ich komme gerade mit der BK von der (lästigen
) Hauptuntersuchung. Man hat ja immer wieder gemischte Gefühle im Vorfeld. Aber es verlief wieder mal alles glatter als glatt. Diagnose: "ohne erkennbare Mängel" 
. Ich bin noch in einer sehr freudigen Verfassung, so daß ich gleich mal etwas über den Ablauf der TÜV-Untersuchung los werden möchte. Vielleicht animiert es Euch dazu, auch mal über Eure Erlebnisse bei dieser Institution zu erzählen!
Termin um neun. Auf der Fahrt dahin nahm mir ein LKW noch wunderschön und knapp die Vorfahrt
.Fünf Minuten vor der Zeit blubbert die BK auf den (oh je!) mit Kundschaft vollen Hof des TÜV in Lichtenfels. Und das bei durchwachsenem Wetter
. Das längere Warten trotz Termin kenne ich aber schon 
. Gleich kommen zwei wartende Herren langsam in meine Richtung geschlendert. Das Motorrad bocke ich auf, und gehe erstmal zur Anmeldung. Die freundliche Dame dirigiert mich nach Zahlen des Obolus von 31,40 Euro gleich an der Schlange vorbei ganz nach vorn.Der nächste Schreck! "Mein" Prüfer hat heute keinen Dienst. Na mal sehen, wer sich das Bike vornimmt. Ich mache es mir gerade auf einer Bank gemütlich, da kommt ein betagter Mann, so etwa 75-80 Jahre, zu mir und fragt, ob das eine DKW sei. Er erkannte das Tankemblem aus vielen Metern Abstand! Es folgten die schon oft heruntergeleierten Erklärungen. Sobald aber der Satz mit "...in der DDR gebaut..." kommt, merkt man doch, daß das Interesse am Motorrad bei vielen Leuten spürbar nachlässt
. Nachdem er sich den Motor betrachtete, meinte er, daß der von BMW nachgebaut sei... Das hört man immer wieder, Ihr kennt das sicher...
Naja, ich saß noch nicht richtig, kam der Inschenör mit Helm zu mir. Nach drei Minuten warten ging es schon los. Reifen, Licht, ab diesem Jahr auch die Blinker, Speichen, Lenkungs- und Radlager, Rahmennummer und was weiß ich noch schaute er nach, jetzt kam DER Moment seiner Probefahrt
. Er bockte ab, setzte sich auf die BK und suchte den Kickstarter... rechts! Als er ihn endlich links fand, wollte der Herr das Bike im Sitzen ansappen. Jetzt schritt ich ein und bemerkte, daß es so etwas schlecht gänge. Also stieg er wieder ab, probierte das Antreten so wie es jeder von uns tut und es gelang. Das Motorrad lief beim ersten Tritt. Das macht schon mal einen guten Eindruck. Ich unterwies noch mal kurz in die BK-Schaltkunde und ab ging die Marry ! Inzwischen fragte mich der betagte Herr, wie weit es zum Sachsenring wäre. Dort fände doch in Kürze das Motorradrennen statt. Die Frage nach der Entfernung konnte ich schon beantworten (wobei er staunte, daß die Rennstrecke nicht bei Berlin liegt
), ob jedoch das Rennen jetzt stattfindet, wusste ich nicht. Ich war über seine Motorsportbegeisterung überrascht.Es dauerte nicht lang, kam der Prüfer, Gott sei Dank, MIT der BK wieder. Im Hof legte er noch eine Vollbremsung
hin, stieg ab und beantwortete meine Frage ob das Motorrad gut geht mit einem wohlwollenden Kopfnicken."Einwandfrei!" war die Antwort.Das Kleben der Marke war dann nur noch Formsache. Beim Ausdrucken des Prüfberichts fragte mich der Tüv-Mensch noch, wieviel solcher Fahrzeuge ich besitze. Er erinnerte sich also an mich, und daß ich vor Kurzem mit der RT bei ihm war
! Also wurde noch ein weng gewaft (ein bisschen geplaudert) und nachdem er mir "Allzeit gute Fahrt" wünschte und ich mich bedankte, verließ ich wirklich guter Dinge den Platz .Man sieht, so kann es auch gehen! Immernoch hört man von beinahe schikanösem Vorgehen mancher Prüfer. Bei der BK und RT wurde seit vielen Jahren der starre Haltegriff des Sozius, die spitzen Kupplungs- und Bremshebel nicht mehr beanstandet. Vor einiger Zeit war das noch nicht so, da habe ich vorsorglich den Soziussitz vor der HU abgeschraubt und die Armaturen mit Plastikhüllen verschandelt! Ich denke, daß heute viele Prüfer ein "Herz für Oldtimer" bekommen
Jetzt ist es doch wieder ein Roman geworden
, deshalb:Viele Grüße von Uli
