibe ein 10tes.
Recherchieren nimmt viel Zeit in Anspruch und damit kann man kein Geld verdienen.

Ich bin seit vielen Jahre dran mit den Nachfolgern der Konstrukteure Prüssing und Bang rauszukriegen warum man diesen Motor gebaut hat, welche Verbindung es zwischen dem DKW Turbinenstartmotor und BK Motor gibt und wie man die Russen überzeugen konnte so einen komplizierten Motor sofort nach Kriegsende zu bauen.
Das müßten eigentlich die in Sachsen wohnenden BK Fahrer tun und nicht ich der viele km wegwohnt.

Ich habe viele Gespräche mit Siegfried Rauch geführt über das Entstehen der BK, aber er war vom Typ Journalist und da wechseln häufig die Ansichten wenn es sich besser schreiben läßt.

Aber ich bleibe dran wenn es die Lebenszeit noch zuläßt.

Gruß BK Fahrer.

Basti
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Re: Neu hier

#10 Beitrag von Basti » 25. Jul 2018, 23:22

Kauf dir einfach die aktuelle 79 Oktan. Dann sparst du Lebenszeit. Alles was man rausfinden kann, haben die Jungs rausgefunden. Sehr lesenswert.

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Re: Neu hier

#11 Beitrag von glatter » 28. Jul 2018, 01:43

Wie man die Russen überzeugen konnte so einen komplizierten Motor sofort nach Kriegsende zu bauen ?

Grund 1 : vermutlich waren die Russen bei der Entscheidung besoffen ... :D ... zum Glück
Grung 2 : auch die Russen wollten mal schneller fahren als mit einer ISH
Grund 3 : der Russe konnte dadurch seine Ölproduktion überdurchschnittlich erhöhen, da der BK-Verbrauch durchschnittlich bei 7-8 Litern auf 100 km lag.

Könnt Ihr bei der produzierten Stückzahl mal hochrechnen .

Was mich immer wieder wundert ... warum haben die MZ-Leute für die Motorengehäuse gleich so hochwertiges Zeug aus dem Flugzeugbau genommen ?
Da hatten die schon kein Material ... und dann gleich so viel Magnesium mit rein ins Alu.
Die Erfahrungen mit der Alu-Legierung hatten doch bestimmt auch nur sehr wenige Gießereien ?
Kann jemand sagen, wer damals die Gehäuse für die BK-Motore gegossen hat ? Gibt es diese Firma ev. noch ?

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Re: Neu hier

#12 Beitrag von Utomborder » 11. Aug 2018, 11:17

79 Oktan, wie geil! Wenn wir die Verwandschaft besucht haben hat Vaddis Renault 9 geklingelt wie nix gutes. :lol:

Aber die Zeitschtift ist super, hab mir gleich ein paar mehr Ausgaben bestellt. In Oldtimer Markt und Praxis kommt ewig die gleiche Leier, da hat sowas echt gefehlt. (Außerdem haben die meinen Renault Rapid mal so runtergeputzt, da würde sich eh niemand für interessieren :twisted: )

Mir sind zwei Sachen aber noch nicht ganz klar. Erstmal heißt es, der Anlasser wäre im Flugbetrieb zu unzuverlässig. Wurde der nicht nach dem Start der Triebwerke rausgenommen?
Und warum hat man sich nun letztendlich für den aufwendigen Boxer entschieden? Einzylinder mit dem Hubraum gab es doch offenbar auch? Und warum die Magnesiumteile?

Edit: ist jemand Abonnent und möchte mich werben ? :wink:

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Re: Neu hier

#13 Beitrag von bujatronic » 21. Aug 2018, 19:23

Zu den Entscheidungsfindungen:
Die Leichtmetallgießerei von DKW (und später auch MZ) war nicht in Zschopau, sondern in Annaberg (sowie später dann noch eine in Chemnitz). Annaberg-Buchholz war nach dem 8. Mai 45 nicht besetzt worden und gehörte m.W. (war nicht dabei) zur Freien Republik Schwarzenberg, so daß das eine mögliche Erklärung ist, daß diese nicht demontiert wurde, obwohl sie viele kriegswichtige Erzeugnisse für die Flugzeug- (und damit Rüstungs-)industrie herstellte. Damit bestand die "Mg-Strecke" noch bis in die 50er Jahre, und da man nach dem Krieg eben nehmen mußte, was zu kriegen war, sind so die vielen Elektron-Teile der BK verständlich. Das erzähle ich aus dem Gedächtnis nach etlichen Zeugnissen älterer Werkangehöriger. Woher die Rohmaterialien kamen (Schwarzenberger Skarnerze?), weiß ich nicht...
Die Motorengehäuse waren übrigens kein Elektron...

Der Riedel-Anlasser saß in dem Kegel vor dem Triebwerk (heißt glaube ich Einlauf-Diffusor) und war festes Bestandteil des Triebwerkes, deswegen auch dieser für Zeitakter ungewöhnliche Kurzhuber, weil der Platz einfach nichts anderes hergab. Und die 30sec. (wenn überhaupt), die er laufen durfte, haben eben oft nicht gereicht, das Triebwerk zu starten. Lest mal nach bei Wikipedia (Jumo bzw. BMW), wie bei der damaligen Roh- und Treibstofflage improvisiert wurde, keine warmfesten Materialien, MTBO von 5 Stunden...
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Re: Neu hier

#14 Beitrag von Utomborder » 21. Aug 2018, 21:57

Kann man Magnesiumbauteile einschmelzen und neu gießen?

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Re: Neu hier

#15 Beitrag von bujatronic » 27. Aug 2018, 19:05

Technisch sicher möglich, Schmelzpunkt liegt etwa gleich wie bei Alu, aber dann die Brandgefahr. Außerdem müssen Kokillen bzw. Sandformen angefertigt werden, da fällt mir nur der dussliche Karnevals-Schlager ein: Wer soll das bezahlen???
Aber ich kann ja mal meine Alu-Gießerei fragen.
Oder ruf doch mal an: 00420 476 744 971
Das ist Magnesium Elektron cz S.r.o., Nádražní 214, 435 33 Louka u Litvínova, also nicht weit von der deutschen Grenze, und (zumindest in Kneipen) sind die Preise dort erträglich.
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