Welche Lenkergriffe für BJ 1956 ?

Reparatur, Restauration, Adressen

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Privra
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#16 Beitrag von Privra » 25. Aug 2006, 11:55

Hallo Oldie,

ich will um Gottes Willen nicht mäkeln, versuche ja auch, möglichst original zu arbeiten.
Falls dies so angekommen ist, entschuldige bitte!

Ich wollte eigentlich nur mal vorsichtig zu bedenken geben, dass es vielleicht unmöglich ist, die 100%ige Wahrheit/Antwort zu finden, weil es diese nicht gibt. Ich habe bei der BK manchmal den Eindruck, dass es phasenweise "Grauzonen" in der Fertigung gab, begründet auf die damalige Zeit, Materialversorgung etc. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass am gleichen Tage zwei Maschinen mit unterschiedlich dicker und breiter Linierung ausgeliefert wurden, abhängig von der konkreten Mitarbeiterin die liniert hat, oder (falls es nur eine gab), von deren Tagesform, Alkoholpegel, Sättigungsgrad und Interesse am Tratsch an der Nachbarwerkbank und wollte hinterfragen, ob es unter diesen Umständen immer möglich ist, mit heutigen Norm-, Qualitäts- und Dokumentationsansprüchen an derartige Sachen heranzugehen.

Jens
Danke, dass Sie mich gelesen haben. Sie haben eine kleine Signatur sehr glücklich gemacht.

H.C.
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#17 Beitrag von H.C. » 25. Aug 2006, 12:51

Hallo Oldie und Jens,
sicher sehen solche Bemühungen um eine genaue Dokumentation immer etwas pedantisch aus, und mancher mag es lächerlich finden. Um so mehr, wenn man nicht jede Änderung aus den von Jens richtig angeführten Gründen nachvollziehen kann. Ich denke aber doch, dass man einigen Übergangsphasen (speziell dem einschneidenden Jahr 1956) etwas besser auf die Spur kommen kann.
Wir sollten einfach versuchen, alles, was dokumentierbar ist, zu dokumentieren. Was nicht geht, geht halt nicht.
Es gibt viele gute Gründe, hier nicht zu resignieren:
Wer sollte das Dokumentieren bewerkstelligen, wenn nicht die hier versammelte Kompetenz und das hier vorhandene Interesse?
Eine solche Datenbank würde nicht nur uns, sondern auch späteren Schraubern helfen. Wir müssen froh sein, dass gerade ein Geist herrscht, alles zum Original zurückzubauen. Auch ist Oldies Argument genau richtig: Wenn ich schon so viel Zeit in die Restauration investiere, will ich eine perfekte Sache abliefern. Jeder Kompromiss ist später ärgerlich. Denkt mal an die schweren Verbastelungen der späten DDR-Zeit! Wie fürchterlich scheint das heute. Nur Original hat Bestand über die Moden hinweg. Andere Marken haben solche Datenbanken (AWO, wie Oldie schreibt, aber auch die Wehrmachtsmaschinen sind gut dokumentiert). Es zeigt doch auch einen gewissen Stellenwert einer Maschine, wenn es Museumsleute gibt, die sich mit jeder Schraube auskennen. Also ist die BK auch einfach mal dran, erforscht zu werden. Eine nicht erreichbare 100%ige Dokumentation kann doch kein Hinderungsgrund sein, dass wir wenigstens versuchen, die Änderungen nachzuvollziehen.
Im Prinzip, glaube ich, sind wir einer Meinung. Die Frage ist, ob sich der Aufwand lohnt. Ich denke, ja.
@Oldie: Du hast recht, die 53er BK ist eine sehr gut, aber nicht perfekt restaurierte Maschine. Ich habe total gepennt und sie für ein Original gehalten.
Gruß Holger

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