IRIDIUM-Zündkerze

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André
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IRIDIUM-Zündkerze

#1 Beitrag von André » 17. Jul 2010, 09:19

Hallo Leute,

folgende Anfrage, so als "Sommerloch-Schließer" :wink:

Seit ca. einer Woche fahre ich in meiner Lady die viel versprechenden IRIDIUM-Zündkerzen von NGK.
Hatte vorher etwas recherchiert und dachte mir, dass der Preis zwar erheblich ist, aber gerade die Vorteile bei unseren Lady´s zum tragen kommen sollten.
Nun kann und möchte ich hier noch keinen endgültigen Erfahrungsbericht abgeben, logisch :!:
Vom Wärmewert war die Iridium-Kerze in dieser hochsommerlichen Woche erst einmal ok.

Vll. gibt es aber bereits jemanden in unserem Forum, welcher bereits seit längerer Zeit die Kerzen fährt und entsprechende Erfahrungen mitteilen kann:?:
Eventuell fährt irgend ein Forumsmitglied auch im Alltag (mit einem modernen KFZ) diese Hochleistungszündkerze und kann dazu etwas sagen :?:


Gruß André
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Christian
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#2 Beitrag von Christian » 17. Jul 2010, 11:03

Hallo Andre,

ich hatte die Iridium Kerze in meiner 500er Rotax MZ. Was soll ich sagen - besseres Startverhalten und bessere Gasannahme ( 1,5 Jahre Alltagsbetrieb von -25 - +30°C, Stadtverkehr, Überland und Autobahn, 1 Kerze). Schneller oder kräftiger werden die Maschinchen dadurch nicht - wäre ja zu schön - aber betriebssicherer. Zumindest war es bei meiner Rotax so.

Bei der BK habe ich auch schon mal geliebäugelt, die Sache aber wieder verworfen - weil zu teuer. Die Iridiumkerzen gibt es ja auch von Denso, weiß gerade nicht, ob die etwas günstiger sind....?
Vielleicht mache ich es doch nochmal...


Grüsse Christian

Sport-Lu
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#3 Beitrag von Sport-Lu » 17. Jul 2010, 13:11

Hallo!

Ich habe bisher davon Abstand genommen,da es diese Kerzen nicht ohne Entstörwiderstand gibt.Bei der ohnehin schon ausgereitzten Zündanlage........
Ich hatte die Iridium-Kerzen schon in meiner Guzzi.Ich habe keine Änderung im Motorlauf feststellen können.Möglich das bei neuen extrem sparsamen Motoren damit ein besserer Motorlauf und somit bessere Abgaswerte(um die es ja letztendlich doch geht)erzielt werden.
Bei unseren alten Böcken,wo der Sprit recht ungenau in den Brennraum gelangt, würde meiner Meinung nach nur eine Doppelzündung etwas bringen.Auch hatte ich schon Mehrelektrodenkerzen ausprobiert,auch ohne Veränderungen im Motorlauf.
Verbesserungen wird man ohne Prüfstand wohl nicht feststellen können.
Interessieren tut mich das aber auch.
Andrè,fährst du die NGK BR7HIX???

Gruss Jörn!
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André
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#4 Beitrag von André » 17. Jul 2010, 13:47

Sport-Lu hat geschrieben:...Andrè,fährst du die NGK BR7HIX???...
Ja, genau diese Kerze :!:

Danke für die ersten intereassanten Beiträge :wink:

Gruß André
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Kerl
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#5 Beitrag von Kerl » 17. Jul 2010, 15:21

Sport-Lu hat geschrieben:Hallo!

Ich habe bisher davon Abstand genommen,da es diese Kerzen nicht ohne Entstörwiderstand gibt.Bei der ohnehin schon ausgereitzten Zündanlage........
*grübel* Den Punkt versteh ich nicht so ganz. Platin- und Iridiumkerzen haben doch ohnehin einen geringeren Zündstrombedarf - zumindest wird einem das in der Bewerbung der Produkte suggeriert.
Und weniger bzw. kein Entstörwiderstand ist doch auch nur positiv FÜR die Leistung der Zündanlage. Ist ja nur Funkentstörung. Zudem haben fast alle Stecker den Widerstand drin.

Wenn ich da grad was verpeile, berichtigt mich bitte.

PS: Wie der Zufall das so will, hab ich mir exakt die gleichen Kerzen auch bestellt, nur noch nicht hier und verbaut. :lol:
Mir gehts hauptsächlich ums Anspringen. Da muckert die Bk gern, wenn sie nach dem Fahren ne Weile gestanden hat, also so halbwarm ist. Dafür sollen die Kerzen ja ideal sein - mal schaun...
Unsinn, die hat vier Takte - auf jeder Seite zwei!

Sport-Lu
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#6 Beitrag von Sport-Lu » 17. Jul 2010, 21:32

Hallo!

Kerl,ich habe 1 kiloohm-Stecker und Kerzen ohne "WIDERSTAND".So hat es der Strom(genauer die Spannung)leichter bis zu den Kerzen vorzudringen.
Wenn alles tip-top ist geht es sicher auch noch mit 2x Widerstand pro Seite.Vielleicht springt deine gerade deshalb warm schlecht an,weil du mit Widerstand verbaut hast???
Sind so meine Gedanken,gefahren oder ausprobiert hab ich die Iridium-Kerzen in der BK noch nicht.

Gruss Jörn!
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#7 Beitrag von Kerl » 19. Jul 2010, 17:23

Wah, jetzt seh ich grad, dass ich "nicht ohne" mit "nicht mit" verwechselt hab. *Kopf - Tisch*
Ich dachte daher, die haben keinen Widerstand und war deswegen etwas verwirrt. :lol:

Bisher sind Isolatorkerzen verbaut, momentan mit "entblechten" Standardsteckern, die ich mal irgendwo rausgekramt hab. Kerzenstecker mit Blech sind gefühlmässig noch schlechter.
Hab jetzt aber Stecker ohne Blech und ohne Widerstand gekauft, so wies sie früher gab. Ich hoffe, in Verbindung mit den Iridiumkerzen springt die BK dann besser an, da die Dinger ja auch schlechteres Gemisch besser zünden sollen. Bin ja mal gespannt.
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#8 Beitrag von André » 11. Jun 2011, 14:11

Hallo,

erster Erfahrungsbericht:

Nach ca. einem Jahr über 2000 km und nach dem letzten BK350-IG Treffen dachte ich so, schauste mal nach den Zündkerzen (Iridium).
BK lief in der Zeit überwiegend im Gespannbetrieb.
Es gab keine Ausfälle(Aussetzer) irgendeines Zylinders. BK springt in allen Betriebszuständen fast auf den ersten Kick an :D
17 PS Motor mit kpl. alter 6V/45W LIMA und mechan. Regler, Rundschieber natürlich von Dieter H.
Sicherlich hängt nicht alles nur von der Z.-kerze ab, jedoch bin ich bisher begeistert.
Hier ein Bild, ich denke besser geht nicht :!: Jedes Reh würde vor Neid erblassen :D
Ohne einmal die Zündkerze in der fast einjährigen Nutzungszeit zu reinigen :!: :!: :!: Feine Sache :!:

Bild


Gruß André
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#9 Beitrag von bujatronic » 19. Jun 2011, 11:32

kurz noch mein Senf dazu (leicht populärwissenschaftlich): Der Entstörwiderstand hat mit dem Zündfunken so gut wie nichts zu tun. Beim Zünden wird durch die Zündspule eine hohe Spannung aufgebaut (um die 20kV), die über Zündkabel, Widerstand und Stecker die Kapazität der Zündkerze (ein paar pF) auflädt, dabei fließen so geringe Ströme (Größenordnung 100mA), daß am Entstörwiderstand "nur" ein paar hundert Volt (von mehreren zehntausend Volt!!!) abfallen. Erst wenn die Kapazität so weit aufgeladen ist, daß die Durchschlagspannung an der Funkenstrecke (oder bei Defekten anderswo) erreicht ist, kommt es zum Funken, der im Kopf einige hundert bis über tausend Ampere auf die Beine bringt. Die dabei auftretenden hochfrequenten Schwingungen, die im Normalfall über die als Antennen wirkenden Zündkabel abgestrahlt würden, werden vom Entstörwiderstand gedämpft, wobei wohl hauptsächlich die dadurch bedingte Fehlanpassung der "Antenne" ursächlich ist.
Für eine originale BK (oder anderes Fahrzeug) ist der Widerstand entbehrlich, es treten allenfalls Störungen bei anderen Fahrzeugen auf (Radioempfang), und dies auch nur bei sehr geringen Entfernungen, z.B. an der Ampel. Halten die anderen Verkehrsteilnehmer den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand ein, dürfte nichts mehr passieren, aber die wollen ja so ein schönes Stück aus der Nähe sehen... Es sei aber darauf hingewiesen, daß es da irgendwelche gesetzlichen Regelungen gibt, die die Entstörung vorschreiben, aber seht mal die Funken, die z.B. am Stromabnehmer einer Straßenbahn entstehen...
Unentbehrlich ist die Entstörung jedoch, wenn Elektronik (Zündung/Regler usw.) verwendet werden.
Die Durchschlagsspannung ist übrigens vom Druck abhängig, manch einer prüft seine Kerze im ausgebauten Zustand, es ist keineswegs sicher, daß eine Kerze, die da funkt, das auch noch bei 8 bis 10 bar Kompressionsdruck macht. Bei atmosphärischem Druck muß die Hochspannung (z.B. am Ende des Zündkabels) mindestens 5mm Luft durchschlagen.
Für die ordentliche Verbrennung des Gemischs sind sehr viele Punkte ausschlaggebend. So wird bei starken Turbulenzen im Brennraum (gibt es aber eher in modernen Motoren) der Funken regelrecht ausgeblasen, weswegen höhere Zündenergien (elektronische Hochleistungszündung, d.h. andere Spulen) und andere Geometrien der Eelektroden nötig sind. Ich habe z.B. jahrelang an mehreren ETZ Platinkerzen von Bosch gefahren (so ähnlich wie die Iridiumkerzen), ohne einen spürbaren Effekt, aber zumindest nicht schlechter als Isolator. Auch bei den Iridiumkerzen wird in vielen Veröffentlichungen kein Effekt festgestellt, die wissenschaftlich nachgewiesenen Verbrauchssenkungen liegen bei 0,5%! Ähnlich ist meine Erfahrung mit Gleitfunkenkerzen.
Für die BK könnte ich sie dennoch empfehlen, denn (so wie auch bei den Platinkerzen) ist der Verschleiß wesentlich geringer (ich habe mit Pt-Kerzen regelmäßig um die 50 tkm geschafft), man muß sie also seltener wechseln, dadurch wird das Kerzengewinde im Kopf geschont, allerdings sollte man das mit Cu-Paste o.ä. gegen Festbrennen schützen.
Reinigen der Kerze ist nur nötig, wenn wegen extrem fetten Gemischs der Isolator dauernd verrußt, das wird nicht etwa mit einer Drahtbürste, gleich gar nicht mit einer aus Messing gemacht, denn durch den metallischen Abrieb, der dabei auf der wesentlich härteren Keramik entsteht, wird ein Nebenschluß produziert.
Die DDR-Stecker hatten im Isolatormaterial Füllstoffe, die mit der Zeit Wasser aufnehmen und dadurch an Spannungsfestigkeit verlieren, dadurch sind sie inzwischen mit ziemlicher Sicherheit durchweg unbrauchbar, auf jeden Fall, wenn sie längerer Zeit feuchter Witterung ausgesetzt sind (Ausnahmen bestätigen die Regel), das Abnehmen der Bleche kompensiert das nur, weil der Weg zur Masse länger wird, manchmal kann man dabei sogar die Durchschlagsspuren sehen. Ein neuer Stecker (z.B. LB01F von NGK) ist aber die bessere Wahl, zumal der auch eine Neoprendichtung hat.
Ich arbeite z.Zt. an der Nachfertigung von Steckern, die auf diesen Teilen basieren. Sie werden mit PUR umgossen, beschichtet und bekommen unten Blechkappen mit Federn, haben also bei der originalen Optik die Eigenschaften eines Neuteils. Ich hoffe, daß dann so einige BK-Zündprobleme der Vergangenheit angehören, habt mal noch etwas Geduld...
mfg, Chr.
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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#10 Beitrag von edmund » 19. Jun 2011, 20:48

:cry:
Zuletzt geändert von edmund am 1. Feb 2017, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: IRIDIUM-Zündkerze

#11 Beitrag von bujatronic » 20. Jun 2011, 13:59

Größenordnung! Der tatsächliche Strom ist natürlich stark von den Gegebenheiten abhängig. Außerdem hat er ein ziemlich hochfrequentes Spektrum und fließt daher bei Berührung nur für ein paar µs über die Haut, was zwar unangenehm, aber nicht tödlich ist...
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